ubuntuusers.de

8. Juli 2011

Ich mag es nicht, alte, aber funktionierende Geräte wegzuwerfen. Für meinen drei Jahre alten iPod touch hat Apple den Support schon seit einiger Zeit eingestellt, iOS 4 gab es nicht und iOS 5 wird es erst recht nicht geben. Für die 3er-Serie gibt es auch keine Sicherheitsupdates mehr, was auch den Browser Safari einschließt, der in dieser Version noch zahlreiche bekannte Sicherheitslücken hat.

Deswegen habe ich entschieden, die Lebenszeit des iPods mit Android ein wenig zu verlängern. Vielleicht werde ich mir ja in Zukunft mal ein “echtes” Android-Gerät kaufen, sodass ich Android hier auf dem iPod touch gleich mal testen kann. Jetzt werden einige vielleicht sagen: Android? Auf einem Apple-Gerät? Geht das? Klar geht das. Die Jailbreak-Szene hat mehr zu bieten als nur einen alternativen App Store und damit Apps, die Apple nicht in den Kram passen, es ist auch möglich, gleich ein anderes Betriebssystem zu installieren. Was bei konventionellen Computern geht, sollte auch bei mobilen Geräten machbar sein, denn selbstverständlich darf jeder auf seinem Gerät das Betriebssystem seiner Wahl installieren.

Da Apple natürlich keine Möglichkeit anbietet, ein alternatives Betriebssystem zu installieren, bedarf es einiger Tricks. Glücklicherweise haben einige Hacker OpeniBoot entwickelt, eine freier Bootmanager ähnlich wie GRUB oder LILO, nur eben für iOS-Geräte. Man kann dann ein beliebiges System parallel zu iOS installieren und beim Start zwischen diesen wählen, in meinen Fall ist das zweit-OS eben Android. Aber allein das reicht noch nicht aus. Ein Vanilla-Android bringt keine Treiber für meinen iPod touch mit, denn normalerweise erledigen das die Hersteller der Android-Geräte, aber Apple wird wohl kaum Treiber für Android programmieren ;-) . Auch hier gibt es jedoch mit iDroid einen Port von Android, der auf mobiler Apple-Hardware läuft, nämlich auf dem iPod touch der ersten Generation sowie dem iPhone der ersten und zweiten Generation.

Die Installation von OpeniBoot und iDroid ist mittlerweile recht einfach. OpeniBoot muss man über das Terminal per USB installieren, die iDroid-Installation selbst erfolgt über Bootlace unter iOS, welches man über Cydia installieren kann – ihr seht schon, das Gerät muss natürlich jailbroken sein, aber man benötigt einen Jailbreak auf Kernel-Ebene wie etwa redsn0w, andere Jailbreaks können funktionieren, müssen aber nicht (jailbreakme oder Spirit funktionieren etwa nicht). Bootlace überprüft vorher, ob der Jailbreak mit iDroid kompatibel ist. Theoretisch sollte die Installation fehlerfrei ablaufen, trotzdem sollte man ein Backup der gespeicherten Daten machen, denn es kann sein, dass etwas nicht funktioniert, dann bleibt nur noch das Wiederherstellen über iTunes. Ausprobieren also wie immer auf eigenen Gefahr.

OpeniBoot könnt ihr hier herunterladen (openiboot.img3), das nötige Installationstool bekommt ihr hier – achtet darauf, die richtige Architektur (x86 oder x86_64) runterzuladen. Anschließend entpackt das Archiv und schmeißt alles in den selben Ordner, sodass die Dateien openiboot.img3, loadibec und oibc nebeneinander liegen.

Danach müsst ihr euer Gerät in den Recovery-Modus versetzen. Dazu

  • das Gerät ausschalten
  • den Home-Button gedrückt halten
  • während der Home-Button gedrückt ist das Gerät per USB anschließen
  • warten, bis das iTunes-Symbol auf dem Display erscheint

Anschließend eine Rootshell (sudo -s) in dem Verzeichnis öffnen, in dem ihr die OpeniBoot-Dateien abgelegt habt. Nach der Installation von eventuell fehlenden Abhängigkeiten könnt ihr OpeniBoot in den Arbeitsspeicher des Geräts laden.

# apt-get install libusb-1.0-0 libusb-1.0-0-dev libreadline6-dev readline-common libreadline6 libreadline-dev
# ./loadibec openiboot.img3

Jetzt sollte OpeniBoot auf dem Gerät gestartet werden. Nun mit dem Power-Button “Console” auswählen und mit dem Home-Button bestätigen, was dazu führt, das auf dem Gerätebildschirm viel Text zu sehen ist. Nach Abschluss des Ladevorgangs seht ihr ein ASCII-Art:

 / _ \ _ __   ___ _ __ (_) __ )  ___   ___ | |_ 
| | | | '_ \ / _ \ '_ \| |  _ \ / _ \ / _ \| __|
| |_| | |_) |  __/ | | | | |_) | (_) | (_) | |_ 
 \___/| .__/ \___|_| |_|_|____/ \___/ \___/ \__|
      |_|

Die Console ist damit einsatzbereit. Sie wird aber nicht vom iPod touch aus bedient (gibt ja keine Bildschirmtastatur), sondern vom Terminal auf eurem Ubuntu-Rechner, indem ihr folgendes Kommando ausführt:
# ./oibc

Im Terminal wird jetzt dasselbe angezeigt wie auf dem Display des iPods, ähnlich einer SSH-Sitzung. Die eigentliche Installation wird über den Befehl
install

eingeleitet. wenn die Installation fertig ist, wird das Gerät neu gestartet durch den Befehl
reboot

OpeniBoot ist jetzt permanent installiert. Die Option “Android” existiert zwar schon, funktioniert aber noch nicht, schließlich ist Android noch gar nicht installiert. Dazu erst wieder iOS booten, Cydia öffnen und das Programm “Bootlace” installieren. Beim ersten Start von Bootlace wird das Gerät überprüft und ein Kernel Patch angewandt. Danach lässt sich im Tab “iDroid” Android in der Version 2.3.3 installieren (iDroid 11.04), updaten und auch wieder deinstallieren. Auch OpeniBoot kann über Bootlace konfiguriert werden, wie das Default-OS und die Wartezeit bis dieses gebootet wird. Die Installation/Deinstallation von OpeniBoot ist hier auch möglich, funktioniert bei mir aber nicht, weswegen ich den Weg über Terminal genommen habe. Außerdem wird auf diesem Weg automatisch eine Datei “norbackup.dump” erstellt, die beim Herstellen des Original-Bootloaders vielleicht nützlich sein könnte.

Endlich kann Android gebootet werden; der erste Start dauert etwas lang. Zu iOS zurück gelangt man, indem man Power- und Home-Button für etwa 2 Sekunden lang gemeinsam drückt und im darauf erscheinenden Fenster “Ausschalten” ausgewählt, danach kann man in OpeniBoot wieder iOS booten.

Was bringt da ganze? Nun, im gegenwärtigen Zustand ist iDroid eher als ein Proof-of-Concept zu verstehen, denn richtig Android nutzen geht damit nicht. So sind aus rechtlichen Gründen die Google Anwendungen nicht mit dabei, darunter der Market. Es bringt auch nichts, von anderen Geräten oder irgendwelchen Quellen im Internet den Market nachzuinstallieren, denn Google lässt nur autorisierte Geräte von Herstellern wie HTC, Motorola, Samsung etc in den Market. Einzelne *.apk Dateien lassen sich aber installieren. Die Geschwindigkeit ist auch etwas langsam, womöglich wegen der noch unreifen Unterstützung der Hardware. Außerdem fehlt es dem iPod touch an Knöpfen wie dem Menü- oder Zurück-Button, die aber durch On-Screen-Buttons in der Statusleiste ersetzt werden. Auch das Android-Plugin für Eclipse erkennt ein iDroid-Gerät sofern man das USB-Debugging aktiviert, eine simple Hello-World-Anwendung ließ sich aber nicht auf das Gerät übertragen und dort starten.

Positiv ist aber, das die neuste Android-Version 2.3.3 zum Einsatz kommt. Viele native Android-Geräte kommen mit 2.2, 2.1, oder gar noch älteren Versionen wie 1.6 daher, Updates vom Gerätehersteller gibt es nicht, also ein ähnliches Problem wie bei Apple.

Wie kriegt mans wieder runter? iDroid lässt sich wie bereits erwähnt über Bootlace deinstallieren. Für OpeniBoot muss man das Gerät wieder per USB an den Rechner anschließen und in OpeniBoot den Konsolen-Modus starten. Danach sind nur noch drei Befehle im Terminal auf dem Ubuntu-Rechner notwendig:

# ./oibc
uninstall
reboot

Fazit: Noch muss man ein bisschen warten, bis iDroid schneller und der Market nutzbar wird, aber auch jetzt kann man damit seinen Spaß haben. Für einen wirklich produktiven Einsatz muss natürlich früher oder später ein natives Android-Gerät her, zum testen taugt es aber, und bisher gefällt mir Android ganz gut, vor allem wegen der höheren Freiheit des Nutzers.


Manchmal ist es vonnöten, ein neue IP-Adresse zu erhalten, um z.B. bestimmte Angebote auf diversen Webseiten nutzen zu können. Anstatt den Rechner neuzustarten, den Router über das Webinterface neuzustarten oder die Netzwerkverbindungen zu kappen, kann man mit dem Programm curl relativ einfach einen Reconnect vom Router durchführen.

Mit Curl kann man Dateien über das Netzwerk versenden, u. a. über die Protokolle HTTP, HTTPS, FTP und LDAP. Kennt man die Adresse der Programmdatei im Router, die für eine Disconnect zuständig ist, reicht ein

curl -k https://router/Pfad/zur/datei > /dev/null

um den Disconnect durchzuführen.

Die Option ‘-k‘ sorgt dafür, dass curl SSL-Verbindungen ohne Zertrifikat akzeptiert (die meisten Router bieten kein Zertrifikat an). Die Bash-Umleitung ‘> /dev/null‘ leitet alle Ausgaben (welche nicht zu gebrauchen sind) in Richtung /dev/null um, sie werden also gelöscht.

Hinweis: Curl existiert nicht nur für unixoide Systeme, sondern auch für Windows. Downloads gibt es auf der Projektseite.

Bei mir (ich besitze einen Speedport W 503V) wäre das dementsprechend

curl -k https://speedport.ip/cgi-bin/disconnect.exe > /dev/null

Logo von Novacut

Das Team von Novacut ruft auf Kickstarter.com zum Spenden auf. Das angepeilte Spendenziel sind $ 25.000.

Novacut soll ein neuartiger collaborativer Videoeditor werden, von Filmemachern für Filmemacher.

Ziele von Novacut

  • Zusammenspiel mit HDSLR-Kameras
  • Kann Daten online und offline speichern und rendern
  • Support für 64-bit, 32-bit und ARM???

Versprechen des Novacut-Teams

  • Novacut bleibt rückwärtskompatibel
  • Der Entwicklungsprozess ist offen und transparent
  • Die Nutzer werden gefragt und angehört
  • Novacut wird immer frei und open-source sein

Viele Möglichkeiten zu spenden

Wer die Entwicklung von Novacut unterstützen will, kann auf Kickstarter.com 1 von 6 Spendenpaketen erwerben. Die Mindestspende beträgt $ 10.

Mehr über Novacut erfahrt ihr entweder auf der Kickstarter-Seite des Projekts, Facebook, Twitter oder im Novacut-Blog.

Weiterer Artikel zum Thema: Diskussionsbeitrag zur Finanzierung von Open-Source

7. Juli 2011

Für diejenigen unter euch, die wie ich noch eine ältere Ubuntu-Version wie Ubuntu 10.04 („Lucid Lynx“) LTS oder Ubuntu 10.10 (“Maverick Meerkat”) einsetzen und anstelle der vorinstallierten Büro-Suite OpenOffice.org lieber dessen Fork LibreOffice verwenden möchten, habe ich im Blog von Sven Kügler sowie im Ubuntuusers-Wiki Anleitungen gefunden, welche ich hier jetzt einfach mal zusammenfasse.

Bei neueren Ubuntu-Versionen (ab Ubuntu 11.04) ist LibreOffice bereits als Standard Office-Paket vorinstalliert.

Step 1: OpenOffice.org deinstallieren
Bevor LibreOffice aus dem ppa-Repository installiert werden kann, muss OpenOffice.org deinstalliert werden, da es ansonsten zu Konflikten zwischen diesen beiden Anwendungen kommen könnte.

Dazu öffnet man das Terminal und gibt die folgenden Befehlen ein:

sudo apt-get remove openoffice.org-core openoffice.org-common
sudo apt-get remove openoffice.org-hyphenation openoffice.org-thesaurus-de
sudo apt-get remove openoffice.org-l10n-common openoffice.org-style-human ure uno-libs3
sudo apt-get remove openoffice.org-thesaurus-en-us openoffice.org-thesaurus-en-au openoffice.org-thesaurus-de-ch
sudo apt-get remove openoffice.org-hyphenation-en-us openoffice.org-hyphenation-de

Danach sollte OpenOffice.org deinstalliert sein.

Step 2: LibreOffice Repository hinzufügen
Danach muss man das LibreOffice-Repository zu den Ubuntu 10.04 / 10.10 – Paketquellen hinzugefügt werden. Dazu gibt man im Termin folgendes ein: 

sudo add-apt-repository ppa:libreoffice/ppa

Step 3: Paketquellen aktualisieren
Damit die Paketquellen nun auf das LibreOffice-Repository zurückgreifen können, muss man diese vorher via Terminal aktualisieren:

sudo apt-get update

Step 4: LibreOffice installieren
Nun kann LibreOffice mit dem folgenden Befehl über die vorher hinzugefügten Paketquellen heruntergeladen und installiert werden:

sudo apt-get install libreoffice libreoffice-l10n-de

Step 5: Deutschsprachige Hilfedateien installieren
Der wichtigste Schritt ist nun gemacht. Jetzt braucht man nur noch die deutschen Hilfedateien zu installieren. Standardmässig werden nur die englischsprachigen Helpfiles installiert.

sudo apt-get install libreoffice-help-de

Step 6: Deutsche Rechtschreibprüfung installieren
Damit LibreOffice nicht nur die englische, sondern auch die deutsche Rechtschreibung und Grammatik nach Fehlern überprüft, braucht man die folgende Zeile ins Terminal einzufügen:

sudo apt-get install language-support-writing-de

Step 7: LibreOffice in die Desktop-Oberfläche integrieren
Damit sich die Office-Suite unter Ubuntu Linux bestmöglich in die Desktop-Oberfläche (Gnome oder KDE) integriert, braucht man je nach Desktopumgebung nur noch einen der folgenden beiden Befehle einzugeben.

Gnome:

sudo apt-get install libreoffice-gnome

KDE:

sudo apt-get install libreoffice-kde

Step 8: Aufräumen
Um die Überreste von OpenOffice.org und die Installationsdateien von LibreOffice – welche jetzt nicht weiter benötigt werden – von der Festplatte zu entfernen, gibt man zu guter Letzt den folgenden Befehl ein:

sudo apt-get autoremove --purge

Hallo,

wie Du vielleicht schon gemerkt hast, treten aktuell immer wieder Serverfehler bei ubuntuusers.de auf. Das liegt daran, dass unser Hauptserver, Dongo, derzeit immer wieder einige seltsame Spielchen treibt. Was genau wissen wir noch nicht. Gestern dachten wir, dass Google wieder eine Horde Crawler auf uns losgelassen hat, doch dies kann nicht immer noch der Grund sein.

Hilfe zu Problemen mit Ubuntu bekommst Du im IRC-Kanal #ubuntu-de im FreeNode- Netz. Der IRC- Kanal #ubuntuusers steht dir aber nach wie vor bei Fragen zu ubuntuusers zur Verfügung.

Vielen Dank für Dein Verständnis

Simdock ist ein ziemlich simples Dock für Linux. 2007 war der letzte Commit im svn, der Autor antwortet nicht auf Mails, das Projekt ist also tot. Simdock ist aber auch relativ hübsch und ausreichend und es war das einzige Dock, das mir Transparenz bot - die ganzen Compositing-Docks wie Cairo-Dock hatten bei mir nur einen schwarzen Hintergrund. Ausnahme war Kiba, das Pseudo-Transparenz simulieren kann, aber das stürzte wiederholt ab. Also wählte ich Simdock für meinen Desktop.

Tot wie das Projekt nunmal war fehlten dann aber doch ein paar Features, wie das Hinzufügen von Startern ohne Anpassen der Konfigurationsdatei. Vor allem aber war der Hintergrund an gconf gebunden, ein Wechseln des Desktophintergrunds ohne Änderung dort wurde nicht bemerkt, was ohne Gnome etwas unpraktisch ist. Daher habe ich das Projekt geforkt und versucht, die Mängel auszubessern. Zu finden ist das neue Simdock auf github.

Installation

Entweder man kompiliert es selbst:

Zuerst installiert man die Pakete libwxgtk2.8-dev libwxgtk2.8-0

Dann:

git clone git://github.com/onli/simdock.git
cd simdock
./configure
make 
sudo checkinstall
     oder
sudo make install 

Alternativ kann man unter 32-Bitsystemen auch dieses per checkinstall erstellte .deb versuchen:

simdock_1.2.1-1_i386.deb

Änderungen

  • Statt gconf zu beobachten wird das Hintergrundbild von X direkt ausgelesen und Änderungen dort beobachtet
  • Drag & Drop der Icons direkt aktiviert
  • Tooltipps mit den Programmnamen beim Hovern der Icons
  • Offene Programme können per Rechtsklick-Menü in einen Starter umgewandelt werden (wie bei Unity)
  • Bugfix: Icons konnten verschwinden, wenn sie während des Verblassens angeklickt wurden
  • Bugfix: Die id mancher Prozesse wurde nicht richtig gespeichert, sodass kein Icon gefunden wurde (z.B. Amarok)

Manchmal ist es nützlich bzw. wird es gewünscht, dass Software ohne die von der Paketverwaltung empfohlenen Pakete installiert wird.

Dies ist unter Debian / Ubuntu folgender Maßen möglich:

apt-get install --no-install-recommends Software

oder:

aptitude install --without-recommends Software

Man kann diese „Option“ auch dauerhaft einschalten, indem man in der apt.conf folgende Zeilen ergänzt:

APT::Install-Recommends "0"
APT::Install-Suggests "0"

Hier ist ein Beispiel im debianforum zu finden, wie sich das ganze auswirkt.

Anregung via Debianforum


6. Juli 2011

Mittelwert, Median und Varianz, diese Kenngrößen von Messwerten brauchte ich. Da ich sowieso im Terminal unterwegs war schrieb ich mir schnell diese (teilweise ineinandergreifenden) Skripte zusammen - und schrieb sie selbst, weil die Messwerte aus negativen und Kommazahlen bestanden (und ich auf die schnelle keine damit zurechtkommende Implementierung fand).

Mittelwert

mittelwert.sh
#!/bin/bash
#Calculate the mean of the arguments
#Formula: sum_1_to_n(x_i)/n

if [[ $# -eq 0 ]];then
    echo "No arguments found. Exiting." >&2
    exit 1
fi

sum=0
n="$#"

while [[ "$#" -gt 0 ]];do
	value="$1"
	sum=$(echo "$sum + $value" | bc -l)
	shift
done
echo "$sum / $n" | bc -l

Median

median.sh
#!/bin/bash

#Calculate the median of the arguments
#Formula: Var(X)=x_(n/2)    if n even
#         Var(X)=x_((n+1)/2)     else 

if [[ $# -eq 0 ]];then
    echo "No arguments found. Exiting." >&2
    exit 1
fi

sorted_args=($(sort.pl $*))
n="$#"

if [[ $((n%2)) -eq 0 ]];then
    mid=$((n / 2))
else
    mid=$(( (n+1) / 2))
fi

mid=$((mid-1))
echo ${sorted_args[$mid]}
sort.pl
#!/usr/bin/perl

#Sort given arguments

use strict;
use warnings;

my @sorted_numbers = sort {$a  $b} @ARGV;
print "@sorted_numbers\n";

Für den Median habe ich Perl zuhilfe genommen, statt einen Sortieralgorithmus selbst zu implementieren. sort -n kam mit den negativen Kommazahlen nicht zurecht.

Varianz

varianz.sh
#!/bin/bash

#Calculate the sample variance (empiristische Varianz) of the arguments
#Formula: (1/n-1)*(sum_1_to_n(x_i²)-n*mittelwert(X)²)

if [[ $# -eq 0 ]];then
    echo "No arguments found. Exiting." >&2
    exit 1
fi

n="$#"
mittelwert=$(mittelwert.sh $*)
factor=$(echo "1 / ($n -1)" | bc -l)
sum=0
for i in $*;do
    sum=$(echo "$i*$i+$sum" | bc -l)
done
echo "$factor*($sum-($n*($mittelwert*$mittelwert)))" | bc -l

Ist schon lange her, das ich hier im Blog etwas geschrieben habe.

Die Gründe sind vielfältig und einen eigenen Artikel wert, dieser wird es allerdings nicht.

Hier geht es um die Debian Ausgabe von LinuxMint, sie nennt sich Linux Mint Debian und existiert seit gut einem halben Jahr.

Ich selbst nutze sie, seitdem ich einen W7 Rechner bei der Arbeit habe, in einer Virtual Box.

LMDE, wie man sie kurz nennt, basiert auf den Testing Zweig von Debian. Momentan ist ja im Testing einiges los, dort wird die zukünftige neue Wheezy gekocht, da kommt es schonmal zu tageweisen Unverträglichkeiten. Das führt zu vermehrten Supportanfragen in den einschlägigen Foren. Natürlich auch die Anlaufstellen für LMDE. Tummeln sich doch dort viele User, die von Ubuntu über LinuxMint, ein reines Ubuntu Derivat, zu LMDE gekommen sind. Nun hat der Erfinder von LinuxMint, Clem, eine Idee vorgestellt, wie er die kurzeitigen Hickaufs vermeiden möchte.

Meiner Meinung nach ist dies eine sportliche Aufgabe für das Team um Clem. Denn gerade momentan, wenn viele neue Pakete das Debian Testing fluten, ist es ziemlich aufwändig so einen Snapshot auf Fehler zu kontrollieren. Im Ernst erwartet niemand das alle verfügbaren Programme auf Funktion und Regressionstests überprüft werden. Aber es bleibt noch genügend Arbeit übrig, wenn LMDE mit seinem speziellen Update System weiter einwandfrei funktionieren soll.

Über die Anfänge des Update Managers habe ich ja früher schon mal etwas geschrieben. Hier im Bild der letzte Stand. LMDE bewertet die Updates nach Schwere und Einfluß auf das installierte System und soll damit vor einer allzu sorglosen Update Mania schützen. Gerade die Pflege ist für eine Rolling Release, die Debian Testing ja für weite Teile seines Lebens darstellt, eben nicht ganz einfach.

Wer Clems Original Artikel lesen möchte: The Linux Mint Blog Blog Archive  Introducing Update Packs in Linux Mint Debian

Ich betreibe zu Hause einen Sambaserver. Auf diesem habe ich eine Freigabe auf die jedermann zugreifen darf. Die Gäste sollen dabei Dateien mit den Rechten eines bestimmten Users anlegen und bearbeiten dürfen. In der /etc/samba/smb.conf sieht das ganze dann so aus:

[Daten]
 path = /home/seeseekey/share
 public = yes
 writable = yes
 guest ok = yes
 create mode = 0664
 directory mode = 0775
 force user = seeseekey
 force group = seeseekey

Neugestartet wird der Samba Server in neueren Versionen von Ubuntu im übrigen mittels:

sudo initctl restart smbd

und nicht wie früher mittels:

sudo /etc/init.d/samba restart

Weitere Informationen gibt es unter:
http://wiki.ubuntuusers.de/samba_server
http://wiki.ubuntuusers.de/Samba_Server/smb.conf

5. Juli 2011



In knapp 6 Wochen ist es wieder soweit, die FrOSCon in Sankt Augustin öffnet ihre Pforten. Auch ich bin wie in den letzten Jahren auch wieder vor Ort. Am Sonntag gebe ich zwei Workshops in den Frog Labs, dem Kindertrack. Wobei hier Kinder auch Jugendliche umfaßt, ich persönlich habe nichts dagegen, wenn der ein oder andere interessierte Erwachsene sich einfindet, wenn er denn auf die Rücksicht nimmt für die der Workshop gedacht ist. Im ersten Workshop geht es darum einen eigenen “Tux” mit Inkscape zu zeichnen und im zweiten “zaubern” wir ein wenig mit Farben.

Den Rest der Zeit wird man mich wohl überwiegend am Stand von Fedora antreffen. Ausserdem wird man mir wohl Abends noch ein Kölsch ausgeben können ;)

Um GIMP unter Kubuntu auf Deutsch zu stellen suchte ich nach einem Paket mit einem Namen wie z.B. gimp-de. Es gibt allerdings nur ein Paket mit GIMP im Namen nämlich gimp-help-de, welches allerdings nur für die deutsche Hilfe verantwortlich ist. Um GIMP direkt zu lokalisieren muss das Paket language-pack-gnome-de installiert werden. Danach wird man von GIMP mit einer deutschen Nutzeroberfläche begrüßt.

Weitere Informationen gibt es unter:
http://wiki.ubuntuusers.de/gimp
http://seeseekey.net/blog/1104

4. Juli 2011

Seit mittlerweile erstaunlich langer Zeit spiele ich Minecraft. Minecraft hält seine Daten in ~/.minecraft vor. Also Levels, Statistiken, Items. Das Minecraft Home Directory unter Versionskontolle zu stellen hat unter Umständen mehrere Vorteile, die ich hier kurz erläutern möchte :)

Initiales Setup

Als erstes muss das Verzeichnis initial eingerichtet werden. Initialisierung, hinzufügen aller Dateien und ersten Commit erstellen.

$ cd $HOME/.minecraft
$ git init
$ git add .
$ git commit -a -m "Initialer Commit"

Spielstände manuell Laden und Verwalten (Commits)

Einer der gravierendsten Vorteile. Wer wie ich oft an Klippen hinunter stürzt oder an einem (oder auch mehreren :P ) Creeper(n) scheitert wird das bestätigen können. Einmal gefallen/gestorben gibt es kein zurück mehr. Bis jetzt.

Die hypothetische “Herausforderung” scheint sich gerade aufzutun. Ob jetzt Creeper, Berg oder sonst was ist erstmal egal. Könnte auf jeden Fall kritisch für meinen Minecraft Character enden.

$ git commit -a -m "Ob man den Sprung ueberlebt?"

Nach einem kurzen Tab in die Konsole, sollte das Spiel erstmal gesichert sein und ich kann den Sprung wagen.

Anscheinend überlebt man nicht, aber genau das war auch der kritische Punkt. Genau jetzt bin ich in der Lage meinen alten Spielstand wiederherzustellen. Mit nachfolgendem Kommando verwerfe ich alle seit dem letzten Commit entstandenen Änderungen an meinem Spielstand. Vorher dringend aufs Minecraft Titelmenü zurückkehren!

$ git stash
# Update
# oder alternativ:
$ git checkout -f

Dieses Szenario lässt sich nicht nur auf gerade geschehene Ereignisse abbilden sondern auch zwischen Commits die längere Zeit her sind. Wenn nach einer halben Stunde/einem Monat klar wird, das der Minecraft Char gerade nur Müll verzapft hat, kann auch zwischen mehrere Commits hin und her gesprungen werden. Mit welchen git Kommandos das bewerkstelligt wird, bleibt jedem selbst überlassen.

git-revert macht den letzten Commit rückgängig, erstellt dabei einen neuen in dem die Änderungen enthalten sind. Das ist in soweit gefährlich, dass zwischenliegende Commits unberührt bleiben und eventuell in einen großen Haufen Datenmüll zerfallen(!). Eher Anwendung für den “Warp” an einen früheren Zeitpunkt X findet daher git-reset.

$ git reset 66a2594
# oder
$ git reset HEAD^

Das Working Directory wird damit auf einen Stand gebracht, wie es zum Zeitpunkt des angegebenen Commits aussah. Dieser kann somit auch weiter in der Vergangenheit liegen.

Automatische Speicherung (Bash-Einzeiler)

Allerdings muss ich zugeben, dass diese Praxis relativ schnell aufwendig wird. Immer zwischen Fenstern hin und her zappen ist ja auf Dauer auch eher zermürbend. Daher habe ich mir diese “Arbeit” von einer kleinen Bash Zeile abnehmen lassen.

$ SEKUNDEN=10 ; while true ; do git add . ; git commit -a -m "AutoSave $(date)" ; sleep $SEKUNDEN ; done

Ich denke es ist Geschmacksache wie oft bzw. in welcher Frequenz die Commits abgesetzt werden können. Bis jetzt bin ich mit ca 300 Sekunden (5 Minuten) am besten Gefahren. Die Commits rieseln vor sich hin und beeinträchtigen so in keinster Weise den Spielfluss.

[master bf9dd85] AutoSave Mo 4. Jul 19:56:17 CEST 2011
4 files changed, 15 insertions(+), 12 deletions(-)
rewrite saves/0pen_Running/level.dat (100%)
rewrite saves/0pen_Running/level.dat_old (100%)
[master 5ddedc8] AutoSave Mo 4. Jul 19:56:27 CEST 2011
4 files changed, 17 insertions(+), 19 deletions(-)
rewrite saves/0pen_Running/level.dat (100%)
rewrite saves/0pen_Running/level.dat_old (100%)
[master 2d33023] AutoSave Mo 4. Jul 19:56:37 CEST 2011
4 files changed, 10 insertions(+), 11 deletions(-)
rewrite saves/0pen_Running/level.dat (100%)
rewrite saves/0pen_Running/level.dat_old (100%)

Parallele Welten (Branches)

Um einfach mal ein Anwendungsbeispiel zu nennen: Wer in seinem virtuellen Minecraft-Keller mal raue Mengen an TNT gebunkert hat, möchte es nach Möglichkeit auch mal benutzen, right? Aber danach das ganze Dorf wieder aufbauen? Nee… Branching!

Das ist der Punkt an dem die Geschichte der lokalen Minecraft Map sich in zwei Teile spaltet. In einer wird das eigene Bauwerk Sodom und Gomorra mäßig untergehen und in der anderen weiterhin existierenden Welt tollen sich Pigs und Sheeps in Minecarts herum. Die Abzweigung lässt sich wie folgt bewerkstelligen.

$ git branch blowup
$ git checkout blowup

Jetzt kann man in aller Seelen Ruhe TNT verteilen und auch mal Destroyer statt Builder spielen. Tipp: Commit vor der Sprengung setzen :P Explosion immer und immer wieder von vorne genießen ;) Bemerkenswert sind außerdem die unterschiedlichen Abläufe von ein und der selben Explosion, aber dazu vielleicht wann anders ein Blogpost. Irgendwann wird aber auch das dann zur Routine und man wechselt via

$ git checkout master

wieder zu den Schäfchen. Der Branch “blowup” bleibt aber bestehen und lässt sich auch nach weiteren Spielständen immer wieder herbeirufen. Ich habe mittlerweile eine Art Branchset meiner “Lieblingssituationen” im Game, die ich immer wieder durchspielen kann, wie es mir gerade gefällt. Und nein es sind nicht immer nur Explosionen :)

Networking, Baby! (Remotes)

Mein Minecraft Setup mit allen Einstellungen und Spielständen zentral an einem Ort zu haben war ehrlich gesagt meine erste Motivation git einzusetzen. Ich spiele Minecraft auf 3 verschiedenen Maschinen (Ubuntu, Debian und sogar Mac OSX) und wollte keine 3 unterschiedlichen Maps pflegen müssen. Deshalb fing ich an auf meinem Server zwischen zu lagern. Ein eigens laufender git-Server ist hier aber Vorraussetzung! Freies Hosting bei beispielsweise Github fällt wegen der großen Datenmengen (ca. 300MB bei mir derzeit) und der fehlenden Privatsphäre flach. Remote-Server hinterlegen und aktuellen Stand pushen:

$ git remote add origin git@gitserver.com:minecraft
$ git push origin master

Remote-Server auf anderen hosts klonen:

# Ubuntu/Debian
$ git clone git@gitserver.com:minecraft $HOME/.minecraft
# Mac OSX
$ git clone git@gitserver.com:minecraft $HOME/Library/Application\ Support/minecraft

At least

Ich möchte nicht sagen, dass dies hier der ultimative Weg zum heiligen Gral in Minecraft ist. Manchmal weckt eben diese erzeugte “Sicherheit” durch den Reset eine gewisse “Wayne…” Einstellung in einem, die dem Spielspaß ein Kleinwenig den kitzel raubt. Gerade am Anfang hat es mir aber extrem geholfen, nicht bei jedem Wipe alle Items zu verlieren oder sich nach einem Ausflug in den Wald wieder “zurück warpen” zu können.

Auf weitere Ideen im Umgang mit Minecraft und Git freue ich mich natürlich wie immer :)

Wie schon im vorgängigen Bericht habe ich über unseren neuen IRC Chat für ubunteros.ch berichtet. Ich hatte damals angedeutet, dass ich einen weiteren Artikel für die Benutzung des IRC Chat’s für mobile Geräte beschreiben möchte. In diesem Artikel geht es nun darum, den ubunteros.ch IRC Chat auch auf einem Tablet zu benutzen.

Dazu habe ich mal mein grösstes Tablet hervor genommen und den IRC Chat von Yaaic darauf installiert. Da ich ein Android Tablet habe, muss ich vom Market die entsprechende App beziehen. Ich habe im Market nach einigen Apps gesucht und mich dann für das Yaaic von Sebastian Kaspari entschieden. Seine App ist kostenlos und entspricht meinen Anforderungen. Natürlich gibt es noch weitere App’s, auch kostenpflichtige. Ich denke jeder sollte selber entscheiden was er gerne möchte.

Nach dem Download und der Installation muss man die App konfigurieren. Die Konfiguration ist recht einfach. Zu beachten gibt es eigentlich nur die Konfiguration von:

  • ChatServer : chat.freenode.net
  • Port: bei freenode.net wäre das 8001
  • Nickname: den gewünschten Nickname
  • Chatroom: da benutzen wir #ubunteros.ch

Danach ist alles bereit. Man klickt (oder besser drückt mit dem Finger) auf das erstellte Profil und schon ist man im IRC Chat System eingeloggt.

Und so bin ich eigentlich auch von unterwegs mit dem IRC Chat verbunden und kann dabei sein, wenn es interessante “Gespräche” zum Thema Ubuntu gibt. Natürlich habe ich das App auch auf mein kleineres Tablet installiert, was natürlich besser in der Hand liegt.

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Am vergangenen Samstag durften Dirk und ich in unserem Podcast DeimHart Tom vom Verein Android Schweiz als Gast begrüssen. Wir sprechen in der mittlerweile veröffentlichten 26. Folge über Android im Allgemeinen, über den Verein Android Schweiz und über die Chancen und Risiken von Android im Vergleich zu andern Anbietern. Daraus wurde eine sehr spannende und abwechslungsreiche Folge. Wie immer bieten wir unseren Podcast im mp3 und im ogg-Format an. Viel Spass beim Reinhören!

An dieser Stelle möchte ich ein dickes Dankeschön bei Tom platzieren, der bei uns inhaltlich und förmlich ganz ordentlich etwas geleistet hat. So macht Podcasting Spass! Hier geht es zur 26. Folge von DeimHart.

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3. Juli 2011



Vor langer Zeit schon hat screencasters.heathenx ein Video veröffentlicht, wie man US-License Plates mit Inkscape zeichnet. Ich finde das eine schöne Sache, bei den US-Nummernschildern kann man sich ja grafisch schön austoben. Hier also jetzt meine Anleitung.
Bevor wir jedoch beginnen, brauchen wir noch ein wenig Material. Den entsprechenden Font kann man hier finden und die Vorlage für das Nummernschild, welches ich im Video erstelle findet man hier.

Als erstes beginnen wir damit, die Grundform unserer “License Plate” zu zeichnen. Wir zeichnen also ein Rechteck, die exakten Maße der amerikanischen Nummernschilder sind 300x150mm. Nach dem wir dieses gezeichnet haben runden wir mit dem Knotenbearbeitungswerkzeug die Ecken etwas ab.
Dann machen wir mit Strg+D von der Grundform ein Duplikat und geben ihm eine andere Farbe, damit wir es beim Arbeiten besser sehen können. Wir gehen auf Pfad > Dynamischer Versatz und schieben mit der Maus den nun einzigen Knoten nach innen, so das ein Rand von etwa 5mm entsteht. Dann wiederholen wir diesen Schritt mit dem Duplikat.
Wir wählen die beiden inneren Rechtecke, Shift-Taste dazu gedrück halten und subtrahieren, die letze von der ersten über Pfad > Differenz oder Strg+-. Jetzt ist ein kleiner umlaufender Rand entstanden. Von diesem machen wir wieder ein Duplikat, geben ihm eine scharze Füllung und eine kleine Unschärfe von 0,5%. Dann setzen wir diese Form mit der BildAb-Taste unter den Originalrand. Dem Originalrand geben wir eine Füllung mit einem 10%igem Grau und machen davon ein Duplikat, dem wir eine weiße Füllung geben. Auch hier verkleinern wir die From mit Hilfe des dynamischen Versatz, so das nur noch eine dünne Linie übrig ist, nicht ganz zu dünn. Dieser geben wir dann einfach eine Unschärfe von 0,5%, dadurch wirkt der geprägte Rand plastischer.
Mit dem Werkzeug Kreise und Ellipsen erstellen, zeichen wir einen Kreis von 25x25px. Den Kreis positionieren wir dann entsprechend, wie auf der Abbildung zu sehen, auf unserem Nummernschild. Machen ein Duplikat davon und verschieben diese mit Hilfe der Cursortasten an die untere Position auf dem Rechteck. Dann selektieren wir beide Kreise und verschieben diese wieder mit Hilfe der Cursortasten auf die andere Seite. Sitzen alle vier Kreise, selektieren wir alle und vereinigen diese über Pfad > Vereinigung oder Strg++ zu einem Pfad. Jetzt können wir noch die Grundform unseres Nummerschildes ebenfalls selektieren und mit Hilfe des Werkzeuges Objekte ausrichten, die Kreise exakt zentrieren. Dannach schneiden wir die Kreise über Pfad > Differenz oder Strg+- aus unserer Grundform aus.
Dann können wir von unserer Grundform wieder ein Duplikat anlegen, geben diesem eine schwarze Füllung und eine Unschärfe von 1% und setzen die Form dann ganz nach unten, mit der BildAb-Taste. Dadurch entsteht ein Schatten und unser Nummernschild wirkt plastischer. Damit ist die Grundform auch schon fertig.

Jetzt ist es an der Zeit unsere License Plate mit Inhalt zu füllen. Ihr könnt gern auch Nummernschilder eines anderen Bundesstaates wählen, ich habe an der Stelle einfach South Carolina gewählt, da ich hier ein entsprechendes Bild in großer Auflösung bei Wikipedia gefunden habe. Importiert also das entsprechende Bild, des Bundesstaates den ihr gewählt habt. Das hilft uns die Größe der Schrift und deren Position zu ermitteln.
Die oben angegeben Schriftart solltet ihr schon vor Beginn installiert haben. Sonst müßt ihr das noch tun und Inkscape neu starten. Schreibt jetzt also euren Text, bei mir ist es mein Nick mit 6 Buchstaben Ubuntu, Fedora oder Debian würden ebenfalls funktionieren ;) Legt die Schrift auf eure Vorlage und skaliert sie in die entsprechende Größe und paßt die Laufweite der einzelnen Buchstaben an (Alt+Cursortasten). An dieser Stelle, will ich nur noch erklären, wie der “Embossedeffekt” der Buchstaben zu Stande kommt. Auf die einzelnen Details des Nummernschildes gehe ich nicht mehr ein.
Wenn die Schriftart in der Größe und Position entsprechend angepaßt ist, machen wir davon eine Kopie und geben dieser zum arbeiten einfach eine andere Farbe. Setzen sie mit der BildAb-Taste unter das Original und wählen Pfad > Dynamischer Versatz und verschieben den Anfasser jetzt so, das ein umlaufender kleiner Rand entsteht. Dann können wir die Füllung wieder auf weiß setzen und die Objektsichtbarkeit auf 50% zurücksetzen. Davon machen wir jetzt noch eine Kopie, der wir eine schwarze Füllung mit einer Unschärfe von 0.5 und eine Objektsichtbarkeit von 30% geben. Diese setzen wir dann mit der BildAbtaste unter die weiße Schrift ein kleiner umlaufender Schatten wird sichtbar und die Schrift wirkt wie geprägt.


Warum ich hier beiden die Objektsichtbarkeit nehme hat einen einfachen Hintergrund, Bilder im Hintergrund scheinen dann wieder durch und wirken auch geprägt. Bei dunklen Hintergründen muss allerdings, dass Weiß ersetzt werden, gegen die entsprechende Farbe oder den Farbverlauf. Fehlt noch eines zur Perfektion, eine entsprechende Spiegelung auf den erhöhten Buchstaben. Dafür machen wir von unseren obersten Buchstaben wieder ein Duplikat und füllen dieses mit Weiß, mit dem Werkzeug Dynamischer Versatz verkleinern wir, die Buchstaben ein wenig. Dann zeichnen wir einfach darüber ein Rechteck, dass nur unter dem Rechteck ein klein wenig der oberen Kanten der weissen Buchstaben ist. Selektieren die Buchstaben dazu und führen auf beide Pfad> Überschneidung oder Strg+* aus. Es bleiben nur kleine Stücke der Buchstaben erhalten, denen geben wir jetzt eine leichte Unschärfe von 0,5-0,7 und setzen die Objektsichtbarkeit auf 20% zurück.
Fertig ist unsere Grundform eines US-Nummernschildes, das wir jetzt weiter schmücken können, der Phantasie scheinen da ja keine Grenzen gesetzt.

Das Ganze gibt es jetzt natürlich auch noch als Screencast, hier zeige ich auch, wie ich zu meinem Sout Carolina-Resultat komme. Also ich wünsche euch viel Spaß beim Nachmachen.

Die Frage, die hinter diesem mathematisch anmutenden Titel steht, ist:

Kann Darktable die Stelle(n) von RawTherapee und Picasa in meinem Foto-Workflow einnehmen?

Es geht wohlgemerkt nicht darum, die Programme akribisch und Detail für Detail zu vergleichen. Ich versuche lediglich, meine Bedürfnisse, die ich bisher (wenn auch nicht mehr vollständig) mit RawTherapee und Picasa lösen konnte, nun mit Darktable zu lösen.

Dazu sei zunächst einmal gesagt: ich bin Hobby-Fotograf – kein Profi, aber auch kein “Knipser”. Und natürlich lasse ich meine Kamera ausschließlich im RAW-Format aufnehmen.

Grob gesagt versuche ich, folgende Funktionalitäten zu verschieben:

  • RAW-Konvertierung: natürlich geht es zunächst darum, die RAW-Bilder zu “entwickeln”. Und natürlich kann das Darktable auch. Finde ich dort aber alle Einstellungen wieder, die ich so benötige? Also: eine komfortable Belichtungsanpassung, farbliche Korrekturmöglichkeiten, Rauschfilter, Schärfefunktionen, usw.
  • Organisation: Picasa benutze ich größtenteils für die Organisation meiner Bilder. Bis jetzt habe ich alle Bilder in einer Verzeichnisstruktur abgelegt, die zunächst pro Jahr einen Ordner führt (also z.B. 2011) und darunter dann pro Monat wiederum einen Ordner (z.B. 2011-01, 2011-02, usw.). So habe ich in Picasa zunächst eine grobe Einordnung der Bilder pro Monat. Anschließend bekommen die Bilder Tags und Beschreibungen, teils auch Personen-Zuordnungen.
  • Eigentlich habe ich auch alle meine Bilder mit Geotags versehen. Allerdings habe ich da mittlerweile auch so meine Probleme. Aber das werde ich gleich noch im Detail erzählen.

Die Picasa-Zwickmühle

Vielleicht fragt ihr euch, warum ich den Vergleich überhaupt anstellen möchte bzw. warum ich meine gewohnten Programme überhaupt ersetzen möchte…

Picasa hat mir als “Foto-Datenbank” immer sehr gut gefallen. Unter Linux sehe ich mich dabei allerdings in einer Zwickmühle: einerseits würde ich das Programm gerne weiterbenutzen, andererseits…

  • … wird die “Linux-Version” von Picasa wohl nicht mehr oder zumindest nicht mehr regelmäßig gepflegt. Ich kann mir also höchstens eine veraltete Version installieren. Der Funktionsumfang reicht für mich sicher aus, aber ich setze so auf ein Programm, das in der Form vielleicht mittelfristig stirbt.
  • Ok, dann kann ich natürlich Picasa unter WINE installieren. Funktioniert so weit auch. Allerdings gibt es da etwas, was mich daran ordentlich stört: zum einen startet die Anwendung immer maximiert, und zwar so, dass die Titelleiste unter dem Gnome-Panel verschwindet (bei Unity mit Global Menubar zumindest). Mausklicks nimmt das Programm dann immer an falscher Position (verschoben) auf. Käse! Zum anderen kopiere ich mir ab und zu Bilder aus Picasa an eine andere Stelle im Filesystem. Dazu benutze ich den Menüpunkt Auf Datenträger suchen im Kontextmenü. Dabei geht aber bei der WINE-Variante der WINE-Explorer auf. Kopieren auf einen Bereich im Linux-Dateisystem? Fehlanzeige! (zumindest nicht auf diesem Wege…)
  • Was mich außerdem stört: ich kann meine Bilder nicht mehr aus Picasa heraus in Google Earth geotaggen. Aber das scheint wohl so oder so unter Linux ein Problem zu sein – mit den Google-Produkten.

RAW-Konvertierung in Darktable

Auf den ersten Blick habe ich den Funktionsumfang im Dunkelkammer-Modus von Darktable etwas dürftig gefunden. Allerdings nur solange, bis ich den Button weitere Module (unten rechts) gefunden habe. Darüber lassen sich viele Module aktivieren, die per Default zunächst einmal nicht sichtbar sind. Und siehe da: plötzlich war der Funktionsumfang begeisternd groß. :)

Nach etwas Orientierung und Eingewöhnung muss ich sagen, dass mir der Dunkelkammer-Modus fast sogar besser gefällt, als die Bearbeitung in RawTherapee:

  • Ausrichtung und Zuschneidung des Bildes habe ich bisher immer nach der RAW-Konvertierung in GIMP vorgenommen. Nicht weil es nicht ging, sondern weil mir das in RawTherapee nicht so wirklich zugesagt hat.
  • Auch finde ich das Modul Vignettierung sehr gut umgesetzt.
  • Toll auch das Modul für die Körnung – wobei ich da fotografisch gesehen jetzt nicht unbedingt der Fan dafür bin.

Um es jetzt nicht allzu sehr in die Länge zu ziehen: der Funktionsumfang ist für meine Bedürfnisse absolut ausreichend. Darktable bietet sogar die ein oder andere für mich passende Funktion zusätzlich.

Allerdings gibt es auch noch einen Haken:

  • Ich habe es bisher noch nicht hinbekommen, ein Bild im Zuge der RAW-Konvertierung als JPEG (oder in einem sonstigen Format) direkt in GIMP zu öffnen. Das Bild muss immer erst einmal gespeichert und dann manuell geöffnet werden. Schade.

Das läuft in RawTherapee besser. Dazu ist aber zu sagen, dass die Funktion dort auch nicht reibungslos abläuft. Zwar wird das Bild in GIMP geöffnet, allerdings wird es als TIFF übergeben und verliert wohl dadurch die EXIF-Informationen. Diese habe ich mir übrigens immer mit dem ExifTool aus der RAW-Datei in das fertige JPEG-Bild übernommen:

exiftool -tagsFromFile Bild.orf Bild.jpg

Dazu muss nur das Paket libimage-exiftool-perl installiert werden. Damit ich das Tool nicht für jedes Bild einzeln aufrufen muss, habe ich mir da ein kleines Shellskript gebaselt…

Bilder-Organisation mit Darktable

Ein bißchen Umgewöhnung und Umstellung wird es mir wohl abverlangen, mit meiner Organisation auf Darktable umzusteigen.

  • Bisher habe ich immer nur die Bilder in den jeweilgen Monats-Ordner verschoben und Picasa hat die Fotos dann beim nächsten Start automatisch aufgenommen.
  • Bei Darktable geht man wohl davon aus, dass man pro Foto-Session einen Ordner erstellt und somit jeden “Film” einzeln in die Datenbank importiert.
  • Eine Geotagging-Funktion sucht man bislang vergebens. Ich denke, ich werde hierzu, wenn überhaupt, auf externe Tools zurückgreifen müssen. Bislang habe ich aber auch noch nichts gefunden, was mich bezüglich Usability so zufriedenstellt, wie Picasa + Google Earth.
  • Das Taggen von Fotos funktioniert ganz gut. Eine Gesichtserkennung bzw. Personen-Zuweisung sucht man zwar vergebens, das war für mich aber auch eher nur Spielerei und absolut nicht notwendig. Wenn man will, kann man ja die Namen als Tag angeben.

Aber ich sehe auch reine Vorteile im Umstieg:

  • Darktable versieht die RAW-Bilder automatisch mit einem RAW-Tag (das RAW-Format heißt bei mir .orf und der Tag somit darktable|format|orf) und die JPEG-Versionen der Bilder mit einem entsprechenden anderen Tag (darktable|format|jpeg). So kann man Suchergebnisse schnell und einfach in RAW- und endgültiges Format aufteilen.
    Ich habe bislang nicht alle RAW-Bilder aufgehoben – nur die von “wichtigen” Bildern – aber das würde sich mit Darktable vielleicht in Zukunft ändern.
  • Man kann in Darktable wunderbar selektieren. Auf Datum, Filmrolle, Titel und Tags und einige andere “Felder”. Außerdem können mehrere Selektionskriterien eingegeben und diese mit logischem AND, OR oder XOR verknüpft werden. So etwas liebt ein Software-Entwickler wie ich natürlich… ;)

Übrigens benutze ich teils auch den Upload in Online-Alben bei Picasa. Diese Funktion bietet aber Darktable genauso (außerdem nun wirklich kein K.O.-Kriterium)…

Oder vielleicht doch Bibble (Lite)?

Zu dem Thema möchte ich nur so viel schreiben: ich habe die Testversion von Bibble Lite ein paar Tage ausprobiert. Was dabei natürlich sofort auffällt: verglichen mit den anderen Programmen ist Bibble extrem schneller. Allerdings habe ich für mich das Fazit gezogen, dass ich nicht so gut mit den Einstellungen der RAW-Konvertierung zurecht komme. Zudem müsste ich ja für Bibble auch noch etwas Geld in die Hand nehmen…

Fazit

Was die RAW-Konvertierung angeht, kann ich sehr gut, wenn nicht sogar besser, mit Darktable leben. Ich hatte diesbezüglich keine Probleme mit RawTherapee, aber Darktable gefällt mir da sogar einen Tick besser.

Bei der Bilder-Organisation sieht es ein bisschen anders aus. Eigentlich wäre ich mit Picasa zufrieden, würde ich Picasa wie ein Windows-User benutzen können. Dagegen sehe ich noch etwas Probleme mit der Umstellung auf Darktable auf mich zukommen.
Ich möchte aber trotzdem einen Langzeit-Test starten und meine Fotos nun mit Darktable organisieren. Kann auch sein, dass dieser Test scheitern wird. Mal sehen. Falls es etwas zu berichten gibt, werde ich darüber schreiben.

Wer übrigens Lust hat, kann ja mal in meinem Flickr-Photostream vorbeischauen. :)

pssst, weitersagen!
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Als ich den Ubuntu Cubee zusammen gebaut hatte, habe ich einige Bilder von der Enstehungsgeschichte davon gemacht. Unterwegs haben mich immer Leute gefragt wie und was ich denn da alles gemacht hatte. Einige Situationen hatten es erlaubt mein Tablet (Android) zu zücken und die Bilder zu zeigen. Aber in einige Situationen war es nicht möglich und so hatte ich immer wieder die Anwendung von richtigen Fotos vermisst. Ich hatte schon einige male unterwegs meine Fotos vom Handy oder Tablet zu Papier zu bringen und das ist mir auch immer wieder gelungen mit einem Foto-Automat (Windoof) im Bahnhof wo ich immer vorbei kommen. Als ich das letzte mal im Bahnhof verweilte ist mir ein neuer Automat aufgefallen, der Mini-Fotobuch Automat (Windoof). Kennt ihr den ? Ich jetzt schon und ich muss sagen es ist eine witzige Sache.

Zuerst will der Kasten die Bilder. Die kann man dem Kasten in vielfältigerweise übermitteln. CD, USB-Stick, SD, und viele weiteren Datenträger sind möglich. Ich habe mich für Blauzahn entschieden da ich damit meine Bilder von meinem Tablet direkt in den Kasten übermitteln kann. Danach kann man das Layout und verschiedene Anpassungen vornehmen. Ist dann die ganze Sache erledigt muss man natürlich auch noch etwas Pinke-Pinke enschieben, in meinem Falls waren das 10 schweizerische Taler. Dann dauert der ganze Prozess etwa 3 Minuten und der Kasten spuckt ein kleines handliches Foto-Buch aus.

Und so ist mein Mini-Fotobook Ubuntu Cubee geboren. Ich find’s eine wirklich lustige Sache. Sie zeigt einem wieder einmal auf wie einfach und flexibel heutige Systeme miteinander kommunizieren und zusammenarbeiten können.

 

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    Vor nun schon zwei Jahren veröffentlichte Canonical einen Dienst namens UbuntuOne. Dieser ist letzlich ein Konkurenzprodukt zum deutlich populäreren Dropbox.

    UbuntuOne Geräte-Liste

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    Beides sind Dienste, die einem ein speichern seiner Daten im Netz ermöglichen.
    Sie sind beide bis zu zwei GB Speicherplatz kostenlos und danach kostenpflichtig erweiterbar. Beide integrieren sich gut ins Betriebssystem (Ubuntu) und sind einfach zu bedienen. An UbuntuOne ist noch der UbuntuOne MusicStore angeschlossen, über den man Musik direkt in sein UbuntuOne Konto kaufen kann. Außerdem kann man mit UbuntuOne noch seine Evolution-Kontaktdaten und seine Firefox-Lesezeichen synchronisieren.

    Allerdings hatte UbuntuOne gegenüber Dropbox noch einen entscheidenden Nachteil: Es gab keine kostenfreie Version für mobile Geräte. Nur eine kostenpflichtige Anwendung zum Musikstreamen
    Dropbox hingegen ist auf so ziemlich jeder Mobilplatform vertreten.

    UbuntuOne auf dem Smartphone

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    Nun hat Canonical allerdings nachgezogen und UbuntuOne Files veröffentlicht.
    Diese Anwendung ist zur Zeit nur für Android erhältlich, dafür aber kostenlos.
    Die App hat in etwa die gleiche Funktionalität wie das Gegenstück von Dropbox. Es wird eine Liste mit allen im Konto befindlichen Dateien synchronisiert und durch antippen kann man dann die gewünschten Dateien herunterladen. Es wird also nichts ohne vorherige Aufforderung heruntergeladen um Speicherplatz und vor allem Bandbreite zu sparen.

    Nach der Installation muss man sich erstmalig mit seiner Emailadresse und seinem Passwort anmelden. Danach muss man sein Gerät für UbuntuOne freigeben und kann nun auch auf seine UbuntuOne Dateien über ein Android Smartphone/Tablet zugreifen.

    2. Juli 2011

    Wallpapter mit Ubuntu Unity Shortcuts und Tastenkombinationen

    Ich habe ein neues Wallpaper mit den Shortcuts für Ubuntu's Unity angelegt. Das alte Wallpaper hat mir nicht mehr gefallen.

    Das neue Wallpaper basiert auf dem unfassbaren Wallpaper von Octavian Damiean, die aber leider in Englisch war.

    Es gibt das Unity-Wallpaper in drei Dateiformatten: PNG, SVG, PDF. Leider lässt sich die SVG-Datei nur ordentlich mit Inkscape anschauen, obwohl ich es als normales SVG gespeichert habe.

    Gerade komme ich zurück aus dem Kuppelsaal der Technischen Universität Wien. Ich komme von einem Vortrag von Richard Stallman welcher den Titel "Ungerechtigkeiten durch proprietäre Software oder wie Patente und Lizenzen Entwicklungen behindern". In einem Publikum, welches hauptsächlich aus jungen Erwachsenen bestand, war das Gefühl einer kollegialen Atmosphäre spürbar. Im Unterschied dazu, wenn den Vortrag z.B. Robbie Williams oder Bruce Willis gehalten hätten, war Stallmans Auftritt fast nicht zu bemerken und bevor er anfing das Mikrofon zu testen waren die meisten Anwesenden noch in Gespräche vertieft. Als er jedoch die Aufmerksamkeit für sich beanspruchte stand vor den Zuhöhrern ein mittelgroßer Mann mit einem, in Wien als Käsekrainerfriedhof bekannten, hervorstechenden Körpermerkmal und ohne Schuhe.

    Richard Stallman in der TU Wien

    The Four Freedoms

    Stallmans erstes Thema waren natürlich die vier Freiheiten, die die FSF versucht PC-Nutzern zu geben. Diese Freiheiten, welche auch in den verschiedenen Versionen der GPL festgeschrieben sind, erklärte Stallman so:

    Freedom 0

    The Freedom to run a program as you wish

    Dies bedeutet, dass der Nutzer die Freiheit haben soll, ein Programm nach den eigenen Wünschen ablaufen zu lassen. Dazu gehört sowohl die Frage wo, wie oft und wann das Programm läuft.

    Freedom 1

    The Freedom to study the code of a program and change it

    Dazu gehört einmal die Möglichkeit überhaupt an den Quellcode eines Programmes zu kommen und die von vielen Lizenzen in jedem Fall auferlegte Beschränkung diesen Code an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Hier brachte er mehrere Beispiele für seine These: Ein Programm beinhält keinen schädlichen Code. Ich kann dies jedoch nicht überprüfen. Damit beinhält es potenziell schädlichen Code.

    An dieser Stelle schenkte er sich eine Tasse Kaffee ein. Der Mann hatte die Ruhe weg.

    Er erklärte, dass schädlicher Code für gewöhnlich aus einem der folgenden Gründe als solcher klassifiziert wird. Die Software

    • spioniert den Computer und/oder das Verhalten des Nutzers aus
    • verweigert bereits auf Codeebene bestimmte Möglichkeiten mit ihr zu arbeiten (DRM)
    • beinhält eine Backdoor durch die der Autor Zugriff oder sogar Herrschaft über den PC nehmen könnte

    Dieses Verhalten sei in modernen Geräten oder Systemen des öfteren zu beobachten. Als Beispiele nannte er:

    • Microsoft Windows, welches alle drei Punkte erfülle. Er bezeichnete Windows deshalb als unlimited Malware, da Microsoft jederzeit die Möglichkeit hätte ohne Wissen und das OK des Nutzers weiteren schädlichen Code nach zu installieren.
    • iPhone (spyPhone) und iPad (iBad), welche dem Nutzer digital Handcuffs (Handschellen) anlegten indem die Programme die auf diesen Geräten laufen dürften von Apple stark eingeschränkt und kontrolliert würden. Damit würde dem Nutzer die Freiheit 0 genommen.
    • Amazon Kindle (Swindle), welcher über eine Backdoor verfüge über die Amazon bereits gekaufte Bücher von Kindle ohne die Zustimmung des Nutzers löschen kann. So geschehen im Sommer 2009 ausgerechnet mit George Orwells 1984. Außerdem verfüge Amazon über eine Liste mit den Lesegewohnheiten von Kindle-Nutzern. Dies wird vor allem in nicht freien Ländern wie China und Anderen zum echten Problem.
    • Adobe Flash sei ein Beispiel für eine Software, bei der der Nutzer nicht dafür zahlen müsste ausgebeutet zu werden. In diesem Fall nannte er die Malware ihren Preis nicht wert.

    Freedom 2

    The Freedom to distribute exact copies of a program

    Das Weitergeben, Verteilen oder sogar Weiterverkaufen eines Programmes unter denselben Bedingungen ist der FSF hiermit ein Anliegen. Stallman meinte, dass proprietäre Software eine Person hier in ein moralisches Dilemma führen könnte.

    Man stelle sich vor, ein Freund hätte gerne eine Kopie einer Software die dieser auf meinem Computer gesehen hat. Die Lizenz der Software verbietet jedoch ausdrücklich Vervielfältigungen und das Weitergeben von Kopien. Davon ausgehend, dass dieser Freund ein gutes Mitglied der Gesellschaft ist, welche am Besten zusammenarbeiten kann wenn alle mit allen teilen, und dieser damit eine Art Anrecht auf meine Kooperation (als ebenfalls gutes Mitglied der Gesellschaft) hat stehe ich nun vor zwei nicht besonders guten Möglichkeiten, die Stallman ausdrücklich beide als schlecht bezeichnet: entweder ich gebe dem Freund eine Kopie und missachte die Lizenz des Programmes oder ich verweigere dem Freund die Kooperation und verhalte mich gemäß der restriktiven Lizenz. Stallman schlägt hier vor die Wahl zu treffen, welche am wenigsten Schaden anrichtet. Dies wäre seiner Ansicht nach die Wahl dem Freund eine Kopie der Software zu geben. Nochmals: er bezeichnet beide Möglichkeiten als schlecht und weißt darauf hin, dass ein solches Dilemma bei Freier Software nicht entstehen könnte.

    Weiters meinte er, dass es nicht gut wäre die Software komplett unlizensiert zu lassen, denn: "Unlicensed is nearly as nasty as licensed". (Unlizensiert ist fast so scheußlich wie lizensiert.)

    Freedom 3

    The Freedom to distribute modified versions of a program

    Selbst wenn das Programm weitergegeben und verändert werden darf ist es wichtig, dass auch eine veränderte Version unter denselben Bedingungen weitergegeben werden muss. Stell dir vor, jemand verändert eine kleine Kernel-Funktion und bringt damit ein auf dem Linux-Kernel basierendes proprietäres Betriebssystem heraus. Diese Regel verhindert dies.

    Stallman vergleicht diese grundlegenden Freiheiten bei der Benutzung eines Computers mit einer Demokratie. Jede Person kann entscheiden wie stark sie sich in den demokratischen Prozess einbringt und welche Rechte sie in Anspruch nimmt. Hier liegt auch eine der stärken der vier Freiheiten: niemand wird gezwungen sie in Anspruch zu nehmen. Jede Person hat die Möglichkeit sich in die Abhängigkeit einer anderen Person oder Firma zu begeben. Genauso wie in einer Demokratie jede Person die Möglichkeit hat die Demokratie zu kritisieren oder eine politische Bewegung zu unterstützen welche die Demokratie offen ablehnt.

    Proprietäre Software nennt Stallman dementsprechend Werkzeuge einer Diktatur. Es sei Software die mit der Absicht geschrieben wurde den Nutzer zu verletzen.

    Richard Stallman in der TU Wien

    Worte und ihre Bedeutungen

    Stallman warnte davor die "Propaganda" der Hersteller proprietärer Software und anderer Produkte zu verwenden. So würde er selbst, gefragt nach seiner Meinung zu "piracy", antworten: "Attacking ships is bad." (Schiffe anzugreifen ist schlecht.) Ihm sei auch kein Fall bekannt in welchem Piraten versuchten mittels Musik ein anderes Schiff anzugreifen. Demnach sei der Begriff "music piracy" absolut nichtssagend.

    Natürlich kam Stallman auch auf den Unterschied zwischen Linux und GNU/Linux zu sprechen. Nach seiner Ansicht war der Linux-Kernel nur das letzte Teil das dem GNU-System gefehlt hatte um ein vollständiges Betriebssystem zu sein. GNU Hurd ist ja, wie wir wissen, bis heute nicht fertig. Damit wäre das hauptsächliche System ein Produkt des GNU-Projekts und sollte auch entsprechend benannt werden. Neben dem "Ruhm", der laut Stallman nur zweitrangig ist, sei es die mit GNU verbundene Philosophie, welche durch die Nennung des Namens Verbreitung finden würde. Denn nur wenn Menschen ihre Freiheiten schätzen würden, würden sie sich dafür einsetzen und versuchen diese zu verteidigen.

    Dasselbe Szenario sieht Stallman auch bei den Begriffen Free Software und Open Source. Open Source sei nur ein Begriff der es vermeiden würde sich mit Freiheit und damit mit den ethischen Forderungen von GNU auseinander zu setzen.

    Weiteres

    Stallman erzählte außerdem aus seiner Vergangenheit und welche Motivationen ihn dazu brachten GNU und die Freie Software Bewegung zu gründen. Unter den verlinkten Artikeln ist dazu mehr Information zu finden.

    Copyleft Lizenzen widmete Stallman ein paar Minuten. Hier erklärte er die wichtigen Unterschiede zwischen freien Lizenzen mit und ohne Copyleft.

    Cloud Computing, am Beispiel Software as a Service war Stallman während des gesamten Vortrags offensichtlich ein wichtiges Thema. Er wies mehrmals darauf hin, dass bei dieser Technologie dem Nutzer die Möglichkeit genommen würde zu kontrollieren was genau die Software mit den vom Nutzer zur Verfügung gestellten Daten tut. Dies würde ihm die erste Freiheit nehmen.

    Auch Software in Education erwähnte Stallman. Hier wies er darauf hin, dass Schüler von proprietärer Software, die der Schule günstig oder gratis abgegeben würde, abhängig gemacht würden. Dieselbe Software würde den Schülern nach ihrem Abschluss natürlich nur zu einem höheren Preis vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit würden Schulen ihre Bildungsfunktion ignorieren.

    Kurz vor dem Schluss des Vortrags kam noch ein Vertreter der Free Software Foundation Europe zu Wort und erklärte die Ziele der FSFE.

    Danach versteigerte Stallman eine Figur eines Gnus. Dieses bezeichnete er durchgehend als "adorable" (liebenswert). Der Ausrufungspreis von € 20,- wurde mit einem Verkaufspreis von € 250,- bei weitem übertroffen. Auch eine Ausgabe des Buches "Free Software, Free Society" (fsf.org-Shop, hier kann das Buch auch gratis als PDF heruntergeladen werden) wurde versteigert. Es brachte immerhin € 200,- ein.

    Zum Abschluss stellte sich Stallman noch den zahlreichen Fragen der Zuhörer.

    Fazit

    Meiner Meinung nach hat die Quintessenz hier gute Arbeit geleistet und eine gute Veranstaltung auf die Beine gestellt. Der Vortrag war interessant (auch wenn er sich hauptsächlich mit grundsätzlichen Fragen beschäftigt hat). Stallman hat eine bildliche und humorvolle Sprache, mit welcher er seinen, für manche sicherlich exotischen, Standpunkt gut erklären konnte. Was mir Leid tut, ist dass ich keine bessere Kamera dabei hatte. Alle Fotos sind mit meiner Handykamera aufgenommen worden.

    Der ganze Vortrag wurde vom Veranstalter gefilmt. Ich habe bereits eine eMail mit der Bitte um zur Verfügungstellung des Filmmaterials geschickt. Sobald eine Antwort eintrifft verlinke ich hier auf das Video.

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    1. Juli 2011

      oder: Verträgt sich das Raubtier mit dem Donnervogel?

       

      Momentan experimentiert Canonical wieder mit den Standardprogrammen in den künftigen Ubuntuversionen herum. Büroprogramme, Browser, Musikabspielprogramme und jetzt auch der Mail-Client.

      Bisher war immer Evolution der Standard E-Mail Verwalter in Ubuntu. Doch jetzt wurde spaßeshalber in Ubuntu 11.10 (Oneiric Ocelot) auf Thunderbird umgestellt. Kurz nach dem Release von Thunderbird 5 hat es Mozilla also endlich geschafft. Das ganze wird in der am 7. Juli erscheinenden Alpha-2 umgesetzt. Das geht aus dem Blueprint zum Standard Mailprogramm hervor:

      Work items for oneiric-alpha-3:
      [charlinepoirier] Usability testing, compare Thunderbird and Evolution: TODO
      [...]
      [jasoncwarner] Final evaluation, will Thunderbird be default email client: TODO

      Das heißt zunächst einmal gar nichts. Firefox wurde soweit ich weiß auch aus den Vorversionen von Ubuntu 11.04 Natty Narwhale genommen, kam letztlich aber dennoch hinein.

      Dennoch ist es spannend, diese Entwicklung einmal zu beobachten. Thunderbird wird ja permanent dafür kritisiert, dass bisher standardmäßig kein Kalender integriert ist. Es wurde schon oft angekündigt, dass Lightning fester und vor allem nativer Bestandteil von Thunderbird werden soll, geschehen ist das bisher aber noch nicht.

      (via)

      Erstmals ist es gelungen ein Ubuntu neben dem vorhandenen Android auf einem Samsung Galaxy Tab zu installieren. Dazu wurde mittels Root-Zugang eine Chroot-Umgebung eingerichtet aus der Tabuntu gestartet wurde, zur Realisierung wurde ein VNC-Server und Busybox eingerichtet.

      Der Vorteil bei einem „echten“ Linux auf einem Tablett liegt natürlich darin, dass Linuxanwendungen verwendet werden können. Man ist somit nicht mehr gezwungen ausschließlich Android-Apps zu nutzen.

      Wers ausprobieren oder mehr darüber erfahren will, findet die Downloads, Anleitung, Bild- und Videomaterial auf der Seite der „Entwickler“ galaxytabhacks.com

      Das System soll weiterentwickelt werden, mal sehen wann auch andere Projekte nachziehen. Der Anfang für Linux auf Tablets ist gemacht! :)