ubuntuusers.de

19. Juli 2011

Wer eigene Anwendungen schreibt der kennt das sicherlich: Die Anwendung ist fertig und es fehlen nur hier und da ein paar Icons für die Menüs und Toolbars. Die Icons sollten dabei natürlich alle zueinander passen, ein breites Spektrum abbilden und am besten unter einer freien Lizenz stehen.

Diese Lücke füllt das Tango Desktop Project bei welchem es über 200 Icons für diese Zwecke gibt. Alle Icons stehen dabei unter Public Domain (früher CC-SA-BY), können also beliebig verwendet werden. Zu finden sind die Icons dabei unter http://tango.freedesktop.org/Tango_Desktop_Project, wo man neben den Grafiken (im PNG und SVG Format) auch die Styleguides findet um eigene Tango Icons zu entwerfen.

Weitere Informationen gibt es unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tango_Desktop_Project

18. Juli 2011

Beim Bearbeiten der Bilder mit dem ExifTool (5 Digicams, unterschiedliche Zeiteinstellungen – Artikel) habe ich teilweise folgende Fehlermeldungen erhalten.

#
exiftool -AllDates+=10:31:53 Bild123.JPG
Error: [minor] MakerNotes offsets may be incorrect (fix or ignore?) - Bild123.JPG
#
exiftool -AllDates+=2136:0:0 Bild456.JPG
Warning: [minor] Possibly incorrect maker notes offsets (fix by -274?) - Bild456.JPG
Error: [minor] Bad MakerNotes directory - Bild456.JPG

Um diese Fehlermeldungen zu unterdrücken bzw. zu ignorieren, muss man den Befehlen zusätzlich die Option -m mitgeben.

Using -m will downgrade the minor error to a warning, allowing the file to be written, but some Makernote information may be lost when ignoring certain types of errors like this.

#
exiftool -m -AllDates+=10:31:53 Bild123.JPG
Warning: MakerNotes offsets may be incorrect (ignored) - Bild123.JPG
#
exiftool -m -AllDates+=2136:0:0 Bild456.JPG
Warning: Deleted bad MakerNotes directory - Bild456.JPG

Links:
ubuntuusers.de - ExifTool
ExifTool – Aufnahmedatum mehrerer Bilder von unterschiedlichen Digicams korrigieren


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Die Medienverwaltung GCstar hat nach langer Zeit mal wieder ein kleines Update bekommen. In der neuen Version 1.6.2 werden einige Probleme mit Website-Plugins behoben und einige Fehler bereinigt. Ein komplettes Changelog gibt es hier. Leider ist GCstar 1.6.2 noch nicht im Stable-PPA angekommen, aber vielleicht kommt das ja noch. Im Daily-PPA gibt es eine Version 1.6.2, die habe ich allerdings noch nicht ausprobiert.

Eine weitere “Neuerung” ab Version 1.6.2 ist, dass es erst einmal keine Windows-Builds mehr geben wird. Hier wird nach jemanden gesucht, der das künftig betreuen möchte.

Möchte man die Version aus den Ubuntu-Paketquellen weiter verwenden kann man mit dem Befehl sudo gcstar -u versuchen die Plugins zu aktualisieren. Das hat bei mir bisher immer recht gut funktioniert.

Die seit Ubuntu 11.04 Natty standartmäßig aktivierte Oberfläche “Unity” benötigt zwingend eine aktivierte Hardware-Beschleunigung. Um zu testen, ob der eigene Rechner Unity-fähig ist, reicht es, das Programm

/usr/lib/nux/unity_support_test -p

auszuführen. Dazu werden keine Root-Rechte benötigt. Das Programm testet die Grafikkomponenten des Systems und erstellt einen kurzen Bericht, der bei aktiviertem Unity z. B. so aussieht:

linus@dell-laptop:~$ /usr/lib/nux/unity_support_test -p
OpenGL vendor string:   ATI Technologies Inc.
OpenGL renderer string: ATI Mobility Radeon HD 3400 Series
OpenGL version string:  3.3.10665 Compatibility Profile Context

Not software rendered:    yes
Not blacklisted:          yes
GLX fbconfig:             yes
GLX texture from pixmap:  yes
GL npot or rect textures: yes
GL vertex program:        yes
GL fragment program:      yes
GL vertex buffer object:  yes
GL framebuffer object:    yes
GL version is 1.4+:       yes

Unity supported:          yes

Sobald eines der Kriterien auf “no” steht, kann man Unity3D nicht nutzen. Der Test eignet sich besonders gut dafür, über eine Live-CD vor einer möglichen Installation durchgeführt zu werden.

Hinweis: Es gibt auch eine Unity-Version ohne 3D-Effekte, die aber dennoch die typische linke Seitenleiste besitzt und sich bis auf die deaktivierten visuellen Effekte nicht von der 3D-Version unterscheidet.

17. Juli 2011

Apache: Serversignatur abschalten

Inhalt
In der Standardkonfiguration meldet ein Apache-Webserver im HTTP-Response header seine Version.

Auf produktiven Servern sollte man dies besser abschalten, weil die Standardkonfiguration nicht nur verrät, welche Apacheversion auf dem Server läuft, sondern auch ausführliche Informationen über die geladenen Module preisgibt.

Beispiel

> wget --save-headers -O- -q http://localhost/ |
     sed -n '1,/^[\r]*$/p'
HTTP/1.1 200 OK
Date: Sun, 17 Jul 2011 13:09:32 GMT
Server: Apache/2.2.17 (Ubuntu) mod_fcgid/2.3.6 PHP/5.3.5-1ubuntu7.2 with Suhosin-Patch proxy_html/3.0.1 mod_python/3.3.1 Python/2.7.1+
Last-Modified: Sun, 17 Oct 2010 22:07:52 GMT
ETag: "a3b46-b1-492d74a861801"
Accept-Ranges: bytes
Content-Length: 177
Vary: Accept-Encoding
Keep-Alive: timeout=15, max=100
Connection: Keep-Alive
Content-Type: text/html

Apache Konfiguration

In der Apache-Konfiguration gibt es zwei Schlüsselworte, die das Aussehen der Serversignatur beeinflussen.

  • ServerTokens
  • ServerSignature

Die Einstellungen stehen entweder in der httpd.conf, apache2.conf oder bei Ubuntu in der Datei

/etc/apache2/conf.d/security

ServerTokens

Der Parameter ServerTokens ist für den HTTP-Response-Header verantwortlich (Server: …).
Bei produktiven Servern sollte man hier Prod einstellen.

 

#
# ServerTokens
# This directive configures what you return as the Server HTTP response
# Header. The default is 'Full' which sends information about the OS-Type
# and compiled in modules.
# Set to one of:  Full | OS | Minimal | Minor | Major | Prod
# where Full conveys the most information, and Prod the least.
#
#ServerTokens Minimal
#ServerTokens OS
ServerTokens Prod
#ServerTokens Full

ServerSignature

Ein Apache Server verrät seine Version auch auf generierten Seiten.

  • Fehlerseiten (z.B. 404-Fehler)
  • generierten Verzeichnis Listings
  • mod_status und mod_info Seiten

Diese Signatur kann (und sollte) ausgeschaltet werden. Wenn hier der Wert EMail verwendet wird, dann wird die konfigurierte email-Adresse ausgegeben.

#
# Optionally add a line containing the server version and virtual host
# name to server-generated pages (internal error documents, FTP directory
# listings, mod_status and mod_info output etc., but not CGI generated
# documents or custom error documents).
# Set to "EMail" to also include a mailto: link to the ServerAdmin.
# Set to one of:  On | Off | EMail
#
ServerSignature Off
#ServerSignature On

Fehlermeldung mit ServerSignature=on

Hier noch ein Beispiel für eine generierte Fehlerseite mit ServerSignature=on.

Not Found

The requested URL /icons/hh was not found on this server.
Apache/2.2.17 (Ubuntu) mod_fcgid/2.3.6 PHP/5.3.5-1ubuntu7.2 with Suhosin-Patch proxy_html/3.0.1 mod_python/3.3.1 Python/2.7.1+ Server at localhost Port 80

 

TraceEnable

Das Flag TraceEnable sollte man auf produktiven Servern auch unbedingt ausschalten (off).

Neustart erforderlich

Nach Änderung der Apache-Konfiguration ist ein Neustart erforderlich.

sudo /etc/init.d/apache2 restart

Apache: Serversignatur abschalten ist ein Beitrag von: kenntwas.de - Technische Tipps

Inhalt
In der Standardkonfiguration gibt ein JBoss/Tomcat im HTTP-Header Informationen (X-Powered-By) über die eingesetzte Softwareversion preis.
In produktiven Umgebungen sollte / kann man diese Informationen abschalten, um potentiellen Angreifern das Leben etwas schwerer zu machen.

Abfrage des HTTP-Headers

Der HTTP-Header kann z.B. mit wget abgefragt werden. Mit der Option –save-headers wird der Header mit abgespeichert. Nach einer Leerzeile ist der Header beendet.

wget --save-headers -O- -q http://localhost:8080 |
   sed -n '1,/^[\r]*$/p'

Das sed-Kommando gibt alle Zeilen bis zur ersten Leerzeile aus.
Eine andere Möglichkeit ist curl –verbose http:/…..

Beispiel einer Serversignatur

> wget --save-headers -O- -q http://localhost:8080 | sed -n '1,/^[\r]*$/p'
HTTP/1.1 200 OK
Server: Apache-Coyote/1.1
X-Powered-By: Servlet 2.4; JBoss-4.2.2.GA (build: SVNTag=JBoss_4_2_2_GA date=200710221139)/Tomcat-5.5
ETag: W/"102-1103294408000"
Last-Modified: Fri, 17 Dec 2004 14:40:08 GMT
Content-Type: text/html
Content-Length: 102
Date: Sun, 17 Jul 2011 10:08:13 GMT
Connection: keep-alive

X-Powered-By deaktivieren

Aus dem X-Powered-By Header lässt sich die genaue Version des Servers ermitteln. Angreifer, die diese Informationen kennen, sind schon einen Schritt weiter und können bekannte Schwachstellen dieser Version ausnutzen. Der Header lässt sich deaktivieren. Der Tip stammt von blog.techstack.com.

JBoss 4.2.x

In JBoss 4.2.x kann der X-Powered-By-Header in der Datei

${jboss.home}/
  server/default/deploy/jboss-web.deployer/conf/web.xml

deaktiviert (auskommentiert) werden (etwa ab Zeile 25).

<!-- ================== Common filter Configuration ==================== -->
<filter>
    <filter-name>CommonHeadersFilter</filter-name>
    <filter-class>org.jboss.web.tomcat.filters.ReplyHeaderFilter</filter-class>
<!--
    <init-param>
         <param-name>X-Powered-By</param-name>
        <param-value>Servlet 2.4; JBoss-4.2.2.GA (build: SVNTag=JBoss_4_2_2_GA date=200710221139)/Tomcat-5.5</param-value>
      </init-param>
-->
   </filter>

JBoss 5.0

In JBoss 5.0 ist das Verfahren ähnlich, nur liegt die Datei web.xml an einer anderen Stelle:

${jboss.home}/
  server/${server.instance.name}/deployers/jbossweb.deployer/web.xml

JBoss 6.0

Ab JBoss 6.0 sind keine Änderungen an der web.xml mehr erforderlich.
Hier muss die Datei catalina.properties angepasst werden.

${jboss.home}/
  server/${server.instance.name}/deploy/jbossweb.sar/catalina.properties

Die Property X_POWERED_BY muss in dieser Datei auf false gesetzt werden.

Tomcat

Bei einer reinen Tomcat Installation (also ohne JBoss) wird der X-Powered-By Header in der Datei

${tomcathome}/conf/web.xml

konfiguriert.

Im Standard ist der Header bereits deaktiviert. (Siehe auch Tomcat 6 Basic Configuration).

  <!--   xpoweredBy          Determines whether X-Powered-By response       -->
  <!--                       header is added by generated servlet  [false]  -->
  <!--                                                                      -->
  <!-- If you wish to use Jikes to compile JSP pages:                       -->
  <!--   Please see the "Using Jikes" section of the Jasper-HowTo           -->
  <!--   page in the Tomcat documentation.                                  -->

    <servlet>
        <servlet-name>jsp</servlet-name>
        <servlet-class>org.apache.jasper.servlet.JspServlet</servlet-class>
        <init-param>
            <param-name>fork</param-name>
            <param-value>false</param-value>
        </init-param>
        <init-param>
            <param-name>xpoweredBy</param-name>
            <param-value>false</param-value>
        </init-param>
        <load-on-startup>3</load-on-startup>
    </servlet>

Neustart erforderlich

Nach den beschriebenen Änderungen ist ein Serverneustart erforderlich.

Server – Signatur ausschalten

Die Serversignatur (tomcat/5.0.25, coyote/1.1) kann ebenfalls abgeschaltet werden.

JBoss

Um die Serversignatur beim JBoss auszuschalten oder zu modifizieren, muss beim Connector in der Datei

${jbosshome}/
   server/default/deploy/jboss-web.deployer/server.xml

eine zusätzliche Property server gesetzt werden.

    <Connector port="8080" address="127.0.0.1"
         maxThreads="250" maxHttpHeaderSize="8192"
         emptySessionPath="true" protocol="HTTP/1.1"
         enableLookups="false" redirectPort="8443" acceptCount="100"
         connectionTimeout="20000" disableUploadTimeout="true"
         server="this is my secret" />

Die Property server ist normalerweise nicht gesetzt.

> wget --save-headers -O- -q http://localhost:8080 | sed -n '1,/^[\r]*$/p'
HTTP/1.1 200 OK
ETag: W/"102-1103294408000"
Last-Modified: Fri, 17 Dec 2004 14:40:08 GMT
Content-Type: text/html
Content-Length: 102
Date: Sun, 17 Jul 2011 11:41:30 GMT
Connection: keep-alive
Server: this is my secret
Server: Apache-Coyote/1.1

(X-Powered-By ebenfalls deaktiviert).
Siehe auch: Tomcat/JBoss: Suppressing Server Identity.

Fazit

Wirkliche Sicherheit bietet das Abschalten (Verschleiern) der Signaturen nicht. Wenn möglich sollte die Serversoftware immer auf dem letzten Stand der Technik (Patches) sein.

JBoss/Tomcat: Serversignaturen abschalten (X-Powered-By) ist ein Beitrag von: kenntwas.de - Technische Tipps

Eine Erweiterung des Wikiartikels und Sammlung meiner Anpassungen

In Zeiten von Gnome 3, Unity und generell variierenden Vorstellungen davon, wie der Desktop aussehen soll, kann man entweder sich mit den vorgegeben Lösungen begnügen (und einige Konzepte sind ja auch wirklich gut) oder sich einen eigenen Desktop zusammenstellen. Das gehört zu den Freiheiten, die Linux im Gegensatz zu Windows bietet. Es ist aber nicht immer einfach, den Überblick über alle möglichen Komponenten zu bewahren. Das fängt mit der Frage an: Was braucht man überhaupt?

Fenstermanagment ist der erste Punkt, den man als Anfänger wahrscheinlich übersieht. Fenster mit Titelleiste und Kontrollen anzeigen, bewegen, minimieren und schließen: All das übernimmt der Fenstermanager. Zusätzlich stellt er normalerweise virtuelle Desktops bereit.

Man braucht eine Übersicht der laufenden Programme, der offenen Fenster, eine Traybar für Trayicons (z.B. für Pidgin), aber auch so profane Dinge wie eine Uhr, ein Hintergrundbild, und meiner Meinung nach gehört auf jeden Desktop eine Last- und Netzwerkanzeige (um mitzubekommen, dass das eben gestartete Programm gerade lädt/der Download im Hintergrund noch läuft). Und jeder wird irgenwie Dateien verwalten wollen.

Ein Ziel kann sein, all dies mit eigenständigen Programmen zu erreichen. Und diese dann jeweils passend aussehen zu lassen.

Fenstermanager

Am besten geeignet ist wohl eine Fenstermanager, der relativ wenige eigene Elemente mitbringt. Eine Möglichkeit: IceWM mit ShowTaskBar=0 in der ~/preferences. Designs für die Fensterleisten und Rahmen finden sich bei box-look. Oder direkt Compiz nehmen. Praktisch wäre es, wenn einem bewusst ist, wie der Fenstermanager beim Start Programme mitstarten kann.

Compositor

Inzwischen haben viele Fenstermanager einen Compositor eingebaut, sodass sie über die Grafikkarte Transparenz und andere Effekte zeichnen können. Das wird von vielen Docks und Desklets benutzt, die Animationen können aber auch beim Schließen/Starten von Fenstern, durch Schatten oder beim Wechsel der Arbeitsflächen angenehm wirken. Nachrüsten kann man ihn auch: Der xcompmgr funktioniert nicht schlecht, etwas aufwändiger (mit direkt mehr Animationen, Tayicon und grafischer Konfiguration) ist der Cairo Composite Manager, der allerdings nicht in den Quellen liegt.

Programmliste

Ein Dock passt hier ganz gut, man kann aber natürlich auch ein vollständiges Panel wie tilt2 nehmen. Docks gibt es in allen Varianten, von kleinen wie Docky und SimDock, die wirklich nur Programme anzeigen, zu Cairo-Dock und AWN, die aufwändigere Effekte beherrschen und ihre eigenen Widgets beinhalten (und so Systray/Uhr/Arbeitsflächenwechsler ersetzen können)

Tray

Wer ein kleines Dock gewählt hat, hat für den Tray wenig Alternativen. Ich kenn sogar nur eine: stalonetray. Es macht genau, was es soll: Icons aufnehmen, nicht mehr. Über die ~/.stalonetrayrc kann man es anpassen, es z.B. transparent und leicht grau machen:

transparent 1
tint_level 100
tint_color black

Starter

Was aber nun mit Programmen, die noch nicht im Dock sind? Jedes mal ein Terminal aufmachen ist ätzend. Von Desktopumgebungen kennt man Alt + F2 als Shortcut, um Programme über eine Eingabezeile zu starten. Eigenständge Alternative dazu ist grun, das sehr gut Befehle vervollständigt. Das kann icewm per ~/.icewm/keys auf eine beliebige Tastenkombination legen, z.B. Strg + Space:

key "Super+Space"       grun

Uhr/Datum

Viele Alternativen hier. Ich schaute mir zuerst Cairo-Clock an, kam darüber zu Desklets und wählte schließlich conky. Um damit nur Datum und Uhrzeit anzuzeigen, lässt man im TEXT-Abschnitt der ~/.conkyrc nur diesen Code stehen:

${time %T, %d.%m.%Y}

Dazu sollte man update_interval 1.0 in den oberen Teil der Konfiguration setzen.

Lastanzeige

Die Auslastung der CPU kann man wohl mit jedem Deskletprogramm anzeigen lassen. Ich habe das mit Conky und kombiniert mit einer Netzwerkanzeige schonmal beschrieben.

Benachrichtungen

Nicht unbedingt nur fürs Aussehen ist das Nachrüsten von Notify-OSD. Es sieht auch gut aus, wenn die Benachrichtigungen am gleichen Fleck, schwarz und transparent sind, aber hinter der Unaufdringlichkeit der Benachrichtigungen steckt auch ein Konzept.

Dateimanagement

Auch so etwas, was bei einer Desktopumgebung direkt mitgeliefert wird, was man schnell mal vergisst. Zum glück ist es kein Problem, Nautilus oder einen anderen Dateimanager einfach mitstarten zu lassen - oder aber ein transparentes Terminal auf einer Arbeitsfläche offenzulassen.

Desktophintergrund

Hier gibt es wirklich viele Alternativen, wenn der Dateimanager das nicht sowieso miterledigt.

GTK-Design

Das Aussehen sehr vieler Programme wird über das gewählte GTK-Design bestimmt. Hier ein passendes auszuwählen beeinflusst also viel. Außerdem ist auch dies ein Punkt, bei dem eine Desktopumgebung meist ein passendes wählt, während ohne diese Anpassung der Desktop erstmal grau wirkt. Dabei gibt es durchaus schöne Sammlungen.

Beim Schreiben bin ich fast ein bisschen erschrocken, wie viel insgesamt zu berücksichtigen ist. Und dabei gehört zum eigenen Desktop noch mehr, nämlich die normalen Programme (Musikplayer, Browser usw.)

16. Juli 2011

Nachdem ich jetzt die ersten Erfahrungen mit meinem neuen “Spielzeug”, einem Synology DS211j, gesammelt habe, möchte ich eben diese hier zum Besten geben. Ich denke, ich werde mehrere Artikel dazu schreiben – es ist einfach zu viel, um alles in einen Post zu verpacken.

Die Artikel drehen sich zwar hauptsächlich um das NAS, aber es wird darauf auch auf die Shell-Ebene gehen. In sofern betrachte ich also das ganze nicht wirklich als Off-Topic – wird das gute Stück doch mit BusyBox, einem Embedded Linux, betrieben. Zudem wird es auch immer mehr um die Verbindung zwischen meiner Ubuntu-Büchse und dem NAS gehen. Dazu werde ich aber wohl erst noch eine Weile “forschen”.

In diesem Artikel möchte ich erst einmal über meine ersten Eindrücke und Erfahrungen berichten. Zudem werde ich etwas auf die Konfiguration bzw. die Einstellungen auf dem Gerät eingehen…

Für alle nicht so versierten möchte ich vorweg kurz erklären, was ein NAS ist. Ein NAS (Network Attached Storage) kann man praktisch als externe Festplatte sehen, die im Heim-Netzwerk hängt. Somit ist der Speicher aus dem gesamten Heim-Netzwerk erreichbar. Tatsächlich sind diese Geräte aber mehr als nur eine Festplatte – eher ein kleiner Rechner mit eigenem Betriebssystem und meist vielen praktischen Funktionen, z.B. Datensicherungs-Möglichkeiten, Medien-Server o.ä. Zudem unterstützen NAS normalerweise RAID-Systeme – Strategien, um mit mehreren Festplatten für höhere Datensicherung (z.B. durch Spiegelung der Daten) oder für höhere Schreib-Performance zu sorgen.

Die Hardware

Wie gesagt habe ich mich für die Disk Station DS211j von Synology entschieden. Unter anderem war eine Anforderung an das NAS, dass der Squeezbox-Server von Logitech (auch als Slimserver bekannt) darauf installiert werden kann – dazu aber später mehr. Ansonsten war mir ein möglichst geringer Strombedarf wichtig, natürlich bei möglichst geringem Anschaffungspreis. Beide Kriterien wogen jeweils schwerer als die Performance.

Außerdem wollte ich ein NAS mit zwei Bays, da ich ein RAID 1 aufsetzen wollte. Dazu habe ich mir die größte Samsung-Platte aus der Kompatibilitäts-Liste ausgesucht (2TB) und mir zwei Exemplare davon kommen lassen.

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass ich keine Werbung für die Geräte und Hersteller machen möchte. Trotzdem muss ich natürlich die Hersteller und Modellnamen nennen, damit euch klar ist, von was ich hier spreche.

Die Installation

Die Platten waren natürlich schnell eingebaut: Gehäuse aufschieben, Platten reinschieben und festschrauben, Gehäuse zuschieben und zuschrauben. Fertig.

Die erste Einrichtung der Geräts läuft über den sogenannten SynologyAssistant, der auch für Linux angeboten wird. Die Installation des Tools ist eigentlich recht einfach – im Download-Paket findet sich eine Datei namens HowToInstallAssistant.txt, die die Vorgehensweise erklärt. Anzumerken ist aber, dass bei mir das Tool zunächst immer mit einem Fehler (ich meine, einem SegmentationFault) abgebrochen ist. Kurze Zeit später habe ich aber bemerkt, dass es aber mit sudo problemlos gestartet und benutzt werden kann.

Natürlich habe ich den Assistant und auch das Betriebssystem (damit meine ich das DSM, Synology nennt das wohl Firmware?!) aktuell von der Download-Seite des Herstellers heruntergeladen. Besonders bei dem Betriebssystem ist das sinnvoll, zumal es bereits in der Version 3.1 vorliegt, auf der CD aber noch die Version 3.0 mitgeliefert wird.

Als nächstes stand dann die Erstellung des Volumes als RAID 1 an. Hierzu ein How-To zu schreiben wäre aber wohl übertrieben. Wie die komplette Inbetriebnahme war auch dieser Schritt wirklich einfach und selbsterklärend.

Die Synchronisation lief dann allerdings erst einmal ein paar Stunden. Wie lange genau, kann ich nicht sagen, weil ich irgendwann mal ins Bett gegangen bin und das NAS hab NAS sein lassen… ;)

Nachdem das Volume (Volume 1 genannt) dann zur Verfügung stand, habe ich zunächst einen gemeinsamen Ordner angelegt. Und zwar einen, der in Zukunft meine Musik (und vielleicht auch andere Medien) aufnehmen sollte. Ich habe ihn daher Medien getauft.

Interessante Einstellungen

Win/Mac/NFS, Reiter NFS

  • Hier habe ich NFS aktiviert, um per NFS auf die Daten zugreifen zu können. Da ich weder mit Windows noch mit Mac OS arbeite, interessieren mit persönlich die anderen Einstellungen hier nicht.

DDNS

  • Die DDNS-Einstellungen benutze ich nicht. Ich möchte an dieser Stelle aber darauf hinweisen, dass ich mir das hier spare, weil sich mein Router (eine Fritz!Box) bereits um die Dynamic-DNS-Verbindung kümmert.

Terminal

  • Hier habe ich SSH-Dienst aktivieren angehakt, um auch per Shell-Login auf dem Gerät arbeiten zu können.

DSM-Einstellungen, Reiter HTTPS-Dienst

  • Die Portnummern habe ich auf 5000 (HTTP) und 5001 (HTTPS) gelassen.
  • Die beiden Haken HTTP-Verbindung aktivieren und HTTP-Verbindungen automatisch zu HTTPS umleiten habe ich natürlich gesetzt. Ich wollte ja Zugriff aus dem Internet auf mein NAS zulassen.

Benachrichtigung

  • Hier habe ich die SMTP-Verbindungsdaten von meinem Googlemail-Account eingetragen, damit ich darüber bestimmte Benachrichtigungen vom NAS erhalten kann.

Energie, Reiter Energie-Zeitplan

  • Hier habe ich einen Zeitplan angelegt, der bewirkt, dass das Gerät über Nacht ausgeschalten wird bzw. im Standby läuft.

DDNS und Portweiterleitungen

Auf meiner Fritz!Box habe ich dann erst einmal für folgende Ports eine Weiterleitung auf das NAS angelegt:

  • Port 5000NAS, Port 5000 – eigentlich für HTTP-Verbindungen, wird aber automatisch auf 5001 umgeleitet. Ist aber halt einfacher zur Eingabe im Browser, weil man sich das http:// bzw. das https:// sparen kann.
  • Port 5001NAS, Port 5001 – für die HTTPS-Verbindung auf die Admin-Oberfläche des NAS.
  • Port 5022NAS, Port 22 – so kann ich mich aus dem Internet per SSH auf der Shell anmelden.

Natürlich ist, wie gesagt, die Fritz!Box auch für die Verbindung mit dem Dynamic-DNS-Dienst zuständig. Aber das hatte ich sowieso schon konfiguriert.

Ordner mounten

Meinen gemeinsamen Ordner namens Medien habe ich zunächst einmal so gemountet:

sudo mkdir /media/Medien
sudo mount -t nfs 192.168.21.20:/volume1/Medien /media/Medien

Bei Gelegenheit werde ich dann noch einen entsprechenden Eintrag in der fstab machen. Dazu aber auch später mehr.

Und weiter?

Wie gesagt, möchte ich euch demnächst noch mehr aus dem Dunstkreis NAS schreiben. Aber ich muss natürlich auch erst einmal alles aufbauen und durchspielen, durchtesten usw. Ich werde definitiv noch etwas zum Squeezebox-Betrieb schreiben. Außerdem wird es so etwas wie ein How-To für die Installation von pyLoad, einem Downloader, auf dem NAS geben.

pssst, weitersagen!
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Show All Feeds für Google Reader
Irgendwie funktionierte mein Show All Feeds Button nicht mehr (404-Error), weil Google etwas geändert hat. Die URL hat sich etwas geändert.

Dieser Link behebt das Problem:

Einfach in die Bookmark-Leiste ziehen.

Der Link bietet dann alle Feeds einer Seite zur Auswahl im Google-Reader an. Durch einen Klick können die RSS – Feeds dann auf jeder Seite (Blog) im Google Reader abonniert werden.

Das sieht dann z.B. so aus:

Google Reader Show All Feeds Bookmark

Der Linktext ist:

javascript:var%20el=document.createElement('div');el.style.zIndex=10000;el.style.position='absolute';el.style.padding='2em';el.style.top=0;el.style.backgroundColor='#ffffcc';el.style.border='1px%20solid%20#008000';el.style.color='#000%20!important';el.style.fontFamily='Arial,%20sans-serif';el.style.textAlign='left';el.innerHTML='View%20the%20following%20feeds%20in%20Google%20Reader:';var%20found%20=%20false;var%20links%20=%20document.getElementsByTagName('link');for%20(var%20i%20=%200,%20link;%20link%20=%20links[i];%20i++)%20{%20var%20type%20=%20link.getAttribute('type');%20var%20rel%20=%20link.getAttribute('rel');%20var%20title%20=%20link.getAttribute('title');%20if%20(type%20&&%20(type%20==%20'application/rss+xml'%20||%20type%20==%20'application/atom+xml')%20&&%20rel%20&&%20rel%20==%20'alternate')%20{%20var%20href%20=%20link.getAttribute('href');%20if%20(!href.match(/^http/))%20{%20var%20path%20=%20(href.match(/^\//))%20?%20'/'%20:%20location.pathname;%20href='http://'%20+%20location.hostname%20+%20path%20+%20href;%20}%20var%20previewLink%20=%20document.createElement('a');%20previewLink.href%20=%20'%20http://google.com/reader/view/feed/'%20+%20href;%20previewLink.innerHTML%20=%20((title)%20?%20title%20:%20'')%20+%20'%20-%20'%20+%20href;%20previewLink.style.display='block';%20previewLink.style.color='#00c';previewLink.style.textDecoration='underline';%20el.appendChild(previewLink);%20found%20=%20true;}}%20var%20close=document.createElement('a');%20close.innerHTML='Hide%20this%20box';%20close.href='#';%20close.style.display='block';%20close.style.marginTop='2em';%20close.style.color='#00c';%20close.style.textDecoration='underline';%20close.onclick=function()%20{el.style.display='none';%20return%20false;};%20el.appendChild(close);%20function%20Google_AddFeedBox()%20{document.body.appendChild(el);y=window.scroll(0,%200);}%20if%20(!found)%20alert('Oops.%20Can\'t%20find%20any%20feeds%20for%20this%20page.');%20else%20void(z=Google_AddFeedBox());

Das Original-Script stammt aus dem Official Google Reader Blog. Dies ist die korrigierte Fassung (Ohne 404-Fehler).

Für JavaScript – Kenner hier das Script auch noch einmal ohne URL-Encoding.
Im Browser (als Bookmark / Lesezeichen) läuft das Script so nicht, aber man kann sehen, wie es funktioniert.

Eigentlich ganz einfach:
Zuerst wird dynamisch eine Dialog-Box (el) aufgebaut. Das aktuell im Browser geöffnete Dokument wird dann in einer Schleife auf Links untersucht. Wenn es sich um einen RSS oder ATOM-Link handelt, wird dieser für den Google Reader aufbereitet und angezeigt.

Ganz am Ende wird dann dynamisch noch ein Close-Link (“Hide this Box”) eingefügt.

javascript:var el=document.createElement('div');
el.style.zIndex=10000;
el.style.position='absolute';el.style.padding='2em';
el.style.top=0;
el.style.backgroundColor='#ffffcc';
el.style.border='1px solid #008000';
el.style.color='#000 !important';
el.style.fontFamily='Arial, sans-serif';
el.style.textAlign='left';
el.innerHTML='View the following feeds in Google Reader:';

/* are there any links to rss-feeds in current document? */
var found = false;
var links = document.getElementsByTagName('link');

/* loop over all links in corrent document */
for (var i = 0, link; link = links[i]; i++) {
    var type = link.getAttribute('type');
    var rel = link.getAttribute('rel');
    var title = link.getAttribute('title'); 

    if (type && (type == 'application/rss+xml' ||
                 type == 'application/atom+xml') &&
        rel && rel == 'alternate') {
        /* rss or atom - Link found ... */
        var href = link.getAttribute('href');
        if (!href.match(/^http/)) {
            var path = (href.match(/^\//)) ? '/' : location.pathname;
            href='http://' + location.hostname + path + href;
        }
        var previewLink = document.createElement('a');

        /*
        ** the URL to google reader recently changed:
        ** it used to be something like
        **  http://google.com/reader/view/*/feed/ 
        ** MN: changed this, because the above link only gives
        **     404-errors
        **
        */
        previewLink.href = ' http://google.com/reader/view/feed/' + href;
        previewLink.innerHTML = ((title) ? title : '') + ' - ' + href;
        previewLink.style.display='block';
        previewLink.style.color='#00c';
        previewLink.style.textDecoration='underline';
        el.appendChild(previewLink);
        found = true;
    }
}
var close=document.createElement('a');
close.innerHTML='Hide this box';
close.href='#';
close.style.display='block';
close.style.marginTop='2em';
close.style.color='#00c';
close.style.textDecoration='underline';
close.onclick=function() {
    el.style.display='none';
    return false;
};
el.appendChild(close); 

function Google_AddFeedBox() {
    /* build the dynamic window */
    document.body.appendChild(el);
    y=window.scroll(0, 0);
} 

if (!found)
    alert('Oops. Can\'t find any feeds for this page.');
else
    void(z=Google_AddFeedBox());

Google Reader: Show All feeds Bookmark ist ein Beitrag von: kenntwas.de - Technische Tipps

15. Juli 2011

Ich habe mich für ein kleines Projekt einmal daran gesetzt, eine Datenbank aus MySQL in das XLS-Format zu exportieren. Zu Anfang eine sehr schwere Aufgabe wie ich dachte, jedoch konnte mir das gute alte Internet mal wieder weiterhelfen.Ich wollte also erreichen, dass jede einzelne Zeile ausgegeben wird und zu Anfang einmal die Spaltenbeschriftung ausgegeben wird. Eine weiter Hürde waren Charset-Probleme, da die Daten in der Datenbank in latin1_german2_ci gespeichert sind.

Nunja, ohne viel weiteres gelaber: hier meine Lösung.

Zu sagen ist noch, dass ich in #mysql.php einfach nur eine Verbindung zur Datenbank herstelle, was nicht allzu schwer zu bewältigen sein sollte.

Novacut Slice and Sequence Prototype from Jason Gerard DeRose on Vimeo.

Das Novacut-Team hat neue Videos und eine Demo für das Interface von Novacut veröffentlicht.

Die Demo ist mit HTML5 und jQuery geschrieben. Es ist ein ziemlich cooler Mockup, so dass Ihr das Verhalten des Interface wirklich mal testen könnt. Wenns es euch gefällt, was Ihr seht: Das Novacut-Team fragt momentan nach Spenden, bis jetzt sind ca. $ 6,000,- zusammengekommen - noch $ 19,000,- bis zum Ziel. Unterstützt doch Novacut.

Die Videos behandeln die UI und die Datenbank hinter Novacut.

CouchDB is Magic from Jason Gerard DeRose on Vimeo.

14. Juli 2011

Endlich, zwei Hände voll junger Programmierer hat es geschafft, sie haben ein System entwickelt, welches Linux-, Windows- und als Dreingabe auch noch MacOS-Software installieren und ausführen kann.

Mit nur 52 Millionen Zeilen Code wurde dieses Projekt realisiert. Zum Schutz vor Hackerangriffen lassen sie alle potentiell kompromittierbaren Vorgänge in einer eigens entwickelten Sandbox laufen, somit haben 1337-H4x0or,Viren, Trojaner und Würme keine Chance sich auf dem System einzunisten. Außerdem kann es noch mit einigen Neuentwicklungen aufwarten, als Schmankerl z. B. 3D-Support für aktuelle Spiele (siehe Projekt-HP).

Früher firmierte das Projekt noch unter dem Namen ChairsOS:

wa.de
thinknext-media.net
Gulli-Board

Jetzt, wohl aus „marketingteschnischen“ Gründen wurde das Projekt in UniOS umbenannt:

Offizielle Homepage mit Screenshots, Preisen und Roadmap
Bericht des PC-Magazins

Derzeit ist leider noch keine Testversion online, die Freigabe des Systems soll aber laut Aussage der Entwickler im Dezember 2011 erfolgen.

Aus meiner Sicht hat die Welt auf dieses System gewarten, einzig und allein der Markführer Snowlinux muss sich warm anziehen, er bekommt in seiner Monopolstellung endlich Paroli geboten.

Wer sich zum aktuellen Stand zu Snowlinux informieren möchte kann sich in einem vom Entwickler eröffneten Thread im UU-Forum tagesaktuell informieren.

Danke an TobsenD aus dem Debianforum für die Info!

Jetzt mal im Ernst liebe „Entwickler“ beider Systeme, wenn man sich die Threads im Netz zu euren System anguckt fällt man vom Stuhl. Wenn man sich schließlich wieder gefangen hat, möchte man glatt zum heulen anfangen. Ihr verbaut euch, wenn es ganz dumm läuft einige Wege in der Zukunft. Heutzutage googelt ein Großteil der Personaler nach den Namen der Bewerber. Was denkt ihr,was passieren wird wenn er auf Eure „Betriebssysteme“ und die dazugehörigen Threads stößt!?!

Deshalb gilt:

Erst denken -> dann nochmal denken -> dann abwägen -> dann handeln

und nicht:

geistige Blähung -> ich muss das der ganzen Welt mitteilen -> Juhu die springen drauf an -> verdammt die erwarten doch was von mir/uns -> schnell ne Ausrede erfinden -> schnell ne…

Aber vielleicht irre ich mich ja, und ihr habt wirklich so ein Übersystem, ich biete mich gerne als Alphatester an. Ich wäre perfekt geeignet, hier bei mir segelt genug Linux-, Windows- und Mac-Software rum mit der ich euer System malrätieren könnte. Das ganze würde ich natürlich in einem Testbericht für die Welt frei lesbar zusammenfassen.

Update:

Geirrt habe ich mich wohl nicht, dem Nachtrag im Golemartikel zu urteilen scheint es sich um ein Windows XP mit Andlinux zu handeln. Quelle


Jahrelang habe ich bei Diskussionen um Duke Nukem Forever behauptet, dass das Spiel zusammen mit Hurd erscheinen würde. Und ich hatte Recht. Fast zumindest.

Laut einer Meldung auf pro-linux.de soll Debian GNU/Hurd bis zum Erscheinen von Debian 7 “Wheezy” (frühestens Ende 2012) den Status einer offziellen Debian-Portierung erreichen.

13. Juli 2011

Derzeit bin ich auf der Suche nach einem Foto Managementsystem, gerne auch als Datenbank Anwendung. Vorraussetzungen sind, Tags, Alben, multi User, Cross Plattform.

Klar gibt es für diesen Zweck etliche Weblösungen, allerdings finde ich bei denen die Importe sehr umständlich. Ideal wäre es, wenn ich wie bei digikam die Kamera anschließen könnte und die Bilder automatisch importiert werden.

Wer Erfahrungen mit solchen Systemen hat möge sich bitte zu Wort melden.

Versucht habe ich schon Picasa, IPhoto und digikam, wobei mir letzteres vom Handling am besten gefallen hat.

Bin auf eure antworten gespannt.

Mir ist vorhin aufgefallen, dass ich auf meinem Notebook, sozusagen meiner Spielwiese, noch eine Partition frei hatte. Also habe ich die Gelegenheit gleich mal genutzt und mir die kommende Ubuntu-Version 11.10, Codename Oneiric Ocelot, mal zu installieren. Oneiric ist derzeit noch in der Entwicklung und nicht für Produktivsysteme geeignet!

Ubuntu 11.10 ist aktuell als Alpha 2 bzw. als Daily Build erhältlich. Die Images sind übergroß, sodass sie derzeit noch nicht auf einen normalen CD-Rohling passen. Hier sollte man entweder einen DVD-Rohling oder eben einen USB-Stick nutzen.

Installation

Die Installation von Oneiric verlief problemlos und war innerhalb einer knappen halben Stunde erledigt. Alle anderen installierten Systeme (Ubuntu 11.04, Fedora, …) wurden problemlos in den Bootloader eingebunden. Bei der aktuellen Fedora-Version funktionierte das nicht, hier musste ich beim Installieren vor einer Weile noch selbst Hand anlegen.

Screenshot von "Oneiric Ocelot"

Neuerungen und Änderungen

Ubuntu 11.10 bringt einiges an Änderungen im Vergleich zur aktuellen Version mit. So ist Mozilla Thunderbird in der Version 5.0 momentan der Standard-E-Mail-Client und ersetzt somit Evolution. Eine endgültige Entscheidung über diesen Wechsel ist allerdings noch nicht gefallen, bis zum finalen Release im Oktober kann durchaus wieder Evolution zum Standard werden.

Der Linux-Kernel trägt aktuell die Versionsnummer 3.0-rc5, Firefox ist in der aktuellen Version 5.0 enthalten. Als Anmeldebildschirm ersetzt lightdm nun GDM, allerdings noch recht unhübsch. Bis zum Release bekommt lightdm aber sicher noch ein besseres Aussehen. Déjà Dup ist als Backup-System erstmals in der Standard-Installation enthalten. LibreOffice trägt die Versionsnummer 3.3.2. Da LibreOffice 3.4.2 Ende Juli erscheinen soll wird sich das in Oneiric sicherlich noch ändern. Darüber hinaus wurde Synaptic aus der Standardinstallation entfernt. Hier setzt Ubuntu nun endgültig auf das eigene Software Center. Synaptic lässt sich aber natürlich weiterhin nachträglich installieren.

Screenshot von "Oneiric Ocelot"

Unity wurde auf GTK/GNOME 3 aktualisiert. Den alten GNOME-Desktop gibt es nun leider nicht mehr als Fallback, hier kommt nun Unity 2D zum Einsatz. Auch GNOME-Shell ist nun in den Paketquellen enthalten, kann aber momentan nicht ohne weiteres installiert werden, da ein Paket, von dem GNOME-Shell abhängt, defekt ist.

Screenshot von "Oneiric Ocelot"

Für Cloud-Freunde gibt es nautilus-dropbox nun direkt in den Paketquellen. Allerdings ist die Version ein wenig älter (aktuell Version 0.6.7, auf dropbox.com gibt es Version 0.6.8). Auch Sparkleshare ist nun in den Paketquellen von Ubuntu zu finden.

Anpassbarkeit von Unity

Großer Kritikpunkt an Unity war die mangelnde Anpassbarkeit. Auch in Ubuntu 11.10 hat sich hier leider (noch?) nichts geändert. Die Einstellungsmöglichkeiten des Unity-Plugins im CompizConfig Einstellungs-Manager (der nach wie vor erst nachinstalliert werden muss) beschränken sich auf die gleichen Optionen wie in Natty.

Stabilität

Ubuntu 11.10 wirkt auf meinem Notebook aktuell schon recht stabil – ich bekomme nicht dauernd wilde Fehlermeldungen, wie es bei der Entwicklungsversion von Natty war. Das kann sich aber prinzipiell mit jedem Update während der Entwicklung ändern. Deshalb hier nochmal der Hinweis, dass Oneiric noch nicht als Produktivsystem eingesetzt werden sollte.

Screenshot von "Oneiric Ocelot"

Fazit

Ubuntu 11.10 scheint ein interessantes Release zu werden. Ob Oneiric den Weg auf meinen Desktop finden wird kann ich allerdings noch nicht sagen. Es ist ja noch ein bisschen Zeit bis zum Release. Ich glaube ich muss mich ein bisschen mehr zwingen mich mit Unity intensiver auseinander zu setzen. Gespannt bin ich jedoch auch auf GNOME-Shell unter Ubuntu. Mal sehen wann es sich installieren lässt.

Ich hatte ja schon einmal über den Android Market und die Problematik gekaufter und später gelöschter Apps berichtet. Und nun hat Google mal wieder zugeschlagen. Ich wollte einen Emulator von yongzh aktualisieren. Der Entwickler bot eine ganze Reihe von Emulatoren (SNESoid, NESoid, Atarioid, et cetera) an, welche ich alle käuflich erwarb.

Gestern stellte ich dann fest, das es die Emulatoren nicht mehr im Market gibt. Keine Meldung das diese Apps entfernt wurden, keine Entschädigung. So hat man eine App gekauft die man nicht mehr herunterladen kann. Das investierte Geld ist verloren. Wenn ich schon eine App kaufe, so erwarte ich doch von Google eine vernünftige Informations- und Kundenpolitik. Nicht das was sie im Moment mit dem Kunden treiben…

Die Emulatoren gibt es in übrigen zur Zeit ohne Aufpreis (bis auf N64oid) im alternativen Slide ME Market (http://slideme.org/).

Weitere Informationen gibt es unter:
http://seeseekey.net/blog/3502
http://www.android-hilfe.de/news-ankuendigungen/108956-google-entfernt-einige-spielekonsolen-emulatoren-aus-dem-market.html
http://www.android-hilfe.de/android-spiele/107470-emulatoren-von-yongzh-nicht-mehr-im-market-gameboid-snesoid-n64.html

12. Juli 2011

Mein bester Kumpel hat vor Kurzem geheiratet, meine Aufgabe war es, unter anderen, alle Bilder der Gäste zu sammeln. “Klar, gerne!” dachte ich mir. Damit die mehreren hundert Bilder problemlos aussortiert werden konnten, wollte ich die Bilder nach dem Aufnahmendatum sortieren bzw. umbenennen. Alles kein Thema! Allerdings habe ich in diesem Moment die internen Zeiteinstellungen der Digitalkameras nicht bedacht. Natürlich hatten die Digicams nicht die gleichen Zeiteinstellungen, wäre auch zu schön gewesen, die eine ging 22 Minuten und 25 Sekunden vor, die andere 9 Stunden, 31 Minuten und 58 Sekunden nach, und so weiter.

Auf der Suche nach einer Möglichkeit das Aufnahmedatum im Nachhinein anzupassen bin ich über das Kommandozeilenprogramm ExifTool gestolpert. Dieses Programm kann alle möglichen Exif-Daten eines Bildes ändern oder löschen. Man kann sogar das Aufnahmedatum um eine bestimmte Zeitspanne korrigieren – also genau das was ich gesucht habe. Aber nun habe ich genug um den heißen Brei herum geschrieben. icon wink

Dieser Befehl …

exiftool -AllDates-=00:22:25 Baerbel/*.JPG

zieht bei allen Exif-Zeitangaben 22 Minuten und 25 Sekunden ab, darum das - hinter AllDates.

Oder auch …

exiftool -AllDates+=09:31:58 Wolfgang/*.JPG

… dieser Befehl rechnet halt 9 Stunden, 31 Minuten und 58 Sekunden auf alle Exif-Zeitangaben drauf.

Zu guter Letzt habe ich dann das Aufnahmedatum als Dateiname verwendet, sodass man die Bilder über die Dateinamensortierung sortieren kann.

exiftool -P -'Filename<DateTimeOriginal' -d %Y%m%d_%Hh%Mm%Ss_Baerbel.%%e Baerbel/*

 

exiftool -P -'Filename<DateTimeOriginal' -d %Y%m%d_%Hh%Mm%Ss_Wolfgang.%%e Wolfgang/*

Die Dateinamen sehen dann so aus …

20110604_21h28m05s_Baerbel.jpg
20110604_21h29m07s_Wolfgang.jpg

Sooooo, das war schon der ganze Voodoo-Zauber. icon mrgreen

#Ubuntu Linux
sudo apt-get install libimage-exiftool-perl
#Arch Linux
sudo pacman -S perl-exiftool
#OSX
sudo port install p5-image-exiftool

Eine komfortable Windows-Alternative wäre das Programm Namexif.


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Minitunes ist ein Musikplayer der besonderen Art und ist für Linux und für Mac OSX erhältlich. Die Besonderheit an Minitunes ist, dass die Musiksammlung komplett mittels Last.FM analysiert wird. Gefundene Informationen, Bilder und Lyrics des jeweiligen Interpreten werden in Minitunes schön dargestellt.

So hat man fast immer eine Bandbeschreibung, Informationen zur gerade gespielten CD und den  Songtext des aktuellen Titels parat. Diese Informationen können durch das Klicken des “Info”-Buttons im Player angezeigt werden.

Ansonsten ist der Player sehr einfach und simple gehalten. Die Musiksammlung wird im schönen Gridview angezeigt. Es gibt 3 Ansichten: Künstleransicht: hier werden alle Künstler aufgelistet, Albenansicht: Ansicht aller Alben und die Ordneransicht des Musikordners. Künstler werden mit Bildern von Last.FM angezeigt und optisch schön gekachelt.

1. Installation

Minitunes kann entweder von der Herstellerseite runtergeladen werden, oder man fügt die offizielle PPA von Minitunes hinzu:

sudo apt-add-repository ppa:ferramroberto/minitunes
sudo apt-get update && sudo apt-get install minitunes

 

2. Erster Start & Musiksammlung

Beim ersten Start von Minitunes muss man erst einmal den Pfad zum Musikordner angeben. Hat man dies getan, wird die komplette Musiksammlung mittels Last.FM analysiert. Bei meiner Plattensammlung (818 Alben) hat es rund 40 Minuten gedauert (DSL 16.000). Dies kann je nach Bandbreite und Größe der Musiksammlung variieren. Wichtig: den Scan der Sammlung nicht abbrechen, sonst muss man alles nochmal von vorne analysieren lassen.

3. fehlende Features

- Es gibt keine Last.FM-Scrobbeling Unterstützung. Schade eigentlich, da der Player optisch und auch sonst viel hermacht.

- Titel können in Minitunes nicht getaggt werden. Leider gibt es keinen Tagger

- es können keine Playlists angelegt werden

Meiner Meinung nach ist Minitunes ein echt hübscher und toller Musikplayer. Die Informationen, die man zu jedem Künstler und Titel erhält, sind einfach klasse. Songtext, Infos zum Interpreten und dem Album sind sofort im Blick. Für mich jedoch fehlt noch der Support für Last.FM Audioscrobbeling. Bis dahin verwende ich noch den Standardplayer von Ubuntu 11.04  – Banshee. Und ihr ?

4 Kommentare | Kommentar schreiben | Minitunes – schicker Musikplayer mit Last.FM Künstlerinfos



Open Source-Bildbearbeitungsprogramme schiessen derzeit irgendwie, wie Pilze aus dem Boden. Es gibt dutzende neue Programme. Pinta gibt es schon eine ganze Weile, die derzeit aktuelle Version 1.0 erschien Ende April diesen Jahres. Pinta ist eher auf grundlegende Funktionen beschränkt, wodurch das Programm übersichtlich bleibt. Als Vorbild dient Paint.NET und Pinta ist deshalb auch für Windows verfügbar, vorrausgesetzt man hat GTK# für Windows installiert.
Seit Ubuntu 10.10 Maverick Meerkat kann Pinta aus den offiziellen Paketquellen direkt installiert werden und auch openSUSE-Anwender finden das Paket in den Repositories. Da aber die Version 1.0 nach dem Release von 11.4 erschienen ist, muss man erst das Repository der Mono-Community einbinden.

zypper ar  http://download.opensuse.org/repositories/Mono:/Community/openSUSE_11.4/ Mono-Community

Auch Natty Narwhal enthält noch die Version 0.6-1, so dass man auch hier, wenn man die aktuellste Version verwenden will nachhelfen muss.

$ sudo add-apt-repository ppa:nilarimogard/webupd8

Dannach kann auf gewohntem Wege Pinta installiert werden. Pinta ist wie bereits erwähnt kein vollwertiger Ersatz zu Gimp und kommt spartanisch daher, alle Werkzeuge die man als Durschnittsbenutzer allerdings benötigt sind vorhanden und zusätzlich die wohl wichtigsten Filter.

 

Pinta kann natürlich auch mit Layern umgehen und hat eine vollständige History, so dass sich die Arbeitsschritte rückgängig machen lassen. Pinta kann übrigens auch mit .ico und den OpenRaster Format für den Austausch von Bildern mit Ebenen, .ora-Dateien umgehen

Für das mal schnelle “croppen” eines Bildschirmsnapshots eignet sich Pinta durchaus, wobei es für mich gewöhnungsbedürftig ist, dass der Markierungsrahmen der Auswahl ausserhalb des Bildbereiches verschwindet. Wer also nur wenig mit Bildbearbeitung am Hut hat, der kann durchaus einen Blick auf dieses Programm werfen und für den stellt es vielleicht eine Alternative zu Gimp dar.

11. Juli 2011

Linuxschöpfer Linus Torvalds fand 2005 deutliche Worte für den Gnome-Desktop. Von „interface nazis“ (zu Deutsch etwa: Oberflächen-Fanatiker) und „Desktop für Idioten“ war da die Rede. Die damalige Kritik galt Gnome 2, das zugunsten der Übersichtlichkeit Konfigurationsmöglichkeiten beschnitt und Informationen versteckte. Inzwischen ist Gnome 3 erschienen – und die Diskussion beginnt von neuem.

Not my Desktop

Gnome 3 mit der neuartigen Gnome-Shell, die den bisherigen Desktop ersetzt, ist seit einiger Zeit erhältlich und wieder muss man sich fragen: ist Gnome ein Desktop für Dumme oder ein dummer Desktop? Nun, ein Desktop für Dumme ist Gnome 3 keinesfalls, denn a) benutzen Dumme kein Linux und b) erfordert die neue Gnome-Shell vom Benutzer ein nicht unerhebliches Abstraktionsvermögen. Übrig bleibt die Frage, ob man mit der Gnome-Shell ein intelligentes Desktop-Konzept vor sich hat.


Eine „neue Ebene“ des Desktops

Gehörten bislang eine Taskleiste oder ein Panel untrennbar zu einem Desktop dazu, kommt Gnome 3 nun ohne aus: der Gnome-Desktop ist vor allem eines: radikal blank. Lediglich eine schmale Leiste am oberen Bildschirmrand signalisiert, dass man hier gerade nicht im Vollbildmodus ein Hintergrundbild betrachtet, sondern tatsächlich den Desktop vor sich hat. Erst nach einem Klick auf „Aktivitäten“ oder das Berühren der linken oberen Bildschirmecke mit dem Mauszeiger zaubert vorübergehend ein senkrechtes Panel links, einen Pager mit virtuellen Arbeitsflächen rechts und in der Mitte wahlweise eine Fensterübersicht oder eine Programmauswahl auf den Bildschirm.


ratzekahl: der Desktop-Normalmodus…


…und der Verwaltungsmodus mit nun auftauchendem Panel…


… in dem auch die Funktion der Fensterliste integriert ist

Damit hat Gnome dem klassischen Desktop eine weitere Ebene verpasst; das Interface besteht nun regulär aus zwei verschiedenen Ansichten: dem Aktivitäten-Modus, der für die Fensterverwaltung zuständig ist, und der Normalansicht, in der mit den geöffneten Fenstern gearbeitet wird. Dabei handelt es sich beim Aktivitäten-Modus im Grunde lediglich um ein zur Desktopansicht aufgeblasenes Startmenü, in dem man Fenstereinträge oder Programmeinträge auswählt – nur mit viel mehr optischer Raffinesse.

Für die Normalansicht bedeutet dies, dass hier kaum noch etwas möglich ist: angezeigt werden offene Fenster, aber verwalten kann man sie allenfalls noch über das Kontextmenü der Titelleiste, sonst ist der Umweg über die Aktivitätenansicht obligatorisch. Um etwa ein anderes Fenster auszuwählen, muss der zweite Modus aktiviert werden, eine direkte Umschaltung funktioniert nur noch über die Tastenkombination Alt+Tab. Dieses Kürzel ersetzt zwar zu einem gewissen Grad eine Taskleiste, dies funktioniert aber nur bei sehr wenigen geöffneten Fenstern. Bei vielen Einzelfenstern wechselt die Funktion automatisch zu einem Aufklappmenü, das nur beidhändig zu bedienen ist – und alles andere als die Übersicht wahrt. Außerdem arbeitet Alt+Tab nicht mehr wie früher fensterbezogen, sondern wirkt programmspezifisch. Der Wechsel z.B. zwischen Browserfenster und Nautilus gelingt problemlos, doch versucht man, zwischen zwei Dateimanagerfenstern oder 2 Browserfenstern zu wechseln, passiert – gar nichts. Das zuletzt aktive Fenster bleibt einfach im Vordergrund.


Wenigkönner

Abgesehen von dem neuartigen Konzept der dualen Arbeitsfläche und schicken Effekten bietet die Gnome-Shell erstaunlich wenig. Es lassen sich Fenster und Programme verwalten. Das war’s dann auch schon. Kann man Dateien als Favoriten hinterlegen? Nein. Mit einem Einfachklick eine zweite Instanz eines Programmes öffnen? Nein. Elemente in der Aktivitätenansicht neu positionieren oder eine eigene Reihenfolge vorgeben? Nein. Mit der Maus in der Standardansicht auf eine andere Arbeitsfläche wechseln? Nein.


Arbeitsflächenwechsel nur noch per Tastenkürzel, dafür schön klobig visualisiert

Programme mit bestimmten Arbeitsflächen verknüpfen? Nein. Eine bestimmte Anzahl von Arbeitsflächen vorgeben? Nein. Das Panel dauerhaft sichtbar machen? Nein. Das Panel mit eigenen Startern bestücken? Nein. Die obere schwarze Leiste entfernen oder ausblenden? Nein. Die Leiste mit Funktionen erweitern oder Symbole darauf ablegen? Nein. Ordner-Lesezeichen im Panel? Nein.
Jeder „kleine“ spartanische Fenstermanager bietet mehr Funktionalität und Optionen als die Gnome-Shell.


Usability? Wo?

Bekannt ist, dass Gnome sehr viel Wert auf Usability, Nutzbarkeit, legt. Sinnvolle Voreinstellungen werden höher gewichtet als zu viele Auswahlmöglichkeiten. Was sinnvoll ist oder nicht, hängt dummerweise oft vom Einzelfall ab. Statt hier eine Balance zu suchen, verfolgt Gnome 3 einen extremen Weg der Vereinfachung. Wo hierbei die Usability bleibt, ist nicht ganz einfach zu durchschauen. Es fängt damit an, dass ausgerechnet der auf Einfachheit und Schlichtheit bedachte Desktop zwar statt 2 Leisten nun nur noch eine – kastrierte – hat, dafür nun aber eine zweite Desktopebene mit eigenem Panel und Pager einführt, die zur Fensterverwaltung und Programmsortierung dient und ohne die eine sinnvolle Steuerung des Rechners überhaupt nicht mehr möglich ist.


noch so eine Merkwürdigkeit: statt einheitliche Schaltflächen zu verwenden, nutzt die Gnome-Shell ihren eigenen Stil, nicht den des GTK-Themes

Schiebt sich ein neues Fenster ins Bild, kommt man an das dahinterliegende nicht mehr ohne Umwege heran – außer durch Verschieben des darüberliegenden Fensters oder eben über das Aktivitätenmenü. Da der Pager nicht ständig sichtbar ist, kann man Fenster nicht ohne Weiteres mit der Maus auf einen anderen Desktop verschieben, auch hier führt der Weg erst über den Dateiverwaltungsmodus. Ein Wechsel des Desktops mit der Maus gestaltet sich ergonomisch gar katastrophal: mit der Maus erst ganz nach links in die obere Ecke fahren, um den Fensterverwaltungsmodus zu aktivieren, dann wieder ganz nach rechts zum Pager zielen. Wehe dem, der mit 2 Bildschirmen arbeitet. Für diese „Glanzleistung“ müsste man eigentlich einen neuen Begriff prägen – ergognomisch.


Fensteroptionen gibt es nur über das Kontextmenü

Irgendwie passt das nicht zusammen mit der Grundidee der Vereinfachung der Desktoperfahrung. Wozu eine zweite Ebene, die das Panel und den Pager im Normalbetrieb versteckt – wo die anderen, „komplizierteren“ Desktops doch problemlos mit nur einer Ebene auskommen?


Desktop in Uniform

Den Gnome-Machern muss bei der Konzeption der Shell so etwas wie ein „sozialistischer Einheitsdesktop“ vorgeschwebt haben. Anders ist kaum zu erklären, weshalb das neue Gnome wie in Beton gegossen scheint. Anpassungen durch den Nutzer sind nicht vorgesehen, die Positionen der Leisten und des Panels sind nicht änderbar. Die Dateiverwaltung ist zudem vollständig auf den Dateimanager verlagert, Dateiverwaltung in der Shell findet nicht mehr statt. Auch Theming scheint man Nutzern nicht mehr zuzutrauen; eine Änderung des Designs ist schlicht nicht mehr vorgesehen.


Alle Gnome-Einstellungen. Aussehen oder Schriftarten lassen sich nicht mehr ändern.

Das einzige, was der Anwender anwenden darf, ist die Änderung des Hintergrundbildes – fast schon erstaunlich, dass man dies aus „Usability-Gründen“ nicht auch noch abgeschafft hat, denn mit der Wahl des falschen Hintergrundbildes kann man die Usability des gesamten Desktops ganz schön ins Schleudern bringen. Ironie an der Geschichte: Gnome 3 bringt eine Menge „Wallpaper“ mit, die wirklich klasse aussehen. Desktop-Icons, die letzte Bastion individueller Nutzung, fehlen natürlich auch. Der Verzicht auf Minimieren und Wiederherstellen als Buttons in der Titelleiste sind hierbei nur noch das I-Tüpfelchen.

Dem Nutzer hingegen bleibt nur eines, er darf sich ob dieser totalen Vorauswahl, der Abnahme quasi jeglicher Konfigurationsarbeit, so seine Gedanken machen: Wieso muss das Panel links angeordnet sein, wenn horizontal oben oder unten doch viel mehr Platz dafür wäre? Was nur ist an der Uhrzeit und meinem Namen so wichtig, dass sie dauerhaft in einer über die komplette Bildschirmbreite laufenden schwarzen Leiste eingeblendet werden? Wieso wird mir dort ausgerechnet nur das jeweils aktive Programm angezeigt, das man sowieso gerade sieht, nicht aber die nichtsichtbaren? Wie oft in meinem Computerleben habe ich eigentlich schon versehentlich auf „Minimieren“ geklickt?


Erweiterbarkeit contra Einheitlichkeit

Ein Firefox-Vergleich drängt sich geradezu auf: Firefox war der Versuch, die ehemals unübersichtliche Mozilla-Suite an der Oberfläche radikal zu vereinfachen: durch Entfallenlassen von sichtbaren Einstellungen, Menüpunkten, Funktionen und ganzen Programmteilen. Stattdessen forcierte man das Erweiterungskonzept: was Firefox in der Standardausstattung nicht bot, wurde recht schnell von Erweiterungen kompensiert, die man sich je nach Bedarf „dazubuchen“ konnte. Was wiederum den Nachteil hat, dass sich die Anwender bei jeder neuen Version nunmehr mit der Kompatibilität von Ergänzungen herumärgern dürfen.


Reiter in Nautilus. Überfordert das nicht den Nutzer? Die Toolbar offensichtlich schon, denn die gibt es nicht mehr

Der Unterschied ist jedoch: die Grundfunktionalität ist gegeben, auch mit einem erweiterungslosen Firefox ist das Surfen im Web komfortabel möglich, Erweiterungen sind persönlicher Luxus. Bei der Gnome-Shell hingegen werden Erweiterungen quasi zur Pflicht, will man früheres oder gewohntes Verhalten wiederherstellen.

Dazu kommt, dass Erweiterungen bei Gnome zwar möglich sind, aber nicht zum eigentlichen Konzept gehören. Hinter den Kulissen tobt ein Streit der unterschiedlichen Interessengruppen darüber, wie man mit Erweiterungen umgehen soll. Die eine Seite will die Shell möglichst öffnen, die andere Seite ist erweiterungsfeindlich und für eine strikte Einhaltung des Minimalkonzeptes. Aktuell befindet sich daher keine sichtbare Erweiterungsfunktionalität in der Gnome-Shell, Erweiterungen werden nicht offeriert oder gar offensiv beworben. Auch KDE mit seinem Plasma hat ein modulares Konzept; der Unterschied hier ist aber: vorhandene „Plasmoiden“ sind bereits integriert und werden mit ausgeliefert, der Anwender kann sie einfach aktivieren, sie werden ihm direkt angeboten.


Die Weggabelung

Für die Zukunft der Gnome-Shell gibt es zwei mögliche Wege. Entweder man kehrt wieder zum Entwicklungsmodell von Gnome 2 zurück, das wie ein Biotop langsam wuchs und sinnvolle Funktionen nach und nach integrierte – oder man hält die Shell möglichst uniform und vermeidet auch optionale Ergänzungen durch den Nutzer selbst. Gnome wird in Zukunft also entweder die möglichen Interessen der Nutzer weiterhin der UI-Design-Philosophie unterordnen, zugespitzt gesagt also für’s eigene Marketing entwickeln statt für die Anwender. Dies dürfte nach hinten losgehen. Oder aber Gnome wird sukzessive Funktionen nachrüsten, die bisher vermisst werden. Das wiederum wird das ursprüngliche Konzept der Gnome-Shell durchlöchern wie ein Schweizer Käse. Wahrlich also keine einfache Entscheidung.

Wahrscheinlicher ist, dass Gnome 3 den ersteren Weg gehen wird. Denn ein großer Teil der Nutzer und Interessierten, die einmal zu einem Projekt gefunden haben, „bearbeiten“ „ihr“ Projekt lieber so lange bzw. versuchen, sich damit zu arrangieren, bis Veränderungen eintreten, statt schlicht aufzugeben und sich Alternativen zuzuwenden – ein typisches Phänomen. Schon jetzt wird das starre Konzept auch ohne den Segen der direkt Verantwortlichen von dritter Seite aufgebrochen. „Tweak-Tools“ erfreuen sich bereits einiger Beliebtheit und die Entscheidung, die Gnome-Shell auf Javascript aufbauen zu lassen, legt die Hürde für interessierte Entwickler, die bestrebt sind, Gnome 3 zu erweitern, tief. Am Ende dürfte vom ursprünglichen Gnome nicht mehr viel übrigbleiben.


Für wen?

Gnome 3 und vor allem die Gnome-Shell wirkt wie eine späte Rache für Torvalds einstige Äußerungen. Anpassungen und Wahlmöglichkeiten sind nicht erwünscht. Wer also soll das benutzen, wo man vom Linux-Desktop-Anwender doch vermutet, dass er Linux gerade deswegen nutzt, damit er „die Wahl“ hat? Zu denken wäre vor allem an den Büroeinsatz: Gnome 3 als eine repräsentative, aber schlichte Oberfläche, die durch den Nutzer praktisch nicht verstellt werden kann. Doch da die Gnome-Shell keinen Fokus auf das Dateimanagement legt, ist der Einsatz im Büro schon wieder fraglich. Für den ambitionierten Privatnutzer, der sein System gerne individuell einrichten – personalisieren – möchte, ist Gnome 3 ebenfalls denkbar schlecht geeignet. Und die große Masse der „Normalnutzer“, die einfach ein funktionierendes System haben möchte, das ohne persönliche Eingriffe einfach läuft? Diese Gruppe landet früher oder später bei Ubuntu – doch hier kommt die Gnome-Shell standardmäßig gar nicht zum Einsatz. Wenn die Zielgruppe dann doch tatsächlich mal in den Genuss der Gnome-Shell kommt, wird sie es schwer haben, sich daran zu gewöhnen, da die Bedienung der Shell regelrecht neu erlernt werden muss. Intuitiv, mit althergebrachtem Windows- oder Gnome-2-Wissen, kommt man nicht sehr weit.

Gnome 3 mit Gnome-Shell ist im jetzigen Zustand eine eigenartige Mischung aus technischer Ambitioniertheit und radikaler Vereinfachung, die im Ergebnis dazu führt, dass die PC-Bedienung gerade nicht vereinfacht, sondern eher verkompliziert wird. Der typische Reiz, der den Gnome-Desktop schon immer umgab, nämlich eine bestimmte Struktur vorgesetzt zu bekommen und gleich damit losarbeiten zu können ohne in die Versuchung geführt zu werden, zu viel zu verändern, ist immer noch vorhanden. Doch dieser verblasst schnell, wenn man persönliche Anforderungen damit nicht mehr realisieren kann.


Dieser Artikel ist Bestandteil der „Not my Desktop“-Reihe.
Bereits erschienen:

Wird GNOME wieder zum Zwerg?

Atmel aktualisiert seit geraumer Zeit die Fertigungstechnik, wodurch zum Beispiel aus einem ATmega8 ein ATmega8A wird. Einzige Unterschiede sind geringere Kosten, geringerer Stromverbrauch und, besonders wichtig, der Wegfall von getrennten Versionen für Low Voltage und Standardausführung. Die neuen Typen sind 100% Pin- und Code kompatibel. Sie verwenden auch die selbe Signatur.

Natürlich gibt es für die neuen Typen auch neue Header Dateien (unter Ubuntu zu finden unter /usr/lib/avr/include/avr). Die Dateien für die neuen A Typen wurden aber deutlich aufgeräumt und auch um einige Informationen ergänzt.

In der Datei iom16.h hieß es beispielsweise bei den Interrupts noch

/* External Interrupt Request 0 */
#define INT0_vect			_VECTOR(1)
#define SIG_INTERRUPT0			_VECTOR(1)

In der Datei iom16a.h entfallen die alten Interrupt Bezeichnungen. Dafür wurde eine Definition für die Vektornummer hinzugefügt

#define INT0_vect_num  1
#define INT0_vect      _VECTOR(1)  /* External Interrupt Request 0 */

Damit entfällt schonmal das Rätselraten, welche der Vektoren denn jetzt die richtigen sind. Es gibt aber auch neue Definitionen, beispielsweise für die Sonderfunktionen der IO Ports.

#define RXD_DDR   DDRD
#define RXD_PORT  PORTD
#define RXD_PIN   PIND
#define RXD_BIT   0

#define TXD_DDR   DDRD
#define TXD_PORT  PORTD
#define TXD_PIN   PIND
#define TXD_BIT   1

Das vereinfacht die Konfiguration der Ports.

Wer also ein neues Projekt mit einem ATmega8, ATmega16 oder ATmega32 startet sollte darüber nachdenken, eventuell die Header Files für die jeweiligen A Typen zu verwenden



Vor schon einiger Zeit habe ich am DouDou Linux Logo und Mascot-Wettbewerb teilgenommen. Jetzt mehr als 2 Monate später bin ich in der Endrunde, dieses Wettbewerbes. Am Wochenende hatte ich nun auch einmal Zeit einen Blick auf diese Distribution zu werfen.
Das auf Debian basierende DouDou Linux ist eine Linuxdistribution, die sich speziell an Kinder zwischen 2 und 12 Jahren richtet und vor wenigen Tagen erschien die Version 1.0 Codename Gondwana.
Die mit einer openbox mit wenigen LXDE als Desktop daher kommende Live-Distribution hat nur wenige Applikationen, überwiegend natürlich Spiele und Lernprogramme. Der schlanke Desktop sorgt natürlich für einen geringen Ressourcenverbrauch und dementsprechend flink startet DouDou. Die Entwickler selbst sagen, dass DouDou mit 128MB RAM auskommt, empfehlen aber 256 MB. Für 3D Spiele natürlich dann dem entsprechend mehr.
Wie bereits erwähnt DouDou kommt mit nur wenigen Applikationen daher, wie GCompris, KLettres, Kanagramm, KGeopgraphie und weiteren Spielen. Ob man sich allerdings mit KHangman Freunde unter den deutschen Eltern machen wird, wage ich zu bezweifeln. Überhaupt läßt die deutsche Übersetzung einiges zu wünschen übrig, hier fehlt eindeutig die Hilfe eines interessierten deutschen Entwicklers. Auf Grund der geringen Anzahl an Applikationen ist diese Aufgabe auch nicht all zu schwer, wer also daran Interesse hat auf der Mailingliste des Projektes melden.
Neu hinzugekommen in der Version 1.0 ist eine Multimedia-Sektion, mit der man einfach Songs aus einem Musikverzeichnis als Jukebox abspielen kann. Die Sektion enthält aber auch hier “Lernprogramm” wie Songwrite. Auch hinzugekommen, ist die einst von den Skole Linux Entwicklern gestartete Applikation StopMotion, mit der man StopMotion Animationen erstellen kann. Leider wird dieses Programm nicht mehr wirklich entwickelt, was schade ist.

Grafisch hat mir DouDou Linux teils gefallen, teils aber auch nicht. Der Startsplash ist eigentlich toll und ich frage mich ob wirklich ein Logo-Contest von Nöten war. Wenn da auch kleine Verbeserungen in der Usability zu machen wären, das Kinderpärchen sieht eigentlich toll aus. In der grafischen Umgebung hingegen und bei den Icons und ähnlichen Dingen ist schon ein wenig Arbeit notwendig, um DouDou wirklich zu einer tollen Distribution zu machen. Aber benutzen können es die Kids auch jetzt schon.

    Vor einiger Zeit wurde das VoIP Programm Skype von Microsoft gekauft. Dies war sozusagen der Todesstoß von Skype für Linux. Der Konzern wird sicherlich dafür sorgen, dass Skype auch finanziell gesehen besser läuft und sich deswegen stark auf Massenprodukte konzentrieren. Linux gehört wohl nicht dazu, dafür aber Smartphones und neuerdings auch Facebook.

    Noch gibt es den Client für Linux und offiziell wird auch noch daran entwickelt. Doch der Abstand, den „unser“ Client gegenüber den wirklich aktiv entwickelten Clients hat, wird immer größer und der Tag ist absehbar, an dem es nicht mehr schön ist, mit Linux über Skype zu telefonieren.

    Es ist wichtig zu wissen, dass es auch Alternativen zum Marktführer gibt, einige davon stelle ich gleich vor. Jabber als Alternative zum scheidenden Skype. Das klingt in erster Linie ersteinmal merkwürdig, doch seit einigen Jahren ist das XMPP-Protokoll (auch bekannt als Jabber) durchaus salonfähig geworden. Früher wurde man von typischen Schön-Wetter-Computerbenutzern nur schräg angesehen, wenn man von einer freien Alternative zu Skype sprach, doch mittlerweile besitzen die meisten Leute bereits einen Jabberaccount, meistens sogar ohne es zu merken!

    Jabber/Jingle

    Videochat via Pidgin

    Um über das XMPP-Protokoll telefonieren zu können, ist es Vorraussetzung, dass der Server die sog. Jingle-Erweiterung installiert hat. Bei einem Großteil der frei verfügbaren Server dürfte das bereits der Fall sein, aber grundsätzlich davon ausgehen kann man nicht.

    Weiterhin braucht man auch einen Client, der das Telefonieren unterstützt. Unter Linux ist das meines Wissens so gut wie jeder (Empathy und Pidgin auf jeden Fall), unter Windows bisher leider noch nicht. Zumindest Audiogespräche unterstützt der Client Psi.

    Wer einen Client installiert hat und lieber ersteinmal testen möchte, ob denn Audio und Video mit diesem Client funktionieren, der kann den Benutzer gabble.echo@test.collabora.co.uk als Freund hinzufügen. Wie man mit ihm telefoniert, erfährt man, wenn man die Nachricht !help schickt.

    Nun, wenn man in einem XMPP-Client ist und möchte jemanden aus seinen Kontakten anrufen, so ist das bei den meisten Clients ähnlich: Mit einem rechtsklick auf den Namen des Freundes öffnet sich ein Kontextmenü. Darin kann man den Audio- bzw. Videoanruf wählen. Daraufhin klingelt es beim Freund und die Unterhaltung kann beginnen. :)

    Leider funktioniert die Unterhaltung nicht mit jedem Programm und auch die Telefonate zwischen zwei unterschiedlichen Programmen macht oft Schwierigkeiten. Darum sollte man zumindest jetzt noch anstreben, möglichst die gleichen Clients zu benutzen. Doch das wird sich bestimmt bald noch ändern.

    Google Talk (Google Mail und Google+)

    Google Hangout

    Gleiche Technologie, anderer Name: Google Talk basiert ebenfalls auf dem XMPP Protokoll. Prinzipiell gilt hier wieder das gleiche für den vorhergehenden Absatz: Mit seiner Googlemail Adresse hat man gleichzeitig auch eine Jabber ID mit der man Text-, Sprach- und Videounterhaltungen tätigen kann.

    Google bietet hier für Windows auch gleich einen passenden Messenger mit, den man nutzen KANN aber keinesfalls muss. Jeder Jingle-fähige Jabber Client ist geeignet und kann benutzt werden um Videotelefonie zu haben. Aber Google gibt seinen Benutzern noch ein weiteres „Schmankarl“ feil: Alle drei Chatvarianten können auch im Browser benutzt werden!

    Gerade beim Internet-Sommer-Hype Google+ ist dieses Feature sehr beliebt. Man trifft sich im Browser zu so genannten Hangouts mit Freunden und kann mit bis zu 9 Freunden gleichzeitig Videochats führen.

    Möglich macht es ein von Google bereitgestelltes Plugin. Dieses beinhaltet das OpenSSL Toolkit. Auf der Downloadseite wird die notwendige Computerarchitektur automatisch erkannt. Für Ubuntu liegt z.B. ein .deb bereit.

    Nach der Installation wird man im Browser automatisch auf die Googlemail Einstellungsseite zum Reiter Chat geleitet, auf der man z.B. anonyme Statistiken vermeiden kann.

    Man kann mit Google Talk nicht nur zu anderen Googlern sprechen, sondern auch jeden anderen Jabber-Account in seine Kontaktliste aufnehmen.

    Es klingt vielleicht komisch, aber die Unterhaltung von Google zu Google war die zuverlässigste im Test. Diese hat auch hervorragend plattformübergreifend funktioniert und das ganze sogar im Brower. Und durch den momentan aufkommenden Hype mit Google+ ist auch abzusehen, dass sich dieses System durchsetzt.

    Facebook Videochat

    Momentan gibt es das nur in der Testphase, aber es ist für jedermann schon verfügbar: Der Facebook Videochat. Dieser basiert auf der Skype Technologie, wie anfangs erwähnt. Grundsätzlich kann man den Facebook Videochat über den Browser benutzen, wenn man (wie auch bei Google+) ein Plugin installiert. Allerdings gibt es dieses (noch?) nicht für Linux. Wenn man den Download startet, lädt man eine .exe herunter die man nicht entpacken kann. Somit ist diese Alternative momentan nicht benutzbar unter Linux.

    Fazit

    Perfekt funktioniert es noch nicht, und im großen Meer der Jabberserver haben es leider noch nicht alle geschafft, den Audio- und Videochat freizugeben. Auch die Geschwindigkeit der Server variiert hier enorm. Und die vielen, vielen XMPP-Clients kooperieren noch nicht alle miteinander, so dass es nur eine relativ kleine Gruppe an Kombinationen von Servern und Clients gibt, bei denen die Video und Audiounterhaltung problemlos möglich ist. Beim testen der verschiedenen Server lege ich die oben genannte Testadresse aus dem Vereinten Königreich nahe, weil das zumindest den Fehler am eigenen System ausschließen kann.

    Am vielversprechendsten ist tatsächlich Google. Leider ist das keine Open Source Alternative, auch wenn es sich um ein offenes Protokoll handelt. Jedenfalls ist hier noch eine Menge Potential und die Entwicklung ist voll im Gange. Auch die VZ Netzwerke haben Videochat, den ich allerdings nicht ausprobiert habe. Auch dieser geht über XMPP.