ubuntuusers.de

🚧 Am Sonntag, 5. Mai, werden ab 16 Uhr die Server aktualisiert und eine neue Inyoka-Version veröffentlicht. Das Portal wird mehrmals nicht verfügbar sein.

29. Juni 2023

Die Desktopumgebung KDE3 erfreut sich auch heute noch grosser Beliebtheit. Unter openSUSE lässt sich diese weiterhin installieren und nutzen.

openSUSE ist eine der wenigen Distributionen, für die KDE3-Pakete https://en.opensuse.org/KDE3 von der Community bereitgestellt werden. Im Gegensatz zu dem Fork TDE (Trinity Desktop Environment) handelt es sich hierbei um die ursprünglichen KDE3 Pakete, welche auch in früheren SUSE-Versionen zum Einsatz kamen und lediglich auf die Lauffähigkeit unter modernen Linux-Systemen hin angepasst wurden.


Die Pakete lassen sich somit auch unter aktuellen Versionen der Leap-Variante auf einfache Weise installieren. Als Basis kann eine Installation von openSUSE mithilfe des Offline-Images https://get.opensuse.org/leap/15.5/ erfolgen. Während der Installation wird als Systemrolle 'Generic Desktop gewählt'. Es wird ausserdem empfohlen, ein separates Passwort für den Systemadministrator "Root" zu vergeben.




Dabei wird der X-Server mit dem IceWM Windowmanager und einigen Basisanwendungen wie dem Firefox-Webbrowser installiert.

Nach der Einrichtung des Systems kann das Yast-Metapackage (ymp) heruntergeladen werden, welches für openSUSE 15.5 im Paketverzeichnis der Distro bereitgestellt wird. Durch einen Klick auf die Datei wird der Installationsassistent gestartet.

Im zweiten Schritt klickt man auf "Anpassen" und stellt sicher, dass in der Repository-Auswahl lediglich das KDE:KDE3 Repository aktiviert ist.



Sobald die KDE3 Pakete erfolgreich installiert wurden, kann mit der eigentlichen Konfiguration begonnen werden.

Wallpaper

Eine Sammlung von Hintergrundbildern aus vergangenen SUSE und openSUSE Versionen findet man im Paket gos-wallpapers, welches wie folgt installiert werden kann:

sudo zypper in gos-wallpapers

Die im Paket enthaltenen Bilder werden in das Verzeichnis /usr/share/wallpapers/gos-wallpapers installiert und lassen sich über einen Rechtsklick auf den Desktop über den Punkt 'configure Desktop' auswählen.

KDM

Mit folgendem Befehl wird KDM statt des LightDM Displaymanagers aktiviert:

sudo update-alternatives --config default-displaymanager

Als Auswahl im Einstellungsdialog gibt man die Nummer an, welche vor der Zeile aufgeführt wird, in der kdm3 gelistet ist.

Damit man als unpriviligierter Benutzer in der Lage ist, das System ohne Eingabe des Root-Passwortes herunterzufahren, muss folgende Zeile zur Datei /etc/sysconfig/displaymanager hinzugefügt werden:

DISPLAYMANAGER_SHUTDOWN=auto

Das Erscheinungsbild von KDM lässt sich über Themes anpassen. Diese werden in das Verzeichnis /opt/kde3/share/apps/kdm/themes entpackt. Ein Theme im SUSE-Design findet man auf Pling.

Nachdem dieses heruntergeladen wurde und das Archiv in den Ordner /opt/kde3/share/apps/kdm/themes entpackt wurde, kann die KDE Kontrollzentrumserweiterung kdmtheme installieren:

sudo zypper in kdmtheme

Ist dies erfolgt, findet man im Kontrollzentrum einen Punkt 'KDM Theme Manager'. Mit einem Klick auf "Systemverwaltermodus" wird die Einstellungsseite nach Eingabe des Root-Passwortes entsperrt.

Wichtig ist zunächst den Punkt "Enable KDM Themes" am oberen Ende der Seite zu aktiveren. Daraufhin kann die zuvor entpackte Theme in der Liste ausgewählt werden.

KSplash

Direkt nach KDM wird mit KSPlash ein Startbildschirm angezeigt, welcher sich ebenfalls anpassen lässt. Themes werden dabei im Ordner /opt/kde3/share/apps/ksplash/Themes erwartet.

Ein passendes KSplash Theme findet man ebenfalls auf Pling.

Dieses basiert auf der Moodin-Engine, welche wie folgt installiert werden kann

sudo zypper in ksplash-engine-moodin

Nach dem Entpacken des Archivs in das Verzeichnis /opt/kde3/share/apps/ksplash/Themes kann im Kontrollzentrum im Bereich 'Spash Screen' das Theme ausgewählt werden.

Sollten die Symbole verzerrt dargestellt werden, kann in der Datei /opt/kde3/share/apps/ksplash/Themes/gos/Theme.rc die Auflösung über den Parameter "BaseResolution" angegeben werden.

Das im Theme enthaltene Hintergrundbild hat eine Auflösung von 1920px×1200px

Zusatzprogramme

Über das Yast-Metapaket wird ein solides Grundsystem installiert. Im Repository sind darüber hinaus noch viele weitere KDE3 Anwendungspakete enthalten. Am einfachsten lassen sich diese über eine Paketsuche ermitteln:

zypper se kde3

Einige Beispiele wären:

  • sudo zypper in kde3-yakuake # ein Pull-Down-Terminal, welches sich über einen Tastendruck auf F12 öffnen lässt
  • sudo zypper in kde3-gwenview # ein Bildbetrachter mit vielen Funktionen
  • sudo zypper in kde3-ktorrent # ein Bittorrent-Client
  • sudo zypper in kde3-koffice-wordprocessing kde3-koffice-spreadsheet kde3-koffice-presentation # die Kernkomponenten der KOffice-Suite
  • sudo zypper in kde3-kbookreader # ein einfacher Ebook-Reader

NetworkManager

Standardmässig aktiviert openSUSE über die Rolle 'Generic Desktop' wicked als Netzwerkverwaltungstool. Wer lieber NetworkManager mit dem dazugehörigen Applet nutzen möchte, kann dieses wie folgt nachinstallieren:

sudo zypper in NetworkManager-applet

Zum automatischen Start nach dem Login kann die passende .desktop Datei in das KDE3 Autostart-Verzeichnis kopiert werden:

cp /usr/share/applications/nm-applet.desktop ~/.kde/Autostart

Daraufhin bearbeitet man die Datei ~/.kde/Autostart/nm-applet.desktop und entfernt die Zeile "X-GNOME-Autostart-Delay=4". Zusätzlich kann die folgende Zeile zum Ende der Datei hinzugefügt werden, um die Startbenachrichtigung zu unterbinden:

StartupNotify=false

Fehlerbehebung

Sollte die Soundausgabe über Pulseaudio oder Pipewire nicht möglich sein, kann im Kontrollzentrum in den Audio-Einstellungen im Bereich "Advanced" das "Jack Audio System" ausgewählt werden:

Eine englische Version dieses Artikel ist auf spacefun.ch verfügbar.


Quellen:


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In manchen Fällen will man sich einen Überblick verschaffen aus wie vielen Seiten und Beiträgen eine Internetseite besteht und welche Tags und Kategorien verwendet werden. Unter Hugo ist das relativ einfach umzusetzen.

Ich gehe davon aus, dass lokal folgende Verzeichnisstruktur vorhanden ist, in der die Dateien liegen, anhand derer die Internetseite erstellt wird.

Hauptverzeichnis der Hugo-Seite
&boxvr&boxh&boxh content
&boxv  &boxur&boxh&boxh pages
&boxur&boxh&boxh themes
   &boxur&boxh&boxh Name des Themes
      &boxvr&boxh&boxh layouts
      &boxv  &boxur&boxh&boxh shortcodes
      &boxur&boxh&boxh static
         &boxur&boxh&boxh css

Als Erstes erstellt man im Verzeichnis shortcodes die Datei summary.html und fügt Folgendes ein.

{{ $posts := (where .Site.RegularPages "Section" "==" "posts") }}
{{ $postCount := len $posts }}


{{ $pages := (where .Site.RegularPages "Section" "==" "pages") }}
{{ $pageCount := len $pages }}

<div class="summary">
	<span>Seiten:</span>
	<span>{{ $pageCount }}</span>
	<span>Beiträge:</span>
	<span>{{ $postCount }}</span>
	<span>Beiträge je Kategorie:</span>
	<span
		>{{ range .Site.Taxonomies.categories }}
		<a href="{{ .Page.RelPermalink }}">{{ .Page.Title }}({{ .Count }})</a>&nbsp; {{ end }}</span
	>
	<span>Beiträge je Tag:</span>
	<span
		>{{ range .Site.Taxonomies.tags }} <a href="{{ .Page.RelPermalink }}">{{ .Page.Title }}({{ .Count }})</a>&nbsp;
		{{ end }}
	</span>
</div>

Hiermit wird die Anzahl der Seiten und Beiträge sowie alle verwendeten Tags und Kategorien angezeigt und wie oft sie verwendet werden.

Als nächstes erstellt man im Verzeichnis pages die Datei summary.md und befüllt diese wie folgt.

---
title: Zusammenfassung
url: summary
---

{{< summary >}}

Mit der url-Zeile wird definiert, über welchen Link man die Übersicht aufrufen kann. Die letzte Zeile fügt den anfangs definierten Shortcode ein.

Damit die Übersicht einigermaßen ansehnlich ist, erweitert man die Standard-CSS-Datei (z. B. style.css) im Verzeichnis css noch mit zwei Anweisungen.

.summary {
	display: grid;
	grid-template-columns: 1fr 3fr;
	border-top: 1px solid black;
	border-right: 1px solid black;
}

.summary > span {
	padding: 8px 4px;
	border-left: 1px solid black;
	border-bottom: 1px solid black;
}

Erzeugt man nun die Seite sollte die Übersicht über /summary also beispielsweise domain.de/summary aufrufbar sein und in etwa so aussehen.

Bild das anzeigt aus wie viele Seiten und Beiträge eine Internetseite besteht und welche Tags und Kategorien verwendet werden.

Diese Anzeige lässt sich auch gut für Verbesserungen nutzen. In meinem Fall gibt es beispielsweise Tags die ich sowohl im Singular als auch im Plural verwendet habe, was nicht unbedingt nötig war.

In manchen Fällen will man sich einen Überblick verschaffen aus wie vielen Seiten und Beiträgen eine Internetseite besteht und welche Tags und Kategorien verwendet werden. Unter Hugo ist das relativ einfach umzusetzen.

Ich gehe davon aus, dass lokal folgende Verzeichnisstruktur vorhanden ist, in der die Dateien liegen, anhand derer die Internetseite erstellt wird.

Hauptverzeichnis der Hugo-Seite
&boxvr&boxh&boxh content
&boxv  &boxur&boxh&boxh pages
&boxur&boxh&boxh themes
   &boxur&boxh&boxh Name des Themes
      &boxvr&boxh&boxh layouts
      &boxv  &boxur&boxh&boxh shortcodes
      &boxur&boxh&boxh static
         &boxur&boxh&boxh css

Als Erstes erstellt man im Verzeichnis shortcodes die Datei summary.html und fügt Folgendes ein.

{{ $posts := (where .Site.RegularPages "Section" "==" "posts") }}
{{ $postCount := len $posts }}


{{ $pages := (where .Site.RegularPages "Section" "==" "pages") }}
{{ $pageCount := len $pages }}

<div class="summary">
	<span>Seiten:</span>
	<span>{{ $pageCount }}</span>
	<span>Beiträge:</span>
	<span>{{ $postCount }}</span>
	<span>Beiträge je Kategorie:</span>
	<span
		>{{ range .Site.Taxonomies.categories }}
		<a href="{{ .Page.RelPermalink }}">{{ .Page.Title }}({{ .Count }})</a>&nbsp; {{ end }}</span
	>
	<span>Beiträge je Tag:</span>
	<span
		>{{ range .Site.Taxonomies.tags }} <a href="{{ .Page.RelPermalink }}">{{ .Page.Title }}({{ .Count }})</a>&nbsp;
		{{ end }}
	</span>
</div>

Hiermit wird die Anzahl der Seiten und Beiträge sowie alle verwendeten Tags und Kategorien angezeigt und wie oft sie verwendet werden.

Als nächstes erstellt man im Verzeichnis pages die Datei summary.md und befüllt diese wie folgt.

---
title: Zusammenfassung
url: summary
---

{{< summary >}}

Mit der url-Zeile wird definiert, über welchen Link man die Übersicht aufrufen kann. Die letzte Zeile fügt den anfangs definierten Shortcode ein.

Damit die Übersicht einigermaßen ansehnlich ist, erweitert man die Standard-CSS-Datei (z. B. style.css) im Verzeichnis css noch mit zwei Anweisungen.

.summary {
	display: grid;
	grid-template-columns: 1fr 3fr;
	border-top: 1px solid black;
	border-right: 1px solid black;
}

.summary > span {
	padding: 8px 4px;
	border-left: 1px solid black;
	border-bottom: 1px solid black;
}

Erzeugt man nun die Seite sollte die Übersicht über /summary also beispielsweise domain.de/summary aufrufbar sein und in etwa so aussehen.

Bild das anzeigt aus wie viele Seiten und Beiträge eine Internetseite besteht und welche Tags und Kategorien verwendet werden.

Diese Anzeige lässt sich auch gut für Verbesserungen nutzen. In meinem Fall gibt es beispielsweise Tags die ich sowohl im Singular als auch im Plural verwendet habe, was nicht unbedingt nötig war.

28. Juni 2023

Mozilla wird das Benutzerkonten-System seines Dienstes Pocket von Pocket-Konten auf Firefox-Konten umstellen. Ab Mitte August wird eine Anmeldung nicht länger über das Pocket-Konto möglich sein.

Bei Pocket handelt es sich um eine Online-Ablage für Artikel, um diese später lesen zu können. Die abgelegten Artikel stehen von jedem Gerät aus zur Verfügung und können auch offline gelesen werden. Außerdem hilft Pocket dabei, neue Inhalte zu entdecken. Die Nutzung von Pocket ist kostenlos, eine kostenpflichtige Premium-Version bietet weitere Features. Pocket wurde im Februar 2017 für 30 Millionen Dollar von Mozilla übernommen.

Bisher war eine Anmeldung in Pocket über ein Pocket-Konto, ein Firefox-Konto, via Google oder Apple möglich. Ab dem 11. Juli 2023 werden Pocket-Nutzer gebeten, ihren Account auf ein Firefox-Konto umzustellen. Was zunächst optional ist, wird ab dem 15. August 2023 verpflichtend. Wer sich via Google oder Apple anmeldet, muss nichts weiter tun. Dies wird weiterhin möglich sein, hier findet die Account-Umstellung automatisch im Hintergrund statt.

Begründet wird diese Änderung mit einer allgemein erhöhten Sicherheit der Firefox-Konten gegenüber den Pocket-Konten sowie erweiterten Sicherheits-Funktionen wie einer Zwei-Faktor-Authentifizierung und Kontowiederherstellungsschlüsseln, was mit Pocket-Konten nicht möglich ist.

Eine Nutzung von Firefox als Browser ist selbstverständlich auch in Zukunft nicht notwendig. Pocket wird weiterhin in jedem Browser und auf jeder Plattform funktionieren, wo Pocket bereits jetzt zur Verfügung steht.

Zuletzt hat Pocket einige Neuerungen für iOS, Android sowie in der Webversion erhalten.

Der Beitrag Umstellung der Pocket-Konten auf Firefox-Konten erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

27. Juni 2023

Ist diese Distribution besser als das Original Arch Linux oder als Manjaro? Kann man diese Frage überhaupt beantworten?

Wenn ich die aktuelle Situation bei den Arch-Derivaten in einem Satz zusammenfassen soll, würde ich es so formulieren: Alle sind gegen Manjaro; trotz archinstall traut sich der Distro-Hopper-Mainstream doch nicht so richtig an das Original-Arch heran; alle lieben EndeavorOS. Das ist eine sehr verkürzte Sichtweise, der man gerne widersprechen kann. Da unsere letzte EndeavourOS-Vorstellung schon über ein Jahr her ist, wird es Zeit für einen ganz kurzen Blick auf die aktuelle Version Cassini Nova vom Mai dieses Jahres.

Das ISO-Image lädt man hier herunter und probiert es in einer virtuellen Maschine aus. Nach dem Booten in die Live-Umgebung geratet ihr auf einen Xfce-Desktop der euch mit dieser Welcome-App begrüsst.

Nach einem Klick auf 'Start the Installer' läuft Calamares los, wobei man zwischen einer Offline- und Online-Installation wählen kann. Offline gibt es nur Xfce als Desktop-Umgebung; bei der Online-Option werden diese Desktops geboten: kein Desktop, Xfce 4, i3-wm, KDE Plasma, GNOME, Cinnamon, Mate, Budgie, LXQT, LXDE. Als Filesystem gibt es ext4, btrfs und xfs zur Auswahl. Ich habe mich für GNOME und ext4 entschieden. Viel mehr gibt es zur Installation nicht zu sagen; sie ist sehr einfach; kann jede Schüler:in.

Während bei euch der Installationsprozess läuft, könnt ihr den Artikel von Dave McKay lesen, in dem er beschreibt, warum er von Manjaro auf EndeavourOS umgestiegen ist. Darin erfahrt ihr unter anderem, dass Endeavour wesentlich Arch-näher als Manjaro ist. Endeavour verwendet die Arch-Repositories, während Manjaro als kuratiertes Rolling-Release, die cutting edge Pakete von Arch ein paar Wochen zurückhält, bevor sie in Manjaro-stable landen.

Nachdem ihr den letzten Absatz gelesen habt, sollte eure Test-Installation von EndeavourOS fertig sein. Falls dem nicht so ist (wie bei mir), könntet ihr euch fragen, was denn überhaupt der Unterschied zwischen Arch und Endeavour ist, wenn beide doch dieselben Repos verwenden. Einen Unterschied haben wir schon kennengelernt: Calamares als Installer. Doch es gibt noch mehr.

So präsentiert sich EndeavourOS direkt nach dem Installations-Neustart. Ich halte es für gut, wenn sich eine Distribution die Mühe macht, eine Begrüssungs-App zu schreiben. Das ist besonders für Anfänger oder Umsteigerinnen ein Segen, die noch nicht mit Arch-Linux in Berührung gekommen sind. Ob solche Anwender:innen allerdings wissen, ob sie die Mirrors von Reflector oder EndeavourOS aktualisiert haben möchten, wage ich zu bezweifeln.

Ich habe die Endeavour-Mirrors gewählt, alle System Updates durchführen lassen und den Update Notifier eingerichtet. Die Welcome-App bietet viel mehr, als man von ähnlichen Begrüssungsanwendungen gewohnt ist. Hier seht ihr alle Reiter:

Hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Die Welcome-App erklärt sich selbst, wenn man im ersten Reiter auf Über Welcome klickt. Beim Update-Notifier kann man einstellen, ob und wann das Betriebssystem nach Paketaktualisierungen Ausschau halten soll.

Es gibt sogar einen Dry-run (Operation test) und eine Statusanzeige, wie sie rechts im Screenshot zu sehen ist.

Um die Paketverwaltung kümmert sich selbstverständlich Pacman. In der Welcome-App gibt es jedoch den Reiter "Füge mehr Programme hinzu". Dort findet man eine Zusammenstellung von ca. 50 beliebten Anwendungen aus verschiedenen Kategorien:

Die drei übrigen Schaltflächen in diesem Reiter führen lediglich zu den entsprechenden Katalogen im Arch-Linux-Wiki. Eine umfassende grafische Paketverwaltung (wie Pamac bei Manjaro) fehlt bei EndeavourOS. Auch ist die Unterstützung von Flatpaks nicht vorinstalliert, was jedoch kein Problem ist. Sobald man das erste Flatpak von Flathub.org installiert, wird die Flatpak-Unterstützung auf Nachfrage gleich mitinstalliert.

An der GNOME-Desktopumgebung hat das EndeavourOS-Team keine Veränderungen vorgenommen. GNOME-Erweiterungen sind keine installiert. Es wird lediglich ein einziges Hintergrundbild und (neben Adwaita) das Thema Qogir mitgeliefert.

Fazit

Auf mich macht EndeavourOS einen guten Eindruck. Mit dem Calamares-Installer geht die Installation sogar leichter vonstatten als bei Manjaro und viel einfacher als mit dem Arch-Installer. Mit ihrer Fülle an Informationen und Werkzeugen ist die Welcome-App eine Bereicherung, insbesondere für Einsteiger:innen in die Arch-Welt. Man kann geteilter Meinung darüber sein, ob eine Distribution Anpassungen an der Desktop-Umgebung machen soll. Ich hätte mir ein wenig Endeavour-Feeling im GNOME Desktop gewünscht.

Quelle: https://endeavouros.com/


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Red Hat schränkt den Zugang zum Quellcode ein, erschwert damit den Bau freier Klone und plötzlich fallen in der Linux-Community alle aus den Wolken. Der viel gepriesene Unterschied von Freiheit und Freibier gilt wohl nicht für IBM. Hier messen viele mit zweierlei Maß.

Red Hat trägt seit Jahren den Löwenanteil der Linux-Entwicklung. Sowohl im Serverbereich als auch beim (GNOME) Desktop. Es gibt nur wenige Firmen, die so viele Projekte sponsern, Entwickler finanzieren und wichtige Innovationen vorantreiben wie Red Hat. Das ist einfach eine Tatsache und diesen Zustand habe ich hier in der Vergangenheit beschrieben und vor den Risiken für das Linux-Ökosystem habe ich schon häufiger gewarnt.

Diese Problematik wurde immer gerne mit dem Dreiklang Freiheit, Quellcode und Debian beantwortet. Eine Illusion, in die sich viele nur allzu gerne geflüchtet haben. Freiheit bzw. freier Quellcode ist eben eine dehnbare Sache. Die meisten sind sich aktuell einig, dass Red Hats Vorgehen keinen Verstoß gegen Lizenzbedingungen darstellt. Quellcode muss eben nicht auf dem Silbertablett serviert werden. Wie immer werden nun Community-Distributionen nach vorne geschoben. Da werden Äpfel mit Birnen verglichen. Bei Debian ist man seit jeher primär damit beschäftigt, sich selbst zu verwalten und kommt trotz LTS nicht mal in die Nähe der Enterprise-Supportzeiträume von 10 Jahren. Massive Innovationen oder auch nur kleinere Entwicklungsschübe kamen zudem schon lange nicht mehr aus solchen Community-Projekten – wenn es sie denn überhaupt gegeben hat. Freiheit, Quellcode und Debian ersetzen eben kein RHEL. Enterprise-Support und Enterprise-Qualität bekommt man auch nur bei den kostenpflichtigen Enterprise-Distributionen. Und natürlich bei den freien Klonen.

Genau diese Illusion – Enterprise-Qualität für lau durch Klone – ist nun geplatzt. SUSE hat seinen SLE-Code nie so auf dem Silbertablett serviert wie Red Hat, weshalb es keine freien SLE-Klone gibt. Red Hat hat nun beschlossen, dass sie auch nicht länger Lust haben, die ganze Entwicklungsarbeit zu leisten, nur damit dann Oracle, Rocky und Alma Enterprisedistributionen ausliefern können. Die Resonanz auf diesen Schritt war in der Linux-Community gewaltig. Heise, Golem, LWN, Kofler – nur um eine kleine Auswahl zu präsentieren. Besonders erheiternd fand ich die Serie bei Linuxnews (Artikel 1, Artikel 2, Artikel 3 – to be continued?). In den Kommentaren und in Social Media ging es deutlich unflätiger zur Sache. Wenn die Empörung echt ist und nicht nur eine getarnte Werbeveranstaltung für die eigene Lieblingsdistribution, dann sagt das mehr über die Autoren als über die Sache aus. Der Eintritt in den Orbit des Planeten Realität muss für manche wirklich schmerzhaft sein. Als die Klone sich auf Scientific Linux (spezielle Zielgruppe) und CentOS (RHEL-Anhängsel mit Verzögerungen bei den Versionssprüngen) beschränkten, konnte Red Hat das noch ignorieren. Das nicht geht nicht mehr seitdem Oracle, Alma und Rocky Geschäftsmodelle auf der ausschließlichen Arbeit von Red Hat etablieren. Ich frage mich ernsthaft, wen das überraschen kann. Bei vielen Autoren vermute ich vor allem den Namen IBM als Triebfeder für die überzogene Kritik. Kapitalismuskritik ist in Deutschland im Allgemeinen und in der Open-Source-Community im Besonderen gern gesehen.

Denn wenn man sich die Fakten anschaut, gibt es wenig Überraschendes. Mike McGrath geht in seinem neuen Blogpost auch darauf ein und erläutert die Gründe für den Schritt von Red Hat. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Red Hat sehr viel Geld in die Arbeitszeit von Entwicklern investiert, um diese Qualität zu liefern – das ist, glaube ich, unbestritten. In einem gesunden Open-Source-Ökosystem arbeiten alle Wettbewerber gemeinsam an der Software. McGrath erwähnt explizit SUSE, Canonical, AWS und Microsoft. Ja, die letzten beiden werden einigen wieder stinken, aber das ist die Realität.

Was McGrath „Rebuilder“ nennt, gehört nicht dazu. Die schnappen sich die Arbeit von Red Hat und verkaufen sie weiter. Nirgendwo steht Oracle, aber ich glaube, die sind vor allem gemeint. Es geht nicht um drei Server im Keller, sondern um richtig große Firmen als Kunden, die Enterprise-Qualität haben wollen, ohne dafür entsprechend bezahlen zu müssen. Darum ist die Anhebung der Freilizenzen für Entwickler folgerichtig, weil damit Privatleute und Semiprofis (warum verwenden die eigentlich Red Hat?) weiterhin kostenlos RHEL nutzen dürfen. Wer mehr als 240 Lizenzen einer Enterprise-Distribution benötigt kann doch wirklich dafür bezahlen. Wenn das zuviel verlangt ist, dann ist die Open-Source-Community wirklich nie über die Freibiermentalität hinaus gekommen und dann hat McGrath recht, wenn er die Gefährdung des gesamten Geschäftsmodells rund um Open Source skizziert.

Auch wenn Michael Kofler sich über den Begriff „parasitär“ geärgert hat, finde ich, dass das ein valider Punkt von Red Hat ist. Nicht Red Hat gefährdet den Geist von Open Source, sondern diejenigen, die ihr Geschäftsmodell ausschließlich (!) auf der Arbeit anderer aufbauen und nichts zurückgeben. Dies hat in der Vergangenheit schon einige Unternehmen dazu bewogen, ihre Open-Source-Ambitionen aufzugeben. Ob Red Hat oder die entsprechende Sparte bei IBM derzeit Gewinne macht oder nicht, ist dabei völlig unerheblich.

26. Juni 2023

Linux auf dem Desktop ohne SoftMaker Office ist für mich unvorstellbar. Diese in Deutschland entwickelte proprietäre Office-Suite schließt für mich die Lücke, die LibreOffice in den letzten Jahren gerissen hat. Mit der Version SoftMaker Office 2024 gab es nun wieder einen Schwung sinnvolle Verbesserungen.

SoftMaker bietet zwei Linien an. Die Abo-Version SoftMaker Office NX Home und NX Universal und die normale Lizenzversion in den Ausführungen Standard und Professional. Die Versionen unterscheiden sich in ihrem Versionsumfang.

Ich persönlich nutze die klassische Lizenzvariante in der Professional-Version, da hier die hervorragende Duden-Rechtschreibprüfung enthalten ist. Das Upgrade kostet nach dem Ersterwerb alle 3 Jahre 59,95 € – vorausgesetzt, man macht jeden Versionssprung sofort mit. Theoretisch kann man als Gelegenheitsnutzer auch nur jeden zweiten Versionssprung mitmachen. Für den Entwicklungsaufwand und die Produktqualität ein absolut fairer Preis.

Eine große optische Überarbeitung ist diesmal ausgeblieben. SoftMaker Office lässt dem Anwender die Wahl zwischen den alten klassischen Menüs und einer an Microsofts Ribbons angelehnten Darstellung. Die drei Programme haben vor allem Detailverbesserungen erhalten. Dazu gehören beispielsweise ein verbesserter PDF-Export und eine optimierte Handhabung der Zwischenablage.

Die wirklich großen Neuerungen bleiben den Kunden der Abo-Version vorbehalten. Anwender mit einem NX Universal-Abo können DeepL und ChatGPT zur Übersetzung und Bearbeitung ihrer Texte nutzen. Nach allen vorliegenden Informationen wurden diese Funktionen aus einer Datenschutzperspektive sehr gut umgesetzt. Daten fließen nur ab, wenn die Dienste genutzt werden. Dies ist einerseits nachvollziehbar, da die Integration der entsprechenden APIs sicherlich auch monatliche Kosten für SoftMaker verursacht, andererseits aber für traditionelle Anwender bedauerlich.

SoftMaker ist hier ganz vorne mit dabei und implementiert Funktionen, die gerade in Microsoft Office Einzug halten. Das ist wirklich praktisch. Nie mehr nervige Abstracts formulieren, nie mehr überlegen, wo man eine DIN-A4-Seite kürzen soll oder kurz vor Toresschluss einen hektisch geschriebenen Text in Form bringen.

Schön wäre eine bessere Integration der nativen Dateidialoge über Portals. Aktuell gibt es nur die alten GNOME-Legacy-Dialoge oder den nativen SoftMaker-Dialog. Eine Verfügbarkeit als Flatpak wäre auch sinnvoll. Beides wurde schon an SoftMaker kommuniziert, aber wann und ob das kommt, ist unklar. Ansonsten ist die Linux-Unterstützung wirklich vorbildlich.

Hoffentlich bleibt uns SoftMaker noch lange erhalten. Ohne diese Office-Suite wäre Linux für mich auf dem Desktop erledigt.

pastebinit kenne ich schon seit 2008, leider irgendwie aus den Augen verloren.

Dabei hat sich das tool sehr gemausert, es unterstützt

pastebinit -l
Supported pastebins:
- dpaste.com
- fpaste.org
- p.defau.lt
- paste.debian.net
- paste.openstack.org
- paste.pound-python.org
- paste.ubuntu.com
- paste.ubuntu.org.cn
- paste2.org
- pastebin.com
- slexy.org
- sprunge.us

Der Schalter "-P"  markiert das hochgeladene als privat, bei dem default Host paste.debian.net landet das dann unter hidden.

Dadurch ist es nicht per suche auffindbar, sondern nur per link.

Ein sinnvoller Aufruf wäre z.B.

# pastebinit -a user12 -P dummy.text 
https://paste.debian.net/hidden/28a17fd9/

das ergibt dann das Resultat: hidden Posting 28a17fd9 from user12 posted at 2023-06-26 10:39:31 expires: 2023-07-03 10:39:31

Feinheiten liefert die man page

23. Juni 2023

Ich benutze sehr gerne Markdown Editoren, weil diese leichtgewichtig sind und einen super Kompromiss zwischen einem formatiertem Text, also mit Überschriften, Absätzen, fett und kursiv, Tabellen und so weiter und der Archivierung, weil einfacher Text noch in 50 Jahren mit jedem x-beliebigen Editor auf jedem denkbar möglichen Betriebssystem und Plattform gelesen und bearbeitet werden kann.

Aktuell nutze ich Obsidian und bin damit eigentlich super zufrieden. Obsidian ist eine Markdown Suite. Das heisst, dass rund um den Editor eine Menge Helfer mit dabei ist. Also sowas wie ein Dateimanager, automatische Inhaltsverzeichnisse, eine gute Suche, eine Hashtag Verwaltung und jede Menge weiterer kleine Helfer, die das Leben einfacher machen.

Das Ganze synchronisiere ich dann noch mit meiner Nextcloud und habe so immer den aktuellen Stand auf den Geräten, auf denen ich das will. Da es sich dabei nur um kleine Textdateien handelt, sind meine rund 1000 Dateien mit Dokumentation, Ideen, Anleitungen, Entwürfen und Planungen um die 8MB groß. Jede Änderung ist blitzschnell übertragen, weil Änderungen und Erweiterungen an Textdateien immer nur ein paar Byte sind. Das wäre sogar mit uralten Modems aus den 1990er Jahren blitzschnell möglich.

Und dennoch schaue ich immer mal wieder über den Tellerrand und schaue mir andere Markdown Suites an.

Diesmal hatte ich mir Logseq angeschaut. Dafür gibt es Desktopversionen für alle Betriebssysteme und für Smartphones. Installiert habe ich eine 0.9.9 Flathub Version vom 13.06.2023 unter Kubuntu Linux.

Eine dreispaltige Aufteilung, was mir persönlich schon mal sehr gut gefällt. Aber dann ärgerte mich ein bisschen die Umschaltung auf das DarkTheme. Es dauerte mehrere Neustarts des Programms und neu einstellen, bis es übernommen wurde. Ich habe keine Ahnung woran es lag.

Und dann scheiterte ich daran einen ganz einfachen Dateimanager zu finden. Es gibt zwar eine Suche über alle Dateien, aber diese kann nur genaue Dateienamen verarbeiten und nicht mehrere Wörter, die in einer Datei vorkommen könnten. So fand ich dann auch meine Dateien nicht.

Ich fand dann ein Plugin „File Manager“, das zu finden irgendwie wohl nicht so richtig möglich ist. Damit war für mich dann der Test zu Ende.

Fazit
Eine Suche mit der ich meine Dateien nicht finden kann und ein Filemanager, der nicht aufzufinden ist, sind das absolute KO Kriterium für so eine Suite. Schade. Ich werde es einfach irgendwann in der Zukunft nochmal probieren. Vielleicht wurde dann an der Usability ein wenig gearbeitet.

The post Markdown Suite – Logseq, nicht nutzbar first appeared on Dem hoergen Blog.

Ich nutze Wallabag um damit bestimmte Internetseiten dauerhaft speichern zu können. Somit besteht nicht die Gefahr, dass ein Lesezeichen irgendwann nicht mehr erreichbar ist. Gestern wollte ich Wallabag auf Version 2.6.1 aktualisieren, da diese endlich mit einer aktuellen Version von Composer kompatibel ist, sodass ich auf einen Workaround verzichten kann, den ich seit einiger Zeit nutze.

Leider ist das Update immer mit der Fehlermeldung You have requested a non-existent service “scheb_two_factor.security.google_authenticator” abgeschmiert.

Interessant daran ist, dass ich bei der betreffenden Installation gar keine 2FA (Zwei-Faktor-Authentisierung) nutze.

Um Wallabag trotzdem aktualisieren zu können, muss man glücklicherweise nur eine kleine Änderung in der Datei app/config/parameters.yml im Wallabag-Verzeichnis durchführen. In der Datei sucht man einfach nach twofactor_auth: false und ändert false auf true. Führt man dann das Update mit make update erneut aus, klappt es problemlos. Hinterher habe ich den Wert bei mir wieder auf false geändert, ohne dass es Probleme gegeben hat.

Das Problem wurde bereits unter https://github.com/wallabag/wallabag/issues/6649 gemeldet. Von dort habe ich auch den genannten Workaround, den man nutzen kann, bis der Bug offiziell behoben wurde.

Ich nutze Wallabag um damit bestimmte Internetseiten dauerhaft speichern zu können. Somit besteht nicht die Gefahr, dass ein Lesezeichen irgendwann nicht mehr erreichbar ist. Gestern wollte ich Wallabag auf Version 2.6.1 aktualisieren, da diese endlich mit einer aktuellen Version von Composer kompatibel ist, sodass ich auf einen Workaround verzichten kann, den ich seit einiger Zeit nutze.

Leider ist das Update immer mit der Fehlermeldung You have requested a non-existent service “scheb_two_factor.security.google_authenticator” abgeschmiert.

Interessant daran ist, dass ich bei der betreffenden Installation gar keine 2FA (Zwei-Faktor-Authentisierung) nutze.

Um Wallabag trotzdem aktualisieren zu können, muss man glücklicherweise nur eine kleine Änderung in der Datei app/config/parameters.yml im Wallabag-Verzeichnis durchführen. In der Datei sucht man einfach nach twofactor_auth: false und ändert false auf true. Führt man dann das Update mit make update erneut aus, klappt es problemlos. Hinterher habe ich den Wert bei mir wieder auf false geändert, ohne dass es Probleme gegeben hat.

Das Problem wurde bereits unter https://github.com/wallabag/wallabag/issues/6649 gemeldet. Von dort habe ich auch den genannten Workaround, den man nutzen kann, bis der Bug offiziell behoben wurde.

Die Einstellung des Git-Repos mit den RHEL-Quellen (siehe auch Ärger für Red-Hat-Klone) hat im Netz erwartungsgemäß für hitzige Diskussionen gesorgt. Ein wenig irritiert haben mich die Kommentare auf lwn.net, eigentlich der seriösesten Linux-News-Quelle: Dort wurden AlmaLinux, Rocky Linux und speziell Oracle von manchen Autoren als »Parasiten« bezeichnet.

Nun ist es unbestritten, dass die Zusammenstellung einer Distribution wie RHEL mit richtig viel Arbeit verbunden ist. Noch viel mehr Mühe bereitet es, das Software-Angebot über 10 Jahre zu warten und auch bei veralteter Software Sicherheits-Patches rückzuportieren. (Python 2.7 ist ein klassisches Beispiel.)

Wenn nun die RHEL-Klone die Quellen einfach kopieren und daraus ein kostenloses Produkt machen (oder, wie im Falle von Oracle, wahlweise kostenlos oder kostenpflichtig mit Support), ist das noch fair? Ist die Bezeichnung »Parasiten« womöglich zutreffend?

Anmerkung: Dieser Artikel wurde zwischen 23.6. und 24.6.2023 mehrfach aktualisiert.

Open Source ist keine Einbahnstrasse

ABER: Linux ist Open-Source-Software. Und das gilt nicht nur für den Kernel, das gilt auch für alle weitere Komponenten: Apache, NGINX, PHP, PostgreSQL, Samba, Postfix, Java, die Bash, der C-Compiler, Python, GRUB usw. Ich könnte hier vermutlich 1000 Open-Source-Komponenten aufzählen, die in RHEL zum Einsatz kommen. Ja, Red Hat arbeitet intensiv an manchen Open-Source-Projekten mit (dem Kernel, systemd, Gnome usw.) und unterstützt viele weitere finanziell. Von anderen Projekten profitiert es, ohne etwas zurückzugeben.

Dazu noch eine Anmerkung aus meiner beruflichen Praxis: Red Hat hat mit Podman ein Konkurrenzprodukt zu Docker geschaffen. Beide Programme stehen unter Open-Source-Lizenzen, beide halten sich an den öffentlichen OCI-Standard und beide funktionieren großartig. In der Presse genießt Docker aber einen zweifelhaften Ruf, weil es versucht, Geld zu verdienen. (Gerade c’t und iX bzw. einige Heise-Autoren sind sehr Docker-kritisch eingestellt.) Übersehen wird dabei: Die Firma Docker betreibt — mit beträchtlichem finanziellem Aufwand — den Docker Hub, die weltweit größte Quelle von Container-Images. Red Hat betreibt zwar auch Registries für ein paar eigene Software-Projekte, aber davon abgesehen gilt: Wer Podman anwendet, bezieht in aller Regel die Images vom Docker Hub (also von docker.io) und verursacht so weitere Kosten für Docker. Red Hat und Podman sind hier also Nutznießer einer Infrastruktur, die von einer anderen Firma geschaffen wurde. (Und ja, das ist Open Source. Das bessere Angebot wird sich langfristig durchsetzen.)

Das Open-Source-Modell funktioniert dann am besten, wenn Einsatz/Aufwand und Nutzen einigermaßen fair verteilt sind. Das Linux-Ökosystem als Ganzes profitiert von erfolgreichen Open-Source-Firmen, und Red Hat war ohne Zweifel die erfolgreichste. (Seit 2018 ist Red Hat Teil von IBM.) Red Hat wiederum profitiert vom riesigen Angebot exzellent gewarteter Open-Source-Software.

Wenn nun umgekehrt kleine Entwickler, Organisationen ohne riesige Finanzmittel, Schulen usw. RHEL-kompatible Software über den Umweg von AlmaLinux, Rocky Linux und Co. kostenfrei nutzen dürfen, erscheint mir das fair. Wiederum profitieren alle, letztlich sogar Red Hat bzw. IBM, weil ihre Software von vielen Anwendern genutzt und getestet wird, weil Studenten die Administration von RHEL-kompatiblen Systemen lernen (und nicht etwas die von Debian oder Ubuntu) usw.

Ohne Not in den Shit Storm

Der Schritt von Red Hat, die Quellen zu RHEL (soweit es GPL-technisch überhaupt möglich ist) zu kappen, wäre verständlich, wenn man sich um die finanzielle Stabilität von Red Hat Sorgen machen müsste. Aber soweit man den Finanzberichten trauen kann, ist das nicht der Fall. IBM hat 2018 Red Hat für 34 Mrd. Dollar gekauft. Damals machte Red Hat 2,9 Mrd Dollar Umsatz und 259 Mil. Dollar Gewinn (Quelle). Seither werden keine eigenen Red-Hat-Zahlen mehr veröffentlicht, aber die Red-Hat-Sparte innerhalb von IBM hat sich offenbar prächtig weiterentwickelt (Quelle). Red Hat kämpft also nicht um sein finanzielles Überleben. Eher ist es wohl die Gier (IBMs?), aus einem gut gehenden Geschäft noch mehr rauszuholen. Auch wenn dabei die Fairness auf der Strecke bleibt.

Und eines muss man schon sagen: Das Timing ist bösartig, ein freundlicheres Wort fällt mir nicht ein. Sowohl die Kommunikation über das CentOS-Ende (Ende 2020) als auch der Stopp der Veröffentlichung der RHEL-Quellen unter git.centos.org (Juni 2023) erfolgte jeweils äußerst kurzfristig mitten im Release-Zyklus. Es ist beabsichtigt, die Anwender von (damals) CentOS und (heute) AlmaLinux, Rocky Linux, Oracle Linux ganz bewusst zu verunsichern und vor den Kopf zu stoßen.

fosspost.org hat die Aktion Red Hat als Schuss ins Knie bezeichnet. Mir erscheint diese Einschätzung zutreffend. Ansible-Entwickler Jeff Geerling fragt: »Are you dumb?« und überlegt, ob er sich überhaupt noch die Mühe machen soll, RHEL zu unterstützen (also z.B. Fehlermeldungen zu bearbeiten, die sich auf RHEL beziehen).

Als Red Hat das CentOS-Projekt in seiner bisherigen Form stoppte, hatte ich Sorgen um die freie Verfügbarkeit von RHEL-Klonen. Dann erlebte das Konzept in Form von AlmaLinux und Rocky Linux eine Wiedergeburt und funktioniert heute besser denn je. Womöglich wird sich dieses Spiel wiederholen. An den Regeln der GNU Public Licence geht auch für Red Hat/IBM kein Weg vorbei. Sicher ist aber schon jetzt: Red Hat (IBM) verliert in der Open-Source-Community gerade massiv Reputation und Gunst.

Quellen/Links

Reaktionen

»Parasiten«-Diskussion

Finanzielle Daten zu Red Hat

22. Juni 2023

Firefox Monitor ist ein kostenloser Dienst von Mozilla, welcher Nutzer überprüfen lässt, ob deren Benutzerkonten im Web in der Vergangenheit Teil eines bekannten Datendiebstahls waren. Exklusiv auf diesem Blog gibt es nun erste Bilder vom kommenden Firefox Monitor Premium sowie Informationen zum geplanten Preis.

Das ist Firefox Monitor

Mozillas kostenfreier Dienst Firefox Monitor zeigt nach Eingabe einer E-Mail-Adresse an, ob diese Teil eines bekannten Datendiebstahls in der Vergangenheit war. Neben dem Zeitpunkt des Diebstahls und dem Zeitpunkt des Bekanntwerdens wird auch angegeben, welche Daten gestohlen worden sind, zum Beispiel E-Mail-Adressen, Benutzernamen oder Passwörter. Darüber hinaus nennt Firefox Monitor allgemeine Tipps, welche man in Betracht ziehen sollte, wenn man von einem Datendiebstahl betroffen ist.

Firefox Monitor Premium wird kommen

Anfang April hatte Mozilla einen Relaunch von Firefox Monitor durchgeführt, bei dem im Hintergrund einiges neu implementiert worden ist, vor allem aber wurde das Design komplett erneuert. Doch dabei wird es nicht bleiben. Mozilla plant die Einführung von Firefox Monitor Premium, worüber ich im April weltweit als ersteres berichtete und im Mai erneut mit ersten Details zum geplanten Funktionsumfang.

Screenshots neuer Funktionen von Firefox Monitor (Premium)

Welche Vorteile Firefox Monitor Premium bringen wird, wurde noch nicht offiziell kommuniziert, ebenso nicht der Preis sowie der Zeitpunkt der geplanten Einführung. Änderungen bis zum finalen Launch sind möglich.

Wie bereits berichtet, wird Firefox Monitor Premium einen Dienst integriert haben, welcher persönliche Informationen von Google und über 190 Personen-Suchmaschinen entfernt – einer laut Mozillas Mockups 240 Milliarden Dollar schweren Industrie, welche mit der Bildung von Profilen und dem Verkauf dieser Daten Profit generiert.

Nach der Anmeldung wird ein Assistent durch die Abfrage der Daten führen, welche benötigt werden, um die Profile zu finden. Das sind der Vorname, der Nachname, die Stadt sowie das Geburtsdatum.

Firefox Monitor Premium Firefox Monitor Premium Firefox Monitor Premium Firefox Monitor Premium 

Ein Assistent führt auch durch die Ergebnisse der Scans. Dabei findet eine Unterteilung in Datenmakler-Profile, Hochrisiko-Datenlecks (darunter fallen beispielsweise Sozialversicherungsnummern und Kreditkartendaten), Passwort-Lecks sowie Sicherheits-Empfehlungen statt. Letzteres ist vor allem ein Verknüpfungspunkt zu anderen Mozilla-Produkten wie Firefox Relay sowie dem Mozilla VPN.

Firefox Monitor Premium Firefox Monitor Premium Firefox Monitor Premium Firefox Monitor Premium Firefox Monitor Premium Firefox Monitor Premium Firefox Monitor Premium 

Das Dashboard wird wie gehabt in nicht behobene und bereits behobene Datenlecks unterteilt sein, das Design wird im Vergleich zur aktuellen Umsetzung modernisiert. Neu wird die optionale Filterung der Ergebnisse sein, beispielsweise um nur Datenlecks anzuzeigen oder persönliche Informationen, welche verkauft werden.

Firefox Monitor Premium

Das kostet Firefox Monitor Premium – Gratis-Scan auch ohne Premium

Firefox Monitor Premium wird zunächst nur in den USA starten. Der Preis soll laut Mockups bei 4,99 USD pro Monat oder 50 USD pro Jahr (zwei Monate geschenkt) liegen. Sollte sich der Preis bewahrheiten, wäre der Dienst über Mozilla günstiger als bei OneRep selbst für eine Einzelperson.

Aber auch Nutzer der kostenlosen Version sollen einmalig die Gelegenheit haben, in eben jenen über 190 Personen-Suchmaschinen nach Profilen von sich zu suchen. Die Entfernung aus diesen Diensten muss dann manuell vorgenommen werden. Der Nutzer kann entsprechende Datensätze aber in Firefox Monitor als erledigt markieren. Für Nutzer von Firefox Monitor Premium übernimmt Mozilla die ganze Arbeit. Außerdem können zahlende Nutzer nicht nur einmalig eine Überprüfung starten, diese bekommen eine monatliche Prüfung.

Der Beitrag Exklusiv: Erste Bilder und Preis von Firefox Monitor Premium erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

Das steckt in der neuen Mint-Betaversion 21.2.

Die nutzerfreundliche Distribution „Linux Mint“ zählt zu den großen Namen unter den Desktop-Betriebssystemen auf Linux-Basis. Die Entwickler der Distro setzen auf fortwährende Änderungen und eine konservative Entwicklung. Damit holt Linux Mint seit Jahren viele Nutzer ab: Eine stabile Ubuntu LTS-Basis rundet das Projekt mit eigenen Anwendungen und gut vorkonfigurierten Arbeitsumgebungen ab.

Am 21. Juni hat Hauptentwickler und Mint-Gründer Clement Lefebvre eine Beta-Version für die Sommerveröffentlichung 21.2 freigegeben.

Die Neuerungen der jüngst erschienenen Beta verbessern unter anderem die „X-Apps“. Das sind die Anwendungen, mit denen das Projekt die Desktop-Erfahrung unter allen zur Verfügung gestellten Arbeitsumgebungen zu verbessern sucht. So wurde die Benutzerschnittstelle der Mint-Softwareverwaltung überarbeitet.

Die Fotoverwaltung „Pix“ basiert jetzt auf gThumb 3.12.2 und führt damit ebenfalls eine modernere Oberfläche ein. Mit der Aktualisierung auf eine neuere gThumb-Version gehen auch viele kleinere Änderungen einher. Zum Beispiel verfügt Pix jetzt auch über einen Farbwähler, außerdem wurde die Handhabung beim Zoomen von Bildern verbessert. Des Weiteren können nun auch mehrere Ordner durchsucht werden.

Im „Warpinator“, einer Anwendung zum Teilen von Dateien im Netzwerk, wurden sicherheitsrelevante Änderungen vorgenommen, nachdem das SUSE-Sicherheitsteam den entsprechenden Quellcode auf Herz und Nieren geprüft hat.

Bei Mint kommt dem grafischen Erscheinungsbild traditionell eine wichtige Rolle zu. Mit der neuen Beta haben die Entwickler das neue Design, welches in den vorherigen Versionen eingeführt wurde, weiter geschliffen. So hat sich zum Beispiel bei den Ordnersymbolen etwas getan. Nutzer können mit der Version 21.2 außerdem neue Ordnerfarben auswählen. Nebst haben wurden auch die Fensterdekorationen „neu ausgerichtet“. Ferner unterstützt der Linux-Mint-Anmeldebildschirm nun auch mehrere Tastaturlayouts.

Wie bei Mint üblich wird auch die neue Zwischenversion mit dem Codenamen „Victoria“ mit den drei grafischen Oberflächen Cinnamon, Mate und Xfce erscheinen. Letzterer wurde auf die neueste Version 4.18 angehoben. Den Cinnamon-Desktop entwickelt das Team hinter Mint selbst. Damit kommt diese Arbeitsumgebung wohl am nächsten an die Vision heran, die die Entwickler um Lefebvre im Kopf haben.

Mit Linux Mint 21.2 kann das Aussehen der Cinnamon-Umgebung feiner eingestellt werden, die Entwickler haben dazu „Styles“ eingeführt. Damit kann eingestellt werden, ob nur helle Fenster, dunkle oder eine Mischung angezeigt werden soll. Wenn das Desktop-Theme eine entsprechende Unterstützung mitbringt, können jetzt auch Stilvarianten ausgewählt werden, deren Komponenten gut zueinander passen würden. Der minzige Desktop unterstützt jetzt auch Wischgesten für Touchpads, Touchbildschirme und Tablets.

Sobald Linux Mint 21.2 erschienen ist, soll die Version bis 2027 mit Aktualisierungen versorgt werden. Dazu soll insbesondere der Linux-Kernel 5.15 eingesetzt werden, während die allgemeine und erweiterte Paketbasis von Ubuntu 22.04 bereitgestellt wird. Hier sollte auch erwähnt werden, dass die oben aufgezählten Änderungen nur einen Bruchteil dessen ausmachen, was schon in Linux Mint 21.2 steckt. Genauere Informationen bieten der Entwicklerblog und die englischsprachigen Infotexte zu den jeweiligen Desktop-Editionen.

Quellen und weitere Informationen (Zugriff: 22.6.2023):

Bildnachweis:

Clement Lefebvre, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons


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Red Hat Enterprise Linux (RHEL) besteht aus Open-Source-Code, der öffentlich zugänglich ist. Diesen Umstand nutzen AlmaLinux, Oracle Linux, Rocky Linux und einige weitere Distributionen, um zu RHEL kompatible Distributionen anzubieten. Es ist verständlich, dass dies Red Hat (oder noch mehr IBM?) ein Dorn im Auge ist. Die Klons funktionieren so gut wie das Original, und wer keinen Support braucht oder mit externen Support-Angeboten das Auslangen findet, kann sich viel Geld für Lizenzen sparen.

Nachdem Red Hat schon 2020 das CentOS-Projekt (quasi einen Red-Hat-eigener RHEL-Klon) beendet hat und durch das für den Produktivbetrieb weniger attraktive CentOS Stream ersetzt hat, hat die Firma Ende Juni verkündet, den öffentlichen Zugang auf die RHEL-Quellen unter https://git.centos.org zu beenden. Den RHEL-Quellcode erhalten dann möglicherweise nur noch zahlende Kunden. Das Ganze wurde in bestem Marketing-Sprech als Aufwertung des CentOS-Stream-Projekts verkündet. Die zentrale Aussage lautet: CentOS Stream will now be the sole repository for public RHEL-related source code releases.

Aktuell ist noch unklar, was das für AlmaLinux, Rocky Linux & Co. bedeutet. Grundsätzlich könnten die hinter den Projekt stehenden Organisationen einfach ein RHEL-Abo abschließen. Die Frage ist aber, in welcher Form der Zugang auf den Quellcode dann erfolgt (über SRPM-Pakete?), und wie flott diese Pakete aktualisiert werden. Letztlich könnte die ganze Aktion darauf hinauslaufen, die natürlich weitgehend automatisierten Build-Prozesse der Klone zu behindern oder zu verzögern.

Eine weitere Frage ist, ob irgendwelche EULA-Regeln die Verwendung dieses Codes zum Nachbau anderer Distributionen verbieten können. Das erscheint mir — ohne juristisches Wissen — eher unwahrscheinlich. Es galt immer und es gilt weiterhin die GNU Public License.

Es bleibt also spannend. AlmaLinux verkündet auf Twitter: Don’t panic. Wahrscheinlich eine gute Idee.

Quellen/Links

Ausgewählte Artikel und Updates nach Erscheinen meines Blog-Artikels

17. Juni 2023

Debian 12 »Bookworm« vervollständigt den Distributionsreigen der letzten Monate. Debian wird ca. alle zwei Jahre aktualisiert. Die nun präsentierte Version zeichnet sich vor allem durch Software-Updates und ein paar technische Neuerungen aus. Erfreulich ist, dass die für den Betrieb von Netzwerk-Adaptern und anderen Hardware-Komponenten erforderliche Firmware-Dateien nun gleich mitgeliefert wird. Diese pragmatische Entscheidung des Debian-Entwicklerteams erleichtert die Installation von Debian auf aktuellen Notebooks. Davon abgesehen hat sich am Installations-Programm nur wenig geändert. Wenn man die Logik der Dialoge einmal kennt bzw. verstanden hat, lässt sich das Programm aber sehr effizient bedienen. Selbst komplexe Setups inklusive LVM, RAID und Verschlüsselung sind kein Problem.

Das Debian-Installationsprogramm ist optisch keine Glanzleistung, funktioniert dafür aber ausgezeichnet

Während der Installation haben Sie die Wahl zwischen mehreren Desktop-Systemen (Gnome, KDE, XFCE etc.). Ich habe meine Tests mit Gnome durchgeführt.

Debian 12 mit Gnome-43-Desktop

Versionsnummern

Basis             Desktop             Programmierung   Server
---------------   ------------------  ---------------  --------------
Kernel      6.1   Gnome          43   bash        5.2   Apache     2.4
glibc      2.36   Gimp         2.10   docker.io 20.10   CUPS       2.4
X-Server   21.1   LibreOffice   7.4   gcc        12.2   MariaDB  10.11
Wayland    1.21                       git        2.39   OpenSSH    9.2
Mesa       22.3                       Java         17   qemu/KVM   7.2
Systemd     252                       PHP         8.2   Postfix    3.7
NetworkMan 1.42                       Podman      4.3   Samba     4.17
GRUB       2.06                       Python     3.11                  

Generell ist festzustellen, dass die Versionsnummern — eigentlich untypisch für Debian — erfreulich aktuell sind. Insbesondere gilt dies für MariaDB und PHP. Gerade bei MariaDB liefern die meisten anderen Distributionen Uralt-Versionen aus. Debian macht es hier besser! (MySQL fehlt dafür.)

Plattformen (Architekturen)

Debian 12 steht (unverändert im Vergleich zu Debian 11) für die folgenden Plattformen zur Verfügung:

  • Standard-PCs: i386 und amd64
  • ARM: arm64, armhf, armel
  • MIPS: mipsel, mips64el
  • PowerPC: ppc64el
  • S390X: s390x

Weitere Details zur Hardware-Unterstützung können Sie hier nachlesen:

Technische Neuerungen

Firmware-Dateien: Ich habe in der Einleitung darauf hingewiesen, dass die offiziellen Installationsmedien nun auch Firmware-Dateien enthalten. Hinter den Kulissen wurde für diese Dateien die neue Paketquelle non-free-firmware geschaffen, die automatisch aktiv ist.

Logging: Der traditionelle Syslog-Dämon rsyslogd wird standardmäßig nicht mehr installiert. Stattdessen erfolgt das Logging nun über das Journal (eine systemd-Komponente). Die Logging-Daten werden dauerhaft in binärer Form gespeichert (Verzeichnis /var/log/journal) und können mit journalctl ausgewertet werden. Der wichtigste Unterschied im Vergleich zu früher besteht darin, dass diverse Logging-Dateien (z.B. /var/log/mail*) nicht mehr zur Verfügung stehen. Abhilfe schafft gegebenenfalls die Installation von rsyslog. Das Paket befindet sich weiter in den Paketquellen.

Keys für externe Paketquellen: apt-key ist veraltet. Beim Einrichten von neuen Paketquellen muss nun ein Schlüssel in /etc/apt/trusted.gpg.d hinterlegt werden. Auf diesen Schlüssel muss in /apt/sources.list.d/*.conf Bezug genommen werden. Das neue Prozedere ist sicherer, aber leider auch wesentlich umständlicher. Hintergründen können Sie z.B. in der Debian-Dokumentation oder auf syslog.me nachlesen.

Keine anderen Betriebssysteme im GRUB-Menü: Während der Installation verzichtet Debian so wie aktuelle Ubuntu-Versionen darauf, das Script os-prober auszuführen und alle anderen auf den SSDs/Festplatten gefundenen Betriebssysteme in das GRUB-Menü einzubauen. Dieser Schritt ist nicht nur zeitaufwändig, sondern auch überflüssig, weil Sie das zu startende Betriebssystem ja auch über ein EFI-Menü auswählen können. Sollte dabei etwas schief gehen, ist es ganz einfach, den os-prober zu reaktivieren. Dazu fügen Sie die folgende Zeile am Ende von /etc/default/grub ein:

# in /etc/default/grub
GRUB_DISABLE_OS_PROBER=false

Es geht nichts über eine doppelte Verneinung ;-)

Anschließend erzeugen Sie grub.cfg mit einem Aufruf von update-grub neu.

Wartungszeitraum

Anders als bei Ubuntu sind die Angaben zum Wartungszeitraum von Debian ein wenig vage. Grundsätzlich gibt es bei Debian ca. alle zwei Jahre ein neues Release. Das jeweils vorige Release wird dann noch ca. ein Jahr mit Updates versorgt, womit sich ein offizieller Wartungszeitraum von ca. drei Jahren ergibt.

Ein Team von Freiwilligen versucht Debian für die Plattformen i386, amd64, arm64 und armhf über den offiziellen Wartungszeitraum hinaus insgesamt fünf Jahre mit kritischen Sicherheits-Updates zu versorgen (Projekt Debian LTS).

»Bitte legen Sie das Medium mit dem Namen ‚Debian GNU/Linux‘ ein«

Der Standardinstaller hinterlässt in /etc/apt/sources.list eine Zeile mit dem Installationsmedium (USB-Stick oder DVD). Wenn Sie nach der Installation ein Paket installieren wollen (apt install <name>), will apt, dass Sie das Installationsmedium wieder einlegen, anstatt das betreffende Paket einfach herunterzuladen. Das ist (schon seit vielen Jahren) nicht mehr zeitgemäß.

Abhilfe: Öffnen Sie /etc/apt/sources.list mit einem Editor und entfernen Sie die Zeile, die mit deb cdrom beginnt.

Fazit

Debian ist mit »Bookworm« ein grundsolides, überdurchschnittlich modernes Release gelungen. Snaps und Flatpaks sind optional möglich, aber nicht erforderlich. Vielleicht ist das altmodisch, aber ich sehe es als Pluspunkt.

Gerade in Zeiten, wo dem Linux-Desktop ein rauer Wind entgegen weht (Red Hat will keine LibreOffice-Pakete mehr erstellen, SUSE überhaupt keine kommerzielle Desktop-Distribution mehr anbieten usw.) ist es großartig, dass Debian nicht nur am Server brilliert, sondern auch ein gutes Angebot für Desktop-User darstellt.

Ich habe es in meinen früheren Debian-Artikel schon erwähnt, aber man kann es nicht oft genug sagen: Debian ist das Fundament für eine große Palette weiterer Distributionen: Ubuntu und all seine Varianten, Kali Linux, Raspberry Pi OS usw. Die Linux-Community kann dem Debian-Team gar nicht dankbar genug sein, dass es dieses Fundament immer wieder neu zusammenstellt!

Quellen/Links

Andere Tests

16. Juni 2023

Netdata bietet sogenannte Badges. Diese dynamischen Grafiken werden bei Notifications bzw. Alarmen verwendet.

Man kann sie aber recht einfach auch in anderen Seiten integrieren, wie z.B. hier.

(Wer diesen Beitrag per Planet liest, sieht den Badge nicht. Das ist Absicht, weil ich die Badges nun auf nur meine eigenen Site beschränkt habe)

Nur ist für unseren rootserver netdata passwort geschützt. Das hat zur Folge, dass die Badges bei Aufruf natürlich nach einem Login und Passwort fragen. Es gibt aber eine recht einfache Möglichkeit, die Beschränkung für die Badges aufzuheben.

Darum geht es hier.

<Location /netdata/>
        AuthType Basic
        AuthName "Protected site"
        AuthUserFile /etc/apache2/.htpasswd
        Require valid-user
        Order deny,allow
        Allow from all
</Location>
<Location /netdata/api/v1/badge.svg>
    Satisfy any
    Allow from all
    AllowOverride None
    Require all granted
</Location>

Die eigentliche Location /netdata/ ist password geschützt mit Authtype Basic.

Für /netdata/api/v1/badge.svg ist eine Ausnahme definiert.

Das funktioniert prima.

Ich möchte aber nicht verschweigen, dass der geneigte unautorierte User nun beliebige Badges anlegen kann, man sollte den Zugriff evtl auf bestimmte Sites begrenzen. --- Edit, das ist nun geschehen, die veränderte Config kommt im erweiterten teil

"Netdata und Badges" vollständig lesen

Sparky 7.0 "Orion Belt" basiert auf Debian 12 "Bookworm".

SparkyLinux gibt es in verschiedenen Ausführungen. Die Benutzer der Stable-Variante dürfen sich über die neue Version 7.0 "Orion Belt" freuen, die nun auf Debian 12 "Bookworm" basiert und damit viele Paketaktualisierungen bekommt. SparkyLinux hat den Fokus auf Vielfältigkeit bei der Desktopumgebung und ist sowohl für Fortgeschrittene als auch für Anfänger geeignet, wobei letzteres explizit kein Projektziel ist.

Die neue Version der "Sparky stable edition" gibts es in folgenden Varianten zum Download:

  • LXQt
  • MATE
  • Xfce
  • KDE
  • MinmalCLI
  • MinimalGUI

Die MinimalGUI Variante mit Openbox Window Manager und die MinimalCLI Variante sollen dabei eine solide Basis für hoch spezialisierte oder selbst entwickelte Desktopumgebungen sein.

Wer es gerne aktueller mag, der wird von SparkyLinux nicht enttäuscht. Die Nutzer der "Sparky rolling edition" haben schon länger die Pakete, die nun in Debian 12 enthalten sind. Diese Edition basiert nämlich auf dem Testing Branch von Debian und wird daher laufend mit Updates versorgt.

Die oben genannten Varianten gibt es auch in der Rolling-Edition, zusätzlich gibt es aber auch noch Spezial-Varianten:

  • GameOver für Spielbegeisterte
  • Multimedia für Video- und Audioverarbeitung
  • Rescue als Werkzeugkiste für Systemwiederherstellung

Weitere Informationen und die Download-Links gibt es auf der Sparky Website

Quellen:

https://sparkylinux.org/sparky-7-0-orion-belt/
Bild: Von Astrowicht - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6118195


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15. Juni 2023

Das Mozilla VPN steht ab sofort in 16 weiteren und damit doppelt so vielen Ländern wie zuvor zur Verfügung.

Mit dem Mozilla VPN bietet Mozilla in Zusammenarbeit mit Mullvad sein eigenes Virtual Private Network an und verspricht neben einer sehr einfachen Bedienung eine durch das moderne und schlanke WireGuard-Protokoll schnelle Performance, Sicherheit sowie Privatsphäre: Weder werden Nutzungsdaten geloggt noch mit einer externen Analysefirma zusammengearbeitet, um Nutzungsprofile zu erstellen.

Jetzt Mozilla VPN nutzen

Start in weiteren Ländern

Neben Deutschland, Österreich und der Schweiz steht das Mozilla VPN auch in Belgien, Finnland, Italien, Irland, Frankreich, Kanada, Malaysia, Neuseeland, den Niederlanden, Schweden, Singapur, Spanien, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten von Amerika zur Verfügung.

Zu diesen 17 Ländern kommen ab sofort 16 weitere Länder dazu: Bulgarien, Dänemark, Estland, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, Slowakei, Tschechien, Ungarn sowie Zypern.

Tipp: Mozilla VPN aktuell mit 20 Prozent Rabatt

Ein Tipp für alle Interessierten: Mit dem Rabatt-Code VPN20 bekommt man das Mozilla VPN derzeit mit 20 Prozent Rabatt für das erste Jahr.

Der Beitrag Mozilla VPN startet in 16 weiteren Ländern erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

Trixie soll 2025 erscheinen und Unterstützung für die RISC-V Architektur bieten.

Nachdem Debian 12 veröffentlicht und gut aufgenommen wurde, wendet sich die Aufmerksamkeit seinem Nachfolger, Debian 13, zu. Bis zur Veröffentlichung im Jahr 2025 dauert es noch lange. Trotzdem gibt es schon zwei Details über die nächste Version zu berichten.

Das Debian-Projekt benennt seine Releases nach Figuren aus der Zeichentrickfilmreihe Toy Story. Bookworm ist ein lesefreudiger Wurm mit eingebauter Taschenlampe und Namensgeber für Debian 12. Bullseye ist ein Spielzeugpferd, das reitet wie der Wind, besonders wenn Woody das Kommando gibt und verlieh Debian 11 seinen Namen. Man kann die Serie zurückverfolgen bis in das Jahr 1996, als der Superheld Buzz Lightyear seinen Vornamen an Debian 1.1 vererbte.

Debian 13 soll den Namen Trixie tragen. Dabei handelt es sich um einen blauen Dinosaurier; um genauer zu sein, es ist ein Triceratops, der gerne mit dem Tyrannosaurus Rex Videospiele zockt. Damit gibt es bisher 18 Toy Story Figuren, die zu Debian Namen wurden:

  • Trixie (13)
  • Bookworm (12)
  • Bullseye (11)
  • Buster (10)
  • Stretch (9)
  • Jessie (8)
  • Wheezy (7)
  • Squeeze (6)
  • Lenny (5)
  • Etch (4)
  • Sarge (3.1)
  • Woody (3.0)
  • Potato (2.2)
  • Slink (2.1)
  • Hamm (2.0)
  • Bo (1.3)
  • Rex (1.2)
  • Buzz (1.1)

Eigentlich sind es 19, wenn man Sid (unstable) mitzählt. Ich weiss genau, was euch jetzt durch den Kopf geht. Wann gibt es keine Toy Story Namen mehr, und wie wird Debian 14 heissen? Zur ersten Frage kann ich euch beruhigen, es gibt 115 Figuren in den Toy Story Filmen. Wenn ich davon ausgehe, dass alle zwei Jahre ein Debian Release veröffentlicht wird, reichen die Namen bis ins Jahr 2217. Die zweite Frage ist schwieriger zu beantworten, da ich nicht weiss, ob es ein Muster oder einen geheimen Algorithmus im Debian-Projekt für die Namensfindung gibt. Macht aber nichts, denn dafür gibt es doch ChatGPT.

Wie erwartet, drückt sich die KI um eine Antwort, mit der Begründung, dass die Trainingsdaten diese Information nicht enthalten. Mit ein wenig Prompt Engineering halluziniert ChatGPT diese Namen für Debian 14 (alle aus Toy Story 4):

  • Forky
  • Ducky
  • Bunny
  • Gabby Gabby

Meine Intuition sagt mir, dass Debian 14 'Gabby' heissen wird. Ihr könnt mich in 4 Jahren auf meine Vorhersage behaften. Falls ich falsch liegen sollte, schenke ich euch einen Ducky oder einen Bunny, aber keinen Forky.

Update: Arndt weist darauf hin, dass Debian 14 'Forky' heissen wird, wie man hier nachlesen kann. Verdammt, dann hatte ChatGPT doch recht. Somit darf sich Arndt einen Ducky oder Bunny aussuchen.

Forky, aus Toy Story 4

So, genug der Spässe.

Debian 13 wird wahrscheinlich eine Portierung für die RISC-V-64 Architektur erhalten. Da sich die Verfügbarkeit von leistungsfähigen RISC-V-Geräten bis 2025 verbessern wird, ist die Unterstützung durch Debian zu begrüssen. Jonathan Wiltshire schreibt dazu:

Obwohl sie noch nicht in der offiziellen Architekturliste enthalten ist, macht die riscv64-Portierung gute Fortschritte. Wir erwarten, Trixie mit riscv64-Unterstützung auszuliefern (vorbehaltlich der Architekturqualifikation später im Zyklus).

Quelle: https://lists.debian.org/debian-devel-announce/2023/06/msg00001.html


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14. Juni 2023

Bei Firefox Translations handelt es sich um eine Übersetzungsfunktion für Websites, welche im Gegensatz zu Übersetzern wie Google Translate lokal arbeitet, die eingegebenen Texte also nicht an einen fremden Server sendet. Mozilla arbeitet an einer nativen Integration für Firefox. Diese hat nun Firefox Beta 115 erreicht.

Was ist Firefox Translations?

Im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Bergamot-Projekts hatte Mozilla gemeinsam mit der University of Edinburgh (Schottland), der University of Tartu (Estland), der University of Sheffield (England) sowie der Charles University (Tschechien) zusammengearbeitet, um eine vollständig clientseitige Funktion zur maschinellen Übersetzung von Websites für den Browser zu entwickeln. Das bedeutet, dass die Übersetzung vollständig im Browser geschieht und keine zu übersetzenden Inhalte an einen Datenriesen wie Google oder Microsoft übermittelt werden müssen. Firefox Translations steht aktuell als Browser-Erweiterung für Firefox zur Verfügung.

Download Firefox Translations

Native Integration in Firefox kann getestet werden

In Zukunft wird die Übersetzungs-Funktion ein natives Firefox-Feature sein, für welches der Anwender nicht erst eine Erweiterung installieren muss. Vor zwei Monaten hatte ich darüber berichtet, dass die lokale Übersetzungsfunktion in einer Nightly-Version von Firefox getestet werden kann, indem über about:config eine versteckte Option aktiviert wird.

Seitdem hat Mozilla größere Fortschritte bei der Implementierung gemacht. Mittlerweile ist die lokale Übersetzungsfunktion standardmäßig aktiviert und dies nicht nur in Nightly-Versionen, sondern auch in Firefox Beta 115. Die standardmäßige Aktivierung in Firefox Beta betrifft allerdings nur die erste Hälfte des Beta-Zyklus, gleiches wird für Firefox 116 gelten. Die Auslieferung in einer finalen Firefox-Version ist derzeit für Firefox 117 geplant. Firefox 117 wird nach aktueller Planung am 29. August 2023 erscheinen.

Neuerungen der letzten zwei Monate

Im Vergleich zu vor zwei Monaten hat sich nicht nur die Optik des Übersetzungs-Panels verändert. Das Übersetzungs-Panel beinhaltet jetzt auch die Optionen, um eine bestimmte Sprache immer zu übersetzen, eine bestimmte Sprache nie zu übersetzen sowie eine bestimmte Website nie zu übersetzen.

Firefox Translations in Firefox Beta 115

In den Firefox-Einstellungen wurde ein entsprechender Abschnitt ergänzt, über welchen die darüber getroffenen Ausnahmen verwaltet werden können.

Firefox Translations in Firefox Beta 115

Während des Übersetzungsvorgangs ist das Symbol in der Adressleiste animiert, um den Fortschritt anzuzeigen. Nach der Übersetzung wird nun die Sprache der Übersetzung angezeigt. Außerdem lässt sich nach der Übersetzung über das Übersetzungs-Panel jetzt nicht mehr nur wieder die originale Seite neu laden, es kann nun auch direkt die Sprache für eine weitere Übersetzung geändert werden.

Firefox Translations in Firefox Beta 115

Neben dem Übersetzuns-Symbol in der Adressleiste wurde auch ein Eintrag im Hauptmenü von Firefox ergänzt.

Firefox Translations in Firefox Beta 115

Zwar arbeitet die Übersetzungsfunktion selbst vollständig lokal, allerdings müssen entsprechende Sprachmodelle zunächst von einem Mozilla-Server heruntergeladen werden, damit Firefox Texte in andere Sprachen übersetzen kann. Eine Auslieferung aller Sprachmodelle direkt mit Firefox würde nicht besonders gut skalieren, insbesondere wenn in Zukunft noch viel mehr Sprachen unterstützt werden sollen.

Damit die Übersetzungsfunktion aber auch in Situationen genutzt werden kann, in denen kein oder nur schwacher Internetzugang besteht, lassen sich noch nicht vorhandene Sprachmodelle über die Firefox-Einstellungen jetzt bereits vorab herunterladen.

Firefox Translations in Firefox Beta 115

Dazu kommen Verbesserungen bei der Erkennung der Original-Sprache, Performance-Verbesserungen sowie weitere Optimierungen unter der Haube.

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13. Juni 2023

Mozilla hat Version 2.15 seiner VPN-Clients für das Mozilla VPN veröffentlicht. Dieser Artikel beschreibt die Neuerungen vom Mozilla VPN 2.15.

Mit dem Mozilla VPN bietet Mozilla in Zusammenarbeit mit Mullvad sein eigenes Virtual Private Network an und verspricht neben einer sehr einfachen Bedienung eine durch das moderne und schlanke WireGuard-Protokoll schnelle Performance, Sicherheit sowie Privatsphäre: Weder werden Nutzungsdaten geloggt noch mit einer externen Analysefirma zusammengearbeitet, um Nutzungsprofile zu erstellen.

Jetzt Mozilla VPN nutzen

Die Neuerungen vom Mozilla VPN 2.15

Auf dem Bildschirm zur Auswahl eines Servers zeigt das Mozilla VPN jetzt, basierend auf Kriterien wie der Entfernung zum Server-Standort sowie der aktuellen Latenz, einen Indikator für die erwartete Leistung an. Auf dieser Grundlage werden außerdem jetzt fünf Server-Standorte empfohlen.

Mozilla VPN 2.15

Der Bildschirm für die „App-Ausnahmen“ wurde verbessert, um die Auswahl zu erleichtern, welche Apps vom VPN-Schutz ausgeschlossen werden sollen. Außerdem zeigt das Mozilla VPN jetzt eine Woche vor Ablauf des Abonnements einen entsprechenden Hinweis an.

Dazu kommen wie immer diverse Fehlerbehebungen und Verbesserungen unter der Haube.

Tipp: Mozilla VPN aktuell mit 20 Prozent Rabatt

Ein Tipp für alle Interessierten: Mit dem Rabatt-Code VPN20 bekommt man das Mozilla VPN derzeit mit 20 Prozent Rabatt für das erste Jahr.

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Ich setze meine Folien für die Lehre mittels quarto. Als Ausgabeformat nehme ich revealjs. Das heisst, dass eine HTML-Datei erzeugt wird, die ich dann in der Lehre per Browser im Vollbildmodus abspiele.

Jetzt haben sich Studierende mit dem Problem gemeldet, dass ihr Smartphone oder Tablet nicht in der Lage sei, die bereitgestellten HTML-Dateien (also meinen Foliensatz) zu öffnen. Das hat mich kurz verwirrt, denn wenn Smartphones oder Tablets was können sollen, dann doch wohl Webseiten anzuzeigen…

Es stellt sich heraus, dass sie (teilweise) Recht haben.

Android

An meinem Android-Handy verwende ich den Firefox-Browser. Und siehe da, wenn ich auf eine lokale HTML-Datei klicke, dann habe ich nicht die Möglichkeit, die Datei mit Firefox zu öffnen. Die App Firefox wird mir (obwohl sie installiert ist) erst gar nicht als Option unter “öffnen mit” vorgeschlagen. Auch habe ich aus Firefox heraus nicht die Möglichkeit, eine lokale HTML-Datei zu öffnen. Eine Funktion “öffnen” gibt es scheinbar nicht, und wenn ich die Datei über die Firefox-Downloads-Liste anklicke, wird mir (obwohl ich den Klick in Firefox vornehme) abermals im aufpoppenden “öffnen mit”-Dialog Firefox nicht als mögliche App angezeigt.

Um das Problem zu umgehen musste ich den Chrome-Browser installieren. Ist dies geschehen, wird mir beim Klick auf eine heruntergeladene HTML-Datei die App “Chrome” unter der Option “öffnen mit” angezeigt. Wenn ich nun auf “Chrome” klicke, wird die HTML-Datei geöffnet, und meine Folien werden korrekt dargestellt.

iPhone / iPad

Ich selbst habe zwar kein iPad oder iPhone, aber mein Kollege Julian hat herausgefunden, dass es an Applegeräten “umgekehrt” ist. Hier wird der Firefox-Browser benötigt. Mittels Firefox kann man dann auf einen HTML-Link klicken (z.B. einen Link auf meine Folien), und dabei so lange gedrückt halten, bis ein Kontextmenü erscheint. Hier kann man “Datei herunterladen” wählen und die HTML-Datei lokal auf dem Gerät speichern. Über die Firefox-Downloads-Übersicht lassen sich dann auch die Dateien öffnen, und meine Folien werden wieder korrekt dargestellt.

tl;dr;

  • unter Android geht es (anscheinend) nur mittels Chrome-Browser
  • unter iOS geht es (anscheinend) nur mittels Firefox-Browser über die Firefox-Downloads-Liste

Weblinks




12. Juni 2023

Die MZLA Technologies Corporation hat mit Thunderbird 102.12 ein planmäßiges Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht.

Neuerungen von Thunderbird 102.12

Mit dem Update auf Thunderbird 102.12 hat die MZLA Technologies Corporation ein planmäßiges Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht. Das Update bringt diverse Fehlerbehebungen und Verbesserungen, welche sich in den Release Notes (engl.) nachlesen lassen. Auch wurden diverse Sicherheitslücken geschlossen.

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Im Herbst-Release wird Ubuntu die Erweiterung Tiling-Assistant standardmässig bereitstellen.

Die Tiling-Fähigkeiten eines GNOME-basierten Desktops beschränken sich darauf, zwei Fenster nebeneinander darzustellen, wenn man diese an den rechten bzw. linken Rand zieht. Mit einem Zug auf den oberen Rand wird ein Fenster maximiert. Zieht man es herunter, kehrt es auf die Normalgrösse zurück. Falls die Anwendungen es unterstützen, ich auch eine synchrone Änderung von zwei Fenstern möglich. Dazu zieht man an der Mittellinie zwischen zwei rechts und links gekachelten Fenster; sie verschieben sich dann gleichzeitig.

Im Herbst wird Ubuntu 23.10 die Erweiterung Tiling Assistant als Standard-Erweiterung in den Release aufnehmen. Diese Extension erweitert die Tiling-Fähigkeiten enorm. Wer es genau wissen möchte, kann das in diesem und diesem Beitrag nachlesen. Zu den Funktionen gehören:

  • Anordnung der Fenster über den Numerischen-Tastenblock
  • Indikation des aktiven Fensters, z. B. durch einen Rahmen
  • Vorschlag, mit welcher Anwendung der "Platz daneben" ausgefüllt werden soll
  • Unterstützung von Kachel-Gruppen
  • Einstellung der Lücken zwischen den gekachelten Fenstern
  • Dynamisches Tiling-Verhalten, bei dem die Kachelung vom aktuellen Zustand der Kacheln abhängt
  • Einstellung der Tastenbindungen

Solche Funktionen sind mit einem Text nur schwer zu beschreiben. Das probiert man am besten selbst aus.

Mir gefällt es, dass Ubuntu im Herbst diese Erweiterung standardmässig installieren wird. Vermutlich hat eine Mehrzahl der GNOME-Desktop Anwender:innen diese Erweiterung schon längst installiert.

Quelle: https://github.com/Leleat/Tiling-Assistant


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