ubuntuusers.de

🚧 Am Sonntag, 5. Mai, werden ab 16 Uhr die Server aktualisiert und eine neue Inyoka-Version veröffentlicht. Das Portal wird mehrmals nicht verfügbar sein.

14. Juli 2023

Ab sofort gibt es auf soeren-hentzschel.at die weltweit einzige kostenlos zugängliche Datenbank dieses Umfangs mit Informationen über Investitionen und Übernahmen anderer Unternehmen durch Mozilla.

Mozillas Investitionen nehmen zu

Mozilla hat in den letzten Jahren immer wieder mal in andere Unternehmen investiert. Mit Ende des vergangenen Jahres hat Mozilla seine Investitionen deutlich verstärkt und seit dem auch mehrere Unternehmen vollständig übernommen. Weitere Investitionen in der Zukunft sind zu erwarten, nicht zuletzt durch Mozilla Ventures, einem neu gegründeten und zunächst mit 35 Millionen USD ausgestatteten Risikokapitalfonds für Startups, sowie dem ebenfalls neu gegründeten und zunächst mit 30 Millionen USD ausgestatteten Mozilla.ai.

Wo findet man bisher Informationen?

Es ist schwierig, den Überblick darüber zu behalten, in welche Unternehmen Mozilla nun schon investiert hat oder welche Unternehmen übernommen worden sind. Zwar hat Mozilla Ventures seit kurzem eine neue Website samt Portfolio. Allerdings beinhaltet dieses tatsächlich nur die Investitionen von Mozilla Ventures, nicht die Investitionen und Übernahmen anderer Teile der Organisation, wie der Mozilla Corporation.

Für Unternehmens-Informationen wie Investments gibt es spezialisierte Websites wie beispielsweise Crunchbase, welche aber ebenfalls alle nicht vollständig und vor allem kostenpflichtig sind.

Investitions-Datenbank auf soeren-hentzschel.at

Aus diesem Grund habe ich eine Datenbank entwickelt und nach intensiver Recherche befüllt, welche Informationen über Mozillas Investitionen und Akquisitionen beinhaltet. Diese ist so vollständig wie keine andere Datenbank weltweit und kostenlos für jeden zugänglich. Sobald Mozilla eine weitere Investition tätigt oder ein Unternehmen übernimmt, wird dieses zeitnah in die Datenbank übernommen.

Übersicht über Investitionen und Akquisitionen von Mozilla

Die Datenbank steht sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache zur Verfügung. Neben dem Zeitpunkt, dem mit der Website verlinkten Namen des Unternehmens sowie der Unterscheidung zwischen Investition und Akquisition listet die Datenbank immer auch die Branche oder das Produkt auf, sowie weitere Details, falls bekannt. Dies kann beispielsweise die Investitionssumme meinen, die Finanzierungsrunde, in deren Rahmen Mozilla die Investition getätigt hat (Pre-Seed, Seed, Series A, Series B, Series C) oder ob Mozilla der Hauptinvestor der jeweiligen Finanzierungsrunde war. Außerdem gibt es immer auch einen Link auf den Blog, in welchem mehr über das jeweilige Unternehmen zu lesen ist, sofern ich darüber berichtet habe – was auf sämtliche Investitionen und Übernahmen in den Jahren 2022 und 2023 sowie ausgewählte ältere zutrifft.

Mozilla: Investitionen und Akquisitionen

Wichtig: Sogenannte Grant-Investitionen, also Investitionen, für welche Mozilla keine Anteile erhalten hat, werden in dieser Datenbank bewusst nicht aufgeführt. Beispielsweise hatte Mozilla in der Vergangenheit über Initiativen wie MOSS („Mozilla Open Source Support“) zahlreiche Open Source-Projekte finanziell unterstützt.

Die Arbeit an der kostenlosen Datenbank unterstützen

Auf der Website befindet sich ein Link, über welchen es möglich ist, mich auf Fehler aufmerksam zu machen oder mir Informationen mitzuteilen. Außerdem gibt es dort Links, um die Seite via E-Mail, Twitter, Facebook oder WhatsApp mit anderen zu teilen. Und natürlich würde ich mich auch über eine kleine Spende freuen, welche es mir erlaubt, Specials wie eben diese Investment-Datenbank oder auch die einzigartige Übersicht über Mozillas Einnahmen, Ausgaben und Vermögen seit 2005 bis in die Gegenwart kostenlos bereitzustellen.

Jetzt spenden und die ehrenamtliche Arbeit unterstützen

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13. Juli 2023

Mit Blue Fever, einer App und Community für mentale Gesundheit, hat Mozilla Ventures sein Investment-Portfolio weiter ausgebaut.

Das ist Mozilla Ventures

Mozilla Ventures ist ein anfänglich mit 35 Millionen USD ausgestatteter Risikokapitalfonds, über welchen Mozilla in Startups investiert, welche das Internet und die Tech-Industrie in eine bessere Richtung bringen. Das bisherige Portfolio umfasst Block Party, heylogin, Array Insights, Webacy, Lelapa AI, Themis AI, Lockr, Rodeo sowie Fiddler.

Mozilla Ventures investiert in Blue Fever

Das zehnte Unternehmen, in welches Mozilla Ventures investiert hat, ist Blue Fever. Dabei handelt es sich um eine (englischsprachige) App und Community für mentale Gesundheit, welche primär junge Menschen anspricht.

Der Beitrag Mozilla Ventures investiert in Blue Fever erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

Chris Titus Tech bewertet in diesem Tier List Video GNU/Linux-Distributionen ganz speziell. Es gibt sogar den Devil-Tier.

Manche kratzen sich verlegen am Kopf, weil sie nicht wissen, was Tier Listen sind. Nun, wenn ihr in den Zoo geht, schreibt ihr euch vorher eine Liste der Tiere auf, die ihr sehen möchtet; oder etwa nicht? Bullshit, eine 'tier list' ist eine Kategorisierung von Elementen nach dem Geschmack einer bestimmten Person. In der FLOSS-Blase sind das oft GNU/Linux-Distributionen, wobei die Tiers (also die Schichten, oder Einordnungsstufen) ganz im Ermessen der Erstellerin der Liste stehen.

Im Titelbild seht ihr eine Tier-List von Chris Titus Tech, in der 40 GNU/Linux-Distribution in sieben Kategorien eingeordnet werden. Tier-Listen werden in der Regel in Videos vorgestellt, damit der Autor die Gründe nennen kann, warum eine bestimmte Distro in einer der Kategorien landet. Dabei wird ein Spannungsbogen gespannt, weil sich die endgültige Tier-Liste im Laufe des Videos entwickelt. Typisch ist auch, dass Symbole für die Einordnung verwendet werden

Manche von euch haben schon viele dieser Tier-List-Videos gesehen. Das Besondere an diesem Video ist die Menge der Distributionen und die Auswahl der Kategorien (Tiers). Hervorzuheben sind die Kategorie 'Devil', mit der Chris auf das aktuelle Geschehen rund um die Red Hat Affäre eingeht und Canonical wegen Snaps only abstraft. Zudem wirft er sehr viele Distros in die Kategorie 'Pointless' (nutzlos), was vielen Anwender:innen sauer aufstossen wird.

Die Kategorie 'Devil' kann man als temporären Spass im Sommerloch deuten. Hintergründiger ist jedoch die Kategorie 'Pointless', weil damit die Grundsatzfrage nach der Distributionsvielfalt angesprochen wird. Chris argumentiert so (paraphrasiert):

Forks, Kopien und Distros, die nur eine eigene Auswahl an Anwendungen hinzufügen, welche man selbst in Debian oder Arch hinzufügen kann. Talentierte Entwickler sollten die Upstream-Distros unterstützten, statt ihre Kraft in ein Derivat mit minimalen Unterschieden zu stecken.

Dieser Ansicht möchte ich energisch widersprechen. Vielleicht gibt es einige wenige Distributionen, die keinen Mehrwert zum Distro-Universum hinzufügen, doch die meisten, die Chris in den 'Pointless' Tier gezogen hat, bieten eben doch Alleinstellungsmerkmale, die von manchen Anwender:innen geschätzt werden. Seien es auch nur kleinere Anpassungen, die den grossen Unterschied machen. Als Beispiel möchte ich Manjaro nennen (ja, auch weil ich selbst Manjaro-User bin). Seine Argumente, warum Manjaro 'pointless' ist, sind:

  • Anfänger installieren AUR-Pakete und zerstören damit ihre Installation. Mein Gegenargument: AUR ist im Paketmanager von Manjaro nicht aktiviert. Wer AUR einschaltet, sollte wissen, welche Konsequenzen das hat. Ich verwende AUR-Pakete sporadisch, und habe mir damit in den letzten Jahren noch nie das System zerschossen.
  • Pacman -Syu hat bei Chris 2019 das System lahmgelegt. Mein Gegenargument: wo steht geschrieben, dass man Manjaro mit 'pacman -Syu' updaten soll? Ausserdem gibt er selbst zu, dass er die Release Notes nicht gelesen hat.
  • Dann sagt er, wenn man eine solche Expertise benötigt, um ein Update einer Distribution machen zu können, sollte man doch besser das Original Arch Linux verwenden. Mein Gegenargument: Arch und Manjaro sind völlig unterschiedliche Distributionen. Das fängt schon beim Release-Modell und den Repositories an. Manjaro ist nicht 'rolling', sondern 'curated rolling'. Manjaro verwendet eigene Repositories, die zwar auf den Arch-Repos aufbauen, Änderungen aber eine Weile zum Testen zurückhalten. Ausserdem ist Manjaro in Bezug auf die Benutzungsfreundlichkeit in vielen Teilen auf Anwender:innen mit einer durchschnittlichen Erfahrung ausgelegt, während sich Arch Linux immer noch an Profis richtet.

Bei den weiteren Distributionen, die Chris als 'nutzlos' bewertet, könnte ich genauso viele Gegenargumente anbringen, die die Existenz dieser Distros rechtfertigen.

Fazit

Die Welt der GNU/Linux-Distributionen lebt von ihrer Vielfalt und grenzt sich damit von monolithischen Betriebssystemen wie MS Windows und Apples macOS ab. Das ist einerseits ein Alleinstellungsmerkmal und eine Stärke, andererseits erschwert es den Einstieg für Umsteiger und Anfängerinnen. Es gehört zum Reiz von GNU/Linux-Distributionen, sich in den unendlichen Weiten seinen Lieblingsplaneten auszusuchen, wobei einem die Community hilfreich zur Seite steht.

Daher ordne ich das Tier-List-Video von Chris Titus Tech in die Kategorie 'pointless' ein.

Hinweis: Eigentlich wollte ich in diesem Artikel auch noch über das "Making of Tier Lists" schreiben. Das kommt dann in einem eigenen Beitrag.

Quelle: https://invidious.tiekoetter.com/watch?v=KyADkmRVe0U


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12. Juli 2023

Linux Hintergrundbilder gesucht

Für die SpaceFun Community Variante namens TuxWiz, bei der ebenfalls IceWM als Windowmanager zum Einsatz kommt, war ich auf der Suche nach schönen klassischen Linux Hintergrundbildern.

Früher haben wir diese gesammelt und waren froh um jeden neuen Fund, den wir natürlich gerne mit Freunden geteilt haben. Leider sind viele der Wallpaper mittlerweile aus dem Internet verschwunden und ich musste tief graben, bis ich die schönsten Perlen wieder erwischt habe. Das Ergebnis teile ich natürlich gerne.

Dennoch fehlen natürlich noch viele Kunstwerke und daher mein Aufruf an euch: falls ihr fleissig gewesen seid und über die Zeit Linux Wallpaper gesammelt habt, teilt diese bitte. Meine alte Sammlung ist wohl einer Datenmigration zum Opfer gefallen. Ihr könnt mir die Bilder gerne auf Mastodon oder natürlich per Mail schicken. Mir geht es dabei wirklich um die Klassiker. Die Wallpaper sollten sich auf Linux oder den Tux oder das GNU beziehen und nicht spezifisch für eine Distro sein. Wenn mehrere Distros auf dem Bild zu sehen sind, ist das natürlich etwas anderes.

Ich bin gespannt auf eure Schätze.


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Die MZLA Technologies Corporation hat Thunderbird 115 „Supernova“ veröffentlicht. Die neue Version des Open Source E-Mail-Clients bringt wieder viele Neuerungen, inklusive neuem Logo und Design.

Neue Version zum Download verfügbar, Update später

Thunderbird 115 steht ab sofort zum Download bereit. Automatische Updates von Thunderbird 102 sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht aktiv. Bestehende Nutzer werden mit einem der kommenden Updates die neue Version erhalten.

Während das Thunderbird-Logo schon ein paar Modernisierungen erfahren hatte, waren die Schritte doch immer vergleichsweise gering. Auch wenn man sich die Logo-Entwicklung von Firefox über die Jahre ansieht, war dies immer mehr eine Evolution anstelle einer Revolution. Mit dem neuen Thunderbird-Logo, für welches sich erneut Jon Hicks, der Designer des originalen Thunderbird-Logos, verantwortlich zeigte, geht das Projekt einen mutigen Schritt, denn der Unterschied zum aktuellen Logo ist doch sehr groß. Andererseits passt das neue Thunderbird-Logo optisch besser zum aktuellen Firefox-Logo.

Modernere Optik für Thunderbird

Was direkt nach dem neuen Logo natürlich als erstes auffällt, ist das überarbeitete Design von Thunderbird selbst. Hier heißt es tatsächlich mehr Evolution als Revolution – und das ist auch gut so. Bestehende Nutzer werden sich sofort zurecht finden, weil das meiste noch da ist, wo es vorher auch war. Gleichzeitig wirkt Thunderbird moderner und vor allem aufgeräumter.

Den größten visuellen Unterschied stellt die neue Symbolleiste dar, welche sich jetzt ganz oben befindet und neben dem globalen Suchfeld Fläche für die optionalen Schaltflächen bietet. Die Schaltflächen zum Empfangen sowie Schreiben neuer Nachrichten befinden sich standardmäßig jetzt in der Seitenleiste links, können an der Stelle aber auch entfernt und wieder durch Schaltflächen in der Symbolleiste ersetzt werden.

Thunderbird 115 „Supernova“

Auch das Design des Kalenders wurde aufgefrischt und erscheint moderner.

Thunderbird 115 „Supernova“

Neues Hauptmenü

Das Hauptmenü wurde neu organisiert und optisch aufgefrischt. Während dieses jetzt grundsätzlich schlanker aussieht, wurden die Optionen zur Anpassung der Dichte sowie der Schriftgröße auf die erste Ebene geholt, womit diese grundlegenden optischen Anpassungen einfacher zugänglich sind als vorher.

Thunderbird 115 „Supernova“

Neuer Dialog zum Anpassen der Benutzeroberfläche

Auch der Dialog zum Anpassen der Benutzeroberfläche wurde erneuert, wo nun alle Bereiche (E-Mail, Adressbuch, Kalender, Aufgaben, Chat, Einstellungen) gemeinsam angepasst werden können. Dabei gibt es einmal die Kategorie Schaltflächen, die spezifisch für einen Bereich sind, sowie die Kategorie Schaltflächen, welche überall zur Verfügung stehen.

Thunderbird 115 „Supernova“

Neue Optionen zur Anpassung

Die Ordneransicht hat neue Optionen zur Anpassung erhalten. So lassen sich nun auch die Anzahl der Nachrichten in den Ordnern sowie die Ordnergröße anzeigen.

Für die Auflistung der Nachrichten gibt es neben der bisherigen Tabellenansicht, welche jede E-Mail in einer einzigen Zeile darstellt, jetzt auch eine Kartenansicht.

Thunderbird 115 „Supernova“

Sortierbare Ordnermodi und Schlagwörter in Seitenleiste

Die verschiedenen Ordnermodi in der Seitenleiste können jetzt beliebig in der Reihenfolge angepasst werden. Außerdem ist eine Anzeige aller Schlagwörter in der Seitenleiste möglich.

Große Teile unter der Haube neu entwickelt

Fast noch größer als diese sichtbaren Änderungen sind die Änderungen, welche unter der Haube erfolgten: Bei der Symbolleiste, der Ordneransicht sowie der Nachrichtenliste handelt es sich um komplette Neuentwicklungen nach modernen Webstandards. Dies wird vor allem auch der zukünftigen Weiterentwicklung von Thunderbird zu Gute kommen.

Letzte Version für Windows 7/8, macOS 10.12/10.13/10.14

Bereits am 14. Januar 2020 hatte Microsoft die Unterstützung seines Betriebssystems Windows 7 offiziell eingestellt, die Einstellung der Unterstützung von Windows 8.1 folgte am 10. Januar 2023. Seitens Apple gibt es keine offiziellen Daten für Support-Enden, das letzte Update für macOS 10.14 erschien allerdings im Juli 2021. Dies ist für Nutzer insofern relevant, als dass es für diese Betriebssysteme keine Sicherheits-Updates mehr gibt. Nutzer sollten daher unbedingt auf ein aktuelles Betriebssystem umsteigen, falls noch nicht geschehen.

Thunderbird 115 ist das letzte große Update für diese veralteten Betriebssyssteme. Entsprechende Nutzer werden zwar genauso wie alle anderen noch Bugfix- und Sicherheits-Updates bis Herbst 2024 erhalten, danach ist aber Schluss. Bereits Thunderbird Beta 116 startet auf entsprechenden Systemen nicht mehr.

Sonstige Neuerungen von Thunderbird 115

Neue Ordner werden jetzt automatisch zu virtuellen übergeordneten Ordnern und gespeicherten Suchen hinzugefügt.

Das Kontextmenü von Ordnern besitzt nun Optionen zum Kopieren und Verschieben.

Die Authentifizierung über OAuth2 wird jetzt für Fastmail unterstützt.

Thunderbird 115 bringt noch sehr viel mehr Neuerungen, Verbesserungen der Barrierefreiheit und Fehlerkorrekturen, die hier alle zu nennen den Rahmen des Artikels sprengen würden. Die Release Notes (engl.) bieten einen umfassenden Überblick über die zahlreichen kleinen Neuerungen.

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Nach zwei Jahren erscheint die eigenständige Distribution mit einer neuen Version. Wer ein schnelles und schlankes System sucht, kann damit glücklich werden.

Mit grosser Freude nehmen wir zur Kenntnis, dass Joshua Strobl und sein Team nach langer Zeit ein Update der Solus Distribution zustande gebracht hat. Im Februar hatten wir die Distro bereits abgeschrieben, zumal Distrowatch Solus im April auf inaktiv gesetzt hatte. Umso mehr freut es uns, dass am Samstag die Version 4.4 von Solus für die Desktop-Umgebungen Budgie, KDE Plasma, MATE und GNOME erschienen ist.

In einem Kurztest werfe ich einen Blick auf Solus mit ihrem Flagship-Desktop Budgie. Nach dem Download der ISO-Datei starte ich die neue Version in GNOME-Boxes. Ich weise darauf hin, dass Solus eine eigenständige Distribution ist, die weder auf Debian, Arch, Fedora, OpenSUSE oder sonst einer Basis-Distro aufbaut.

Der erste Eindruck von Solus (mit dem Budgie-Desktop) ist ausgezeichnet. Der Live-Boot startet zügig. Auch der Installationsprozess ist unauffällig und problemlos.

Solus 4.4 ist die Nachfolgeversion von 4.3, die vor zwei Jahren erschienen ist. Die neue Version verbessert die Kernanwendungen und das Angebot an Desktop-Umgebungen erheblich. Unabhängig davon, ob man sich für Budgie, GNOME, MATE oder KDE Plasma entscheidet, wird jede Edition mit Standardanwendungen wie Firefox 114.0.1, LibreOffice 7.5.3.2 und Thunderbird 102.12.0 ausgeliefert.

Die Budgie-Edition (10.7.2) von Solus 4.4 macht den Nemo-Dateimanager nun zur Standardwahl anstelle von Nautilus. Diese Änderung wurde durch Änderungen in Nautilus veranlasst, die von dem beabsichtigten Look and Feel der Desktop-Umgebung abwichen. Zusätzlich führt die Budgie-Edition Fehlerkorrekturen, Leistungsverbesserungen und eine verbesserte Benutzererfahrung durch einen neuen Energiedialog für die Sitzungsverwaltung, Dual-GPU-Unterstützung im Budgie-Menü und eine verbesserte Budgie-Screenshot-Anwendung ein.

In der GNOME-Version kommt der 43.5er Desktop zum Einsatz. Der dunkle Modus ist nun die Standardeinstellung, und es wurden Änderungen am Shell-Thema vorgenommen. Zu den bemerkenswerten Verbesserungen gehören ein aktualisiertes Design der Systemoberfläche, ein neu gestaltetes Systemstatusmenü und eine verbesserte Anwendung für Bildschirmfotos. Tracker, zuständig für die Datei-Indizierung, wurde ebenfalls verbessert, um die Startzeiten zu verkürzen und den Speicherverbrauch zu reduzieren.

Für die Plasma-Variante wird Solus 4.4 mit Plasma Desktop 5.27.5, KDE Frameworks 5.106.0 und KDE Gear 23.04.2 ausgeliefert. Diese Version führt neue Anpassungsoptionen, Gestenunterstützung für Touchpads und Touchscreens, Unterstützung für schwebende Panels und verbesserte Fensterkachelfunktionen ein. Die Systemwidgets wurden verbessert, und die Wayland-Sitzung ist jetzt sofort verfügbar.

Die MATE-Edition wird mit der neuesten Version der MATE 1.27-Serie ausgeliefert; das Solus-Team hat jedoch angekündigt, die MATE-Edition einzustellen. Da die Wayland-Strategie des Projekts und der allgemeine Entwicklungsfortschritt hinter den Anforderungen der modernen Desktop-Landschaft zurückbleiben, wird Solus 4.4 die letzte Version sein, die eine MATE-Edition-ISO enthält. Gleichwohl versichert Solus, dass bestehende MATE-Installationen weiterhin unterstützt werden, und plant aktiv einen nahtlosen Upgrade-Pfad zu Xfce.

In einem Blogeintrag verrät das Solus-Team auch etwas über die nächste Version Solus 5. Darin sind grössere Änderungen zu erwarten, da Solus dann auf Serpent OS basieren soll, hinter dem der ehemalige Gründer des Solus-Projekts, Ikey Doherty steckt.

Bei meinem Kurztest sind mir folgende Sachen aufgefallen:

  • Solus startet mit dem Budgie-Desktop zügig und verhält sich sehr responsiv.
  • Obwohl als Standard ein dunkles Thema eingestellt ist, gilt dies nur für manche Anwendungen. Die meisten verwenden ein helles Thema.
  • Das Icon-Set für LibreOffice ist kaum erkennbar:

  • Die Speicherauslastung direkt nach dem Start ist mit 554 MiB niedrig:

  • Auch die Anzahl von 727 installierten Paketen deutet auf ein schlankes System hin. Dieser Eindruck bestätigt sich auch nach einem Blick in das Anwendungsmenü. Dort finden sich die nötigsten Anwendungen und kaum Ballast.
  • Das Software-Center ist übersichtlich und einfach zu bedienen. Dort findet man neben den Paketen aus dem Solus-Repository auch eine Auswahl an Drittanbieter-Paketen, wie z. B. Spotify, Teamviewer, Google Chrome, PyCharme, Skype und Slack.

Fazit

Es ist zu begrüssen, dass das Solus-Team nach zwei Jahren wieder eine neue Version ihrer eigenständigen Distribution anbietet. Solus 4.4 "Harmony" mit dem Budgie-Desktop eignet sich für Anwender:innen, die ein schnelles, schlankes und eigenständiges System suchen. Spannend wird es bei der nächsten Version, die auf eine ganz neue Basis aufgesetzt wird.

Quelle: https://getsol.us/2023/07/08/solus-4-4-released/


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11. Juli 2023

Ich weiß ziemlich genau, wann ich Shaarli entdeckt habe. Es wurde etwas stiefmütterlich behandelt, aber ich habe es immer mal wieder benutzt, um zufällige Funde zu speichern.

Links: Shaarli                     Rechts: Heimdall

Aber was ist Shaarli überhaupt? Das habe ich in meinem privaten Wiki erklärt und einen Vergleich zu Heimdall gezogen.

Die Suche in Shaarli ist schon sehr komfortabel. Auf dem Screenshot könnt ihr sehen, was die Suche nach "Tomaten" findet. Die rote Ecke links bedeutet, dass der Link privat ist, da ich als Admin angemeldet war, ist der mit aufgeführt.

Das Taggen habe ich allerdings sehr selten gemacht. Das habe ich nun für die vorhandenen Links nachgeholt.

Jetzt habe ich mein Shaarli für alle verfügbar gemacht.

Ps: Ein für mich ganz wichtiges Feature ist nur als Plugin verfügbar und kann via https://github.com/trailjeep/shaarli-urlextern nachinstalliert werden. Das öffnen der Links in einem neuen Tab! Seit 13.07.2023 im Shaarli enabled.

Mozilla hat Firefox 115.0.2 veröffentlicht. Neben anderen Korrekturen behebt Firefox 115.0.2 unter anderem eine Sicherheitslücke, einen durch Malware ausgelösten sowie einen durch Sicherheits-Software ausgelösten Programmabsturz.

Download Mozilla Firefox 115.0.2

Mit dem Update auf Firefox 115.0.2 behebt Mozilla eine Sicherheitslücke. Außerdem wurde ein möglicher Absturz direkt bei Programmstart behoben, welcher durch Malware ausgelöst worden ist. Ein weiterer Absturz wurde behoben, welcher durch die Sicherheits-Software Samsung Document Security Solution (NASCA) ausgelöst wurde.

Darüber hinaus wurden noch zwei weitere potentielle Absturzursachen behoben, darunter ein Absturz, welcher ausschließlich Nutzer des veralteten Betriebssystems Windows 7 betroffen hat.

Behoben wurde auch ein schon länger existierendes Problem mit der Anzeige des Cursors in Textfeldern auf manchen Websites, ein mögliches Problem mit der Wiedergabe von MP3-Audio sowie ein Darstellungsfehler bei Verwendung des patternTransform-Attributs in SVG-Grafiken. Außerdem wurde die nicht zentrierte Darstellung der Zoom-Stufe behoben, wenn die Zoom-Buttons in der Tableiste angezeigt worden sind.

Der Beitrag Mozilla veröffentlicht Sicherheits-Update Firefox 115.0.2 erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

Ab und zu kommt es vor, dass man einen bestimmten Befehl bzw. ein Script einmalig zu einem bestimmten Zeitpunkt ausführen will. Zum Beispiel um einen bestimmten Artikel Mitten in der Nacht zu veröffentlichen. Hierfür könnte man natürlich einen Cronjob / systemd Timer anlegen und wieder löschen, wenn er ausgeführt wurde. Oder man nutzt einfach den Befehl at.

At ist im Grunde dafür gedacht, einen Befehl bzw. ein Script zu einem späteren Zeitpunkt einmalig auszuführen. Nicht mehr und nicht weniger. Also genau das was man in diesem Fall will.

Um beispielsweise das Script ~/bin/lirpa.sh heute um 20 Uhr auszuführen, kann man folgenden Befehl nutzen.

at -t 202307112000 -f ~/bin/lirpa.sh

Das in dem Beispiel verwendet Datumsformat besteht aus der Jahreszahl, dem Monat, dem Tag und der Uhrzeit in Form von Stunde und Minute. Der Befehl at versteht aber auch andere Formate wie beispielsweise 2023/07/11/20/00, 11.07.23, 20:00 PM, oder 2000. Auch einige “Platzhalter” wie noon, now oder tomorrow werden unterstützt. Somit wäre beispielsweise auch eine zeitliche Angabe wie 20:00 PM next month oder now + 30 minutes möglich. At ist daher auch ziemlich flexibel einsetzbar.

At hat auch noch einen Vorteil. Um damit “Cronjobs” zu erstellen, benötigt man nur Benutzerrechte. Somit ist man natürlich auch auf die jeweiligen Benutzerrechte eingeschränkt.

Ab und zu kommt es vor, dass man einen bestimmten Befehl bzw. ein Script einmalig zu einem bestimmten Zeitpunkt ausführen will. Zum Beispiel um einen bestimmten Artikel Mitten in der Nacht zu veröffentlichen. Hierfür könnte man natürlich einen Cronjob / systemd Timer anlegen und wieder löschen, wenn er ausgeführt wurde. Oder man nutzt einfach den Befehl at.

At ist im Grunde dafür gedacht, einen Befehl bzw. ein Script zu einem späteren Zeitpunkt einmalig auszuführen. Nicht mehr und nicht weniger. Also genau das was man in diesem Fall will.

Um beispielsweise das Script ~/bin/lirpa.sh heute um 20 Uhr auszuführen, kann man folgenden Befehl nutzen.

at -t 202307112000 -f ~/bin/lirpa.sh

Das in dem Beispiel verwendet Datumsformat besteht aus der Jahreszahl, dem Monat, dem Tag und der Uhrzeit in Form von Stunde und Minute. Der Befehl at versteht aber auch andere Formate wie beispielsweise 2023/07/11/20/00, 11.07.23, 20:00 PM, oder 2000. Auch einige “Platzhalter” wie noon, now oder tomorrow werden unterstützt. Somit wäre beispielsweise auch eine zeitliche Angabe wie 20:00 PM next month oder now + 30 minutes möglich. At ist daher auch ziemlich flexibel einsetzbar.

At hat auch noch einen Vorteil. Um damit “Cronjobs” zu erstellen, benötigt man nur Benutzerrechte. Somit ist man natürlich auch auf die jeweiligen Benutzerrechte eingeschränkt.

Nach dem RHEL-Source-Code-Desaster legt Fedora nach und Oracle möchte IBM Kunden abwerben.

Es sieht so aus, als hätte Red Hat/IBM zurzeit keinen guten Lauf. Zuerst das Desaster mit den RHEL-Quellen, und jetzt wird für Fedora 40 Opt-out Telemetrie geplant. Wer seinen Ruf in der Community nachhaltig schädigen möchte, der lässt einem Desaster das nächste folgen. Das ist der Moment, in dem sich Larry Ellison die Hände reibt, wenn er Aufwind sieht.

Über die Geschichte mit den Red Hat-Quellen habe ich bereits vor einer Woche geschrieben. Während Canonical und SUSE noch an den Sektkorken drehen, präsentiert IBM den nächsten Downer und Oracle stellt den Kaviar kalt. Alma-Linux hält immer noch die Füsse still; wohingegen Rocky schon längst in den Boxring gestiegen ist und nach alternativen Quellen sucht.

Doch kümmern wir uns um den 'double down' von IBM:

In einem überraschenden Vorschlag, der viele Diskussionen ausgelöst hat, hat das Fedora-Projekt seine Absicht bekannt gegeben, ein Telemetrie-Tool in die kommende Fedora 40 Workstation-Edition aufzunehmen, die Ende April nächsten Jahres erscheinen soll. Das Red Hat Display Systems Team (das den Desktop entwickelt) schlägt vor, eine begrenzte Datenerfassung von anonymen Nutzungsmetriken der Fedora Workstation zu ermöglichen.

Die Initianten des Vorschlags sind der Meinung, dass es wichtig ist, dass die Fedora-Gemeinschaft die letzte Kontrolle über die Sammlung von Metriken hat. Die Kontrolle der Gemeinschaft ist notwendig, um das Vertrauen der Benutzer zu erhalten. Wenn dieser Änderungsvorschlag angenommen wird, dann brauchen wir neue Richtlinien und Verfahren, um die Kontrolle der Gemeinschaft über die Metriksammlung zu gewährleisten und sicherzustellen, dass Fedora-Benutzer darauf vertrauen können, dass unsere Metriksammlung ihre Privatsphäre nicht verletzt.

Telemetrie, eine Technologie, die üblicherweise mit Datenerfassung und Nutzungsanalyse in Verbindung gebracht wird, ist seit langem ein Streitpunkt in der Tech-Welt aufgrund von Bedenken bezüglich des Datenschutzes und der Zustimmung der Benutzer. Ihr erinnert euch bestimmt daran, als Canonical die Telemetrie bei Ubuntu eingeführt hat, was zu einem grossen Aufschrei in der Community führte. Das Problem ist, dass "Telemetrie" und "Open Source" nicht im selben Satz vorkommen können. Aber das gilt nicht für Red Hat.

Fedora will bei der Datenerfassung auf Azafea, das Endless OS Metrics System, setzen. Natürlich wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass keine persönlichen Daten gesammelt werden, sondern nur Informationen darüber, wie das Betriebssystem genutzt wird. Eine andere Frage ist, ob sich eine Linux-Benutzer:in dadurch wohler fühlen wird.

Doch Red Hat argumentiert weiter:

Eines der Hauptziele der Metriksammlung ist es, zu analysieren, ob Red Hat sein Ziel erreicht, Fedora Workstation zur führenden Entwicklerplattform für die Entwicklung von Cloud-Software zu machen. Dementsprechend wollen wir z.B. wissen, welche IDEs bei unseren Benutzern am beliebtesten sind und welche Laufzeiten zur Erstellung von Containern mit Toolbx verwendet werden.

Metriken können auch dazu verwendet werden, Entscheidungen über die Gestaltung der Benutzeroberfläche zu treffen. Zum Beispiel wollen wir die Klickrate der empfohlenen Software-Banner in GNOME Software erfassen, um zu beurteilen, welche Banner für die Benutzer tatsächlich nützlich sind. Wir wollen auch wissen, wie häufig die Panels in gnome-control-center besucht werden, um festzustellen, welche Panels konsolidiert oder entfernt werden könnten.

Fedora plant, eine neue Einstellung zum Sammeln von Metriken auf der Datenschutzseite der Ersteinrichtung und im GNOME-Kontrollzentrum hinzuzufügen. Es wird versprochen, dass keine Daten ohne das Wissen und die Zustimmung des Benutzers automatisch an Fedora gesendet werden. Ob das als Opt-out oder Opt-in implementiert werden wird, erschliesst sich mir noch nicht. Da Fedora sich also auf eine datengesteuerte Zukunft ausrichtet, stellt sich die Frage, ob dieser Schritt die Benutzererfahrung verbessern oder die langjährigen Prinzipien der Offenheit und Benutzerkontrolle, für die das Fedora-Projekt bekannt ist, aushöhlen wird. Es ist noch nicht klar, ob der Vorschlag des Fedora Engineering Steering Committees tatsächlich so umgesetzt wird.

Doch wartet, es kommt noch besser, sobald Oracle in den Ring steigt. In einer Pressemitteilung äusserten sich Edward Screven (Chief Corporate Architect) und Wim Coekaerts (Leiter der Oracle Linux-Entwicklung) gestern unter dem Titel:

Linux offen und frei halten - wir können es uns nicht leisten, es nicht zu tun.

Ich habe mir überlegt, die Pressemitteilung zusammenzufassen, damit ihr nicht so viel lesen müsst. Schlussendlich habe ich mich dafür entschieden, den Text als Übersetzung hier im Wortlaut wiederzugeben, damit ihr euch nicht durch das Englische quälen müsst. Damit habe ich zwar keine journalistische Schöpfungshöhe bewiesen, sondern lasse dem Original den Vorrang vor meiner Interpretation. Hier ist der vollständige Text der Oracle-Pressemitteilung:

"Oracle ist seit 25 Jahren Teil der Linux-Gemeinschaft. Unser Ziel ist in all diesen Jahren dasselbe geblieben: Wir wollen Linux zum besten Server-Betriebssystem für alle machen, das für alle frei verfügbar ist und denjenigen, die es brauchen, hochwertigen und kostengünstigen Support bietet.

Unser Linux-Entwicklungsteam leistet wichtige Beiträge zum Kernel, den Dateisystemen und den Tools. Wir geben diese Arbeit an die Mainline weiter, sodass jede Linux-Distribution sie enthalten kann. Wir sind stolz darauf, dass diese Beiträge mit ein Grund dafür sind, dass Linux heute so leistungsfähig ist und nicht nur Oracle-Kunden, sondern allen Benutzern zugutekommt.

Im Jahr 2006 brachten wir das heutige Oracle Linux auf den Markt, eine RHEL-kompatible Distribution und ein Support-Angebot, das weit verbreitet ist und die technischen Systeme von Oracle sowie unsere Cloud-Infrastruktur unterstützt. Wir haben uns für die RHEL-Kompatibilität entschieden, weil wir die Linux-Community nicht fragmentieren wollten. Unser Bestreben, kompatibel zu bleiben, war enorm erfolgreich. In all den Jahren seit der Markteinführung wurden fast keine Kompatibilitätsfehler gemeldet. Kunden und ISVs können von RHEL zu Oracle Linux wechseln, ohne ihre Anwendungen ändern zu müssen, und wir zertifizieren Oracle-Softwareprodukte für RHEL, obwohl sie nur für Oracle Linux entwickelt und getestet wurden und niemals für RHEL.

Obwohl Oracle und IBM kompatible Linux-Distributionen anbieten, haben wir sehr unterschiedliche Vorstellungen von unserer Verantwortung als Open-Source-Verantwortliche und vom Betrieb unter der GPLv2. Oracle hat die Binärdateien und den Quellcode von Oracle Linux immer für alle frei zugänglich gemacht. Wir haben keine Subskriptionsvereinbarungen, die in die Rechte eines Abonnenten zur Weitergabe von Oracle Linux eingreifen. Andererseits ist in den IBM-Abonnementverträgen festgelegt, dass Sie gegen die GPLv2 verstossen, wenn Sie diese Abonnementdienste nutzen, um Ihre GPLv2-Rechte auszuüben. Und seit dem 21. Juni veröffentlicht IBM den Quellcode von RHEL nicht mehr.

Warum hat IBM diese Änderung vorgenommen? Nun, wenn Sie den IBM-Blog lesen, in dem IBM versucht, seine Beweggründe zu erklären, läuft es auf Folgendes hinaus:

"Bei Red Hat verbringen Tausende von Menschen ihre Zeit damit, Code zu schreiben, um neue Funktionen zu ermöglichen, Fehler zu beheben, verschiedene Pakete zu integrieren und diese Arbeit dann für eine lange Zeit zu unterstützen ... Wir müssen die Leute dafür bezahlen, diese Arbeit zu machen."

Interessant. IBM will den Quellcode von RHEL nicht weiter veröffentlichen, weil es seine Ingenieure bezahlen muss? Das erscheint seltsam, wenn man bedenkt, dass Red Hat als erfolgreiches, unabhängiges Open-Source-Unternehmen den RHEL-Quellcode öffentlich zugänglich gemacht und seine Ingenieure viele Jahre lang bezahlt hat, bevor IBM Red Hat 2019 für 34 Milliarden Dollar übernommen hat.

In dem Blog wird auch CentOS erwähnt. Es ist keine Überraschung, dass CentOS für den Autor bei dem Versuch, die Zurückhaltung des RHEL-Quellcodes zu rechtfertigen, an erster Stelle stand. CentOS war eine sehr beliebte, freie, mit RHEL kompatible Distribution. Im Dezember 2020 wurde es von IBM als freie Alternative zu RHEL praktisch abgeschafft. Zwei neue Alternativen zu RHEL sind anstelle von CentOS entstanden: AlmaLinux und Rocky Linux. Durch die Zurückhaltung des RHEL-Quellcodes hat IBM sie nun direkt angegriffen.

Und vielleicht ist das die eigentliche Antwort auf die Frage nach dem Warum: Konkurrenten ausschalten. Weniger Konkurrenten bedeuten mehr Umsatzmöglichkeiten für IBM.

Was Oracle betrifft, so werden wir unser Ziel für Linux weiterhin so transparent und offen verfolgen, wie wir es immer getan haben, und dabei die Fragmentierung minimieren. Wir werden unsere Softwareprodukte weiterhin auf Oracle Linux entwickeln und testen. Oracle Linux wird weiterhin RHEL-kompatibel sein, soweit wir es möglich machen können. In der Vergangenheit war der Zugang von Oracle zu den veröffentlichten RHEL-Quellen wichtig für die Aufrechterhaltung dieser Kompatibilität. Aus praktischer Sicht gehen wir davon aus, dass Oracle Linux bis zur Version 9.2 so kompatibel bleiben wird wie bisher, aber danach kann die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kompatibilitätsproblem auftritt, grösser sein. Sollte ein Kunde oder ISV von einer Inkompatibilität betroffen sein, wird Oracle daran arbeiten, das Problem zu beheben.

Wir möchten Linux-Entwicklern, Linux-Kunden und Linux-Distributoren gegenüber betonen, dass Oracle sich für die Freiheit von Linux einsetzt. Oracle gibt folgendes Versprechen: Solange Oracle Linux vertreibt, wird Oracle die Binärdateien und den Quellcode für diese Distribution öffentlich und frei verfügbar machen. Darüber hinaus begrüsst Oracle Downstream-Distributionen jeder Art, ob Community oder kommerziell. Wir freuen uns, mit Distributoren zusammenzuarbeiten, um diesen Prozess zu vereinfachen, gemeinsam an den Inhalten von Oracle Linux zu arbeiten und sicherzustellen, dass Oracle-Softwareprodukte für Ihre Distribution zertifiziert sind.

Übrigens, wenn Sie ein Linux-Entwickler sind, der mit dem Vorgehen von IBM nicht einverstanden ist, und Sie genauso wie wir an die Freiheit von Linux glauben, stellen wir Sie gerne ein.

Eine Anmerkung für ISVs: Das Vorgehen von IBM ist nicht in Ihrem Interesse. Indem sie CentOS als RHEL-Alternative abschafft und AlmaLinux und Rocky Linux angreift, eliminiert IBM eine Möglichkeit für Ihre Kunden, Geld zu sparen und Ihnen einen grösseren Teil ihres Geldbeutels zur Verfügung zu stellen. Wenn Sie Ihr Produkt noch nicht auf Oracle Linux unterstützen, zeigen wir Ihnen gerne, wie einfach das ist. Geben Sie Ihren Kunden mehr Auswahl.

Abschliessend möchte ich IBM noch einen Vorschlag machen. Sie sagen, dass Sie nicht all diese RHEL-Entwickler bezahlen wollen? Hier ist eine Möglichkeit, wie Sie Geld sparen können: Ziehen Sie einfach von uns ab. Werden Sie ein nachgelagerter Distributor von Oracle Linux. Wir nehmen Ihnen die Last gerne ab."

Ich hoffe, ihr konntet den Zynismus aus dieser Pressemitteilung herausdestillieren. Seien wir gespannt, wie sich der Wettstreit der Giganten weiter entwickelt.

Quellen:

https://lists.fedoraproject.org/archives/list/devel@lists.fedoraproject.org/thread/55H3DT5CCL73HLMQJ6DK63KCAHZWO7SX/

https://www.oracle.com/news/announcement/blog/keep-linux-open-and-free-2023-07-10/

Bildquelle: https://www.charterworld.com/news/wp-content/uploads/2012/04/Team-ORACLE-Racing.jpg


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Wer zur Verwendung von MS Windows im Büro gezwungen wird, kann sich mit einer GNU/Linux-Distribution in einer virtuellen Maschine eine professionelle Arbeitsumgebung schaffen.

Es gibt viele (sehr viele) Anwender:innen, die noch nie im Leben eine GNU/Linux-Distribution gesehen haben. Für solche Leute ist es wichtig zu sehen, wie einfach es ist, die freien Alternativen zu entdecken. Dafür fallen mir mehrere Möglichkeiten ein:

  1. Frage den Nerd in deinem Bekanntenkreis.
  2. Probiere eine GNU/Linux-Distribution im Webbrowser aus.
  3. Installiere eine virtuelle Maschine zum Testen einer Linux-Distro.
  4. Boote von einem USB-Stick.

Die vier Optionen habe ich nach Schwierigkeitsgrad sortiert. Eine Bekannte oder einen Verwandten fragen, ist bestimmt der einfachste Weg, um eine Alternative zum vorinstallierten Windows auf dem Medienmarkt-Notebook zu sehen. Der zweite Weg ist die beste Lösung, falls man kein Kellerkind im Bekanntschaftskreis findet. Die virtuelle Maschine als Testplatz, ist mein Vorschlag, den ich in diesem Artikel beschreiben möchte. Wie man eine ISO-Datei auf einen USB-Stick brennt und von diesem bootet, lasse ich ausser Acht.

Bevor ich zum Ausprobieren einer GNU/Linux-Distro in einer virtuellen Maschine unter Windows komme, möchte ich dennoch auf Linux im Browser zurückkommen. Im Mai habe ich in diesem Beitrag das Angebot von DistroSea beschrieben. Dort gibt es aktuell 39 unterschiedliche Distributionen zum Ausprobieren im Webbrowser. Als Beispiel zeige ich die letzte Distro in der Liste: ZorinOS.

Nachdem man Zorin OS ausgewählt hat, muss man sich für eine Variante der Distribution entscheiden. Ich habe Core64 gewählt. Nach dieser Wahl wird man in eine Warteschlange eingereiht. Nach kurzer Zeit kann man die Distro im Webbrowser starten. Im Installationsprogramm wählt man 'Deutsch' und 'Try Zorin OS' aus, worauf Zorin OS im Live-Modus losläuft:

Nun kann man sich einen ersten Eindruck dieser Distribution verschaffen. Das kann jedoch nicht mehr als ein erster Eindruck sein, weil eine temporär gestreamte Distro in einem Webbrowser meilenweit von der wahren Erfahrung entfernt ist. Trotzdem ist das Angebot von DistroSea eine tolle Sache für Interessierte.

Der Auslöser für diesen Artikel war eine Anfrage meiner Tochter:

Wie kann ich ChatGPT ohne Registrierung verwenden?

Sie verwendet privat Manjaro, ist aber im Büro durch MS Windows eingeschränkt. Es gibt diverse Seiten, die eine Anfrage an GPT 3.5 erlauben, z. B. diese https://chatgpt.ch/. Erwartungsgemäss tummeln sich viele Anfrager:innen auf solchen Seiten, weshalb man sich über die Ergebnisse nicht wundern sollte:

Hier geht es aber nicht um KI-Chatbots, sondern um den Einsatz einer GNU/Linux-Distribution im Alltag, als professionellen Wingman neben MS Windows. So schwer mir diese Empfehlung über die Lippen geht, desto weniger Alternativen gibt es, möchte man eine virtuelle Maschine unter MS Windows ausführen. Wenn ich eine Firma überhaupt nicht mag, dann ist es Oracle mit ihrem Chef Larry Ellison. Wie dem auch sei, es gibt die Oracle VM VirtualBox, welche sich die "weltweit beliebteste plattformübergreifenden Open Source-Virtualisierungs-Software" nennt. Windows-Anwender:innen können sich die Software unter dieser Adresse herunterladen. Oder doch nicht? Wenn ich mir die URL anschaue, verfalle ich schon in Schnappatmung, ob der Tracker, die dahinterstecken. Windows-Anwender:innen verwenden die erste Option, den 64 Bit Windows Installer.

Nachdem ihr das Ding in euer Windows habt eindringen lassen, könnt ihr es starten, was dann so aussieht:

Im Screenshot sind bereits zwei Distros installiert: Manjaro und EndeavourOS. Bei euch ist das linke Panel noch leer. Ihr klickt auf das blaue Neu-Icon. Dort erwartet euch dieser Dialog:

Vorher solltet ihr eine ISO-Datei einer GNU/Linux-Distribution herunterladen. Dabei spielt es keine Rolle, welche ISO-Datei ihr verwendet. Um meiner Tochter entgegenzukommen, nehme ich Manjaro als Beispiel. Die ISO-Datei findet ihr hier. Danach solltet ihr auf das Icon Ändern klicken, um einige Einstellungen anzupassen:

  • Hauptspeicher auf 4096 MB
  • Prozessoren auf 2
  • Virtuelle Festplatte auf 40 GB
  • Den Regler für den Grafikspeicher ganz nach rechts ziehen

Danach könnt ihr die virtuelle Maschine mit dem grünen Pfeil starten und die normale Boot-Prozedur durchlaufen. Normalerweise startet die Distribution jetzt im Live-Modus, weshalb eine richtige Installation nun vonnöten ist. Nachdem die Distro ordentlich installiert ist, habt ihr eine vollständige Distribution für den Parallelbetrieb zur Verfügung. Wann immer ihr ein professionelles Betriebssystem neben MS Windows starten möchtet, könnt ihr in der virtuellen Maschine die GNU/Linux-Distro eurer Wahl (auch mehrere) starten und die volle Freiheit geniessen.

Um auf die 'Piccata Milanese' zurückzukommen: Falls ihr Manjaro als Distro gewählt und im Paketmanager 'Pamac' AUR aktiviert habt, könnt ihr tgpt installieren und euch im Terminal das Rezept ausgeben lassen:

Guten Appetit!

Warnung: Generative Pretrained Transformer (z. B. ChatGPT) sind gefährliche Werkzeuge, die überzeugende Antworten auf Fragen liefern, aber keineswegs auf Fakten basieren oder der Realität entsprechen müssen. Wir raten ausdrücklich von deren Verwendung ab. Stattdessen empfehlen wir den Einsatz des eigenen Verstandes.


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8. Juli 2023

Die MZLA Technologies Corporation hat mit Thunderbird 102.13 ein planmäßiges Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht. Außerdem steht das Veröffentlichungsdatum für Thunderbird 115 fest.

Neuerungen von Thunderbird 102.13

Mit dem Update auf Thunderbird 102.13 hat die MZLA Technologies Corporation ein planmäßiges Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht. Das Update bringt diverse Fehlerbehebungen und Verbesserungen, welche sich in den Release Notes (engl.) nachlesen lassen. Auch wurden diverse Sicherheitslücken geschlossen.

Thunderbird 115 erscheint kommende Woche

Das große Update auf Thunderbird 115, welches unter anderem das neue „Supernova“-Design sowie ein neues Logo bringen wird, wurde nicht zeitgleich mit Firefox 115 veröffentlicht. Dessen Veröffentlichung ist für kommenden Montag, den 10. Juli 2023 geplant. Die wichtigsten Neuerungen von Thunderbird 115 werden dann natürlich ausführlich auf diesem Blog vorgestellt werden.

Der Beitrag Thunderbird 102.13 veröffentlicht, Thunderbird 115 erscheint kommende Woche erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

6. Juli 2023

Mozilla hat Firefox 115 veröffentlicht. Firefox 115 ist gleichzeitig die neue Basis für Firefox ESR, die Firefox-Version mit Langzeitunterstützung. Während Firefox 115 und Firefox ESR 115 grundsätzlich identisch sind, gibt es doch ein paar Unterschiede zwischen beiden Versionen. Auch sonst gibt es einiges Wissenswertes für System-Administratoren.

Mozilla hat Firefox 115 und Firefox ESR 115 veröffentlicht. Nutzer von Firefox ESR 102 haben noch zwölf Wochen Zeit, ehe sie mit Erscheinen von Firefox 118 und Firefox ESR 115.3 am 26. September 2023 automatisch auf Firefox ESR 115 migriert werden. Wie schon Firefox ESR 102 unterscheidet sich auch Firefox ESR 115 in ein paar wenigen Details von seinem Mainstream-Pendant.

Download Mozilla Firefox ESR 115

Nur in Firefox ESR 115: Deaktivierbare Signaturpflicht für Add-ons

Zum Schutz seiner Nutzer hat Mozilla eine Signaturpflicht für Add-ons in Firefox eingeführt, welche seit Firefox 43 standardmäßig aktiviert ist. Diese kann nur in Nightly-Builds sowie in der Developer Edition von Firefox deaktiviert werden, nicht in Beta- oder finalen Versionen. Die ESR-Version von Firefox 115 erlaubt auch in der finalen Ausführung die Deaktivierung der Signaturpflicht.

Zur Deaktivierung muss der folgende Schalter über about:config auf false geschaltet werden:

xpinstall.signatures.required

Achtung: Es ist aus Sicherheitsgründen nicht empfohlen, die Signaturpflicht für Erweiterungen zu deaktivieren. Wer seine Erweiterungen ausschließlich über addons.mozilla.org bezieht, findet außerdem in der Regel sowieso ausschließlich signierte Erweiterungen vor.

Nur in Firefox ESR 115: Zusätzliche Unternehmensrichtlinie

Seit Firefox 60 liefert Mozilla die Unterstütztung von Unternehmensrichtlinien aus. Damit ist es für Systemadministratoren möglich, Firefox für die Verteilung im Unternehmen vorzukonfigurieren, wofür bis einschließlich Firefox ESR 52 gerne der sogenannte CCK2 Wizard benutzt worden ist, der allerdings mit Firefox 57 und höher nicht kompatibel ist.

Die SearchEngines-Richtlinie zum Konfigurieren der Suchmaschinen funktioniert ausschließlich in Firefox ESR.

Alle Neuerungen zwischen Firefox ESR 102 und Firefox ESR 115

Natürlich gab es zwischen Firefox ESR 102 und Firefox ESR 115 auch wieder zahlreiche Neuerungen, darunter auch Neuerungen, welche für Unternehmen relevant sein könnten, wie beispielsweise neue Sicherheits- und Datenschutz-Verbesserungen. Für einen Überblick über alle wichtigen Neuerungen zwischen Firefox ESR 102 und Firefox ESR 115 empfiehlt sich die Lektüre der Artikel über die Neuerungen der entsprechenden Major-Releases:

Sonstiges Wissenswertes für Unternehmens-Administratoren

Unternehmensrichtlinien

Firefox lässt sich mittels zahlreicher Unternehmensrichtlinien konfigurieren. Dabei gibt es verschiedene Wege: Plattformübergreifend auf Windows, Apple macOS sowie Linux über eine Datei policies.json, via GPO oder Intune auf Windows oder via .plist-Datei auf Apple macOS.

MSI-Installer für Windows

Um System-Administratoren im Unternehmen das Anpassen und Verteilen von Firefox einfacher zu machen, bietet Mozilla anpassbare MSI-Installer für Firefox ESR auf Windows an.

MSI-Installer erlauben die Anpassung über eine MST-Datei und können über die auf Windows üblichen Deployment-Tools wie Active Directory oder Microsoft System Center Configuration Manager verteilt werden. Mozilla hat eine Dokumentation zu den MSI-Installern veröffentlicht.

Download MSI-Installer von Firefox ESR 115

pkg-Installer für Apple macOS

Ähnlich zu den MSI-Installern für Windows gibt es pkg-Installer für Apple macOS.

Download pkg-Installer von Firefox ESR 115

Nutzer von Windows 7/8, macOS 10.12/10.13/10.14 werden auf Firefox ESR 115 migriert

Nutzer der Mainstream-Version von Firefox auf Windows 7 und Windows 8 sowie Apple macOS 10.12 bis 10.14 werden mit Erscheinen von Firefox ESR 115.1 automatisch auf Firefox ESR 115 migriert und erhalten daher mit Firefox 115 das letzte Update, welches neue Funktionen und die Unterstützung für weitere Webstandards bringt. Nach einem weiteren Jahr Sicherheits-Updates durch Firefox ESR 115 ist für entsprechende Nutzer danach Schluss. Bereits Firefox 116 lässt sich auf diesen Systemen nicht einmal mehr starten.

Dedizierte Profile pro Installation abschalten

Lesezeichen, Chronik, Erweiterungen, Passwörter, Einstellungen – diese und noch weitere Dinge werden in einem sogenannten Profil gespeichert. Verschiedene Firefox-Installationen nutzen bisher standardmäßig immer das gleiche Profil.

Seit Firefox 67 nutzt der Mozilla-Browser dedizierte Profile pro Installation. Das heißt, dass wenn ein Nutzer mehrere Firefox-Installationen hat, jede dieser Installationen ein eigenes Profil verwendet und damit standardmäßig nicht länger in allen Installationen automatisch die gleichen Lesezeichen, die gleiche Chronik etc. zur Verfügung stehen.

Gerade im Unternehmensumfeld kann dies unerwartet sein. Über eine Umgebungsvariable mit beliebigem Wert kann dieses Feature abgeschaltet werden:

MOZ_LEGACY_PROFILES

Wie Umgebungsvariablen angelegt werden, ist der Dokumentation des jeweiligen Betriebssystems zu entnehmen.

Downgrade-Schutz abschalten

Ein anderes Feature seit Firefox 67 ist ein Downgrade-Schutz. Firefox verhindert, dass der Browser mit einem Profil gestartet wird, welches bereits mit einer neueren Firefox-Version genutzt worden ist. Auch dieses Feature kann über eine Umgebungsvariable mit beliebigem Wert abgeschaltet werden:

MOZ_ALLOW_DOWNGRADE

Alternativ dazu kann Firefox mit dem folgenden Kommandozeilen-Argument gestartet werden:

--allow-downgrade

Dokumentation für System-Administratoren

Hier gibt es spezielle Hilfe-Seiten für die Administration von Firefox im Unternehmen.

Der Beitrag Alles Wissenswerte zu Firefox ESR 115 inklusive Unterschiede zu Firefox 115 erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

5. Juli 2023

Mit IceFun steht eine Linux-Variante zur Verfügung, welche sich an Kinder im Alter von 4 - 14 Jahren richtet.

Kinder und Computer sind so eine Sache. Ab welchem Alter soll man die Jüngsten an die Technik heranführen? Und ab wann kann man sie auch unbetreut einige Zeit damit alleine lassen?

Vermutlich machen sich diese Gedanken nur sehr wenige Eltern oder für Kinder verantwortliche Personen. Doch ein langsames und behutsames Heranführen an das Thema ist wichtig, um schon Kindern die Möglichkeit zu geben, einen mündigen Umgang mit Computern zu erlernen.

Dabei sollten die Interessen des Kindes im Vordergrund stehen und nicht das Bedürfnis der Erwachsenen nach einigen Minuten Ruhe. Erfahrungsgemäss gilt das Alter von 4 Jahren als guter Zeitpunkt, um die ersten Schritte zu wagen. Diese sollten gemeinsam und betreut erfolgen. Auch eine Vereinbarung von festen Zeiten kann sinnvoll sein.

Computer sollten in erster Linie bei Kindern Interesse wecken und die Kreativität fördern. Und wenn lieber getobt oder im Wald gespielt wird, umso besser.

Mit IceFun steht ein Betriebssystem auf Basis von Debian GNU/Linux zur Verfügung, welches optimal auf die Bedürfnisse von Kindern konfiguriert wurde.

Bereits das ansprechend und liebevoll gestaltete Design macht Lust, das System zu entdecken. Und zu entdecken, gibt es Vieles. Einen guten Einstieb bieten die Lern- und Spielumgebungen GCompris, Tux Paint oder Tux Math.

Viele, oftmals bereits in Vergessenheit geratene Spieleklassiker sorgen für Kurzweil.

Für das Erlernen des 10-Finger-Schreibsystems kann Klavaro genutzt werden. Scratch, eToys und Laby laden zum Programmieren ein.

Wer gerne künstlerisch aktiv ist, kann mit MyPaint tolle Bilder zeichnen. Mithilfe von PhotoCollage lassen sich Bildkompositionen erstellen und mit PosteRazor können diese dann direkt in Posteigrösse auf einem regulären Drucker ausgedruckt werden. Dabei wird ein grosses Bild in viele kleinere Bilder unterteilt, welche abschliessend zusammengeklebt werden können.

Dank Tetzle lassen sich die selbst gemalten Motive gleich auch noch in ein Puzzle umwandeln, welches am Computer gelöst werden kann.

Mit LMMS ist darüber hinaus ein vollständiges Musikstudio enthalten, welches sich nach etwas Übung hervorragend auch von grösseren Kindern nutzen lässt und Piano Booster hilft dabei, das Klavierspielen zu erlernen.

IceFun kann ohne Risiko als Live-DVD ausprobiert werden und lässt sich bei Gefallen mithilfe des integrierten Installationsprogramms auf eine Festplatte übertragen.

Herunterladen kann man IceFun über die eigens dafür eingerichtete Homepage.

Wer ein vorinstalliertes Laptop sucht oder professionelle Hilfe bei der Einrichtung benötigt, wird bei Faircomputer fündig.


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Mozilla hat Firefox 115 für Windows, Apple macOS und Linux veröffentlicht. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen – wie immer auf diesem Blog weit ausführlicher als auf anderen Websites.

Download Mozilla Firefox für Microsoft Windows, Apple macOS und Linux

Verbesserungen der Netzwerkgeschwindigkeit

Die Geschwindigkeit, mit der Dateien auf Websites via HTTP/2 hochgeladen werden können, hat sich mit Firefox 115 signifikant verbessert.

HTTP/2 Upload-Geschwindigkeit in Firefox 115

Außerdem sorgt ein auf Betriebssystem-Ebene deaktivierter Standortdienst für Windows-Nutzer mit einigen WLAN-Treibern nicht länger für eine systemweite Netzwerk-Instabilität.

Verbesserter Import aus anderen Browsern

Der Import von Daten aus anderen Browsern wurde unter der Haube verbessert und erstrahlt auch optisch in neuem Glanz. Gespeicherte Kreditkartendaten lassen sich außerdem aus Chrome und anderen Chromium-basierten Browsern importieren, ebenso kann die Chronik aus Safari jetzt importiert werden.

Auch können im neuen Dialog HTML-Dateien für den Lesezeichen-Import ausgewählt werden. Ebenfalls ist darüber der Import von Passwörtern via CSV-Datei möglich, sofern signon.management.page.fileImport.enabled in about:config auf true steht. Für den Passwort-Import aus Safari, wo kein direkter Passwort-Import möglich wäre, ohne für jedes Passwort separat die Berechtigung hierfür anzufragen, werden Nutzer nach der Auswahl von Safari bei entsprechender Einstellung darum gebeten, eine aus Safari exportierte CSV-Datei auszuwählen.

Firefox 115

Verbesserungen für die Wiedergabe von Videos

Das OpenH264-Plugin, welches bislang ausschließlich für WebRTC verwendet wurde, kann jetzt auch als Fallback-Codec für die Video-Wiedergabe verwendet werden, wenn kein H.264-Codec auf dem System installiert ist. Außerdem steht OpenH264 nun auch für Linux-Systeme mit ARM-CPU zur Verfügung.

Die Video-Wiedergabe unter Linux kann für Nutzer von Linux auf Systemen mit einer Intel-GPU jetzt durch die Hardware beschleunigt werden.

Sonstige Endnutzer-Neuerungen von Firefox 115

In der Auflistung aller Tabs (über das Pfeil-Symbol am Ende der Tableiste) besitzt nun jeder Tab eine Schließen-Schaltfläche, so dass man den jeweiligen Tab nicht länger aufrufen muss, um diesen zu schließen.

Die Funktionen Rückgängig und Wiederherstellen stehen jetzt auch in Eingabefeldern für Passwörter zur Verfügung.

Für Linux-Nutzer führt ein Mittelklick auf die Schaltfläche zum Öffnen eines neuen Tabs nun dazu, dass der xclipboard-Inhalt geöffnet wird. Handelt es sich dabei um eine URL, wird diese geöffnet, ansonsten eine Suche bei der eingestellten Standard-Suchmaschine durchgeführt.

Im Bild-im-Bild-Modus für Videos werden jetzt auch Untertitel für Videos von Sony Liv, TubiTV, Udemy und New York Times unterstützt. Außerdem kann der Bild-im-Bild-Modus jetzt auch für Videos ohne Audiospur genutzt werden.

Die sogenannten „Farbwelten“ waren eine zeitlich limitierte Sammlung von Themes, welche in Firefox beworben wurden. Nutzer, welches ein solches Theme noch nutzen und die automatische Update-Funktion für Erweiterungen deaktiviert haben, werden automatisch auf das entsprechende Theme auf addons.mozilla.org migriert, damit das Theme aktiv bleibt, sobald die entsprechenden Dateien aus Firefox entfernt werden.

Firefox unterstützt einen neuen Mechanismus, über welchen die Ausführung von Erweiterungen auf bestimmten Websites durch Mozilla, beispielsweise aus Sicherheitsgründen, verhindert werden kann.

Ein weiterer neuer, aber noch nicht aktiver Mechanismus ermöglicht die Empfehlung bestimmter Erweiterungen bei Eingabe bestimmer Begriffe in die Adressleiste.

Firefox 115

Ein Cache für die Firefox-Startseite beschleunigt die gefühlte Startgeschwindigkeit von Firefox für Nutzer, welche Firefox mit der Standard-Startseite starten.

Mehr Sicherheit für Firefox-Nutzer

Auch in Firefox 115 wurden wieder mehrere Sicherheitslücken geschlossen. Alleine aus Gründen der Sicherheit ist ein Update auf Firefox 115 daher für alle Nutzer dringend empfohlen.

Verbesserungen der Entwicklerwerkzeuge

In den Einstellungen der Entwicklerwerkzeuge gibt es eine neue Option, um das Öffnen eben dieser mittels F12-Taste zu deaktivieren.

Im Kompatibilitäts-Panel des Inspektor-Werkzeugs erscheint jetzt eine Versions-Angabe auf dem entsprechenden Browser-Icon.

Im Debugger ist es nun möglich, einzelne Zeilen eines Scripts zu deaktivieren.

Weitere Neuerungen der Entwicklerwerkzeuge werden im DevTools-Newsletter für Firefox 115 beschrieben.

Verbesserungen der Webplattform

Eine Verbesserung des contentEditable-Verhaltens sollte für eine verbesserte Kompatibilität mit dem Verhalten anderer Browser bei sogenannten WYSIWYG-Editoren sorgen.

IndexedDB-Datenbanken standen bisher nicht in privaten Fenstern zur Verfügung, was für Inkompatibilitäten mit einigen Websites sorgte, wenn Firefox in einem privaten Fenster genutzt wurde oder so konfiguriert war, dass grundsätzlich keine Chronik gespeichert wird, was einem permanenten privaten Modus entspricht. Firefox 115 unterstützt IndexedDB in privaten Fenstern. Hierbei werden die Daten verschlüsselt gespeichert und mit Beenden der Sitzung wieder gelöscht.

Die Verwendung von <link rel=“preconnect“> kann das Laden von Ressourcen beschleunigen. Diese Performance-Optimierung hat in Firefox bereits seit mehreren Jahren nicht mehr funktioniert und arbeitet ab Firefox 115 wieder korrekt.

Auf CSS-Seite neu ist die Unterstützung von animation-composition sowie supports-Bedingungen für @import-Regeln, auf JavaScript-Seite die Unterstützung von Array.fromAsync(). Außerdem werden die Methoden ab sofort unterstützt: Array.toReversed(), Array.toSorted(), Array.toSpliced(), Array.with(), TypedArrays.toReversed(), TypedArrays.toSorted() und TypedArrays.with().

URLSearchParams.has() und URLSearchParams.delete() unterstützen jetzt einen optionalen value-Parameter.

Die neue URL.canParse()-Funktion kann benutzt werden, um auf einfache und schnelle Weise zu prüfen, ob eine URL gültig ist und geparst werden kann. Ebenfalls neu ist die Response.json()-Funktion.

Für Entwickler von Firefox-Erweiterungen relevant ist die Unterstützung von storage.session sowie des commands.onChanged-Events. Außerdem ist die Manifest-Eigenschaft browser_style jetzt standardmäßig false für Manifest v3-Erweiterungen.

Weitere Neuerungen für Entwickler von Websites und Browser-Erweiterungen lassen sich in den MDN Web Docs nachlesen.

Neue Basis für Firefox ESR

Firefox 115 löst Firefox 102 als Basis für Firefox ESR, die Unternehmensversion von Firefox mit Langzeitunterstützung, ab. Bestehende Nutzer von Firefox ESR 102 werden am 26. September 2023 mit dem Erscheinen von Firefox ESR 115.3 automatisch auf Firefox ESR 115 umgestellt werden. Die Unterschiede zwischen Firefox 115 und Firefox ESR 115 sowie Wissenswertes für System-Administratoren werden in einem gesonderten Artikel behandelt.

Letzte Version für Windows 7/8, macOS 10.12/10.13/10.14

Bereits am 14. Januar 2020 hatte Microsoft die Unterstützung seines Betriebssystems Windows 7 offiziell eingestellt, die Einstellung der Unterstützung von Windows 8.1 folgte am 10. Januar 2023. Seitens Apple gibt es keine offiziellen Daten für Support-Enden, das letzte Update für macOS 10.14 erschien allerdings im Juli 2021. Dies ist für Nutzer insofern relevant, als dass es für diese Betriebssysteme keine Sicherheits-Updates mehr gibt. Nutzer sollten daher unbedingt auf ein aktuelles Betriebssystem umsteigen, falls noch nicht geschehen.

Firefox 115 ist das letzte große Update für diese veralteten Betriebssyssteme. Entsprechende Nutzer werden kommenden Monat mit Erscheinen von Firefox ESR 115.1 auf Firefox ESR 115 umgestellt und erhalten dann darüber noch bis September 2024 Sicherheits-Updates für Firefox. Neue Funktionen oder die Unterstützung für neue Webstandards gibt es allerdings keine mehr, Firefox 116 und höher wird auf diesen Systemen nicht mehr gestartet werden können.

Der Beitrag Mozilla veröffentlicht Firefox 115 erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

3. Juli 2023

PeppermintOS hat ein Update auf Debian 12 Bookworm erhalten und es wurden zahlreiche Design-Anpassungen vorgenommen.

Am Samstag, dem 1. Juli hat das Team hinter PeppermintOS eine auf Debian 12 "Bookworm" aktualisierte Version ihrer Distribution veröffentlicht. Darin enthalten sind insbesondere zahlreiche Designanpassungen.

In erster Linie enthält die neue Version selbstverständlich alle Aktualisierungen von Debian 12. Darauf aufbauend wurden diverse Grafiken angepasst, neue Themes hinzugefügt und auch der bootsplash kommt in einem neuen Kleid daher.

Neu lädt der Calamares-Installer keine Pakete im Hintergrund herunter, um die Installationsdauer im Vergleich zu vorherigen Versionen zu verkürzen.

Des Weiteren sind auch der Willkommensbildschirm und Peppermint Hub sowie die Peppermint-Dokumentation verbessert resp. aktualisiert worden.

Neben den neuen ISO-Dateien kann diese neue Version aber auch auf bestehenden Systemen installiert werden, indem der Aktualisierungsprozess von Debian oder alternativ das PeppermintOS-Aktualisierungstool verwendet wird. Letzteres befindet sich jedoch noch in einem Entwicklungsstadium.

Die Devuan-Version dieser Distribution basiert im Gegensatz zur Debian-Version noch auf Debian 11 "Bullseye", eine aktualisierte Version dieses Zweigs soll im weiteren Verlauf dieses Jahres erscheinen.

Quellen:

https://9to5linux.com/peppermint-os-is-now-based-on-debian-12-heres-whats-new

https://sourceforge.net/p/peppermintos/pepwiki/BuildDate/

https://peppermintos.com/2023/07/peppermint-os-debian-release/


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Ist die Depublikation des RHEL-Quellcodes eine Chance für Canonical, SUSE und Debian?

Wenn Schockwellen die Freie Software Community erschüttern, lohnt es sich oft, eine kühle Mate aus dem Kühlschrank, und das Popcorn aus dem Schrank zu holen. Damit setzt man sich in eine gemütliche Ecke, um sich das Schauspiel anzusehen. Ihr ahnt, worum es geht? Beginnen wir von Anfang an:

Das Unheil nahm seinen Anfang, als die Firma Red Hat im Juli 2019 für 34 Milliarden Dollar von IBM aufgekauft wurde.

CentOS (Community Enterprise Operating System) war eine Linux-Distribution, die auf Red Hat Enterprise Linux (RHEL) des Unternehmens Red Hat aufbaute. Die Distribution wurde von einer offenen Gruppe von freiwilligen Entwicklern betreut, gepflegt und weiterentwickelt. Bis 2021 war CentOS hinter Ubuntu und Debian die am dritthäufigsten verwendete Linux-Distribution für Web-Server.

Die kommerzielle Linux-Distribution RHEL kann nur im Zusammenhang mit Supportverträgen erworben werden. Die Firma Red Hat stellt aber alle Quellpakete von RHEL im Internet bereit, um die Anforderungen unterschiedlicher Lizenzen von in RHEL enthaltener freier Software zu erfüllen. Das ermöglicht es, eine zu RHEL binärkompatible Linux-Distribution zu entwickeln. Durch die Binärkompatibilität ermöglichte CentOS, Computer mit einer RHEL-kompatiblen Linux-Distribution zu nutzen, ohne einen Supportvertrag mit Red Hat abschliessen zu müssen. Auch ergab sich, neben finanziellen Ersparnissen, der Vorteil, dass alle Software, die für RHEL angeboten wird, auch direkt und ohne Einschränkungen unter CentOS genutzt werden konnte.

Im Jahr 2021 wurde die Kompatibiltät zwischen RHEL und CentOS aufgehoben. An dessen Stelle trat CentOS Stream, mit dem die Weiterentwicklung von RHEL getestet und stabilisiert werden sollte. Dadurch kam CentOS Stream für die meisten Server-Betreiber nicht mehr infrage. Wer ein stabiles RHEL möchte, setzt nicht die Beta-Version als Rolling Release ein (CentOS).

Es dauerte nicht lange, bis die Projekte RockyLinux und AlmaLinux darauf reagierten und auf der Basis der öffentlichen RHEL-Quellen ihre Clone erstellten. ScientificLinux hatte bereits 2019, also vor diesem Ereignis, aufgegeben und auf CentOS verwiesen. Damit kehrte unter den Server-Betreibern wieder Ruhe ein, hatte man doch mit Rocky und Alma zwei Alternativen, die die Binärkompatibilität mit RHEL sicherstellten.

Diese Ruhe endete am 21. Juni 2023 abrupt, als Red Hat (IBM) mitteilte, dass man den RHEL Quellcode nicht mehr öffentlich zur Verfügung stellen werde. Damit wurde die Lebensader für Rocky und Alma abgeschnitten. Rechtlich gesehen, ist diese Entscheidung völlig in Ordnung, da die GPL nicht grundsätzlich zur Veröffentlichung des Quellcodes verpflichtet.

Die GPL schreibt vor, dass es den Lizenznehmern möglich sein muss, den Code zu analysieren. Die Konsequenz dieser Vorschrift ist, dass der Programmcode einsehbar ist. Die Pflicht der Offenlegung innerhalb der GPL bezieht sich jedoch nicht auf die allgemeine Öffentlichkeit. Laut GPL-Lizenz müssen lediglich Lizenznehmer den Code einsehen können. Es ist dementsprechend vom Lizenzgeber festzulegen, wer Lizenznehmer ist. Der Lizenzgeber kann die Software zusammen mit dem Quelltext an eine ausgewählte Gruppe von Lizenznehmern übergeben. Er kann sich jedoch auch dafür entscheiden, dass dies auf einem öffentlich zugänglichen Webserver geschehen soll. Letzteres ist bei Open-Source-Software häufig der Fall.

Im Sinne des Lizenzgebers (IBM) sind die Projekte RockyLinux und AlmaLinux keine Lizenznehmer, womit sie keinen Anspruch auf Einsicht der RHEL Quellcodes haben.

Am 29. Juni hat das Rocky-Projekt mit zwei Vorschlägen reagiert, wie man das Problem umgehen könnte:

Eine Möglichkeit besteht in der Verwendung von UBI-Container-Images, die auf RHEL basieren und über verschiedene Online-Quellen (einschließlich Docker Hub) erhältlich sind. Mit dem UBI-Image ist es leicht möglich, Red Hat-Quellen zuverlässig und unbelastet zu beziehen. Wir haben dies mit OCI-Containern (Open Container Initiative) getestet, und es funktioniert genau wie erwartet.

Eine weitere Methode, die wir nutzen werden, sind Pay-per-Use-Instanzen in der öffentlichen Cloud. Damit kann jeder RHEL-Images in der Cloud aufsetzen und so den Quellcode für alle Pakete und Errata erhalten. Dies ist für uns am einfachsten zu skalieren, da wir all dies über CI-Pipelines erledigen können, indem wir Cloud-Images aufsetzen, um die Quellen über DNF zu erhalten, und diese automatisch in unsere Git-Repositories stellen.sdf

Auch das Alma-Projekt hat bereits am 22. Juni auf die Veränderungen in einem Blog-Post reagiert, jedoch noch keine Mitigationsvorschläge benannt. Damit möchte man sich ein paar Wochen Zeit nehmen.

Aber was macht man, wenn nicht alternative Clone, sondern alternative Lösungen gefragt sind? Die Antwort darauf ist einfach und liess auch nicht lange auf sich warten. Wer auf Support und Service Level Agreements angewiesen wird, was sehr wahrscheinlich im Unternehmensumfeld ist, kann auf die Linux-Server-Distros von Canonical und SUSE ausweichen. SUSE bietet mit SUSE Linux Enterprise Server (SLES) eine Alternative an, ebenso wie Canonical mit ihren Enterprise Angeboten.

Am vergangenen Donnerstag äusserte sich Dr. Thomas Di Giacomo (Chief Technology & Product Officer bei SUSE) zur Situation und wirft IBM indirekt ein falsches Verständnis der Open Source-Landschaft vor:

Bei SUSE liegen uns die Prinzipien von Open Source und die Kraft der Zusammenarbeit am Herzen. Auch wenn Veränderungen in der Open Source-Landschaft die Dynamik verändern können, sind wir der festen Überzeugung, dass die Freiheit, auf Software zuzugreifen, sie zu verändern und zu verbreiten, für alle offen bleiben sollte.

Und dann positioniert er das SUSE-Angebot direkt gegen IBM:

SUSE unterstützt viele Unternehmenskunden bei der Ausführung und Verwaltung heterogener Umgebungen, einschließlich CentOS und RHEL. Unsere Lösung für diese Kunden ist SUSE Liberty Linux. Wir möchten unseren Kunden versichern, dass wir uns weiterhin voll und ganz dafür einsetzen, ein nahtloses Erlebnis für SUSE Liberty Linux zu schaffen. Daran ändert auch die Entscheidung von Red Hat nichts.

Von Canonical habe ich bis jetzt noch keine Stellungnahme zur Causa RHEL gelesen. Selbstverständlich hat sich das Debian Projekt auch nicht dazu geäussert; das wäre unter ihrer Würde. Dabei könnte Debian als grosse Gewinnerin aus diesem Debakel hervorgehen. Debian ist die Mutter aller GNU/Linux-Serverbetriebssysteme; Debian ist nicht kommerziell und Debian hat erst vor drei Wochen die brandneue Version 12 (Bookworm) herausgebracht. Zwar kann man von diesem Community-Projekt keinen Unternehmens-Support beziehen, aber dafür gibt es bestimmt Lösungen von Drittanbietern.

Als Desktop-Anwender:innen müsst ihr euch keine Sorgen machen; Fedora ist von dieser Angelegenheit nicht betroffen. Aber räumt das Popcorn noch nicht weg, das Schauspiel geht bestimmt noch weiter.

Quellen:

https://www.redhat.com/en/blog/furthering-evolution-centos-stream
https://de.wikipedia.org/wiki/CentOS
https://www.suse.com/c/navigating-changes-in-the-open-source-landscape/
https://iits-consulting.de/blog/general-public-license/


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2. Juli 2023

Im heutigen Wochenrückblick schauen wir auf einen spannenden Essay, ein interessantes Tool für Code-Migrationen und ein neues Open-Source-LLM für große Sequenzlängen.

The Rise of the AI Engineer

Beginnen wir den heutigen Wochenrückblick mit einem Artikel, der in der Woche disktutiert wurde. swyx hat auf Latent Space den Artikel The Rise of the AI Engineer veröffentlicht. Im Artikel geht es um die Entstehung eines komplett neuen Berufszweiges: dem AI Engineer. Dabei ist der AI Engineer die Weiterentwicklung des Prompt Engineers und wird im Essay auf einer Skala eingeordnet. Der AI Engineer beschäftigt sich wenig mit der genauen Funktionsweise von ML-Modellen, vielmehr versteckt ihm die API wie z. B. von OpenAI die technischen Details und ermöglicht ihm, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: sein Produkt.

War es vor zehn Jahren noch ein forschungsnahes Vorhaben, ein Produktempfehlungssystem zu entwerfen, ist es durch die Verfügbarkeit von schnell einsetzbaren Diensten heutzutage möglich, die gewünschte Funktionalität zu integrieren. Integration, das ist es, was den AI Engineer ausmacht. Er muss nicht wissen, wie ein LLM genau funktioniert, er muss nur wissen, was es tut. Insbesondere erwähnt der Autor des Essays, dass die Few-Shot-Modelle dazu geführt haben, dass ML-Forscher selber nicht mehr das Modell wie GPT-4 auf den Einsatzzweck abstimmen, sondern diese Aufgabe von Anwendern übernommen wird, die Zeit mit dem Modell und der Schnittstelle verbringen und ausprobieren, was man damit tun kann.

Das alles wird nicht einfach sein, vor allem, da klassische ML-Forscher über lange Zeit hinweg dieses Feld noch belächeln werden. Behält man diesen Wandel allerdings im Hinterkopf, kann man sich schon jetzt darauf einstellen und wird nicht überrascht, wenn in fünf Jahren Menschen, deren Vollzeitjob die Integration von ML-Systemen ist, hohe Gehälter und einen substantiellen Einfluss auf den Geschäftsbetrieb vieler Firmen erhalten.

GPT-Migrate

Wie so eine konkrete Anwendung aussehen kann, zeigt bereits GPT-Migrate. Hier handelt es sich um ein interessantes Produkt, das eine Codebase von einer Programmiersprache in eine andere umwandelt.

Das Projekt selber setzt auch nur auf bestehende LLMs, nutzt sie aber in einer besonders abgestimmten Art und Weise. Der Code soll nicht nur starr umgewandelt, sondern auch idiomatisch sinnvoll ausgegeben werden. Wandelt man beispielsweise ein Python-Projekt in eine Node.js-Application um, besteht die Arbeit aus mehr als nur einer 1:1-Umwandlung der Statements. Vielmehr müssen die Frameworks beachtet werden mit ihrer individuellen Weise, Lösungen abzubilden.

Betrachten wir ein solches Projekt aus der akademischen Sicht, ist so ein Projekt ein Himmelfahrtskommando: Wir können nicht mit hinreichender Sicherheit sagen, ob es immer zuverlässig funktioniert. In der Praxis hat dieser Umstand für den durchschnittlichen Anwender allerdings eine untergeordnete Rolle: wenn es auch nur regelmäßig funktioniert, bringt es viele Entwickler für ihre Durchschnittsprojekte schon weiter. So sind Informatiker heutzutage auch nicht durchgängig mehr damit beschäftigt, richtige Algorithmen für z. B. Sortierung zu entwerfen, sondern reihen eher fertige Programmfragmente und -prozeduren aneinander. Eine unbeaufsichtigte Dienstleistung für Codeumwandlung sollte dennoch nicht auf so einem einfachen System aufgebaut werden. Die Abstimmung, die feinen Anpassungen und die Risikoanalyse - auch das werden in meinen Augen Aufgaben des AI Engineers sein.

Salesforce XGen

Neue Modelle sollen auch in diesem Wochenrückblick nicht fehlen. In dieser Woche haben wir diesbezüglich wieder einen alten Bekannten dabei: Salesforce, bekannt von BLIP2 oder CodeT5. Diesmal hat sich das Forschungsteam rund um Nijkamp, Xie, Hayashi, Pang und Xia mit Open-Source-LLMs für besonders hohe Sequenzen beschäftigt.

Die Sequenzlänge als maximale Länge einer Eingabe für das LLM ist neben der Parameterzahl einer der wichtigsten numerischen Einflussfaktoren für die Leistungsfähigkeit von LLMs. Soll ein solches Modell beispielhaft einen Text zusammenfassen, kann ein LLM mit 8 Tsd. Tokens Sequenzlänge deutlich mehr Text in einem Zug verarbeiten als ein LLM mit 2 Tsd. Tokens Sequenzlänge. Dass die Sequenzlänge in Tokens statt Wörtern gemessen wird, ist auf die mathematische Darstellung der Eingaben für LLMs zurückzuführen. Im Wochenrückblick der vergangenen Woche habe ich für diese Thematik Lehrmaterial vorgestellt.

Salesforce hat unter dem Namen XGen-7B Modelle mit einer Sequenzlänge von 8 Tsd. Tokens und einer Parameterzahl von 7 Mrd. trainiert, die den bisherigen Open-Source-Modellen mit nur 2 Tsd. Tokens wie LLaMA, MPT oder Falcon in standardisierten Benchmarks wie MMLU oder SCROLLS mindestens gleichauf sind. Die kommerzielle Konkurrenz kommt mit GPT-4 auf 32 Tsd. Tokens oder mit Claude auf 100 Tsd. Tokens. Das Training wurde mit 1,5 Billionen Tokens (hier nicht Sequenzlänge, sondern Anzahl der Tokens, auf deren Basis trainiert wurde) durchgeführt und hat über 150.000 US-Dollar gekostet.

Weitere Informationen zu XGen sind im Blogartikel von Salesforce Research zu finden. Die XGen-7B-Modelle sind in verschiedenen Varianten auf HuggingFace unter der Apache-2.0-Lizenz verfügbar, der zugrundeliegende Code kann unter GitHub abgerufen werden.

Und so geht wieder eine spannende Woche zu Ende, in der wir beobachten konnten, wie einerseits weiterhin neue Open-Source-Modelle mit Verbesserungen veröffentlicht werden und andererseits die Anwendung solcher Modelle zunehmend in den Vordergrund tritt. Schauen wir, was uns auch in den nächsten Tagen wieder erwartet!

Ich habe Reddit eigentlich kaum genutzt, naja, eigentlich doch schon täglich. Allerdings nur, um wasletztepreis und ich_iel zu lesen. Nach dem ganzen Chaos um die API bin ich nun nach Lemmy umgezogen.

Account anlegen

Zuerst müsst ihr euch einen Lemmyaccount bei einer Instanz eurer Wahl erstellen. Ich selbts nutze https://discuss.tchncs.de, eine Übersicht verfügbarer Server findet ihr hier: https://join-lemmy.org/.

App installieren (evtl.)

Als App verwende ich unter Android “Jerboa”, die über F-Droid verfügbar ist.

ich_iel über Lemmy lesen

Die ich_iel-Community sitzt auf dem Server https://feddit.de und hat folglich die URL https://feddit.de/c/ich_iel.

  • Sofern euer Lemmyaccount nicht bei feddit.de ist, könnt ihr über diese URL zwar alles lesen, aber nicht kommentieren und auch nicht abonnieren.
  • Für letzteres könnt ihr über eure Suche einfach nach “ich_iel” suchen.
  • Falls ihr die Community nicht in eurer Suche findet, könnt ihr als “dirty Hack” die URL entsprechend ändern. Ich habe meinen Account bei tchncs.de, und um die ich_iel-Community mit meinem Account aufzurufen (zum abonnieren!), änderer ich die URL in https://discuss.tchncs.de/c/ich_iel@feddit.de. Falls ihr auf einer anderen Instanz angemeldet seid, ändert sich die URL entsprechend in https://DEINE.INSTANZ.ORG/c/ich_iel@feddit.de.

Wem soll ich folgen?

Ich habe z.B.folgende Communities abonniert:

Community URL Adresse
ich_iel https://feddit.de/c/ich_iel ich_iel@feddit.de
wasletztepreis https://feddit.de/c/wasletztepreis wasletztepreis@feddit.de
Atheism https://feddit.de/c/atheism atheism@feddit.de
wortwitzkasse https://feddit.de/c/wortwitzkasse wortwitzkasse@feddit.de
witze https://feddit.de/c/witze witze@feddit.de
Sinnvolle Namen https://discuss.tchncs.de/c/namen namen@discuss.tchncs.de
ProgrammerHumor https://lemmy.ml/c/programmerhumor programmerhumor@lemmy.ml
Memes https://lemmy.ml/c/memes memes@lemmy.ml
DadJokes https://lemmy.world/c/dadjokes dadjokes@lemmy.world

Fediverse

Das Fediverse ist einfach toll, nach Friendica, Mastodon, Peertube und Matrix nun auch noch Lemmy… ;)

Weblinks

Gegenwärtig wird Red Hat von vielen Seiten medial angegriffen (interessanterweise gibt es in den Kommentaren auch immer viel Verständnis). Neben RHEL stammt die einzige andere verbreitete Enterprise-Distribution von SUSE. Allerdings gibt es keinen freien Klone von SUSE Linux Enterprise. Die RHEL-Klone sind auch keine reinen Community-Projekte. Einfach mal darüber nachdenken.

SUSE hat dasselbe Geschäftsmodell wie Red Hat. Es macht aus freier Software eine Enterprise-Distribution mit rund 10 Jahren Support für Server und Desktops sowie speziellen Zertifizierungen. Für diese Distribution verkaufen sie Supportverträge. Das sind Angebote, die vor allem Unternehmen für ihre Infrastruktur schätzen und bezahlen Damit sind sie nicht ganz so erfolgreich wie Red Hat, aber immer noch der zweitgrößte Player im Open-Source-Universum.

Einen freien Klon von SLE hat es nie gegeben. Erst vor wenigen Jahren hat SUSE selbst in Zusammenarbeit mit der Community openSUSE Leap als kompatible Community-Variante geschaffen, die zwar im Kern auf SLE basiert, aber nicht einfach SLE mit einem anderen Branding ist.

Trotzdem hat SUSE nie die Prinzipien von Open Source verraten und dieser Vorwurf wurde auch nie erhoben. SUSE hat Upstream-Software genommen, paketiert, an einigen Stellen weiterentwickelt, an anderen Stellen eigene Entwicklungen eingebracht, das Ganze als Distribution geschnürt und dafür Supportverträge abgeschlossen. Das ist genau das Geschäftsmodell von Red Hat.

SUSE hat nur die SLE-Quellen nicht auf dem Silbertablett zum Nachbauen serviert. Die Erstellung eines SLE-Klons wäre mit sehr viel Arbeit verbunden gewesen. Selbst das von SUSE geförderte openSUSE Leap war mit viel Aufwand für die Community verbunden. Arbeit, die sich scheinbar für keinen „Rebuilder“ gerechnet hat.

Der Schritt von Red Hat ist zweifellos ein Einschnitt. Er ist auch der Moment, an dem die Community innehalten und sich fragen sollte, ob diese Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter so klug ist. Aber er ist weder illegitim noch moralisch verwerflich. Er ist nicht einmal neu, wie der Vergleich mit SUSE zeigt.

Man sollte sich zudem gut fragen, ob Oracle, Rocky und Alma wirklich die Geschäftsmodelle haben, für die man sich argumentativ in die Bresche werfen möchte. Manche bezeichnen sie als Community-Projekt, aber das ist falsch. Da wird künstlich ein Community vs. Big Business gezeichnet. Rocky wird unter anderem von QIS gesponsert, die Supportverträge für Rocky verkaufen. AlmaLinux wird von CloudLinux getragen, die ebenfalls ein kommerzieller Mitspieler sind. Oracle ist ja sowieso eine bekannte Größte und bietet für „sein“ Linux natürlich ebenfalls Supportverträge. Oracle ist zudem das Gegenbeispiel für all jene, die sagen, Red Hat habe mit der Umstellung bei CentOS das Problem erst geschaffen, denn Oracles Klon gibt es schon länger. Debian ist ein Community-Projekt, Arch Linux ist es auch. Alma, Rocky und Oracle sind es nicht. Sie sind höchstens kleiner als Red Hat / IBM und auch das gilt nicht mal für alle drei Firmen.

Das sind Modelle, die eher an Freibier als an Freiheit erinnern und eigentlich nicht das sein sollten, wofür Linux mal stehen wollte. Was passiert mit all den erfolgreichen oder zumindest teilweise erfolgreichen Open-Source-Produkten, wenn das Modell überhand nimmt. Wenn immer der Code und die Entwicklungsarbeit einer Firma genommen und darum ein eigenes Supportmodell gestrickt wird. Nextcloud, Collabora – wo soll das enden und wer leistet dann noch die Entwicklungsarbeit?

Wenn diese „Produkte“ auf Basis von Red Hats Arbeit wirklich der Geist von Open Source sein sollen. Dann gute Nacht. Nur mal so zum Nachdenken, für all jene, die aktuell Red Hat bzw. IBM Verrat an Open-Source-Prinzipien vorwerfen.

Seit ein paar Wochen benutze ich Wiki.js 2.5.299

wiki.js ist ein modernes Open-Source-Wiki-System, das auf Node.js basiert.

  • Es bietet eine ansprechende Benutzeroberfläche und unterstützt das Echtzeit-Bearbeiten von Seiten.
  • wiki.js verfügt über eine benutzerfreundliche Oberfläche zum Erstellen und Formatieren von Inhalten.
  • Es unterstützt die Verwendung von Markdown-Syntax für die Formatierung von Text und bietet auch erweiterte Funktionen wie Diagramme und Tabellen.
  • wiki.js ermöglicht eine umfassende Anpassung und Integration von Plugins.

Genug getrommelt.

Ein Hinweis noch, Wiki.js kann nicht in einem Unterordner installiert werden.

Node wollte ich sowieso nicht nativ installieren, deshalb habe ich Wiki.js als Docker Container in Gebrauch.

Ich habe das Image von linuxserver.io verwendet. (linuxserver/wikijs:latest)

Ich finde, es ist einfach gut in der Bedienung.

Als Voraussetzung für die im 2ten Halbjahr kommende Release 3.0 ist als Datenbank Postgresql notwendig.

Der Hauptgrund ist die lokale Suche im Wiki, die Postgres als Voraussetzung bedingt.

Die Suche ist sonst sehr eingeschränkt, bzw. bindet fremde Suchdienste ein, was ich nicht möchte.

Installieren ist kein Hexenwerk, lediglich Postgres muss etwas geöffnet werden, damit die Verbindung klappt.

Die Konfiguration von postgresql sieht so aus:

In /etc/postgresql/13/main

postgresql.conf:

# Die Zeile mit
listen_addresses = 'localhost'                        # what IP address(es) to listen on;
# ändern in
listen_addresses = 'localhost,IP.Adresse.des.Servers' # what IP address(es) to listen on;

Und in pg_hba.conf:

# die folgende Zeile mit der Docker ip Adresse hinzufügen
host    all             all             172.17.0.3/32           md5

Ein

docker inspect wikijs|grep IPAddress 

liefert die richtige IP

Wer mal linsen will: Mein wiki residiert hier

Sollte dies aus irgendeinem Grund nicht funktionieren, im erweiterten Teil lesen.

"Wiki.js" vollständig lesen

30. Juni 2023

Mozilla hat seine Entwickler-Dokumentation MDN Web Docs um eine Künstliche Intelligenz unter Verwendung von OpenAIs ChatGPT erweitert. Diese beantwortet Fragen und kann auch Code-Beispiele erklären.

Für sehr viele Webentwickler stellen die MDN Web Docs eine wichtige Anlaufstelle dar, wenn es um die Dokumentation von Webtechnologie geht. In Zusammenarbeit mit Supabase hat Mozilla nun den Betastart von AI Help angekündigt. Dabei handelt es sich um eine mit der Entwickler-Dokumentation verbundene Künstliche Intelligenz, welche OpenAIs ChatGPT nutzt, um vom Benutzer gestellte Fragen zu beantworten.

So kann über die Startseite von AI Help ganz einfach eine Frage gestellt werden, welche das MDN dann mit den Informationen der MDN Web Docs beantwortet.

MDN AI Help

Die Künstliche Intelligenz kann aber noch mehr: Code-Beispiele besitzen jetzt einen Link, der mit „AI Explain“ beschriftet ist. Markiert man einen Teil des Codes und klickt diesen Link an, erklärt die Künstliche Intelligenz, was der markierte Code macht.

MDN AI Help

Pro Tag können nach Anmeldung fünf Fragen kostenlos gestellt werden. Für eine unbegrenzte Nutzung ist MDN Plus erforderlich. MDN Plus ist ab 5,00 Euro pro Monat oder 50,00 Euro pro Jahr verfügbar und bietet weitere Vorteile wie Werbefreiheit, die Nutzung von Offline-Funktionen, Artikel-Sammlungen und mehr.

Mit dem MDN Playground hat Mozilla außerdem einen interaktiven Code-Editor als weitere große Neuerung der MDN Web Docs online gebracht. Dieser wurde in einem separaten Artikel vorgestellt.

Der Beitrag MDN AI Help: Mozilla integriert Künstliche Intelligenz in Entwickler-Dokumentation erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

29. Juni 2023

Mozilla hat seine Entwickler-Dokumentation MDN Web Docs um einen interaktiven Code-Editor erweitert, der an das populäre CodePen erinnert.

Für sehr viele Webentwickler stellen die MDN Web Docs eine wichtige Anlaufstelle dar, wenn es um die Dokumentation von Webtechnologie geht. Mit dem MDN Playground hat Mozilla nun eine Erweiterung implementiert, welche es einfacher macht, mit den dort gezeigten Code-Beispielen zu experimentieren.

Das Prinzip erinnert an das populäre CodePen: Es gibt separate Eingabefelder für HTML, CSS sowie JavaScript, in denen Code eingetragen und sofort ausgeführt werden kann. Dabei bietet der Editor auch Code-Vervollständigungen während der Eingabe. Außerdem gibt es ein Anzeigefeld für Konsolen-Ausgaben, Code kann per Knopfdruck formatiert werden und wer angemeldet ist, kann seinen Code per Link mit anderen teilen.

MDN Playground

Was den MDN Playground besonders interessant macht: Viele Code-Beispiele in den MDN Web Docs haben einen Play-Button. Wird dieser gedrückt, öffnet sich genau der Code aus dem Beispiel in einem MDN Playground. Auf diese Weise kann das Gelesene sofort getestet und verändert werden.

Die Nutzung des MDN Playgrounds ist kostenlos und erfordert kein MDN Plus.

Mit dem MDN AI Help hat Mozilla außerdem eine Künstliche Intelligenz als weitere große Neuerung der MDN Web Docs online gebracht. Dieser wurde in einem separaten Artikel vorgestellt.

Der Beitrag MDN Playground: Mozilla integriert CodePen-Alternative in Entwickler-Dokumentation erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.