Schon einige Male habe ich den Versuch gestartet eine Linuxinstallation soweit wie möglich auf das Nötigste zu reduzieren…
Das Ergebnis mit dem aktuellen Ubuntu Hardy Heron: Von ungefähr 3Gb auf 1,7Gb inklusive für den Webentwickler nötige Zusatzsoftware.
Vorwort
Das hier beschriebene Procedere ist nicht unbedingt zum Nachahmen geeignet, mit dem entfernen bestimmter Pakete kann das System untauglich und für viele Benutzer nicht reparabel geschädigt werden. Man sollte wissen was man wie macht und löscht.
Installierte Software
Zusätzlich zur Ubuntu-Standardsoftware (Basissystem, CUPS, Sane,…) und Gnome,CompizFusion und GDM als Loginmanager habe ich noch folgende Software installiert:
- Gimp (Grafik)
- Inkscape (Vektorgrafik)
- Apache2 (Webserver)
- MySQL (Datenbankserver)
- phpMyAdmin
- Geany (Editor)
- gFTP
- Liferea (Feedreader)
- Opera
- ClawsMail
- Poedit
- Wine (zu Testzwecken)
- OpenOffice Writer
- Xournal (TabletPC Applikation)
- Wicd (Netzwerkmanager)
Unnötige Software/Pakete entfernen
Das Entfernen unnötiger Pakete wurde mit apt-get remove <Paketname>
durchgeführt, nachdem man aber an einen Punkt kommt an welchem man nicht mehr wissen kann welche unnötigen Pakete noch vorhanden sind wurde daraufhin per Hand im grafischen Paketmanagement-Tool Synaptic ausgewählt und gelöscht. Synaptik bietet bei Paketanwahl einen kurzen Informationstext zum Paket und seinem Zweck und warnt bei automatisch mitzulöschenden Abhängigkeiten und Gefahr für das System.
Um weiter Speicherplatz einzusparen wurden Befehle
sudo apt-get clean sudo apt-get autoclean sudo apt-get autoremove
verwendet um das Paketmanagement von überflüssigen Rückständen und heruntergeladenen Paketen im Paket-Cache zu befreien.
Die Pakete deborphan
und localepurge
wurden ebenfalls eingesetzt, ersteres um nicht mehr benötigte Pakete zu entfernen, zweiteres um unnötige Sprachdateien zu löschen. Ist localepurge
erst einmal installiert überprüft und entfernt es bei jeder Installation eines neuen Paketes nicht benötigte Sprachdaten.
Localepurge
Localepurge wird einfach installiert, lässt währendessen die nicht zu löschenden Sprachvarianten auswählen und nimmt dann seine Tätigkeit auf:
sudo apt-get install localepurge
Deborphan
Zuerst wird das Paket installiert:
sudo apt-get install deborphan
Danach kann man sich ausgeben lassen welche Pakete das Programm als verwaist und unnötig hält:
deborphan
Ist man gleicher Meinung kann man die Pakete löschen lassen (Achtung, derzeit ist mir nicht bekannt ob man hier beim Löschen Unterschiede bzgl. der Verwendung von apt-get
oder aptitude
bei der normalen Installation von Paketen beachten muss.):
dpkg --purge `deborphan`
Fazit
Schneller wurde das System durch das gründliche Paketaufräumen natürlich nicht, dafür aber wesentlich aufgeräumter. Da mein Acer Travelmate C111 derzeit (noch?) nur 20Gb Speicherplatz auf seiner Festplatte bereitstellt (auch gutes Zureden half nichts) macht der Unterschied zur Original-Ubuntu-Installation doch einiges aus. Und ein sauberes System ist doch auch etwas wert…
Vermutlich steckt noch mehr Einsparungspotential in Ubuntu, beispielsweise befinden sich immernoch zu Evolution gehörende Pakete im System die sich aber wg. Abhängigkeiten z.B. mit den Gnome-Applets nicht so einfach entfernen lassen. Bei Ideen – bin immer interessiert. Andere Möglichkeiten:
- Druckerserver löschen wenn nicht benötigt
- Sane löschen wenn nicht benötigt
- XFCE statt Gnome verwenden, habe einmal gelesen das soll ca. 500Mb Differenz nach unten ausmachen – weiss da jemand etwas darüber? Wobei – mittlerweile habe ich mich derart an Gnome gewöhnt dass ich es eigentlich nicht mehr missen möchte…
- Nur einen Browser statt vier (+Wine) installieren