Das von mir kürzlich erworbene Subnotebook macht mir immer noch sehr viel Freude. Das kann man von Kubuntu leider nicht behaupten. Nach dem Kauf musste ja schnell ein Betriebssystem installiert werden und mangels Ethernet-Port wurde es die 14.04er LTS. Neben kleinen Problemen, wie die nicht funktionierende Lautstärkesteuerung nervte mich der schlechte Pflegezustand der LTS jeden Nutzungstag ein wenig mehr. An allen Ecken und Enden finden sich Bugs, die teilweise schon seit Monaten/Jahren gemeldet sind und scheinbar keine Priorität genießen. Ganz besonders nervig ist der Akonadi-Bug, bei dem KOrganizer vollkommen unbegründet eingetragene Kalender vergisst, die sich erst durch einen Neustart wiederfinden lassen. Das brachte mich in den vergangenen Tagen an den Rand des Wahnsinn. Der Bug ist in neueren Akonadi/Kontact Versionen behoben, aber dem Kubuntu-Team scheint der Wille oder die Fähigkeit zu fehlen die Fehlerbehebung zurück zu portieren.
Neuere STS Releases kommen leider nicht in Frage. Das Subnotebook soll einfach nur funktionieren und mich nicht alle Nase lang alle paar Monate mit Distributionsupgrades nerven. Deshalb ja schließlich auch die Idee mit der LTS. OpenSUSE 13.2, das bei mir einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat kommt aus selbigem Grund leider auch nicht in die nähere Auswahl. Also muss es wohl Debian werden. Das Release von Jessie steht kurz bevor und der Ersteindruck im vergangenen Jahr war nicht so übel. Das KDE Team ist dort zwar auch nicht mit Manpower oder durchweg weisen Entscheidungen gesegnet, aber immerhin liegt Kontact in Version 4.14 vor. Das man mal für einen blöden Bug einen Distributionswechsel vornimmt, kommt auch nicht so oft vor, aber bei einem zentralen Werkzeug für Kontact geht man über Leichen.
Die Softwarezusammenstellung: Ein verspäteter Aprilscherz?
Leider ist dem Notebook in der letzten Woche immer noch kein Ethnernet-Port gewachsen. Ein Netinstall fiel deshalb scheinbar flach. Debian bietet aber zum Glück mehr als genug Installationsmedien, die DVD 1 sollte das notwendigste abdecken. Seit Jessie kann man in der Installationsroutine auch die Desktopumgebung ohne schmutzige Tricks auswählen. Mal schauen was Debians KDE Team dem Nutzer so andient. Die Installationsroutine verrät schon mal, dass es ca. 1 300 Pakete werden. Also ein ähnlicher Umfang wie eine Kubuntu-Installation. Nach dem obligatorischen Neustart und einem Blick in die Paketliste, sowie des Startmenüs fällt es einem schwer die Zusammenstellung zu beschreiben. Genau genommen wäre eine subjektive Beschreibung hier gerade gefährdend für alle Altersgruppen.
Debians KDE Team ist wohl der Meinung, dass man drei Werkzeuge zur Drucker-Verwaltung braucht, Super-Karamba schön an KDE 3.5 erinnert, Kopete ein zeitgemäßerer IM-Client ist und kdesudo nicht schlecht wäre – obwohl Debian das von Haus aus nicht braucht.
Liebes Debian KDE Team. Apt-get ist ein super Werkzeug für die Paketverwaltung und Distributionsupgrades funktionieren bei Debian wirklich hervorragend. Scheinbar so gut, dass niemand in eurem Team in den letzten Jahren eine Neuinstallation vorgenommen hat. Jedenfalls nicht mit den normalen Installationsmedien und einer Standard-Installation. Anders kann man sich diesen Unfall nicht erklären.
Debian Netinstall ohne Ethernet Port
Mit dem System werde ich nicht glücklich. Alleine die Deinstallationsorgie braucht mehr Zeit, als eine frische Netinstallation in Anspruch nimmt. Wäre da nicht der fehlende Ethnernet-Port. Auf der Debian-Webseite versprechen die Debian-Maintainer allerdings, dass eine Netinstall (mit Einschränkungen) auch via WLAN möglich ist. Vielleicht hat sich seit den Zeiten von Lenny und KDE 3.5 doch was getan. Der Download geht bei knapp 200MB zum Glück auch schnell und selbst dd schafft es nicht sich an der Dateigröße zu verschlucken.
Die Überraschung folgt auf dem Fuße. Debians Installationsroutine (natürlich nach einbinden der unfreien firmware-Pakete) erkennt tatsächlich das WLAN und richtet es ein. Die Installation danach ist Routine, UEFI und LUKS/LVM werden zufriedenstellend eingerichtet. Bei der Task-Auswahl entscheidet man sich natürlich nur für eine Minimalinstallation. Das Softwaremuseum von oben will man schließlich kein zweites Mal auf der Festplatte sehen. #
Nach dem Neustart dann die Ernüchterung. Keine funktionierendes WLAN weit und breit. Also muss doch wpa_supplicant und ifup ran. Wenigstens ist beides in der Minimalinstallation enthalten.
Zuerst ermittelt man den WPA-PSK Hash:
§ wpa_passphrase # natürlich ohne die <>
Das Ergebnis trägt an in /etc/interfaces/network ein.
auto wlan0
iface wlan0 inet dhcp
wpa-ssid <Meine SSIS>
wpa-psk <Mein ermittelter Schlüssel>
Dann noch das WLAN aktivieren mit:
# ifup wlan0
Danach kann man wie gewohnt die notwendigen Pakete installieren. Sofern man auf den NetworkManager wechselt, muss man die Einträge in der network-Datei wieder entfernen.