ubuntuusers.de

19. Juni 2010

Ja es ist wieder soweit – ein weiteres Jahr ist vorbei. Bits, Bytes and my 5 cents wird schon ganze 2 Jahre alt!!
In der Zwischenzeit und nach den 2 Jahren haben sich nicht nur viele Artikel eingefunden, es kamen auch immer mehr Leser und dadurch auch die eine oder andere interessante Diskussionen dazu :)

Dieses Blog habe ich vor zwei Jahren gegründet, um über tägliche Probleme und Situationen aus meine täglichen Leben als Informatiker zu berichten. Zu Beginn waren meine Beiträge noch hauptsächlich über Windows und haben sich dann immer mehr und mehr zu den Themen Linux und OpenSource entwickelt. Und besonders seid ich auch auf der Arbeit dem Linux / Unix-Team unterstellt bin, werden Windows-Probleme immer rarer, was ich aber nicht als besonders schlimm befinde :)

Nun bleibt mir nicht mehr viel übrig als euch für eure Treue und Unterstützung zu danken und mich auf viele weitere erfolgreiche Jahre mit euch zu freuen!!

18. Juni 2010

Selten waren Darwin und Moses so einträchtig – SyncEvolution und Genesis sind in neuen Versionen erschienen und bringen PIM-Synchronisierung unter GNOME wieder einen Schritt voran.

SyncEvolution ist mittlerweile kein Freizeitprojekt mehr, sondern die offizielle Sync-Lösung von Moblin/MeeGo. Kein Wunder, dass die Entwicklung seit der letzten stabilen Version deutliche Schritte voran gemacht hat. Neu ist eine eigene GUI, aber auch unter der Haube hat sich einiges getan. Wer sich für die Details interessiert, dem sei die offizielle Release-Mitteilung ans Herz gelegt.

Schon zwei Tage vor dem Release von SyncEvolution 1.0 ist die darauf aufbauende Version 0.6 von Genesis, meinem leichtgewichtigen SyncEvolution-Frontend, erschienen. Die neue Version trägt dem geänderten Umfeld Rechnung, in dem Genesis steht: Der SyncEvolution-Kern bietet bessere Möglichkeiten, Frontends anzubinden und mit sync-ui bringt SyncEvolution nun selbst ein mächtiges Konfigurationswerkzeug mit. Aber auch Ubuntu hat mit dem AppIndicator das Benachrichtigungsfeld kräftig umgekrempelt und nebenbei schon wieder ein neues Icon-Thema für Panel-Icons etabliert.

All das hat dazu geführt, Genesis noch einmal (fast) von Grund auf neu zu schreiben. Es ist nur noch der Code aus den bisherigen Versionen übernommen worden, der nach wie vor gebraucht wird. Genesis setzt diesmal auf Quickly auf (über das ich ja schon einmal ausführlicher geschrieben habe). Dies soll vor allem neue Releases einfacher machen, da Quickly sich um den Paketbau und den Upload ins PPA kümmert. Auch für Quickly war dies ein guter Alltagstest, und nebenbei konnten ein paar Bugs identifiziert und behoben werden.

Viel Spaß mit der neuen Version!

Nachdem ich ja einen Desktop und einen Server auf Ubuntu laufen habe, läuft auf meinem Netbook (Samsung NC10) Windows XP. Oder sagen wir besser: “lief”.

Da ich auf die Möglichkeiten eines komfortablen Linux nicht verzichten wollte, habe ich mit Wubi ein Ubuntu installiert, welches ich gestern auf Lucid aktualisiert habe. Dummerweise habe ich dabei einen kleinen Fehler gemacht und in der Auswahl einer Partition für GRUB2 meine Rootpartition ausgewählt, in der Annahme, es sei die Root-Partition des Virtuellen Filesystems.

Nun habe ich ein Netbook, das extrem schnell bootet. In die “grub rescue>”-Shell.

Heute abend werde ich mal gucken, was sich da mit einem Boot-USB-Stick retten lässt. Leider ist der Bootsektor nämlich so unbrauchbar, dass ich nichtmal die Rescue-Funktion booten kann. Vielleicht ist das dann doch der Anstoß, das System auf Linux umzustellen. Wir werden es sehen.

Auch diesmal wieder kein großes Update für izulu, dem Skript, das den Bildschirmhintergrund dem Wetter anpasst. Ist aber auch gar nicht nötig, soweit ich weiß.

Stattdessen gibt es einen Bugfix: Wenn man von den Zusatzfunktionen nur die Temperaturanzeige aktivierte, wollte diese in eines der Bilder unter /usr/share/izulu/ gebannt werden - weniger gut, und durch die fehlenden Rechte auch nicht möglich. Außerdem habe ich zwei weitere Regenzustände entdeckt, "Heavy Rain" und "Rain Showers". Daher der Titel, denn mehr Regen ist bei einem Wetteranzeigeprogramm ja nicht was schlechtes.

Download: izulu-0.2.5.3.deb

17. Juni 2010

Vor kurzem habe ich aufgrund der Catalysts Grant Aktion an die Creative Commons Organisation etwas Geld gespendet. 100.000 $ sollen an Ersteller freier Inhalte gehen. Ich fand das in Ordnung. Ok, ich fand das eigentlich mehr als in Ordnung, denn die Idee des freien Wissens und Inhalten für alle ist einfach nur wunderbar. Es fällt mir schwer in Worte zu fassen was das Video in der About-Beschreibung aussagt. Am besten ihr seht es am besten selbst an.

Inhalte
Seit mittlerweile einem Jahr habe ich alle Blogposts, HowTos, Publications und Projekte die ich hier veröffentliche, schreibe oder vorstelle unter die CC-BY-NC-SA Lizenz gestellt. Im Klartext bedeutet das: Alle Inhalte dürfen komplett frei benutzt, verändert und weitergegeben werden. Unter ein paar winzigen Bedinungen.

CC-BY-NC-SA
Namensnennung
Keine kommerzielle Nutzung der Inhalte
Weitergabe unter gleichen Bedingungen

Software
Bei Software oder Scripts die ich hier schreibe, gilt ähnliches. Die GPL-Software-Lizenz ist weit verbreitet unter Linux-Benutzern und auch hierfür stellt Creative Commons eine Informationsseite in vielen Sprachen zur Verfügung.

CC-GNU-GPL
1. Die Möglichkeit, das Programm für jeden Zweck zu benutzen.
2. Die Möglichkeit, die Funktionalitäten des Programms auf Code-Ebene zu verstehen und sie an Ihre Bedürfnisse anzupassen.
3. Die Möglichkeit, Vervielfältigungen des Programms weiterzuverbreiten, so dass es allen nützt.
4. Die Möglichkeit, das Programm zu verbessern und Ihre Verbesserungen zu veröffentlichen: Auf diese Weise profitieren alle.

Einsatzgebiet?
Wo benutzt man sowas nun. Nunja einfachstes Beispiel wird warscheinlich dieses Blog-Theme sein. Ich habe Clouds von ali asariaerhalten, der das Thought Cloud Theme von Heather Rivers für WordPress portiert hat. Ich durfte es dank Creative Commons weiterentwickeln und (unter Namensnennung) wiederrum (inklusive meiner Änderungen/Anpassungen) unter der selben Lizenz weitergeben. Zumindest werde ich es bald releasen :) Dauert aber noch etwas. Desweiteren bietet auch die Foto-Plattform Flickr eine wunderbare Möglichkeit Fotos unter Creative Commons zu veröffentlichen und vor allem zu finden.

Donation
Aufgrund meiner Spende habe ich heute Post aus San Francisco bekommen :)

creative commons post

creative commons shirt

In diesem Sinne,
Freie Inhalte ftw.

Vorgestern habe ich mir einen neuen Fernseher gekauft. Ich bin begeistert von diesem Gerät und könnte davon noch einiges mehr erzählen, dies soll jedoch nicht der Inhalt dieses Beitrags sein.

Der Fernseher hat einen Netzwerkanschluss und ist DLNA fähig. Das heißt, sofern ein DLNA Server im Netzwerk vorhanden ist, kann er über diesen Medien abrufen/abspielen. Genau dies ist mit Ubuntu relativ einfach möglich. 
Die erste Lösung welche ich gefunden hatte war Mediatomb, jedoch gab es damit einige Probleme bei mir mit bestimmten Dateien und teilweise nicht gefundenen Ordnern. Also machte ich mich weiter auf die Suche und hatte uShare gefunden. Auf der offiziellen Seite steht leider nichts von einem offiziellen Ubuntupaket, doch es gibt eines und das sogar in den vorhandenen Quellen von Ubuntu.

Also als erster Schritt uShare installieren.

sudo apt-get install ushare

Ist alles installiert als nächstes mittels

sudo dpkg-reconfigure ushare

den Wizard starten. Hier kommt zuerst die Abfrage nach dem Namen im Netzwerk.
Als nächstes wird man nach der Schnittstelle gefragt über welche der Dienst angesprochen werden darf (meistens eth0).
Nun noch den Pfad angeben welcher bereitgestellt werden soll (es werden automatisch alle Unterordner und Dateien bereitgestellt!).

 

Schon wäre alles soweit erledigt, obwohl ein bisschen was fehlt noch.

 

sudo nano /etc/ushare.conf

 

Und hier noch den Wert 49200 für USHARE_PORT vergeben und den Wert yes für USHARE_ENABLE_WEB . Das wars nun aber wirklich.

Ab sofort könnt ihr von einem TV aus z.B. auf alle eure Medien zugreifen und diese dort abspielen. Sofern der Fernseher DLNA versteht.

Zum ersten Mal habe ich es unter KDE SC 4.3 ausprobiert. Vielleicht hast du dich auch schon an den teils interessanten optischen Möglichkeiten gelabt. Von was die Rede ist? Von Aurorae, einer Theme-Engine welche seit Karmic in Kubuntu verfügbar und seit KDE SC 4.4 Teil des Fenstermanagers ist (siehe uu.de Wiki). Neben Reproduktionen der Standard-Themes von KDE4, GNOME, Windows und Mac OS gibt es eine Menge an schönen bis hin zu verrückten Themes welche über die KDE-Systemeinstellungen einfach installiert werden können. Manche Themes sind so eigenwillig, dass das Aussehen der Plasmoide und das Farbschema der Fenster unangenehm hervorstechen. In diesem Fall musst du auch diese anpassen. Wenn du Glück hast existiert ein passender Style für beides.

Aurorae verwenden

In den Systemeinstellungen (zu finden unter K-Menü -> Computer) kannst du in der Kategorie "Erscheinungsbild & Verhalten" unter dem Punkt "Erscheinungsbild" die optische Darstellung der Oberfläche verändern.

Um die Theme-Engine Aurorae zu verwenden musst du den Punkt "Fenster" anklicken. Wechselst du hier im Reiter "Fensterdekoration" in der obersten Auswahlliste von "Oxygen" zu "Aurorae Decoration Theme Engine" kannst du darunter das Aurorae-Theme deiner Wahl auswählen. Die Vorschau hat bei mir für Aurorae-Themes nichts angezeigt. Man muss also auf "Anwenden" klicken um das Ergebnis zu sehen.

Die für die Anpassung des Desktops wichtigsten Punkte werden hier kurz erklärt:

Stil: Im Reiter "Arbeitsfläche" kannst du das Aussehen der Plasma-Oberfläche festlegen und neue Stile installieren.
Farben: Hier kannst du verschiedene Farbzusammenstellungen für die Oberflächen von Fenstern finden, installieren, verändern oder selbst neu erstellen.
Fenster: Hast du noch keine Themes installiert kannst du das mit den Knöpfen gleich über der Vorschau erledigen. "Neues Theme installieren" hilft dir eine lokale Theme-Datei zu installieren. "Neue Themes holen" öffnet einen Dialog mit dem du direkt eine Fülle von Themes von kde-looks.org ohne Browser installieren kannst. Den Knopf zum direkten Installieren findest du im übrigen bei den beiden anderen Punkten ebenfalls.

Aurorae Beispiele

Mac OS X

Du wolltest immer schon deinem System das Aussehen von Mac OS X geben? Die Zeiten des ewigen Herumgefrickels mit instabilen Programmen bis alles passt sind vorbei. Dieses Bild lässt sich in vier Schritten erzeugen:

Aurorae Mac OS X
Auf das Bild klicken um eine größere Version zu sehen.

Stil: Zunächst installieren wir über "Neues Theme holen" das Theme "Metalized" und wählen es aus.
Farben: Als Farbschema empfiehlt sich "WarnaMac-Modified" welches über "Neues Schema holen" installiert werden kann. Auch hier muss natürlich das Theme ausgewählt werden.
Fenster: Die Fensterdeko die den Mac-Look fast perfekt macht heißt schlicht "OS X" und kann über "Neues Theme holen" installiert werden. Als Engine muss Aurorae ausgewählt sein.

Knöpfe: Da die Fensterknöpfe in Mac OS X anders angeordnet sind als überall sonst (außer Ubuntu :) ) müssen diese natürlich entsprechend angepasst werden. In KDE4 geht das über K-Menü -> Computer -> Systemeinstellungen -> Erscheinungsbild -> Fenster -> Knöpfe. Hier muss der zweite Punkte angehakt werden, dann kann darunter per Drag&Drop die Position der Knöpfe angepasst werden.

Diese Umstellung kommt einem Mac OS X so nahe wie es mit einfachen Mitteln geht. Natürlich fehlen Dinge wie ein Dock, eine Mac OS typische Menüleiste die

Windows 7

Einfacher stellt sich da schon die Umwandlung des Desktops in ein Windows 7 System dar:

Aurorae - Windows 7
Auf das Bild klicken um eine größere Version zu sehen.

Die Umstellungen lassen sich genauso wie unter Mac OS X beschrieben vornehmen. Hier nur die von mir verwendeten Themes:

Stil: svista
Farben: MyBlueHeaven
Fenster: seven

Windows 7 war laut Microsoft: "Vista ohne die Fehler". Ich würde den entsprechen angepassten KDE dann so bezeichnen: "Windows 7 ohne die Einschränkungen". Wäre doch ein netter Slogan für einen Linux-Neuling.

Ghost

Zum Abschluss der Beispiele ein Theme welches etwas sehr außergewöhnlich anmutet. Zum Glück hat es zusätzliche Unterstützung durch passende Farb- und Widget-Themes:

Aurorae - Ghost
Auf das Bild klicken um eine größere Version zu sehen.

Laut dem Autor des Themes ist es vom Anime Ghost in the Shell inspiriert. Das düstere, klare und futuristische Aussehen zieht sich durch alle drei Themes (zumindest wenn das Theme nicht vom jeweiligen Plasmoid ignoriert wird).

Stil: Ghost
Farben: Ghost Color Scheme
Fenster: Ghost

Bei diesem Theme empfiehlt sich auch eine Anpassung anderer Programme die sonst mit ihrem eigenen Theme aufwarten. Auf kde-look.org findet sich für K3B das Theme "Laser Light -blue" welches ganz gut zu "Ghost" passt.

Fazit

Aurorae, die alternative Engine deKorator und natürlich die "normalen" KWin-Themes haben sehr viel zu bieten. Wer sich von seinem System also mehr wünscht als das Standardaussehen, der sollte sich hier umsehen. Zusätzlich zu der hier vorgestellten Installationsmethode bietet sich auch ein Besuch auf kde-look.org an. Dort findet sich nicht nur in den vorgestellten Kategorien wesentlich mehr Auswahl. Die Seite bietet auch einen Überfluss an Wallpapers und Themes für andere KDE-Programme (Kopete, K3B, Amarok, …).

Direkt nach dem Anpassen kann es hie und da bei Programmen die zum Zeitpunkt des Umstellens liefen zu kleinen Fehlern bei der Darstellung kommen. Bei mir betraf das meistens Schriftfarben die noch vom vorherigen Theme hängen geblieben sind. Sobald das entsprechende Programm neu gestartet wird ist das Problem behoben. Bestimmte Programme passen sich leider grundsätzlich nicht dem Theme an. Dazu gehört der Firefox. Interessanterweise hat mein Thunderbird sich jedoch automatisch nach einem Neustart umgestellt.

Das in den Screenshots verwendete Wallpaper ist im Übrigen ein Screenshot des kommenden Blender-Films "Sintel".

Viel Spaß beim Anpassen!

Creative Commons License
This work by Stefan Ohri is licensed under a Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Austria License

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Einsortiert unter:Anime, GNU/Linux, KDE, Kubuntu, Ubuntuusers
  1. Content Scramble System (DVD)
  2. AACS bei HD DVDs
  3. Un CDs
  4. Sony Rootkit
  5. AACS auf der PS 3
  6. Spotify als Rückkehr des DRM
  7. Ebooks, die fast alle mit DRM geschützt sind (z.B.: Amazons Löschaktion von "1984")

Stallmans Rede gestern abend in der TU-Darmstadt hatte viel mit diesen Punkten zu tun. Beschreiben sie doch eine Sache: Firmenmaßnahmen, die Kontrolle über Dateien auf Nutzer-PCs ausüben sollen. Seine Rede handelte nämlich nicht über freie Software, sondern über das Copyright bzw. allgemein über die Frage, was dem Nutzer mit welchen Daten wie erlaubt sein sollte.

Natürlich gab es vorher eine Einführung in seine Sichtweise auf freie Software, was gut so war, denn es ist eine seiner Anfangsaussagen, die sich als Grundlage durch seinen ganzen Vortrag zog:

Freie Software lässt dem Nutzer die Kontrolle, proprietäre kontrolliert den Nutzer

Klar, dass bei DRM-Systemen (die er konsequent Digital Restriction Management nennt) diese Sichtweise besonders angebracht ist.

Dass die Nutzer überhaupt kontrolliert werden sollen im Namen des Urheberrechts und sonstigen Rechten der (Medien-)Konzerne führt er auf eine Ausweitung des Copyrights zurück. Die wiederum fuße auf der historischen Entwicklung: Während früher jede Kopie aufwändig war, war es mit der Druckerpresse die Massenkopie deutlich einfacher als die Einzelkopie, und inzwischen ist jede Kopie mit wenig Aufwand möglich, wenn auch die Einzelkopie immer noch ein bisschen teurer ist. Diese technische Entwicklung verbunden mit der Rechtsauffassung vergangener Tage und dem aus der Zensur abstammenden Copyright, als es eben noch nicht schlimm war, das Recht auf Kopien aufzugeben, weil man die damals kaum anwenden konnte, sorge nun für die Probleme.

Die Liste von oben beschreibt mehr als irgendwelche DRM-Kopierschutzmaßnahmen: Sie zeigt auch, dass diese immer weiter ausgeweitet wurden. So wie die Firmen das handhaben, handeln auch die Regierungen: Nicht nur wurde in den USA und anderen Ländern das Copyright immer vor dem Auslaufen verlängert, sondern auch in der Anwendbarkeit verstärkt - war es früher kein Problem, von einem Buch eine Kopie anzufertigen oder es jemanden auszuleihen, werde das nun im Namen von Rechten, die einst gar nicht gegen die Nutzer gerichtet gewesen seien, bekämpft. "Three Strikes Down"- und das Abmahnmodell brauchte er für diese These gar nicht erst anzuführen. Stallmans Meinung nach sei das ein klarer Hinweis dafür, dass heutige Demokratien nicht mehr ihre Bürger vertreten, sondern von der Industrie gesteuert werden. Das DMCA beispielsweise sei von der Industrie gekauft.

Es gibt Gegenmodelle zum jetzigen Zustand, und auch Stallman hat eines:

  1. Das Copyright auf 10 Jahre reduzieren, allerdings beginnend nach Veröffentlichung.
  2. Seine Anwendbarkeit reduzieren, in drei Kategorien: "Rezepte" (z.B. Code) sollte frei sein und kopiert werden dürfen, "Essays" sollten kopiert werden dürfen und "Entertainment und Kunst", was kopiert werden und von dem Remixe erlaubt werden sollten.

Kopieren über das Internet sollte also erlaubt sein, auch von Musik und Filmen. Gesellschaftlich wichtig sei es nicht, die Vertreiber am Leben zu erhalten, sondern die Ersteller der Werke zu unterstützen. Dafür nannte er wiederum ein Modell:

  1. Künstler sollten aus einer Steuer gesamtgesellschaftlich bezahlt werden, Ausschüttung nach Popularität, aber nicht der absoluten, sondern ihrer wurzel dritten Wurzel, um zu bekannte Künstler nicht unangemessen hoch zu entlohnen.
  2. In jedem Player sollte ein Spendenknopf sein, gekoppelt an ein freies anonymes Bezahlsystem, um Kleinstbeträge direkt beim Hören zu spenden. Er meine damit Beträge von nicht mehr als ~1€ die Woche, je nach Verdienst.
  3. Der dritte Punkt ging akustisch etwas unter. Wenn ich das richtig verstanden habe war das, dass Unternehmen, die solche Medien nutzen, an die ISP etwas von ihrem Gewinn zahlen, die das dann wiederum an die jeweiligen Künstler weiterleiten

Insgesamt war es eine lange Rede, aber man merkte Stallman an, dass er sowas oft und schon lange macht: seine Sprache ist klar, sein Englisch auch für einen Deutschen gut verständlich. Seine Sichtweise ist in vielen Punkten extrem, seine vollständige Ablehnung von unfreier Software beispielsweise, und er nimmt sich komplett ernst. Wenn er zum zehnten Mal "quote Intellectual Property unquote" sagt, weil er den Begriff verwerflich findet und ihn nicht benutzen will, aber auch das erstmal formulieren muss und ihn dafür braucht, ist das für den Hörer anstrengend. Ab und an löste solche Ernsthaftigkeit sogar Gelächter aus. Aber: Je mehr klar wurde, dass er das komplett ernst meint, weil es ihn eben nicht um technische, sondern um politische Überzeugungen geht und er völlig sicher ist, dass nur auf seinem Wege in unserer technisierten Welt die Freiheit jedes einzelnen bewahrt werden kann, desto leiser wurde das Lachen. Beim Hinausgehen sah man sehr viele nachdenkliche Gesichter, er erntete viel Applaus.

Und sein Modell, dass den Kampf gegen das Schwarzkopieren beenden soll? Meiner Meinung nach könnte das funktionieren und es wäre fair. Was meint ihr?

16. Juni 2010

Den -rc2 habe ich verpasst, der Nachfolger wurde von Torvalds mit dem Kommentar abgeliefert hoffentlich beseitigt er mehr Probleme als er mitbringt (So -rc2 is out there, and hopefully fixes way more problems than it introduces.).

Bereits bei Veröffentlichung der zweiten Vorabversion kündigte er an keine Änderungen, nur Korrekturen für -rc3 aufzunehmen. Er erwies sich als stur genug, das durchzuziehen und somit liegen nun in erster Linie Korrekturen für in -rc2 eingeführte Fehler vor. Letzterer wurde ein wenig umfangreicher als üblich, da Torvalds noch Commits einpflegte, die zwar während des Merge Window schon vorgeschlagen, jedoch zum -rc1 nicht berücksichtigt wurden. Darunter waren in erster Linie Treiber im staging-Bereich sowie Aktualisierungen an den Grafik-Treibern i915 und radeon.

Leider brachte die zweite Vorabversion auch ein Speicherproblem mit, das verhältnismäßig viele Nutzer des 2.6.35er Kernels traf und das sich in vielen Varianten zeigte, je nachdem welcher Speicherbereich betroffen war. Dafür und einige andere Probleme z.B. im radeon- oder nouveau-Treiber sind die Korrekturen nun im -rc3 enthalten.

Quellen: Linux Kernel Mailing List (-rc2), Linux Kernel Mailing List (-rc3)


Kernel-Quellen:

 

Lange war es nicht möglich Blu-ray Medien unter Linux abzuspielen, was von vielen Umsteigern – egal ob sie nun selber überhaupt über Blu-ray Medien verfügen, oder nicht – angeprangert wurde. Vier Studenten der französischen Hochschule Ecole Supérieure d’Informatique, Electronique, Automatique haben nun in einem Projekt Abhilfe in Form des Programms lxBDPlayer geschaffen.

Der Player basiert auf der Bibliothek DumpHD (zum Auslesen der Inhalte einer Blu-ray Disk), auf MakeMKV (um den Media Key Block auszulesen), sowie mplayer zum Ausgeben des Videos.

lxBDPlayer

lxBDPlayer im Vollbild

Somit müsste es möglich sein handelsübliche Blu-ray Filme mit lxBDPlayer unter Linux abzuspielen. Ich besitze weder Blu-ray Filme noch einen Blu-ray Player, daher kann ich das leider nicht selber austesten, sondern muss auf Sekundärquellen und ein YouTube-Video ausweichen…

Auf der Homepage gibt es einen Link zu einem .deb-Paket, das sich unter Ubuntu oder Debian installieren lassen müsste. Anscheinend gibt es auch ein Paket im AUR für Arch-Linux. Den Quelltext findet Ihr auf sourceforge.net.

(via korben-info und hackurx.info, Bilder von sourceforge.net)

Das Dropbox-Entwickler-Team hat eine neue Version des Paketes nautilus-dropbox veröffentlicht.

Das Paket wird noch nicht über die Paketquellen für Ubuntu, Debian und Co. verbreitet, es muss derzeit noch Hand installiert werden. Pakete für Ubuntu gibt es in einer 32-bit und einer 64-bit-Version

Fedora-Nutzer und Selberbauer finden rpm- und Source-Pakete im Forum-Beitrag. Die Pakete werden über die Repositories nachgereicht, wenn sich das Dropbox-Team sicher ist, dass keine Bugs mehr enthalten sind. Die Kommentare im Forum deuten aber auf keine großen Probleme hin.

Die Änderungen werden wie folgt beschrieben:

  • Add support for get_emblems and get_emblems_path so client can tell us what to use.
  • Remove useless notify dependency.
  • Remove nautilus dependency so that it’s easier to install.
  • Start using dropbox.com instead of getdropbox.com

Viel Spaß mit den Impressionen von Kalenderwoche 24.

Dienstag, 15.06.2010

@technicallife: So hat mich Twitter heute begrüßt

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Mittwoch, 16.06.2010

@mikeosullivandj: also ich bin gerüstet! #IdA #KW24 #WM #POR

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@technicallife: #Update hat perfekt funktioniert :) #MacOSX #Mac

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@vossi__: Heute wundert mich gar nix mehr

Heute wundert mich gar nix mehr #IdA #KW24 @technicallife on Twitpic

@mikeosullivandj: gleich mal #iTunes installiert.

gleich mal #iTunes installiert.  #IdA #KW24 on Twitpic

Donnerstag, 17.06.2010

@vossi__: #RiseAgainst ich kommeeeeee!

#RiseAgainst ich kommeeeeee! #IdA #KW24  on Twitpic

@technicallife: #iPad ist da :)

#iPad ist da :) #IdA #KW24  on Twitpic

@mikeosullivandj: so macht #wm schauen spaß! #LG #sky

so macht #wm schauen spa�! #IdA #KW24 #LG #sky on Twitpic

Freitag, 18.06.2010

@technicallife: Bye Bye #iPad

Bye Bye #iPad #IdA #KW24  on Twitpic

Der Call for Paper läuft ja schon einige Wochen und wird bis zum 15. August weiterlaufen. So langsam muss ich mich aber sortieren und einmal zusammenschreiben, was ich machen möchte.

Angedacht ist bis jetzt folgendes:

Praktische Systemadministration Teil 2, Zeitmanagement für Systemadministratoren
(Ja, ich weiss, dass man Zeit nicht managen kann)
Hier geht es darum, wie man seine Aufgaben rund um die ständigen Unterbrechungen herum planen kann und welche Mittel hilfreich sind.

Bare Metal Restore / Wiederherstellung nach Totalausfall
Zusammen mit meinem Ex-Kollegen Ramon geht es hier um die Erarbeitung eins Backup/Restore-Konzeptes und wie man dieses sinnvoll und erfolgreich bei einem Totalausfall anwenden kann. Wir hatten mit unserem root-Server Ende Januar einen Totalausfall und haben die Situation glücklicherweise meistern können.

Fragestunde Server
Das hat mir letztes Jahr so gut gefallen, dass ich es dieses Jahr wieder machen möchte. Tipps, Tricks, Tools, Fragen und Antworten in Bezug auf Server-Systeme

Workshop X
Roman und ich wollen auch noch einen Programmbeitrag zusammen gestalten. Wir diskutieren gerade über mögliche Inhalte.

Und was macht Ihr?

15. Juni 2010

Die ganze Welt (oder zumindest ein großer Teil) ist nun wieder für einige Wochen im Fußballfieber. Wer bei all den Begegnungen der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika den Überblick über Spielzeiten, Tabelle und Ergebnisse nicht verlieren möchte, sollte sich die Anwendung SOUTH AFRICA 2010 (für Linux, Windows und Mac OS X) betrachten.

Sämtliche Spielergebnisse lassen manuell eintragen oder komfortabel per Update-Funktion beziehen. Außerdem ist ein Spielplan, sowie eine einfache Statistik enthalten und dank der Exportfunktion lassen sich die Daten sogar mit anderen Programmen weiterverarbeiten.

Unter Linux muss man nach dem Herunterladen und Entpacken des Zip-Archivs die Datei “South Africa 2010 1.1″ ausführbar machen, bevor man das Programm mit einem Doppelklick starten kann (chmod +x "South Africa 2010 1.1" oder unter Ubuntu: Rechtsklick -> Zugriffsrechte -> Datei als Programm ausführen).

south-africa-2010-groups

Ergebnisse der Gruppenphase

south-africa-2nd-stage

Die restlichen Spiele bis zum Finale

(gefunden auf Web Upd8)

Alle Welt diskutiert ja gerade über die Fussball-WM und die Vuvuzelas. Selbst in den Mainstream-Medien kursieren geekige Anleitungen wie man das Getröte aus dem Ton der Übertragung ausfiltern kann. Für den mplayer bzw. für VLC gibt es Ansätze, die auch unter Linux funktionieren müssten, doch diese Lösungen sind leider nur Insellösungen für diese Programme. Eine systemweite Lösung war mir bislang nicht bekannt.

Eine schnelle und einfache Lösung ist ein Mixer für PulseAudio. Zwar kann man dort die betroffenen Frequenzen nicht exakt filtern, doch mit ein bisschen Ellbogenschmalz kann man auch mit den begrenzten Mittel des PulseAudio-Mixers gute Erfolge erzielen.

Der Mixer ist ein Shellskript mit graphischem Frontend, das im englischen Ubuntu-Forum ubuntuforums.org entstanden ist. Das Programm gibt es noch nicht in den Quellen von Ubuntu, doch über das PPA von Conn O Griofa könnt ihr ein .deb-Paket herunterladen. Alternativ kann man das PPA einbinden und den Mixer direkt aus der Quelle installieren…

$ sudo add-apt-repository ppa:psyke83/ppa
$ sudo apt-get update && sudo apt-get install pulseaudio-equalizer

Nach der Installation findet Ihr im Menü unter “Anwendungen -> Unterhaltungsmedien -> PulseAudio Equalizer” den passenden Starter. Nun müsst Ihr den Mixer passenden konfigurieren. Im folgenden Screenshot seht Ihr eine Konfiguration, die die Vuvuzelas recht gut filtert.

Vuvuzelas mit dem Pulseaudio-Mixer ausblenden

Sobald Ihr mit euren Einstellungen zufrieden seid, könnt Ihr das Profil speichern, somit müsst Ihr nicht nochmal die “perfekte” Einstellunge raussuchen. Das Ergebnis ist in Anbetracht des Aufwandes recht brauchbar. Im folgenden könnt Ihr Ausschnitte aus einem Spiel mit und ohne Filter abspielen…

Ohne Vuvuzela-Filter:

Mit Vuvuzela-Filter:

Unki hatte mich in diesem Kommentar auf einen Bug hingewiesen, der es verhindert RAW-Bilder unseres neuen Spielzeugs unter Ubuntu anzuschauen. RawTherapee wollte leider nicht mir sprechen.

Lösung des Problems ist es, ein Personal Package Archive zu installieren, damit funktioniert zwar noch nicht RawTherapee, aber es gibt den Bildbetrachter UFRaw und ein Plugin für Gimp.

sudo add-apt-repository ppa:pmjdebruijn/ppa
sudo aptitude update
sudo aptitude install ufraw gimp-ufraw

Unki gab auch den Tipp für den unglaublich schnellen Bildbetrachter Geeqie (lasst Euch von der Homepage nicht täuschen), Geeqie ist direkt bei Ubuntu dabei.

Nachdem die Nachrichten die Runde machen, das Debian Squeeze Ende August eingefroren wird, ruft nun der Debian Project Leader Stefano Zacchiaroli in seinem Blog zu einer Art Grafik-Wettbewerb auf. Also wer Skills im Umgang mit Grafiken hat und ein Debian-Enthusiast ist, sollte sich zuerst einmal auf der Artwork requirements-Seite im Debian Wiki umschauen. Und kann nachher schon einmal hier die Vorschläge für Squeeze im “Contest” anschauen und natürlich dort auch eintragen. Also viel Spaß beim mitmachen.

Wir haben viele Admins, die sich über ihre SSH Schlüssel per root an unsere RHEL Server direkt anmelden wollen. Das root Passwort ist keinem bekannt. Durch geeignete Log Optionen in der sshd_config können finger prints der Schlüssel, die sich anmelden protokolliert werden.

Die Verwaltung der authorized_keys auf so vielen Servern war aber immer etwas mühselig, bis wir auf die Idee gekommen sind, das ganze per RPM verwalten zu lassen. Den öffentlichen Schlüsselteil verpacken wir in ein RPM mit sprechendem Namen und verteilen dieses auf die entsprechenden Systeme.

Das Verfahren hat folgende Vorteile:

  1. Wenn ein Admin einen neuen Schlüssel erzeugt (weil Passphrase vergessen, Schlüssel kompromittiert, …), ist die Verteilung des neuen Schlüssels durch ein neues RPM mit höherer Versionsnummer sehr einfach über die Standard System Update Mechanismen (Satellite usw.) zu realisieren.
  2. Wer direkten Root Zugriff hat ist leicht über die RPM Paketliste zu erkennen.
  3. Scheidet ein Kollege aus, muss nur sein RPM überall deinstalliert werden und schon hat er keinen root Zugriff mehr auf die Systeme.

So funktionierts:

Das Spec File für das ssh rootkey RPM findet ihr hier:   ssh-rootkey-_USERNAME_.spec

Einfach überall _USERNAME_ in einen sprechenden Namen austauschen, z.B. ssh-rootkey-hsimpson.spec und die SSHKEY_-Variablen mit den Schlüsselinformationen bestücken und das Spec file ist fertig.

Ein rpm -bb erzeugt dann das entsprechende RPM. Ab ins System Management Tool, auf die Systeme installiert und schon hat der Admin mit seinem Schlüssel Zugriff auf das System.

FreiesMagazinIm Rummel aller Termine und der Arbeit sowie der Familie habe ich völlig vergessen, auf unsere 14. Folge bei DeimHart hinzuweisen. Wir hatten wieder Besuch bei uns; diesmal durften wir Dominik Wagenführ vom FreiesMagazin bei Dirk empfangen. Wir sprachen über das FreiesMagazin, aber auch über Latex und über die Inhalte im Magazin. Ich halte diese Ausgabe für sehr lebendig und spannend. Vielen Dank an Dominik!

Die Folge 14 ist wie immer auf unserem Blog verfügbar und kann hier als mp3-, oder als ogg-Datei heruntergeladen werden.

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Invertika läuft nun schon knapp ein Jahr auf einem Manitu Server. Dieser Server wurde uns von der Firma Manitu freundlicherweise zur Verfügung gestellt, wofür ich mich hier an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken möchte. Seit gestern ist auch eine kleine Aufmerksamkeit unterwegs :-)

Doch was ist eigentlich Invertika? Bei Invertika handelt es sich um ein Onlinerollenspiel (für Linux und Windows) welches unter http://invertika.org zu finden ist. Und so sieht das ganze aus:



In diesem Jahr hat sich eine Menge getan, so sind einige neue Teammitglieder zu uns gestoßen und die Welt wurde lebendiger gestaltet und stetig verbessert. Spieler und Leute welche mithelfen wollen sind immer gerne gesehen. Auf zu den nächsten Jahren Invertika :-)

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Am Mittwoch auf dem LinuxTag haben Jos Poortvliet und Frank Karlitschek bei RadioTux auf der Bühne, dass neue Programm “Join the Game” des KDE e.V. vorgestellt. Der KDE e.V. versucht mit diesem Programm neue Mitglieder zu gewinnen, die den Verein vor allem finanziell unterstützen. Bei Join the Game geht es aber um mehr als nur einfache Spenden. Die Mitglieder sollen auch in die KDE-Community integriert werden mit einer Mitgliederversammlug zur Akademy-Zeit oder anderen Events. Werden allerdings kein Stimmrecht für Wahlen besitzen. Dafür erhalten sie allerdings viermal im Jahr einen Bericht über die Tätigkeiten des KDE e.V. um sich so über den Verbleib des von ihnen gezahlten Geldes zu informieren zu können. Das Geld soll helfen, die Kosten der steigenden Aktivitäten der KDE-Community decken zu können. Das erste KDE e.V. Individual Supporting Membership-Member wurde übrigens Georg Greve der Gründer der FSFE und die Nummer zwei war Vincent Untz von der Gnome-Foundation. Mehr gibt es im entsprechenden Announcement von Jos Poortvliet. Auf den Mitschnitt von der RadioTux Bühne müßt ihr noch eine Weile warten.

14. Juni 2010

Vor einiger Zeit habe ich ja schon einmal einen kostenlosen VPN-Zugang ItsHidden.com vorgestellt, doch laut dem letzten Kommentar klappt es mit dem Dienst gerade nicht. Mangels Zugangsdaten kann ich das derzeit nicht nachprüfen, doch mit UltraVPN gibt es einen ebenfalls kostenlosen Ersatz zu ItsHidden.com. Der Dienst setzt auf Spenden wie auch freie Software und verfolgt nach eigenen Angaben keine kommerziellen Interessen.

Kleiner Disclaimer: Bitte beachtet dass der Betreiber des VPNs unverschlüsselten Traffic einsehen kann. Es ist nicht offenkundig wer hinter UltraVPN steckt und warum der Dienst kostenlos angeboten wird. Im Forum von UltraVPN und bei Gulli gibt es dazu bereits Diskussionen. Ich möchte keine Panik oder Misstrauen schüren. Der Dienst eignet sich sicherlich dazu um etwas einen Geo-IP Filter zu umgehen, doch ich persönlich würde keine vertrauliche Daten über UltraVPN schicken.

Account bei UltraVPN erzeugen

In einem ersten Schritt müsst Ihr euch einen Account bei UltraVPN erzeugen. Auf der Homepage findet Ihr die passende Maske dafür. Ihr müsst nicht zwingend eine E-Mail-Adresse angeben, es funktioniert auch ohne. Allerdings könnt Ihr euch dann natürlich bei Verlust der Zugangsdaten diese nicht zuschicken lassen.

Plugin für Network-Manager installieren

Nun könnt Ihr euch an die Konfiguration unter Ubuntu/Debian machen. UltraVPN benutzt wie eingangs erwähnt das quelloffene VPN-Backend OpenVPN. Der Network-Manager aus GNOME bzw. KDE kann damit umgehen, allerdings kann er von Haus aus keine VPN-Verbindungen aufbauen. Dafür müsst Ihr ein passendes Plugin installieren, was mit Hilfe der Paketverwaltung schnell gemacht ist…

$ sudo apt-get install network-manager-openvpn

Diese VPN-Plugins besitzen keinen Eintrag im Startmenü, sie sorgen lediglich dafür, dass Ihr in der Netzwerkverwaltung VPN-Zugänge einrichten könnt.

Zertifikate

Etwas frickelig sind leider die benötigten Zertifikate. Sie werden von UltraVPN nicht zum Download angeboten. Ihr müsst sie aus dem Windows-Client extrahieren. Solltet Ihr einen Windows-Rechner (oder eine virtuelle Maschine mit Windows) zur Verfügung haben, so installiert den Windows-Client und kopiert dann die Dateien client.ovpn sowie ca.crt aus dem Verzeichnis C:\Programme\UltraVPN\config auf euer Linux-System. Der Speicherort ist relativ egal, ich persönlich habe die zwei Dateien in ~/.openvpn abgelegt.

Alternativ könnt Ihr das Windows-Programm auch mittels Wine installieren und/oder, falls Ihr mir Vertrauen schenken solltet, dieses Archiv ultravpn_certs.tar.gz herunterladen und entpacken. Um den Überblick nicht zu verlieren habe ich die client.ovpn in ultravpn.ovpn umbenannt, ich hoffe dass ich dadurch keine Verwirrung stifte.

VPN-Zugang einrichten

Nun könnt Ihr den VPN-Zugang zu UltraVPN einrichten. Öffnet dazu das Konfigurationswerkzeug des Network-Managers über “System -> Einstellungen -> Netzwerkverbindungen” bzw. einen Rechtsklick im Panel auf das Icon des NM und “Verbindungen bearbeiten”.

VPN-Konfiguration importieren

Importiert nun die zuvor aus der Windows-Installation geklaute (oder von hier heruntergeladene) Konfiguration für UltraVPN. Geht dazu auf “Importieren” [1], navigiert in das passende Verzeichnis [2] und wählt dann die .ovpn-Datei aus [3]. Dadurch werden alle nötigen Daten aus der Konfigurationsdatei geholt, Ihr müsst nur noch eure Zugangsdaten eingeben. (Soweit die Theorie, bitte beachtet den Abschnitte bzgl. Troubleshooting am Ende des Beitrages…)

VPN-Zugang zu UltraVPN starten

Nun könnt Ihr die Verbindung zum VPN starten. Euer soeben erstellter Eintrag sollte direkt im Network-Manager aufgelistet sein. Ein Klick auf den Eintrag und die Verbindung wird aufgebaut.

Verbindungsaufbau zu UltraVPN

Überprüft danach am besten über eine Webseite wie Geo IP Tool, ob Ihr nun wirklich im VPN von UltraVPN seid. Alternativ könnt Ihr die Verbindung auch von Hand über…

$ sudo openvpn ~/.openvpn/ultravpn.ovpn

…aufbauen.

Troubleshooting

Netzwerkverbindung verursacht Zeitüberschreitung

Ich bin auf das Problem gestoßen, dass der Network-Manager bei OpenVPN nicht mit mehreren VPN-Gateways umgehen kann. In der .opvn-Datei sind mehrere Gateways hinterlegt, die OpenVPN beim Verbindungsaufbau per Zufall anwählt bzw. auch überspringt wenn ein Gateway offline ist. Der NM schnappt sich jedoch nur das letzte Gateway “servers443.ultravpn.net” aus dieser Liste und missachtet den Rest.

Zeitüberschreitung beim Verbindungsaufbau

Und anscheinend gerade dieses Gateway will nicht so recht. Ich habe bei diesem Gateway immer die Meldung…

VPN-Verbindung fehlgeschlagen
Die VPN-Verbindung “UltraVPN” konnte nicht hergestellt werden, weil die Netzwerkverbindung eine Zeitüberschreitung verursacht hat.

…bekommen. Schaut daher kurz in die .ovpn-Datei und sucht euch eines der anderen Gateways raus. Viele der Gatways stehen in Frankreich, das eine oder andere aber auch in den USA. Die Gateways findet Ihr in den “remote …”-Zeilen.

$ grep remote ultravpn.ovpn
remote-random
remote servers443.ultravpn.fr 443
remote servers24.ultravpn.fr 24
remote servers21.ultravpn.fr 21
remote servers54.ultravpn.fr 54
remote servers24.ultravpn.net 24
remote servers443.ultravpn.net 443

Solltet Ihr also nachher beim Verbindungsaufbau die Meldung bekommen dass es zu einer Zeitüberschreitung gekommen ist, so sucht euch ein anderes VPN-Gateway aus und ändert die importierte Einstellung ab [1]…

Gateway bearbeiten

…Dieser Umstand ist leider etwas schade. Denn wenn das von euch per Hand eingetragene Gateway gerade offline ist, dann müsst Ihr die Einstellung erneut von Hand ändern.

Keine gültigen VPN-Geheimnisse

Ein zweites Problemchen ist der Umstand dass eventuell nach dem Einrichten der VPN-Verbindung kein Verbindungsaufbau möglich ist.

Keine gültigen VPN-Gehemnisse

Der Network-Manager quittiert den Verbindungsaufbau mit der Meldung…

VPN-Verbindung fehlgeschlagen
Die VPN-Verbindung “UltraVPN” konnte nicht hergestellt werden, weil keine gültigen VPN-Geheimnisse vorliegen.

In diesem Fall müsst Ihr den Dienst des Network-Managers via…

$ sudo service network-manager restart      # Ab Ubuntu Lucid
$ sudo /etc/init.d/network-manager restart  # Bis Ubuntu Intrepid

…kurz neu starten. Dann sollte der Verbindungsaufbau klappen. Dies sollte eigentlich nur direkt nach Installation des Network-Manager-Plugins nötig sein. Später könnt Ihr die VPN-Verbindung auf jedem Fall ohne ein Terminal starten.

Wer Internet und einen netten Chef hat, kann die WM im Livestream sehen. Unter Ubuntu nutze ich dazu VLC. Wird das aktuelle Spiel in der ARD übertragen, lautet der Aufruf im Terminal vlc http://www.metafilegenerator.de/dyn/metagen.asx?stream=swr_wmv_m_event04 Für Übertragungen des ZDF muss der folgende Link eingegeben werden: vlc http://wstreaming.zdf.de/encoder/livestream4_vh.asx Die Pressekonferenzen des ZDF laufen über folgenden Stream ab: vlc http://wstreaming.zdf.de/encoder/livestream2_vh.asx Für RTL hab ich den konkreten Link noch nicht gefunden, denn RTL streamt komplett in Flash… :-(

Wer Internet und einen netten Chef hat, kann die WM im Livestream sehen. Unter Ubuntu nutze ich dazu VLC.
Wird das aktuelle Spiel in der ARD übertragen, lautet der Aufruf im Terminal

vlc http://www.metafilegenerator.de/dyn/metagen.asx?stream=swr_wmv_m_event04

Für Übertragungen des ZDF muss der folgende Link eingegeben werden:

vlc http://wstreaming.zdf.de/encoder/livestream4_vh.asx

Die Pressekonferenzen des ZDF laufen über folgenden Stream ab:

vlc http://wstreaming.zdf.de/encoder/livestream2_vh.asx

Für RTL hab ich den konkreten Link noch nicht gefunden, denn RTL streamt komplett in Flash… :-(

UPDATE:
Das ZDF verlangt nun einen Account, um per VLC den Live-Stream abgreifen zu können (betrifft derzeit nicht die Pressekonferenzen). Auf der Homepage des ZDF läuft der Stream aber auch ohne Account im Flash-Player. Wofür Zahl ich eigentlich GEZ? Ich hab mich gerade telefonisch beim ZDF beschwert. Wenn noch n paar mehr Leute anrufen, ändern die Jungs evtl. noch ihre Strategie.

ZDF Zuschauerservice
Telefon:   +49 (0) 6131-70-2161

UPDATE2:
Ob es an meinem Anruf lag? Jetzt gerade kann ich wieder den ZDF-Stream empfangen – ohne Passwort!