Seit einer Woche bin ich jetzt stolzer Besitzer eines Asus Zenbook Prime UX31A R4004H (128GB SSD, 13,3″, ohne Touchscreen, Intel Core i7-3517U) und will euch in diesem Artikel meine Erfahrungen mit dem Ultrabook mitteilen. Vielleicht überlegt ja der ein oder andere, sich auch eins zuzulegen.
Alle Spezifikationen könnt ihr hier nachlesen; im Folgenden werde ich weniger auf die Spezifikationen der einzelnen Komponenten eingehen, sondern viel mehr auf meine subjektiven Erfahrungen.
Ein Notebook dieser Preisklasse ist natürlich kein Gerät, das man sich mal eben einfach so anschafft. Es ist eine Menge Geld im Spiel und gerade bei einem “Schüler in der Endphase” sollte der Kauf wohl überlegt sein. Das Zenbook Prime UX31A hat mich aber relativ schnell überzeugt und nach einigem Vergleichen mit Konkurrenzprodukten stand für mich fest: Das muss es sein. Warum kaufe ich überhaupt ein neues Notebook? Mit meinem alten Notebook, dem HP ProBook 4535s, das ich mir letztes Jahr zugelegt hatte, war ich nicht mehr zufrieden. Die Leistung war dank SSD Tuning zwar gut, es waren aber andere Faktoren, die mich zum Kauf eines neuen Notebooks gebracht haben.
Meine Anforderungen an das neue Notebook
Das Display meines alten Notebooks war ein Grund. Es hat nur die für 15,6″-er übliche Auflösung von 1377 x 768 Pixeln, die mir viel zu gering war. Dazu noch ein schwacher Kontrast und bleiche Farben. Das neue Notebook sollte eine höhere Auflösung besitzen und möglichst kontrastreich sein.
Der zweite Punkt waren die Grafikeinheiten. Das HP ProBook hat zwei Grafikchips; beide von AMD. Einen integrierten Grafikchip für normale Officearbeiten und einen weiteren, stärkeren Grafikchip für anspruchsvollere Aufgaben. Die Leistung war zwar ausreichend, aber mit den AMD Treibern für Linux kam ich nicht zurecht. Nach fast jedem Update war ich lange Zeit damit beschäftigt, die Grafik wieder in Ordnung zu bringen. Kurz: Treiberprobleme ohne Ende. Ohne proprietäre AMD Treiber ging es aber auch nicht, denn dann verbrauchte das ProBook Unmengen an Strom und heizte sich extrem auf. Wie schnell der Akku leer war, kann man sich ja denken. Ich hatte die Nase einfach voll von AMD Grafik.
Auch der Lüfter war ein Grund für meine Unzufriedenheit. Er lief ständig und laut. Viel muss man dazu nicht sagen… ist einfach total nervig.
Die Gehäusedimensionen und das Gewicht waren ebenfalls unbefriedigend. Ein 15,6″-er ist doch relativ groß, wenn man ihn öfter mal in der Schule dabei hat und den ganzen Tag mitschleppen muss. Dabei macht sich auch das hohe Gewicht von 2,4 kg bestens bemerkbar.
Zuletzt noch der Akku, der relativ schnell leer war. 2-3 Stunden Laufzeit waren möglich, danach war ein Netzteil von Nöten. Ein Netzteil musste also auch ständig dabei sein und erhöhte das Gewicht meines Notebook-Pakets.
Ich hatte also einige Gründe für eine Neuanschaffung. Das neue Notebook sollte leicht, klein, dünn, schnell, stromsparend, leise und schön sein. Gute Ubuntu-Kompatibilität war ein Muss. ASUS verbaut Hardware, die von Ubuntu sehr gut unterstützt wird und der Rest meiner Anforderungen schreit ja schon nach Ultrabook ;) … also Ein ASUS Ultrabook.
Das Zenbook hab ich mir dann mal für einen ersten Test bei Saturn gekauft, denn dort war es 200 € günstiger als bei der Konkurrenz… egal ob ihm Internet oder im normalen Handel. Da hab ich natürlich gleich zugeschlagen. ;) Jetzt will ich es nicht mehr hergeben.
Das Gehäuse
… besteht komplett aus Aluminium und verleiht dem Ultrabook so ein sehr edles Aussehen. Es lässt sich nicht verwinden oder eindrücken und macht einen sehr soliden Eindruck; sogar das extrem dünne Display wirkt überraschend stabil. Weil es so dünn und angenehm klein ist, lässt sich das Zenbook problemlos in jedem Rucksack oder Aktenkoffer mitnehmen. Für den Transport liegt dem Zenbook sogar eine passende Schutztasche bei.
Display
Das Display ist der absolute Hammer. Die IPS Panel Technologie sorgt für knackige Farben und einen hohen Kontrast. Schwarz ist wirklich schwarz und weiß liegt in einem angenehm warmen Bereich. FullHD Auflösung auf 13,3″… das sorgt für 166 DPI, sodass man bei normaler Nutzung keinen einzigen Pixel mehr erkennen kann. Erst wenn man nah an den Bildschirm herangeht, sind Pixel erkennbar. Schriften sind extrem scharf.
An die hohe Auflösung und das kleinere 13,3″ Display muss man sich aber erst gewöhnen. Ich war noch 15,6″ gewohnt und bin zuerst erschrocken, wie klein alles angezeigt wird. Nur 13,3″ und dann auch noch FullHD… das lässt die Bildschirmelemente schon deutlich kleiner erscheinen. Dazu kann ich nur sagen: Schriftgrößen kann man der Lesbarkeit halber im Betriebssystem anpassen und entsprechend erhöhen. Für Websites kann man in Firefox und Chrome mittels Addon einen Standard-Seitenzoom von 125% festlegen, was dafür sorgt, dass die Seiten wieder in “normaler” Größe angezeigt werden. An alles andere kann man sich gut gewöhnen. Nachdem ich ein paar Stunden vor dem Ultrabook gesessen war, hatte ich mich schon gut an das neue Display gewöhnt und finde es einfach nur noch spitze!
Ihr werdet staunen, wie schlecht alle anderen Displays eigentlich sind. Der Unterschied ist der Wahnsinn… meinen Desktop Bildschirm wollte ich direkt in die Tonne entsorgen ;) Genauso so geht das! So ein Display wollte ich!
Tastatur
Die Chiclet-Tastatur
Hierzu will ich gar nicht so viel sagen außer: Super! Auf der Tastatur lässt sich super tippen und eine Beleuchtung für dunklere Umgebungen ist auch eingebaut. Das, was ich immer wollte :) Es gab Kritik am Power Button, weil dieser direkt neben der Entf.-Taste liegt. Ist aber kein Problem, weil der Power-Button nur auf längeren Druck reagiert. Drückt man ihn nur kurz, tut sich gar nichts.
Lüfter
Auch in einem Ultrabook ist ein Lüfter notwendig, damit die entstandene Hitze aus dem Gehäuse geschaufelt werden kann. Der Lüfter ist aber sehr unauffällig und vor allem sehr leise. Bei normaler Arbeitsumgebung kann man ihn gar nicht hören, obwohl er doch immer wieder anspringt.
Konnektivität
Seitenansicht
Das Ultrabook verfügt über zwei USB 3.0 Anschlüsse, einen SD-Kartenslot Micro-HDMI und Mini-Displayport. Für eine Verbindung zu einem Projektor oder einem Bildschirm liegt ein VGA-Adapter bei. Auch ein USB-RJ45-Adapter liegt bei, damit man sich per LAN Kabel verbinden kann. Dann gibt es noch einen Stromanschluss und einen kombinierten Kopfhörer/Mikro-Anschluss. Das war’s dann auch schon. Mehr brauche ich aber auch nicht. Dass ein WLAN Modul vorhanden ist, dürfte klar sein… ;)
Leistung
Prozessor
Der i7 Prozessor leistet gute Arbeit und ermöglicht effizientes Arbeiten. Bemerkenswerte Wartezeiten hatte ich bisher nicht.
Grafik
Das Zenbook kommt mit der integrierten Intel HD 4000 Grafik, die für Office und einfache Spiele voll ausreicht. Ich hatte bisher keine Ruckler, auch nicht beim Umschalten zwischen mehreren Desktops unter Ubuntu. Alles läuft flüssig und sauber. Mehr Grafikpower brauche ich nicht, weil ich eh kaum spiele. Und wenn, dann auf dem Desktop Rechner.
SSD
Ursprünglich sollte das Zenbook eigentlich mit einer rasend schnellen ADATA SSD kommen, aber wegen Produktionsproblemen musste ASUS in einigen Ultrabooks die langsameren SanDisk SSDs verbauen (U100). Im Internet kann man dazu eine Menge lesen. Viele Käufer sind stinksauer auf Asus und tauschen ihr Ultrabook um. Ob das ein berechtigter Umtauschgrund ist, wage ich zu bezweifeln. Asus war nämlich so geschickt und hat nirgends vermerkt, welche SSD zum Einsatz kommt. Überall ist nur die Rede von einer schnellen SSD, auch auf der Packung. Einen Anspruch auf eine ADATA SSD hat mal also nicht. Trotzdem ist das Vorgehen von Asus sehr ärgerlich. Entsprechende Ultrabooks mit SanDisk SSD werden von Asus nicht umgetauscht mit dem Hinweis, dass die beiden SSDs gleichwertig seien. Tests in verschiedenen Foren besagen aber, dass der Leistungsunterschied zwischen den beiden SSDs sehr groß ist und von Gleichwertigkeit absolut keine Rede sein kann.
Leider habe ich auch ein Modell mit SanDisk SSD in die Hände bekommen und war darüber zuerst sehr enttäuscht. Heute habe ich die Geschwindigkeit aber mal gemessen und bin eigentlich recht zufrieden:
Lesegeschwindigkeit der SanDisk SSD: 482,64 MB/s
Die SSD erreicht beim Lesevorgang einen Geschwindigkeitsdurchschnitt von 482,64 MB/s … was doch schon mal ganz schön flott ist. Meine Crucial M4, die ich in meinem Desktop PC im Einsatz habe, ist sogar langsamer…
Lesegeschwindigkeit meiner Crucial M4: 396,76 MB/s
Die Schreibgeschwindigkeit habe ich noch nicht getestet, aber die ist auch nicht so wichtig, weil beim normalen Einsatz deutlich mehr gelesen als geschrieben wird. Ich bin also zufrieden. Den Stress mit der ewigen Umtauscherei, bis ich mal ein Modell mit ADATA SSD erwische, spare ich mir.
Akkulaufzeit
Lange. Das Gerät läuft ziemlich lange. Auf geringster Helligkeitsstufe – die bei Regenwetter noch gut ausreicht – sind 6 Stunden gut machbar. Danach muss das Ultrabook für 1,5 bis 2 Stunden an die Tanke.
Kompatibilität mit Ubuntu
… die war mir besonders wichtig. Meine Entscheidung ist unter anderem deshalb auf das Zenbook Prime UX31A gefallen, weil ihm auf der Ubuntu Website eine sehr hohe Kompatibilität mit Ubuntu bescheinigt wird: https://help.ubuntu.com/community/AsusZenbookPrime
Einige kleine Bugs wurden mit der Version 13.04 endgültig behoben. Ich konnte Ubuntu direkt installieren und es lief fast problemlos out-of-the-box. Nur die Helligkeitsregelung für das Display musste man noch ein wenig anpassen, indem man einen speziellen Boot-Parameter zum Bootloader hinzufügt. Das ist aber in einer Minute erledigt und total einfach.
Alles andere funktioniert super. Grafik, WLAN, Displayhelligkeit, UEFI, … alles, was oft Ärger macht, funktioniert bei mir prima.
Das vorinstallierte Windows 8 durfte nicht lange auf der SSD verweilen und wurde schnell durch Ubuntu ersetzt, weil ich mich immer noch nicht mit dem neuen Windows Betriebssystem anfreunden konnte. Ich habe es versucht – bin aber gescheitert. Da ist mir Ubuntu viel lieber.