Bitte beachtet, dies ist keine Anleitung, sondern ein Resümee und eine Zusammenfassung von Erinnerungen.
Der Anfang
Schon früh habe ich versucht andere Wege als der Mainstream of human beeing einzuschlagen und führte mir daher Suse 6 und RedHat in einer frühen Version zu Gemüte, doch scheiterte ich als Anfänger bereits an der Installation (Redhat) bzw. konnte diese zwar (mehr oder minder) erfolgreich beenden (Suse), jedoch gab es vorne und hinten nur Hardware-Probleme, welche ich als besagter Anfänger einfach nicht lösen konnte und dies auf die Installation schob. Also wurde wieder zu Win gegriffen und der Linux-Gedanke erst mal wieder für einige Zeit verbannt. Nach einigen Jahren nochmal ein kurzer Blick auf RedHat und dann wieder Suse 8. Beides wieder verworfen. Doch als sich die Probleme mit Win ein letztes mal auf ein Maß gehäuft hatten, das ich nicht mehr ertragen wollte, habe ich mich nach einer Lösung umgesehen und da erschien Ubuntu am Himmel...
Die Community und der Gedanke hinter und mit Ubuntu haben mich neben der sehr reifen und schönen Oberfläche, sowie der Tatsache, dass es ein Linux-OpenSource-System ist, überzeugt - also habe ich mir Ubuntu 7.10 als Live-CD herunter geladen und angetestet.
Die ersten Schritte
Die Ubuntu 7.10 Live-CD habe ich also in meinem Desktop-Rechner eingelegt und gestartet. Schon nach wenigen Momenten und ein oder zwei Fragen befand ich mich auf dem sehr übersichtlichen Desktop und konnte meine ersten Schritte durch das neue System wagen - mit dem Wissen, dass ich nichts kaputt machen kann, denn (so wurde mir von der Live-CD ja versprochen) nach dem Entfernen der CD und einem Neustart habe ich mein altes System wieder. Doch das wollte ich ja schon lange nicht mehr haben. Nun musste also ein Backup der alten Dateien angelegt werden, was unter Win ja wahrlich viel Suchen mit sich bringt und noch mehr, wenn man wieder ein Win-System danach haben wollen würde, denn Treiber sind zwar viele(!) für Win vorhanden, aber man braucht ja die richtigen. Dieses Problem jedoch musste ich mir nicht ans Bein binden und so wurde eine externe Festplatte nach und nach mit den ganzen wichtigen und weniger wichtigen Dateien befüllt und mit etwas gemischten Gefühlen der ersten Installation von Ubuntu entgegen gesehen. Danach noch schnell die Alternate-Version von Ubuntu herunter geladen und gebrannt.
Die Installation
Mein Vorteil: ich würde diese Installation auf einem Notebook vornehmen und den alten Rechner sowieso einmotten, aber fehlende Daten könnte ich im Notfall dennoch jederzeit besorgen.
Also habe ich das nagelneue Notebook ausgepackt und erstmal gestartet... die Vor-Installation von Win führte erst einmal unzählige Schritte durch und wies mich auf noch mehr Shareware-Produkte hin, welche auf meinem nagelneuen Rechner nun bereit zum Testen seien... aber ich wollte ja erstmal den Rechner starten lassen und einfach mal schauen...
Nachdem mich diese ganzen Programme nur müde lächeln ließen (unglaublich wie viele unnötige Programme man auf einen nagelneuen Rechner packt, die teilweise mehr als tief im Win-System verankert sind...) habe ich den Rechner wieder herunter gefahren - inzwischen war mehr als eine Stunde an "Automatischer Vorkonfiguration" vergangen. Gebrannte Ubuntu Alternate 7.10 in den Rechner und gestartet. Die Installation verlief so unglaublich einfach, dass innerhalb von kürzester Zeit jegliche Skepsis verschwunden war und ich dem fertigen System mit freudiger Erwartung entgegen sah.
Wo Licht ist fällt auch Schatten
Da ich diese Überschrift mag, verwende ich sie auch hier und trefflich für das gleiche Thema: wlan. Alles hat soweit gleich zu beginn einwandfrei funktioniert, nur wlan nicht. Da ich mich aber schon zuvor etwas informiert habe und dieses Problem schon erwartete, riss es mich nun bei Leibe nicht vor Überraschung vom Hocker, obgleich ich mir ein wenig die Hoffnung eingestehen musste, diesem Problem doch nicht begegnen zu müssen - nun war es aber da und wollte behoben werde. Dank der beiden großartigen Communitys Ubuntuusers.de und Ubuntuforum.de wurde mir freundlich und mit großem Ehrgeiz und Tatendrang geholfen, dem Problem bei zu kommen und letztendlich wurde es auch beseitigt - wenn es auch damals Tage, viel Suchen und unzählige, schlaflose Stunden gedauert hat. Ansonsten lief das System einwandfrei und jede Kleinigkeit die man darin entdecken konnte, erfreute stets aufs neue. Natürlich war die Anfangszeit nicht nur rosig, so war ich zwar schon zu Win-Zeiten von Trillian (Messenger) auf Pidgin umgestiegen, auch Open Office war bereits zuvor meine Umgebung für die alltägliche Büroarbeit, Firefox fürs Surfen und Thunderbird für eMails, doch gerade bei Phase 5 (Html-Editor) und natürlich Photoshop fiel der Umstieg zu Anfang mehr als schwer und brachte mich des öfteren schon knapp davor zurück zu wollen - trotz einiger Versuche mit Wine. Doch habe ich mit Bluefish einen würdigen Nachfolger für, das doch schon sehr in die Jahre gekommene Ulli Meybohm Meisterwerk gefunden, der nun wohl für Linux programmiert, mir hier jedoch noch nicht aufgefallen ist. Photoshop hingegen gedenke ich noch hin und wieder, aber auch hier hat Gimp inzwischen seinen wohlverdienten Platz eingenommen und ist Dank dieses Plugins (Gimp vs Photoshop - Layer-Effekte auch in Gimp) beinahe schon ebenbürtig, wenn nicht auf seine Art schon weit voraus - auch wenn ich noch immer "Ordner" vermisse.
Heute
Nun liegt Ubuntu schon in der Version 9.04 vor und auch 9.10 ist nicht mehr so fern - immer mehr Neuerungen machen es zu einem nahezu perfekten System und auch die Probleme mit wlan sind so gut wie ausgeräumt. Es ist einfach rundherum ein wunderbares und vollwertiges Betriebssystem, welches keinen Vergleich zu Win scheuen muss, auch wenn vergleichen schlicht sinnfrei ist, denn der Charme von Ubuntu Linux, der Open Source Gemeinschaft mit all den großen, den großartigen Entwicklern und kleinen Mitentwicklern, die -wie ich mit oYoX.de- freiwillig und gerne ihr Wissen zu einem gigantischen Pool an Erfahrung und Weisheit aufbauen ist mit nichts zu vergleichen. Danke an alle, die dies möglich machen. Danke.