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8. Juni 2023

openSUSE Leap 15.5 ist ein weiteres Minor-Release, das auf SUSE Linux Enterprise Server 15 (SLES 15) basiert. Nach längerer Pause (zuletzt habe ich mir in diesem Blog openSUSE 15.1 angesehen) ist es wieder einmal Zeit, einen Blick in die openSUSE-Welt zu werfen.

openSUSE 15.5 mit KDE/Plasma-Desktop

Versionsnummern

openSUSE zeichnet sich durch einen seltsamen Mix aus alter und aktueller Software aus. Vollkommen unbegreiflich ist die uralte Python-Version (aktuell wäre 3.11).

Basis             Desktop             Programmierung   Server
---------------   ------------------  --------------   --------------
Kernel     5.14   KDE Plasma    5.27  bash       4.4   Apache     2.4
glibc      2.31   Gimp          2.10  docker   20.10   CUPS       2.2
X-Server   1.20   LibreOffice    7.4  gcc       12.2   MariaDB   10.6
Wayland    1.21                       git       2.35   OpenSSH    8.4
Mesa       20.2                       Java     11/17   qemu/KVM   7.1
Systemd     249                       PHP    7.4/8.0   Postfix    3.7
NetworkMan 1.38                       podman     4.4   Samba     4.17
GRUB       2.06                       Python     3.6

Sie können bei der Installation zwischen mehreren Desktop-Systemen wählen. Viele openSUSE-Anwender entscheiden sich für KDE. Gnome steht nur in der ziemlich alten Version 41 zur Verfügung.

Wenn Sie openSUSE in Kombination mit aktueller Software einsetzen möchten, sollten Sie sich die Rolling-Release-Variante Tumbleweed ansehen. Persönlich bin ich der Meinung, dass Tumbleweed das »bessere« openSUSE ist.

Installation und Administration

Die Installation von openSUSE funktioniert gut wie eh‘ und je. Das Installationsprogramm brilliert vor allem bei komplizierten Setups mit RAID und LVM. Standardmäßig kommt das Dateisystem btrfs zum Einsatz, wobei diverse Subvolumes für /var, /tmp usw. eingerichtet werden. Außerdem werden bei jeder Paket-Installation und bei jedem Update Snapshots erstellt. Diese Snapshots ermöglichen es, eine fehlgeschlagene Paketoperation rückgängig zu machen. (Allzu oft tritt dieser Fall in der Praxis nicht auf. Ich hatte dazu in den letzten Jahren nie die Notwendigkeit, egal, unter welcher Distribution ich gerade gearbeitet habe.)

Das Systemadministrations-Tool YaST war über lange Zeit das Unterscheidungsmerkmal zwischen SUSE und anderen Distributionen. Mittlerweile wirkt YaST aber definitiv angestaubt. Beispielsweise sind die Module zur Software-Verwaltung aus heutiger Sicht unübersichtlich und verwirrend organisiert. Das Firewall-Modul findet außer ‚docker‘ keine Netzwerkschnittstellen. Das AppArmor-Modul eignet sich gerade noch dazu, AppArmor zu deaktivieren bzw. wieder zu aktivieren.

Warum openSUSE?

Ich habe mich in den letzten Jahren immer wieder gefragt: Was macht die Attraktivität von openSUSE aus? Laut metrics.opensuse.org sind die Nutzerzahlen in den letzten zwei Jahren stark gestiegen. Auch auf distrowatch.com hält sich openSUSE in den Top-10. (Ich war vor 20 Jahren selbst großer SUSE-Fan, aber das hat sich gelegt.)

  • openSUSE ist großartig, wenn Sie beruflich oder für den Unterricht eine kostenlose Trainingsumgebung für SLES brauchen.
  • openSUSE konzentriert sich für die Desktop-Anwendung auf KDE. Wer KDE bevorzugt, hat im Linux-Mainstream wenig Auswahl. openSUSE ist dann durchaus eine sinnvolle Option.

  • openSUSE verzichtet in der Grundausstattung auf Snap- oder Flatpak-Pakete. Gerade im Vergleich zu Ubuntu kann man das als Pluspunkt sehen.

Ausblick

Für seine Enterprise-Version arbeitet SUSE momentan an einem Komplettumbau. SLES 15 soll durch die Adaptable Linux Platform (ALP) abgelöst werden. ALP basiert auf Micro OS, einer neuartigen immutable Distribution, bei der Updates in Form von atomaren Transaktionen (und nicht durch die Aktualisierung von Paketen) erfolgen. SUSE ALP ist allerdings nur das Kern-Betriebssystem. Die darin installierten Anwendungen sollen ähnlich wie Container (denken Sie an Docker oder Podman) laufen. Red Hat und Canonical experimentieren mit Silverblue bzw. mit Ubuntu Core und Snaps und in eine ähnliche Richtung.

openSUSE Leap 16 oder vielleicht auch openSUSE ALP wird diesen Paradigmen-Wechsel nachvollziehen. Bis es soweit ist, wird wohl noch einige Zeit vergehen — denn vorher soll es mit openSUSE 15.6 noch ein Minor Release geben (siehe news.opensuse.org).

Quellen/Links

Download, Release Informationen und sonstige Dokumentation

ALP/MicroOS/Silverblue/Ubuntu Core

6. Juni 2023

Mozilla hat Firefox 114 für Windows, Apple macOS und Linux veröffentlicht. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen – wie immer auf diesem Blog weit ausführlicher als auf anderen Websites.

Download Mozilla Firefox für Microsoft Windows, Apple macOS und Linux

Neue Einstellungsoberfläche für DNS over HTTPS (DoH)

DNS over HTTPS, kurz: DoH, soll die Sicherheit und Privatsphäre der Nutzer verbessern. Standardmäßig aktiviert ist dieses Feature derzeit nur für Nutzer in den USA. Über die Einstellungen kann allerdings jeder DoH aktivieren.

Die Einstellungen für DoH sind nicht länger hinter einer Schaltfläche in den Verbindungs-Einstellungen versteckt. Stattdessen gibt es dafür jetzt einen großen Abschnitt im Reiter „Datenschutz & Sicherheit“ in den Firefox-Einstellungen. Die neuen Einstellungen bieten verschiedene Optionen mit ausführliche Erklärungen. Außerdem lassen sich darüber jetzt auch Ausnahmen verwalten.

DNS over HTTPS Einstellungen in Firefox 114

Erweiterungen im Erweiterungs-Menü sortieren

Mit Firefox 109 wurde ein neues Erweiterungs-Menü links vom Hauptmenü eingeführt. Seit Firefox 113 lässt sich die Schaltfläche an eine beliebige Stelle innerhalb der Navigations-Symbolleiste verschieben. Und ab Firefox 114 ist es möglich, die Reihenfolge der Erweiterungen innerhalb des Erweiterungs-Menüs beliebig anzupassen. Dafür gibt es entsprechende Einträge beim jeweiligen Zahnrad-Menü.

Sonstige Endnutzer-Neuerungen von Firefox 114

Im Lesezeichen-Menü, welches optional zur Symbolleiste hinzugefügt werden kann, wurde ein Eintrag ergänzt, um die Lesezeichen zu durchsuchen. Ebenso wurde ein Eintrag zum Suchen im Chronik-Bereich des Hauptmenüs ergänzt.

Das Hilfe-Menü beinhaltet einen neuen Eintrag „Zu einem neuen Gerät wechseln“, welches auf ein Support-Dokument weiterleitet, in welchem erklärt wird, wie man seine Firefox-Daten sichert und auf ein anderes Gerät überträgt.

Der Import aus anderen Browsern unterstützt nun auch gespeicherte Formulardaten aus auf Chromium basierenden Browsern.

Die CPU-Auslastung von Antivirus-Software unter Windows, während Firefox ausgeführt wird, wurde reduziert.

Im Bild-im-Bild-Modus für Videos werden jetzt auch Untertitel für Videos von ted.com unterstützt. Außerdem kann im Bild-im-Bild-Modus ab sofort die Taste „f“ verwendet werden, um in den Vollbildmodus und wieder zurück zu wechseln.

Die Theme-Unterstützung der „Seite durchsuchen“-Leiste wurde verbessert.

Empfehlungen auf der Firefox-Startseite von Mozillas Pocket-Dienst gibt es ab sofort auch in den Ländern Frankreich, Italien sowie Spanien.

Der Barrierefreiheits-Inspektor der Entwicklerwerkzeuge wurde dahingehend verbessert, dass dieser nun alle ARIA-Rollen besser erkennt.

Wird über about:config der Schalter network.http.http2.send-buffer-size auf 0 gesetzt, verbessert dies die Upload-Geschwindigkeit von Firefox signfikant. Ab Firefox 115 wird dies standardmäßig der Fall sein.

Mehr Sicherheit für Firefox-Nutzer

Auch in Firefox 114 wurden wieder mehrere Sicherheitslücken geschlossen. Alleine aus Gründen der Sicherheit ist ein Update auf Firefox 114 daher für alle Nutzer dringend empfohlen.

Verbesserungen der Webplattform

Mac-Benutzer können jetzt Videos von ihren Kameras in allen unterstützten nativen Auflösungen aufnehmen und sind nicht mehr auf eine maximale Auflösung von 1280 × 720 px beschränkt.

Benutzer von macOS, Linux und Windows 7 können jetzt FIDO2 / WebAuthn Authentifikatoren über USB verwenden.

Firefox 114 bringt Unterstützung für die WebTransport-API, von welcher insbesondere Live-Streaming und Spiele profitieren können.

DedicatedWorkers sowie SharedWorkers unterstützen jetzt das Laden von ECMAScript-Modulen.

Firefox unterstützt nun die CSS Level 4 supports()-Syntax für @import-Regeln. Die CSS calc()-Funktion unterstützt jetzt außerdem die infinity- sowie NaN-Konstanten. Verbesserungen gab es auch für die :lang()-Pseudoklasse. Außerdem wird die nicht die standardisierte Eigenschaft -webkit-text-security aus Kompatibilitätsgründen nun unterstützt.

Weitere Neuerungen für Entwickler von Websites und Browser-Erweiterungen lassen sich in den MDN Web Docs nachlesen.

Der Beitrag Mozilla veröffentlicht Firefox 114 erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

Di, 6. Juni 2023, Ralf Hersel

Na ja, "Distro" ist etwas übertrieben. Conty ist ein einfach zu verwendender, komprimierter, unprivilegierter Linux-Container, der aus einer einzigen ausführbaren Datei besteht. Er ist so einfach und benutzerfreundlich wie möglich gestaltet und läuft in fast allen GNU/Linux-Distributionen. Man kann ihn verwenden, um beliebige Anwendungen, einschliesslich Spiele (Vulkan und OpenGL), auszuführen.

Im Screenshot seht ihr das Terminal einer normalen Linux-Installation in einer virtuellen Maschine. Darin habe ich mit dem Befehl conty.sh steam die Anwendung Steam gestartet. In der Linux-Installation ist kein Steam vorhanden. Conty enthält gut 900 Pakete, darunter Wine, Steam, Lutrix, PlayOnLinux, Bottles, OBS Studio und Firefox.

Conty besteht aus einer einzigen ausführbaren Datei, die man überallhin mitnehmen kann und basiert auf Arch-Linux. Durch die Vielzahl an enthaltenen Paketen kann man fast alles ausführen. Alle Anwendungen, die man mit Conty startet, lesen und speichern ihre Konfigurationen im HOME-Verzeichnis. Da es sich nur um einen Container handelt, gibt es praktisch keinen Performance-Overhead, sodass alle Anwendungen mit voller Geschwindigkeit laufen. Conty unterstützt Xorg, Wayland und XWayland.

Um den Linux-Container zu verwenden, lädt man diese Datei herunter, macht sie ausführbar und startet sie in einem Terminal mit der Anwendung als Parameter, die man laufen lassen möchte (siehe Titelbild). Viele weitere Informationen und Anwendungsbeispiele zu Conty findet ihr auf der Projektseite:

Quelle: https://github.com/Kron4ek/Conty


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5. Juni 2023

Mo, 5. Juni 2023, Lioh Möller

Die Entwicklung von MINIX 3 scheint bereits seit einiger Zeit nicht mehr voranzuschreiten. Die letzte Änderung im MINIX 3 Git-Repository ist auf den 14. November 2018 datiert.

Eine mögliche Erklärung ist, dass Andrew S. Tanenbaum 2014 seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten hat und seine Tätigkeit an der VU Universität damit endete. Dort hat er lange Zeit zusammen mit einem Team von Doktoranden an MINIX 3 gearbeitet.

Es wurden bereits einige konstruktive Vorschläge angebracht, um die Situation zu verbessern, bisher konnte jedoch noch keine nachhaltige Lösung gefunden werden.

Im Gegensatz zu Linux handelt es sich bei Minix um ein Betriebssystem mit Mikrokernel-Architektur. Dabei übernimmt der Betriebssystemkern nur essenzielle Aufgaben wie die Speicher- und Prozessverwaltung sowie Grundfunktionen zur Synchronisation und Kommunikation. Weitere Prozesse und Gerätetreiber laufen als separate user-mode Prozesse.

Auf einem monolithischen System kann ein Fehler in einem Treiber leicht zum Absturz des gesamten Kernels führen. Dies ist bei Minix 3 weit weniger wahrscheinlich.

Möglicherweise hat diese Architektur auch Intel motiviert, Teile des Minix 3 Codes als Basis für die hauseigene Implementierung der Intel Management Engine zu nutzen.

Leider wurden die Änderungen und Weiterentwicklungen am Quellcode seitens Intel bis anhin nicht veröffentlicht, was anhand der BSD-Lizenz grundsätzlich möglich ist.

Der Entwickler und Blogger Thom Holwerda fordert nun, dass der Hardwarehersteller einen Beitrag zur Weiterführung des Betriebssystems leistet, um den Fortbestand des Betriebssystems zu sichern.

Falls er damit Erfolg hat, könnte dies neuen Schwung in die Entwicklung des Freien Betriebssystems bringen.

Quelle: https://www.osnews.com/story/136174/minix-is-dead/

Screenshot: https://blog.minix3.org/2007/01/10/equinox-desktop-available/ mit Equinox-Desktop-Environment


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4. Juni 2023

Mit dieser Woche geht auch der Monat Mai zu Ende. Wirft man einen Blick in die LLM-Timeline, so fällt auf, dass der Monat im Wesentlichen durch die Open-Source-Modelle dominiert wurde. Die Highlights sind hier StarCoder als Code-LLM, RedPajama-INCITE für normale Gespräche und Falcon, ein LLM, das LLaMA den Rang abgelaufen hat.

Falcon ab sofort unter der unmodifizierten Apache 2.0

Falcon von der TII hat in dieser Woche auch wieder Schlagzeilen gemacht. Es dominiert nicht nur weiterhin das Open LLM Leaderboard, sondern steht nun unter der unmodifizierten Apache-2.0-Lizenz, wie bereits Thomas Wolf auch berichtete.

Interessant ist diese Nachricht, weil damit erstmals ein sehr leistungsfähiges LLM unter einer Lizenz steht, die weitestgehend auch kommerziellen Betrieb zulässt. Die Apache-2.0-Lizenz ist ein wichtiger Grundbaustein der Open-Source-Software-Community und ist in vielen Projekten verbreitet, z. B. natürlich den Apache-Projekten, aber auch Kubernetes oder Swift.

In meinen Augen ist es ungewohnt, eine Lizenz für Source Code für ein Modell zu nutzen. Das ist so ein wenig wie Source Code unter eine Creative-Commons-Lizenz zu stellen: es geht, aber war vielleicht nicht die Intention der Initiatoren. Ob speziell angepasste Lizenzen sinnvoller für die Belange von KI-Modellen sind, wird sich über die Zeit zeigen. Die Lizenzierung unter der Apache-2.0-Lizenz bringt allerdings eine gewisse Sicherheit mit sich, da diese Lizenz und ihre Verwendungsweise schon lange erprobt sind.

Der Schachzug der Autoren ist clever: da dieses leistungsstarke Modell nun unter einer offenen Lizenz steht, ist anzunehmen, dass viele Forscher dieses als Grundlage nehmen. Somit macht sich im besten Fall das TII einen Namen in der LLM-Community, ähnlich, wie es Meta in der ersten Jahreshälfte vorgeführt hat.

Direct Preference Optimization: Konkurrenz für RLHF?

Die Entwicklung der LLMs geht ungebremst weiter. Und so gibt es nicht nur neue Modelle, sondern auch neue Methodiken, um bessere Modelle zu erreichen. Ein wesentlicher Baustein, der ChatGPT ermöglicht hat, war InstructGPT mit Reinforcement Learning from Human Feedback, kurz RLHF. Hier bewertet ein Mensch die Ausgaben eines Modells und erstellt ein Ranking. Dieses Ranking kann zum weiteren Training herangezogen werden. Das resultierende Modell wird dadurch präsizer und bei den Antworten besser an den menschlichen Bedürfnissen ausgerichtet.

Rafailov, Sharma, Mitchell et al., allesamt Forscher der Stanford University, haben sich nun damit beschäftigt, ob man einen Zwischenschritt in dem Verfahren entfernen kann. Sie berichten nun, dass dies mit Erfolg möglich ist. Das dafür verwendete Verfahren nennen sie Direct Preference Optimization und beschreiben es in ihrem Preprint.

NVIDIA weitet Marktkapitalisierung auf über 1 Billion USD aus

Zum Abschluss des Wochenrückblicks möchten wir auch einmal kurz auf wirtschaftliche Themen schauen. Der GPU-Hersteller NVIDIA hat in dieser Woche eine Marktkapitalisierung von über 1 Billion USD (engl. 1 trillion USD) erreicht. Auch wenn man sich in Anbetracht von Inflation über diese scheinbar willkürliche Zielmarke streiten kann, zeigt es doch, dass NVIDIA als Unternehmen ähnlich hoch bewertet wird wie Apple (einer der bedeutendsten Hersteller mobiler Konsumentengeräte), Microsoft (Hersteller und Betreiber eines der größten Software-Ökosysteme der Welt) oder Alphabet (Betreiber einer Vielzahl bedeutender Internetdienste).

An der Börse wird die Zukunft gehandelt. Somit kann beziffert werden, welchen Wert (institutionelle) Anleger einem GPU-Hersteller beimessen. Der Erfolg von NVIDIA im AI-Geschäft geht in meinen Augen auf die CUDA-Schnittstelle und die immer leistungsfähigeren Systeme zurück. Einen generischen Zugriff auf die Grafikeinheiten zu geben, aus dem KI-Forscher die Eignung für das Training neuronaler Netze erkennen konnten. Das könnte einer der cleversten Schachzüge des Chipherstellers NVIDIA gewesen sein. Und solange Alternativen, ggfs. mit RISC-V auch aus dem Open-Source-Bereich, nicht mithalten können, wird NVIDIA auch in meinen Augen eine wichtige Rolle behalten.

Aus dem heutigen Wochenrückblick lässt sich eines erkennen: wenn man offen der Community Werkzeuge an die Hand gibt, wird sich irgendwer auf der Welt finden, der überrascht ist, für was sich dieses Werkzeug einsetzen lässt. Seine Ergebnisse werden dann vielleicht die ganze Welt überraschen. Genauso wie das AlexNet GPUs in der KI populär gemacht hat, werden auch LLaMA und Falcon neue interessante Innovationen hervorbringen. Seien wir gespannt, was auch die nächste Woche wieder bringt!

Mo, 5. Juni 2023, Lioh Möller

Desktopumgebungen wie LXDE oder i3 bieten keine on-screen Benachrichtigungen bei einer Änderung der Lautstärke über die Funktionstasten, welche heute auf fast allen Tastaturen vorhanden sind.

Abhilfe schafft ein kleines Programm namens Volnoti.



Zur Installation aus dem Quelltext müssen zunächst einige Abhängigkeiten installiert werden. Auf einem Debian-basierten System erfolgt dies mit folgendem Befehl:

sudo apt install libgtk2.0-dev libdbus-glib-1-dev

Daraufhin kann das Repository gecloned werden:

git clone https://github.com/davidbrazdil/volnoti.git

Der letzte funktionierende Commit liegt schon eine Weile zurück und kann wie folgt ausgecheckt werden:

cd volnoti
git checkout 958415b

Das Übersetzen des Quelltextes und die Installation erfolgt mit folgenden Befehlen:

autoreconf --force --install
autoupdate --force

./configure --prefix=/usr
make
sudo make install

Die Anwendung besteht aus zwei Komponenten: Einem Daemon namens volnoti welcher im Hintergrund auf Signale lauscht und der Anwendung volnoti-show zum Anzeigen der Desktopbenachrichtigungen.

Zum automatischen Start des Deamons unter LXDE kann folgende Zeile zur Datei ~/.config/lxsession/LXDE/autostart hinzugefügt werden:

@volnoti

Zum Aufruf von volnoti-show beim Drücken der Lautstärketasten kann xbindkeys verwendet werden, welches sich wie folgt installieren lässt:

sudo apt install xbindkeys

Die Konfiguration erfolgt in der Datei ~/.xbindkeysrc

# Increase volume
"amixer set Master 5%+ && volnoti-show $(amixer get Master | grep -Po "[0-9]+(?=%)" | tail -1)"
   XF86AudioRaiseVolume

# Decrease volume
"amixer set Master 5%- && volnoti-show $(amixer get Master | grep -Po "[0-9]+(?=%)" | tail -1)"
   XF86AudioLowerVolume

# Toggle volume
"amixer set Master toggle; if amixer get Master | grep -Fq "[off]"; then volnoti-show -m; else volnoti-show $(amixer get Master | grep -Po "[0-9]+(?=%)" | tail -1); fi"
   XF86AudioMute

Nach einer erneuten Anmeldung an der Desktopoberfläche sollten nun Benachrichtigungen bei einer Änderung der Lautstärke angezeigt werden.


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3. Juni 2023

Das Red Hat Display Systems Team – also das Team, das sich um den Desktop kümmert – hat angekündigt, die Paketierung von LibreOffice für zukünftige RHEL-Versionen und für Fedora einzustellen. Das ist in mehrfacher Hinsicht spannend.

Die Versionen RHEL 7, 8 und 9 werden selbstverständlich weiterhin unterstützt. Zukünftige Versionen werden jedoch kein LibreOffice mehr enthalten. Das Team hatte LibreOffice auch für Fedora paketiert und stellt dies ebenfalls ein. Hier sind die Releasezyklen kürzer und die Maßnahme greift daher schneller. Die Community könnte allerdings noch bei Fedora einspringen.

Der Grund ist einfach. Den kompletten Softwarestack von LibreOffice zu paketieren ist eine Menge Arbeit. Gleichzeitig gibt es ein offizielles Flatpak von LibreOffice auf Flathub. Die Entwickler wollen ihre Kapazitäten in Zukunft lieber in andere wichtige Projekte stecken (Wayland, HDR, etc.), anstatt Arbeitszeit in redundante Aktivitäten zu investieren.

Lektionen aus der Red Hat Entscheidung

Die Nachricht enthält mindestens drei spannende Lektionen.

1. Der Umbruch ist jetzt

Flatpak gibt es seit Jahren, unveränderliche Systeme schon länger (jetzt kommt auch Canonical). Beides hat nicht unbedingt etwas miteinander zu tun, aber beide Entwicklungen befruchten sich gegenseitig. Wer hier nicht aufspringt, könnte bald abgehängt werden. Das ist vergleichbar mit dem Trend zu Wayland, der einen Kahlschlag unter den Windowsmanagern und kleineren Desktopumgebungen auslösen könnte.

Nun schwenkt mit Red Hat ein ganz wichtiger Player um und stellt den Support für das Legacy-Paketmanagement im Bereich wartungsintensiver Endbenutzersoftware ein.

Das System, mit dem Software unter Linux verteilt wird, ist seit langem durch eine kolossale Ressourcenverschwendung gekennzeichnet. Dieselbe Software hunderte Male für verschiedene Distributionen und deren Versionen zu paketieren ist unglaublich ineffizient. So etwas kann nur in einem ehrenamtlichen Umfeld entstehen, in dem Arbeit keinen bezifferbaren Wert hat.

Die Befürworter der alten Technologie argumentieren dagegen immer, dass die Freiwilligen, die das eine tun, nicht unbedingt das andere tun würden. Das Beispiel des Red Hat Teams beweist das Gegenteil.

Alles andere, was an Gründen kursiert, ist vor allem FUD. Doppelte Bibliotheken mit Sicherheitslücken (Automatisierung, was ist das?), Speicherplatz (klar, eine 64 GB HDD mit ext2 Dateisystem stößt ohne Deduplizierung an ihre Grenzen), UNIX-Prinzipien (in alle Ewigkeit, Amen!), das Loblied auf die Alternativen, die ja angeblich nichts kosten und vermeintlich Open Source ausmachen, aber in Wahrheit nur der Entwicklung im Weg stehen.

Die Ängstlichen werden sich nun um Debian und Konsorten scharen. Zitternd, weil die Wahrheiten, die sie vor 20 Jahren verinnerlicht haben, zu erodieren beginnen. Der Linux-Desktop spaltet sich in zwei große Bereiche. Progressive Distributionen (mit Fokus auf das Enterprise-Umfeld), die sich weiterentwickeln (aktueller Stand RHEL/Fedora, SUSE, Ubuntu) und Legacy-Distributionen. Mal sehen, wie lange hier die Kompatibilität aufrechterhalten werden kann und wer die Nase vorn hat. Das wird spannend!

2. LibreOffice ist überflüssig

LibreOffice scheint nicht wichtig zu sein. Zumindest aus der Sicht eines Enterprise-Distributors wie Red Hat. Jedenfalls nicht wichtig genug, um noch Arbeit in die Paketierung zu stecken. Oder wenigstens unwichtig genug, um genau an LibreOffice dieses überfällige Exempel zu statuieren.

LibreOffice ist schon länger in der Krise. Die Community weigert sich, das zu diskutieren, jede Debatte wird sofort erstickt, weil man ja unbedingt die Fahne gegenüber Microsoft Office hochhalten möchte. LibreOffice ist ein typisches Beispiel für die Folgen einer Monopolstellung, die es im Open-Source-Bereich innehatte. Mangels Konkurrenz scheute man schwierige Schritte. Die Software ist uralt, voller Fehler, wenig performant, gemessen an den vorhandenen Entwicklerkapazitäten kommt man außerdem kaum voran und die Kompatibilität zum Marktführer Microsoft Office ist bei nahezu allen Konkurrenten besser. Gleichzeitig lässt die Community der TDF als Hauptentwickler kaum Luft zum Atmen.

Den Sprung auf mobile Plattformen hat LibreOffice nie geschafft und mit dem Aufkommen freier Alternativen wie OnlyOffice gibt es nun auch bedrohliche Konkurrenz im Open-Source-Bereich. Bei LibreOffice hat man sich stattdessen lieber weiter an OpenOffice abgearbeitet. Verletzungen der Vergangenheit statt Zukunft waren hier die Devise. Das kommt leider viel zu oft in der Open-Source-Community vor. Alleine wie viele bei SUSE an den Microsoft-Novell-Deal denken. Egal, andere Geschichte. Dokumente werden zunehmend in der Cloud bearbeitet und die freie Standardlösung ist hier Nextcloud + OnlyOffice und nicht LibreOffice. Am klassischen Office-Desktop dominiert sowieso noch Microsoft. Der Zug ist abgefahren.

Die Kunden von Red Hat scheinen keinen Premium-Support für LibreOffice zu wünschen. Wer die Software noch benötigt, nutzt das Flatpak. Alle anderen arbeiten sowieso mit Webapps. Im besten Fall OnlyOffice, im schlechtesten Google Docs.

3. Red Hat zieht sich zurück

Nach der Übernahme von Red Hat durch IBM im Jahr 2018 hatte ich bereits geschrieben, dass dies für den Linux-Desktop gefährlich werden könnte, da Red Hat einer der wenigen Treiber der Linux-Entwicklung ist. Es gibt zwar immer ein großes Brimborium um die Community und die Freiwilligen, aber die Kernprojekte – Kernel, zentrale Infrastruktur, Desktop, zentrale Softwarekomponenten wie Office oder Browser – werden von einigen wenigen Firmen bzw. von diesen bezahlten Entwicklern vorangetrieben.

IBM spart, bei Red Hat fallen viele Stellen weg. Betroffen unter anderem der Community Manager für Fedora. Lennart Poettering ist bereits zu Microsoft gewechselt. Nun also die Fokussierung im Desktop-Bereich. Das ist eine Entwicklung, die kritisch für den Linux-Desktop werden kann – unabhängig davon, ob man LibreOffice nun wichtig findet oder nicht.

Zusammengefasst

Die kommenden Jahre werden richtig spannend. Der Linux-Desktop verändert sich so sehr, wie seit dem Aufkommen von Ubuntu nicht.

Es wird jetzt wieder Leute geben, die mir Schwarzmalerei oder einen generellen Hass auf Linux vorwerfen. Dazu empfehle ich die Lektüre des letzten Blogeintrags von Jorge Castro. Die Veränderungen bei den großen Distributionen finden nicht im luftleeren Raum statt. Dahinter steckt eine intime Kenntnis der Kundenbedürfnisse und die Fähigkeit zur betriebswirtschaftlichen Kalkulation. Beides fehlt vielen Open-Source-Projekten. Die meisten normalen Anwender machen die Entwicklung mit ihrer jeweiligen Hausdistribution einfach mit. Diejenigen, die jetzt davon reden, dass die Massen zu Debian und Gentoo wechseln, sollten sich kritisch fragen, wie eng ihre eigene Blase ist. Ich prophezeie die gleiche „Massenwanderung“ wie damals zu Devuan.

2. Juni 2023

Fr, 2. Juni 2023, Lioh Möller

Der Entwickler Matthias Clasen hat mitgeteilt, dass zukünftige Red Hat Versionen die Freie Office-Suite LibreOffice nicht mehr enthalten sollen.

Diese Entscheidung betrifft auch das Engagement von Red Hat im Bereich der LibreOffice-Paketierung für Fedora. Die entstehende Lücke soll durch Flatpak-Pakete geschlossen werden.


Das Display Systems-Team von Red Hat, hat in der Vergangenheit primär an Verbesserungen von Wayland und der HDR-Unterstützung gearbeitet. Daraus resultierte jedoch, dass sich das Team weniger auf die Pflege von Desktop-Anwendungen konzentrieren konnte.

Clasen betonte jedoch, dass LibreOffice in RHEL 7, 8 und 9 weiterhin mit den notwendigen Sicherheitskorrekturen für die Lebensdauer dieser Versionen versorgt werden soll. Das Team werde auch an Upstream-Verbesserungen für LibreOffice arbeiten, damit diese dann in der Flatpak zur Verfügung stünden.

Weitere Details finden sich auf der Fedora-Entwicklungsliste.


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1. Juni 2023

Mit Fiddler hat Mozilla Ventures seine nächste Investition in ein KI-Unternehmen bekannt gegeben.

Das ist Mozilla Ventures

Mozilla Ventures ist ein anfänglich mit 35 Millionen USD ausgestatteter Risikokapitalfonds, über welchen Mozilla in Startups investiert, welche das Internet und die Tech-Industrie in eine bessere Richtung bringen. In den letzten Monaten wurden bereits einige Investitionen bekannt, darunter heylogin, Secure AI Labs, Block Party, Webacy, Lockr, Rodeo, Lelapa AI und Themis AI.

Einige der zuvor genannten Startups beschäftigen sich mit Themen der sogenannten Künstlichen Intelligenz (KI). Dazu kommt mit Mozilla.ai die Gründung eines neuen Tochterunternehmens von Mozilla, worüber ein vertrauenswürdiges, unabhängiges sowie quelloffenes KI-Ökosystem aufgebaut werden soll. Mit Fakespot wurde außerdem ein weiteres KI-Unternehmen vollständig übernommen.

Mozilla Ventures investiert in KI-Unternehmen Fiddler

Nun hat Mozilla Ventures die nächste Investition in ein KI-Unternehmen bekannt gegeben. Die Fiddler AI Observability Platform soll Unternehmen mehr Einblick in ihre prädiktiven und generativen KI-Modelle geben. Die Plattform von Fiddler soll demnach Stakeholdern verstehen helfen, warum Vorhersagen gemacht werden und welche Verbesserungen für bessere Ergebnisse notwendig sind – und so letztlich vertrauenswürdigere KI-Systeme schaffen.

Noch mehr Investitionen von Mozilla

Mozilla investiert derzeit aber nicht nur über Mozilla Ventures und mozilla.ai. Unabhängig von diesen neuen Organisationen hat Mozilla im März bekannt gegeben, Hauptinvestor der Mastodon-App Mammoth zu sein. Bereits im Dezember wurde bekannt, dass Mozilla sowohl Active Replica, welche maßgeschneiderte Lösungen für virtuelle Räume und Ereignisse für Mozilla Hubs anbieten, vollständig übernommen hat, als auch Pulse, ein Unternehmen für maschinelles Lernen.

Der Beitrag Mozilla Ventures investiert in KI-Unternehmen Fiddler erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

Do, 1. Juni 2023, Lioh Möller

Wer eine GTK-basierte Desktopumgebung nutzt, dem ist möglicherweise bereits aufgefallen, dass Qt6 Applikationen nicht in einem einheitlichen Erscheinungsbild dargestellt werden. Für Qt5 ist eine mögliche Lösung die Nutzung des qt5-style-plugin-gtk2 Paketes. Mit dessen Hilfe wird veranlasst, dass das Aussehen von Qt5 Applikationen auf die konfigurierte GTK Theme adaptiert werden.



Eine ähnliche Möglichkeit stellt auch der Entwickler trialuser02 mit Qt6Gtk2 zur Verfügung.

Zur Installation auf einem Debian-basierten System müssen zunächst die benötigten Abhängigkeiten installiert werden:

sudo apt install libgtk2.0-dev qmake6 qt6-base-dev qt6-base-private-dev

Daraufhin kann das Repository des Projektes gecloned werden:

git clone https://github.com/trialuser02/qt6gtk2.git

Die Übersetzung des Quelltextes erfolgt in mehreren Schritten:

cd qt6gtk2
qmake6
make
sudo make install

Nach der Installation muss folgende Umgebungsvariable gesetzt werden. Dies kann beispielsweise in einer Datei /etc/X11/Xsession.d/02qt-gtk2 erfolgen.

export QT_QPA_PLATFORMTHEME=gtk2

Nach einer erneuten Anmeldung werden auch Qt6 Applikationen einheitlich dargestellt.

Quelle: https://github.com/trialuser02/qt6gtk2


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Do, 1. Juni 2023, Lioh Möller

Der Entwickler Daniel Micay war bis Mitte 2018 im Projekt CopperheadOS aktiv. Nach einer öffentlich ausgetragenen Schlammschlacht mit dem Geschäftsführer James Donaldson schied er allerdings aus und entschied sich, mit GrapheneOS ein eigenes Projekt zu starten.

Dabei handelt es sich ebenfalls um ein auf Sicherheit ausgelegtes Android-Custom-ROM. Auch bei uns ist ein entsprechender Erfahrungsbericht zu finden.

Sicherheitslösungen stehen oftmals im Fokus der Öffentlichkeit und erfahrungsgemäss herrscht in der GrapheneOS Community ein eher rauer Umgangston. Dies führte jedoch so weit, dass sich Daniel Micay bedroht gefühlt hat und er sich resultierend daraus nun von seiner Verantwortlichkeit im Projekt zurückzieht.

Seiner Einschätzung nach sollte GrapheneOS auch weiterhin gut betreut sein, sodass Anwender keine spürbaren Änderungen befürchten müssen.

Quelle: https://nitter.net/DanielMicay/status/1662212227561308160


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31. Mai 2023

Mozilla hat offiziell die bevorstehende Einstellung der Unterstützung veralteter Betriebssysteme seitens Firefox angekündigt. Dies betrifft Windows 7, Windows 8, macOS 10.12, macOS 10.13 sowie macOS 10.14.

Bereits am 14. Januar 2020 hatte Microsoft die Unterstützung seines Betriebssystems Windows 7 offiziell eingestellt, die Einstellung der Unterstützung von Windows 8.1 folgte am 10. Januar 2023. Seitens Apple gibt es keine offiziellen Daten für Support-Enden, das letzte Update für macOS 10.14 erschien allerdings im Juli 2021. Dies ist für Nutzer insofern relevant, als dass es für diese Betriebssysteme keine Sicherheits-Updates mehr gibt. Nutzer sollten daher unbedingt auf ein aktuelles Betriebssystem umsteigen, falls noch nicht geschehen.

Nun ist offiziell, dass Firefox 115 die letzte Firefox-Version sein wird, welche Windows 7, Windows 8, macOS 10.12, macOS 10.13 sowie macOS 10.14 unterstützen wird. Entsprechende Nutzer werden mit Erscheinen von Firefox 115 im Juli automatisch auf Firefox ESR migriert werden, die Firefox-Version mit Langzeit-Unterstützung. Das bedeutet, dass diese Nutzer über Firefox ESR 115 noch bis Juli 2024 mit Sicherheits-Updates für Firefox versorgt werden. Danach ist endgültig Schluss und es wird auch keine Sicherheits-Updates für Firefox mehr geben.

Firefox 116 und höher wird auf Windows 7, Windows 8, macOS 10.12, macOS 10.13 und macOS 10.14 gar nicht mehr gestartet werden können. Neue Systemvoraussetzung ab Firefox 116 ist damit Windows 10 oder höher respektive macOS 10.15 oder höher.

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Mi, 31. Mai 2023, Ralf Hersel

Schenkt man dem Canonical Mitarbeiter Oliver Grawert Glauben, so soll es mit der LTS Version Ubuntu 24.04 auch eine immutable Variante für den Desktop geben. Damit gäbe es neben der klassischen Version, mit Debian-Paketen und Snap-Paketen, auch eine unveränderbare Variante von Ubuntu, die ausschliesslich Snap-Pakete unterstützt. Es bleibt dann den Anwender:innen überlassen, für welche Version sie sich entscheiden.

Mit Ubuntu Core gibt es bereits eine immutable Variante, die jedoch für IoT und Embedded Systeme gedacht ist und sich nicht für den Desktop eignet. Der neue Ubuntu-Core-Desktop wird eventuell im April 2024 erscheinen.

Unveränderliche Desktop-Distributionen liegen derzeit im Trend. Sie bieten Vorteile gegenüber traditionellen Ansätzen, darunter bessere Sicherheit und Zuverlässigkeit durch ein schreibgeschütztes Dateisystem, transaktionale Updates und einfaches Rollback von Änderungen. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis Canonical auch auf diesen Zug aufspringen würde.

Quelle: https://www.reddit.com/r/linux/comments/13w3ca1/allsnap_ubuntu_desktop_coming_next_year/


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30. Mai 2023

Di, 30. Mai 2023, Ralf Hersel

In der Einleitung im ersten Artikel, der Installation im zweiten Beitrag und der Konfiguration im dritten Teil, geht es heute um die Paketverwaltung bei Arch-Linux. Die Installation der Distribution hat uns zwei Paketmanager beschert, den Arch-eigenen pacman und GNOME-Software als Bestandteil der GNOME-Desktopumgebung. Man mag sich über zwei Anwendungen für die Software-Installation freuen, tatsächlich sehe ich das als Nachteil. Du möchtest lieber eine Anwendung haben, die sich um sämtliche Pakete auf dem System kümmert. Ansonsten sind Doppelspurigkeit und Inkonsistenzen vorprogrammiert.

Obwohl pacman ein sehr guter und schneller Paketmanager ist, kümmert sich die CLI-Anwendung nur um native Arch-Pakete entsprechend der bereitgestellten (konfigurierten) Repositories. Von Paketformaten wie deb, flatpak, snap oder Paketen aus dem AUR (Arch-User-Repository) hat pacman keine Ahnung. Um zu sehen, wie pacman vom Installer konfiguriert wurde, lohnt sich ein Blick in seine Konfigurationsdatei: sudo nano /etc/pacman.conf. Darin findet ihr zwei interessante Einträge:

#ParallelDownloads = 5

Hier lohnt es sich, den # am Anfang zu entfernen, um parallele Download von Pakete einzuschalten. Damit erhöht sich die Geschwindigkeit von Installationen und Updates massiv.

Um zu erfahren, welche Repositories verwendet werden, scrollt ihr nach unten bis zum Abschnitt REPOSITORIES. Dort seht ihr, dass [core] und [extra] eingeschaltet sind, während die [test-repos] sowie [multilib] ausgeschaltet sind. Diese Einstellung könnt ihr so belassen. Wer sich näher über die Bedeutung informieren möchte, kann es hier nachlesen. Nun empfehle ich einen Blick in die Datei /etc/pacman.d/mirrorlist zu werfen. Falls ihr ausschliesslich Server aus eurem Land seht, habt ihr bei der Installation alles richtig gemacht. Wobei sich das nicht so pauschal sagen lässt. Es kann sein, dass ausländische Server besser für euch geeignet sind. Um das herauszufinden, kann man folgendes machen:

Aktualisiert die Arch-Pakete mit (wundert euch nicht über den seltsamen Befehl, dazu komme ich später):

sudo pacman -Syu

Installiert das Paket reflector:

sudo pacman -S reflector

Dieses Programm sucht nach den schnellsten Mirror-Servern in den angegebenen Ländern. So wird es ausgeführt:

sudo reflector --country 'Germany,Switzerland,Austria' --latest 5 --age 2 --fastest 5 --protocol https --sort rate --save /etc/pacman.d/mirrorlist
oder
sudo reflector --country '' --latest 5 --age 2 --fastest 5 --protocol https --sort rate --save /etc/pacman.d/mirrorlist

Falls ihr den Country-Eintrag leer lasst, werden die weltweit schnellsten Server verwendet.

Das Standard-Repository von Arch enthält Tausende von Paketen. Das Arch User Repository (AUR) enthält viele weitere Anwendungen, die von Benutzern eingereicht wurden. Das stellt zwar ein gewisses Risiko dar, ist in manchen Fällen aber unabdingbar, wie wir gleich sehen werden. Um Pakete aus dem AUR installieren zu können, wird ein AUR-Helper wie yay, paru oder picaur benötigt. Yay wird so installiert:

sudo pacman -S --needed git base-devel
git clone https://aur.archlinux.org/yay.git
cd yay
makepkg -si

Jetzt könnt ihr mit yay -S [Paketname] auch Anwendungen aus dem AUR installieren.

An dieser Stelle möchte ich einen Witz einschieben, der meine Meinung zu dieser Folge der Artikel-Serie wiedergibt:

Wenn ihr einen gesunden Smoothie mixen wollte, nehmt ihr eine Handvoll Brokoli, ein paar Baslikumblätter und etwas Wirsing. Das püriert ihr mit einem Mixer und füllt die Mischung mit Ziegenmilch auf. Zum Schluss garniert ihr euren Smoothie mit geriebenen Mandeln. Dann schüttet ihr die Brühe in die Toilette und macht euch ein Bier auf.

Die Bedienung von pacman (und auch yay) ist etwas kryptisch. Statt der intuitiven Kommandos install, remove, update usw., wie man sie von anderen Paketmanagern (apt, pamac) kennt, verwendet Arch seltsame Parameter. Hier ist eine Übersetzungshilfe:

Install:                     sudo pacman -S Paketname
Remove:                      sudo pacman -R Paketname
Update:                      sudo pacman -Syu
List all installed packages: pacman -Q
Search a installed package:  pacman -Q 'Paketname'

Neben pacman und yay hat uns die Installation von GNOME auch die Anwendung GNOME Software beschert.

GNOME Software ist so konfiguriert, dass damit nur Flatpaks von flathub.org verwaltet werden können. Falls man native Arch-Pakete, AUR-Pakete und Flatpaks verwenden möchte, hat man es mit zwei Situationen zu tun. Pamac und yay informieren nicht über ausstehende Aktualisierungen. Ich kann mich täuschen, habe jedoch bei meinen Arch-Installationen bisher noch keine Notifikationen gesehen. GNOME Software wird euch über Flatpak-Updates informieren. Man kann mit dieser Situation leben; optimal ist sie aber nicht.

Und jetzt kommt der Moment, in dem einem die Idee kommt, den Smoothie in den Ausguss zu schütten. Wie wäre es mit einer Paketverwaltung, die sich um alle Formate kümmert? Bühne frei für pamac, die Manjaro-Paketverwaltung. Und genau an dieser Stelle höre ich die Leserschaft raunen:

Dann kann ich mir ja gleich Manjaro installieren. Wozu soll ich diese Klimmzüge in Arch-Linux machen?

Ja und nein. Zwar bietet Manjaro mit pamac eine Paketverwaltung, die alles kann und auch sehr bequem und schnell ist, aber der Release-Zyklus und die Repositories sind ganz andere. Arch ist ein echtes Rolling-Linux, während Manjaro 'nur' semi-rolling ist. Man bezeichnet das auch als kuratiertes Rolling Release Modell. Im Gegensatz zu Arch, werden bei Manjaro die Pakete nicht direkt ausgespielt, sondern landen zuerst in den Unstable-, Testing-, Stable-Zweigen der Repositories. Diese sind nicht identisch mit den Arch-Repos!

Wer pamac in Arch-Linux als alleinige Paketverwaltung verwenden möchte, kann das machen. Dazu installiert man über yay das pamac-Paket. Aber Achtung, es ist ein Installations- und Build-Marathon:

yay -S pamac

Nach diesem harmlosen Befehl bricht die Installationshölle über euch herein, weshalb ich den exakten Ablauf hier nicht dokumentieren möchte. Achtet bitte genau auf die Auswahlen, die ihr trefft, sonst habt ihr ganz schnell Snap mit im Boot. Nach der ewig langen Installation präsentiert sich pamac benutzer- und einstellungsfreundlich:

Damit endet diese Serie über Arch-Linux. Ihr konntet die Grundlagen lesen, die Installation durchführen, das System konfigurieren und das Paketmanagement kennenlernen. Mit dem Arch-Installer ist Arch nicht viel schwieriger in Betrieb zu nehmen als andere GNU/Linux-Distributionen. Es gibt zwar ein wenig mehr zu tun als bei den Einsteiger-Distros, dafür bekommt man eine echte rollende Distribution, die sehr schnell läuft. Ausserdem bietet Arch einen Anreiz, sich etwas tiefer mit einem Linux-System zu beschäftigen. Wem das zu aufwändig ist, aber dennoch ein Arch-basiertes System verwenden möchte, kann Manjaro, EndeavourOS oder Garuda ausprobieren. Falls euch das zu einfach war, verweise ich auf Slackware und Gentoo.


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29. Mai 2023

Mo, 29. Mai 2023, Ralf Hersel

In der letzten Folge dieser Serie habe ich die Grundinstallation von Arch-Linux beschrieben. Anschliessend hatte man ein lauffähiges Betriebssystem mit der GNOME-Desktopumgebung. In dieser Folge geht es um Konfigurationsschritte, die das Aussehen und die Funktionalität des Systems betreffen. Ich hätte diese Folge auch "nach der Installation" nennen können.

Vermutlich ist euch aufgefallen, dass man nach dem Booten in Grub2 landet. Grub ist ein Bootloader, der sich darum kümmert, das Betriebssystem zu starten. Wer mehrere Distributionen auf seinem Rechner installiert hat, kann an dieser Stelle auswählen, welches davon gestartet wird. In meinem Beispiel gehe ich davon aus, dass man nur ein Betriebssystem auf dem PC haben möchte, weshalb das Warten und die Auswahl in Grub keinen Sinn ergibt. Bei der Installation wird zwingend Grub installiert. Zwar kann man ein Betriebssystem auch ohne Bootloader (EFI) oder mit einem anderen Bootloader starten, damit kenne ich mich aber zu wenig aus, um hier sachdienliche Hinweise zu geben.

Was wir wollen ist, dass Grub während des Bootvorgangs möglichst wenig nervt. Dazu öffnet ihr ein Terminal (Konsole) und gebt diesen Befehl ein, um die Grub-Konfigurationsdatei zu bearbeiten:

sudo nano /etc/default/grub

Dort seht ihr in der vierten Zeile:

GRUB_TIMEOUT=5

Das heisst, Grub wartet 5 Sekunden auf eure Auswahl des zu bootenden Betriebssystems. Ändert diesen Wert in 0, speichert mit Ctrl+o und verlasst den Editor mit Ctrl+x. Dann müsst ihr die geänderte Konfiguration wirksam machen, in dem ihr das hier eingebt:

sudo grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg

Danach könnt ihr neu booten und solltet von Grub nicht mehr viel zu sehen bekommen. Falls bei euch das Tastaturlayout nicht stimmt (hatte ich bei meiner ersten Installation) (merkt ihr im Terminal, wenn statt / das & kommt), öffnet ihr die GNOME-Systemeinstellungen (rechts oben), wählt den Menüpunkt Tastatur und fügt Deutsch hinzu.

Wer möchte, kann die Boot-Erfahrung mit Plymouth grafisch aufwerten. Die Einrichtung ist jedoch nicht ganz einfach, weshalb ich dafür auf diese Anleitung verweise. Aber Achtung, Plymouth macht das Booten nicht schneller, sondern nur schöner.

Vermutlich passt die Bildschirmauflösung nach der Installation nicht zu eurem Monitor. Um das zu ändern, macht ihr einen Rechtsklick auf den Desktop, wählt Anzeigeeinstellungen und ändert die Auflösung auf einen passenden Wert.

Das soll für heute reichen. Ihr habt nun eine Arch-Installation, die superschnell bootet und benutzbar ist. In der nächsten Folge behandle ich das Thema Paketverwaltung.


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Mo, 29. Mai 2023, Fabian Schaar

Am 25. Mai 2023 hat das Mageia-Projekt eine zweite Beta für die neunte Hauptversion der Distribution freigegeben. Nachdem bereits im Februar eine erste Beta erschienen ist, nähert sich das Projekt so der neuen Version. Mit der neuen Vorabversion wurden laut den Entwicklern "hartnäckige Probleme" behoben, außerdem wurden die Pakete aktualisiert und die Sicherheit des Systems verbessert.

Mageia logo

Mit Mageia 9 werden entsprechend der zweiten Beta unter anderem der Linux-Kernel 6.3.3, LibreOffice 7.5.2 und die wichtigsten Desktop-Umgebungen in aktuellen Versionen enthalten sein. So liefert die neue Beta-Version KDE Plasma in Version 5.27.4, Gnome 44 und weiterhin Xfce 4.18.1 sowie LXQt 1.3.0 aus.

Das Mageia-Projekt stellt für die Distribution sowohl 64-bit- als auch 32-bit-Abbilder zur Verfügung. Dabei können Nutzerinnen entweder auf klassische DVDs oder Netzwerk-Installer, aber auch Live-CDs zurückgreifen. Diese stehen mit Plasma, Gnome und Xfce bereit. Mit der neuen Beta-Veröffentlichung ruft das Projekt auch zum Testen des bisherigen Entwicklungsstandes auf.

Genauere Informationen zur neuen Vorabversion und den entsprechenden Downloadmöglichkeiten finden sich im Mageia-Blog unter http://blog.mageia.org/de/2023/05/25/die-veroeffentlichung-von-beta-2-bringt-mageia-9-naeher-an-die-realitaet/

Bild: Mageia Atelier Team, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons


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28. Mai 2023

Die MZLA Technologies Corporation hat mit Thunderbird 102.11.2 ein Update außer der Reihe für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht.

Neuerungen von Thunderbird 102.11.2

Mit dem Update auf Thunderbird 102.11.2 hat die MZLA Technologies Corporation ein Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht und behebt damit mehrere Probleme in Zusammenhang mit POP3, die seit Thunderbird 102.11.1 aufgetreten sind. Außerdem wurde die Ausrollung der Schaltfläche, welche seit Thunderbird 102.11.1 für 10 Prozent der Windows-Nutzer einmalig angezeigt wird, um den Beta-Test von Thunderbird 115 zu bewerben, auf 30 Prozent erhöht.

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27. Mai 2023

Mozilla Hubs ist eine Plattform, um sich in virtuellen Räumen zu treffen. Nach dem Start der kostenpflichtigen Managed Hubs in ersten Ländern Ende des vergangenen Jahres gibt es ab sofort auch einen kostenlosen Plan, der zudem weltweit verfügbar ist.

Was ist Mozilla Hubs?

Mit dem Start von Mozilla Hubs im April 2018 ging eine Online-Plattform an den Start, welche es Nutzern ermöglicht, sich in sogenannten Räumen virtuell zu treffen. Das Besondere an Hubs: es spielt sich komplett im Web ab – keine geschlossene Plattform, keine Installation einer Anwendung, keine Abhängigkeit von einem bestimmten Gerät. Einfach eine URL teilen und miteinander treffen. Hubs funktioniert in jedem Browser, am Smartphone – und auch mit der VR-Brille, wo Hubs als virtuelle Plattform sein volles Potential entfaltet. Mozilla Hubs ist quasi eine Miniatur-Ausgabe eines Web-basierten „Metaverse“, aber Open Source und mit Fokus auf Datenschutz, vom Macher des Firefox-Browsers.

Mozilla Hubs 2022

Das sind Managed Hubs

Mit den im November 2022 gestarteten Managed Hubs erhält der Abonnent seine ganz eigene Hubs-Instanz mit vielen Anpassungsmöglichkeiten inklusive anpassbarer Startseite, eigener myhubs.net-Domain, einzigartigen Avataren und Theme-Paketen, Platz für bis zu 25 Gäste, die Möglichkeit, Videos, Bilder und Dokumente in die Räume hochzuladen, sowie 2 GB Speicherplatz für Assets wie Avatare und Szenen. Dieses Angebot kostet im Early Access 20 USD pro Monat. Voraussetzung ist derzeit außerdem ein Wohnsitz in Deutschland, den USA, Kanada oder Großbritannien.

Kostenloser Plan der Managed Hubs

Nun hat Mozilla einen kostenlosen Plan der Managed Hubs angekündigt, der ab sofort verfügbar ist. Auch hier kann die Umgebung über den Szenen-Editor Mozilla Spoke vollständig angepasst werden.

Mozilla Spoke
Mozilla Hubs Admin

Dafür ist die Anzahl der gleichzeitigen Gäste auf 10 limitiert und es stehen nur 500 MB Speicherplatz für Assets zur Verfügung. Außerdem muss auf eine eigene myhubs.net-Domain verzichtet werden. Die kostenlose Version steht überall auf der Welt und nicht nur in den vier oben genannten Ländern zur Verfügung.

Mozilla Managed Hubs Preise 2023

Noch mehr Optionen in der Zukunft

Für die Zukunft sind zusätzliche Pläne mit noch mehr Funktionalität und Kapazität geplant. Diejenigen, welche das Early Access-Angebot nutzen, sollen auch in Zukunft den aktuellen Preis bezahlen, auch wenn sich der Preis nach der Einführungsphase erhöhen wird.

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26. Mai 2023

Fr, 26. Mai 2023, Lioh Möller

Bei MicroOS handelt es sich um eine immutable Variante der Distribution, welche auf Container Workloads ausgelegt ist. Dabei kommen btrfs Snapshots und sogenannte Transactional Updates zum Einsatz. Die Standardvariante basiert dabei auf dem Rolling-Zweig openSUSE Tumbleweed. Darüber hinaus werden alternative Leap Micro Images angeboten, welche wiederum auf SUSE Linux Enterprise Micro basieren.

Wer nun nur noch Micro im Kopf hat, liegt nicht so falsch. Das haben sich wohl auch die Entwickler des ebenfalls auf Tumbleweed basierenden Desktop Spins MicroOS Desktop gedacht und denken jetzt laut über einen neuen Namen nach.

MicroOS Desktop wird standardmässig mit GNOME ausgeliefert, es besteht allerdings auch die Möglichkeit KDE Plasma zu nutzen. Dies wird aktuell als Alpha bezeichnet.

Ähnlich wie auch bei Fedora Silverblue erfolgt die Paketinstallation massgeblich mittels Flatpak.

Bezüglich des Namens wurde auf reddit aufgerufen, Vorschläge einzubringen.



Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass einer der Namen angenommen wird. So wird beispielsweise openSUSE Emerald, der Vorschlag mit den meisten Stimmen, bereits als Codename in der Version openSUSE 11.2 verwendet.

Quellen:

https://www.reddit.com/r/openSUSE/comments/13k9izp/opensuse_microos_will_be_renamed_soon_throw_in/
https://www.reddit.com/r/openSUSE/comments/13l7lhk/straw_poll_which_of_these_new_names_do_you_prefer/


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Fr, 26. Mai 2023, Ralf Hersel

Nach der Einleitung im ersten Artikel der Serie geht es jetzt um die Grundinstallation von Arch Linux. Bevor wir loslegen, gibt es ein paar Informationen zum Projekt:

Arch Linux ist eine AMD64-optimierte Linux-Distribution mit Rolling Releases, deren Entwicklerteam dem KISS-Prinzip („keep it simple, stupid“) folgt. Zugunsten der Einfachheit wird auf grafische Installations- und Konfigurationshilfen verzichtet. Aufgrund dieses Ansatzes ist Arch Linux als Distribution für fortgeschrittene Benutzer zu sehen.

Arch Linux wurde Anfang 2001 von Judd Vinet eingeführt. Am 1. Oktober 2007 gab Vinet seinen Rücktritt als Projektleiter bekannt, sein Nachfolger wurde Aaron Griffin. Arch Linux wird von einem ungefähr 25-köpfigen Kernteam und Helfern aus der wachsenden Community, sogenannten „Trusted Users“, weiterentwickelt. Sämtliche distributionsspezifische Entwicklungen werden unter der GPL veröffentlicht.

Als Erstes brauchen wir das aktuelle ISO-Image von Arch Linux. Dazu gehen wir auf die Projektseite und finden .. nichts. Auf der rechten Seite seht ihr unter Documentation den Eintrag Installation Guide. Darin gibt es im Kapitel 1.1 einen Link zur Download-Seite. Wenn ihr dort nach unten scrollt, kommt eine lange Liste mit Mirror-Servern. Geht zu eurem Land und wählt den erstbesten Server aus. Ich habe den Server von adfinis.com verwendet. Im Titelbild seht ihr, was euch erwartet.

Dort ladet ihr die Datei archlinux-2023.05.03-x86_64.iso herunter. Arch bringt jeden Monat frische Images heraus; falls ihr diesen Artikel später lest, kann es sein, dass die ISO-Datei ein neueres Datum trägt. Wenn ihr möchtet, könnt ihr auch die Prüfsummendatei sha256sums.txt herunterladen, um zu prüfen, ob die ISO-Datei korrekt ist. Im Download-Verzeichnis könnt ihr dazu diesen Befehl ausführen:

sha256sum archlinux-2023.05.03-x86_64.iso 

Die Ausgabe könnt ihr mit dem Inhalt der Datei sha256sums.txt vergleichen; die Prüfsumme sollte dieselbe sein, ansonsten ist mit der ISO-Datei etwas nicht in Ordnung.

Für die ersten Gehversuche mit Arch empfehle ich die Installation in einer virtuellen Maschine durchzuführen, ausser, ihr habt einen dedizierten Rechner zur Verfügung, den ihr nur für solche Spielereien einsetzt. Dann müsst ihr die ISO-Datei auf einen USB-Stick brennen, was ich hier nicht beschreibe. Für diesen Artikel habe ich GNOME-Boxes als virtuelle Maschine verwendet. Ihr könnt aber auch VirtualBox oder eine andere VM eurer Wahl nehmen.

In GNOME-Boxes klickt ihr oben links auf das Plus-Zeichen. Daraufhin erkennt die VM, dass sich im Download-Verzeichnis die Arch-ISO befindet und bietet euch diese für die Installation an. Falls das nicht so ist, müsst ihr die ISO-Datei von Hand auswählen. Die Einstellungen für die VM könnt ihr so belassen, wie sie vorgeschlagen werden:

Dann klickt ihr auf Anlegen und werdet vom Arch-Boot-Splash begrüsst. Dort macht ihr gar nichts, sondern wartet ab, bis die Installation beginnt. Es rattern dann ein paar hundert Terminalausgaben durch, bis ihr schliesslich im Login landet:

Arch Linux bietet weder ein Live-System noch einen grafischen Installer an, wie man das von anderen Distributionen gewöhnt ist. Bislang galt Arch als schwierig zu installierende Distribution, was heute nicht mehr der Fall ist, weil es den CLI-Installer archinstall gibt. Und genau diesen startet ihr jetzt, indem ihr archinstall eintippt und mit Return startet. Der Installer begrüsst euch so:

Wichtig ist, dass ihr jeden der Konfigurationspunkte durchgeht und eine Auswahl trefft. Mit der Returntaste springt ihr in die Auswahl zu einem Punkt hinein, navigiert mit Cursor-hoch/runter und bestätigt die Auswahl mit der Returntaste; mit Cursor-hoch/runter navigiert ihr von Zeile zu Zeile. Die meisten dieser Optionen sind selbsterklärend, weshalb ich hier nur die schwierigen erkläre:

  • Archinstall language: selbsterklärend, falls ihr hier German wählt, wechselt der Arch-Installer zu Deutsch. Ich verwende hier weiterhin die englischen Begriffe, wie ihr sie im Screenshot seht.
  • Keyboard layout: die Liste ist lang, man kann mit / suchen, z. B. nach de oder ch
  • Mirror region: wählt euer Land aus
  • Local language: de_DE.UTF-8 oder de_CH.UTF-8
  • Local encoding: könnt ihr auf utf-8 belassen
  • Drive(s): Achtung, der Installer ist nicht abgestürzt. Es dauert eine Weile, bis eine Auswahl erscheint. Dort sollte nur die virtuelle Festplatte erscheinen. Wählt diese aus.
  • Disk layout: die erste Option wählen 'Alle Laufwerke löschen ...' und dann ext4 auswählen.
  • Disk encryption: Back wählen
  • Bootloader: hier gibt es nichts auszuwählen, es wird Grub verwendet
  • Swap: so lassen, wie es ist
  • Hostname: gebt einen Namen ein oder lasst es so, wie es ist
  • Root password: hier gibt es einen kleinen Fehler(?) im Installer-Skript. Nach der Eingabe des Passworts passiert nichts. Das kann man umgehen, indem man das Passwort eingibt, Return drückt und dann Ctrl+j drückt. Dann wird man zur Bestätigung des Passworts aufgefordert. Also erneut das Passwort eingeben, Return drücken und Ctrl+j drücken. Hinweis: bei einer zweiten Installation trat dieses Problem bei mir nicht mehr auf. Ihr seht ja, ob es bei euch auch ohne Ctrl+j funktioniert.
  • User account: dort erzeugt ihr ein neues Benutzerkonto, vergebt den Namen und das Passwort für das Konto. Beim Passwort gilt das gleiche, wie beim Root-Passwort (Ctrl+j). Danach müsst ihr entscheiden, ob der Benutzer Root-Rechte (superuser) erhalten soll.
  • Profile: hier wählt ihr die Desktop-Umgebung aus. Wählt die erste Option Desktop aus. Dann könnt ihr zwischen 14 Desktops auswählen. In meinem Test habe ich Gnome gewählt. Danach könnt ihr aus sieben Grafikkartentreibern wählen. Entsprechend meiner Grafikkarte habe ich Intel ausgewählt.
  • Audio: pipewire wählen
  • Kernels: so lassen, wie es ist
  • Additional packages: nichts machen
  • Network configuration: NetworkManager auswählen, falls man GNOME oder KDE als Desktop gewählt hat.
  • Timezone: die eigene Zeitzone auswählen
  • Automatic time sync: so lassen, wie es ist
  • Optional repositories: nichts auswählen

Das war es. Jetzt könnt ihr Installieren auswählen, worauf die gewählten Einstellungen im JSON-Format angezeigt werden. Wenn ihr mit Return bestätigt, startet die Installation. Das dauert ein paar Minuten. Danach hat man die Möglichkeit, weitere Änderungen an der Installation vorzunehmen. Das machen wir nicht und wählen nein.

Dann landet ihr wieder auf dem Terminal-Prompt. An dieser Stelle würde ich rebooten, indem ihr reboot eingebt. Vermutlich landet ihr dann im GNOME-Login, was mich wundert, weil GDM (der GNOME Display Manager) eigentlich von Hand installiert werden muss. Wie dem auch sei, fahrt Arch herunter und startet auch die virtuelle Maschine neu. Dann ruft ihr GNOME-Boxes erneut auf und klickt auf eure Arch-VM. Falls die Installation funktioniert hat, seht ihr wieder das GNOME Login Fenster:

Nach der Anmeldung erstrahlt ein unveränderter GNOME 44 Desktop:

Arch Linux mit GNOME als Desktop-Umgebung startet in der virtuellen Maschine in ca. 5 Sekunden. Der RAM-Verbrauch direkt nach dem Starten liegt bei etwa 1 GB. Das ist viel und ist auf den GNOME-Desktop zurückzuführen. Ihr habt nun eine voll funktionsfähige Arch Installation ein eurer virtuellen Maschine vorliegen.

In der nächsten Folge dieser Serie kümmern wir uns um die Optimierung der Boot-Erfahrung.


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Fr, 26. Mai 2023, Lioh Möller

Netbooks waren vor einiger Zeit gross in Mode. Geräte wie der Eee PC von Asus verkauften sich wie geschnitten Brot. Waren sie doch günstig und doch vergleichsweise leistungsstark. Zumeist ausgestattet mit einem Atom Prozessor, waren diese in den letzten Generationen bereits 64bit-fähig.

Wer noch einen Mini-Laptop dieser Klasse oder ein vergleichbares älteres Notebook sein Eigen nennt, wird sich über das Projekt SpaceFun freuen.

Dabei handelt es sich um eine leichtgewichtige Distribution auf Basis von Debian GNU/Linux. Die exakte Bezeichnung wäre allerdings Blend, denn es handelt sich um eine in der Konfiguration und Ausstattung angepasste Live-CD, welche ausschliesslich auf die Repositories des Mutterprojektes zugreift.

Interessierte Nutzer erhalten dafür ein Rolling-System auf Basis des Entwicklerzweiges namens Sid. Einmal installiert, kann es fortlaufend aktualisiert werden. Über ein entsprechendes Applet erfolgt eine Benachrichtigung, welche auch direkt eine Installation der Updates erlaubt.

Alternativ wird eine Stable-Variante auf Basis von Debian Bookworm angeboten.

Als Desktopumgebung der Wahl, kommt LXDE zum Einsatz. Trotz der eher traditionellen Benutzerführung wird eine aktuelle Softwareauswahl mitgeliefert, wobei der Focus auf ressourcensparenden Anwendungen liegt. So kommt zum Beispiel statt des sonst üblicherweise enthaltenen Firefox Browsers Falkon zum Einsatz. Der ehemals als QupZilla bezeichnete Browser hat seit einiger Zeit ein neues Zuhause unter dem Dach des KDE Projektes gefunden. Der Bereich der Internetanwendungen wird ergänzt durch den Mailclient Thunderbird, welcher auch eine Kalenderfunktion bietet, sowie Messenger für Telegram, IRC, XMPP und das Matrix-Protokoll. Natürlich darf auch ein FTP- und ein Bittorrent-Client nicht fehlen.

Zur Wiedergabe von Multimedia-Inhalten eignet sich je nach Hardwareausstattung VLC oder der leichtgewichtigere Videoplayer mpv. Die Musiksammlung lässt sich mit Audacious durchhören und mittels Shotwell lassen sich die Ferienfotos verwalten.

Trotz des Focus auf Leichtgewichtigkeit, wird LibreOffice mitgeliefert, da diese über den gewünschten Funktionsumfang verfügt. Wer ablenkungsfrei schreiben möchte, greift hingegen zu FocusWriter. Den Einstieg in LaTeX erleichtert der WYSIWYM (what you see is what you mean) Editor LyX.

SpaceFun soll, wie der Name suggeriert, in erster Linie Spass bei Verwendung eines Computers bereiten. Fand doch ein bekannter Blogger kürzlich in einer gross angelegten Umfrage heraus, dass Nutzer von macOS glücklicher seien als Linux-Anwender.

Dem möchte das Projekt entgegentreten und so sorgen Klassiker der Linux-Spielewelt wie Frozen-Bubble, SuperTux, Hex-a-hop oder Ri-Li für kurzweilige Stunden.

Wer immer schon einmal Klavierspielen lernen möchte, für den eignet sich Piano Booster.

Abgerundet wird die ausgewogene Softwareauswahl durch die Grafikbearbeitung GIMP, das DTP-Programm Scribus und das Vektor-Zeichenprogramm Inkscape.

Wer SpaceFun ausprobieren möchte, lädt sich das Live-Medium herunter und überträgt diese auf einen USB-Stick. Einmal davon gestartet, liegt der Desktop in englischer Sprache vor. Am unteren Bildschirmrand lässt sich durch einen Klick auf das Flaggen-Symbol die Tastaturbelegung umschalten. Das installierte System enthält dann die Sprache der Wahl.

Vor einer Installation sollte eine Internetverbindung aufgebaut werden, da das Installationsprogramm Calamares Teilkomponenten nachlädt.

Aktuell stehen ISOs für Geräte mit x86_64 Prozessor zur Verfügung, wobei 1 GB RAM und eine Festplatte von 40 GB vorausgesetzt werden.

Für den Austausch mit der Community steht eine Telegram-Gruppe zur Verfügung.

Quelle: https://www.spacefun.ch


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Die MZLA Technologies Corporation hat mit Thunderbird 102.11.1 ein Update außer der Reihe für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht.

Neuerungen von Thunderbird 102.11.1

Mit dem Update auf Thunderbird 102.11.1 hat die MZLA Technologies Corporation ein Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht und behebt damit mehrere Probleme, welche sich in den Release Notes (engl.) nachlesen lassen. Außerdem wird einmalig für 10 Prozent der Windows-Nutzer eine Schaltfläche angezeigt, um den Beta-Test für Thunderbird 115 zu bewerben.

Der Beitrag Thunderbird 102.11.1 veröffentlicht erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

25. Mai 2023

Do, 25. Mai 2023, Ralf Hersel

Wir schreiben gerne über Distributionen, weil sie die Vielfalt und Mächtigkeit der Freien Software Welt widerspiegeln. In unseren Chat-Kanälen belegen angeregte Diskussion über die 'richtige' Distro immer die oberen Ränge. Es macht Spass, neue GNU/Linux-Distributionen auszuprobieren und sich mit anderen über das Für und Wider auszutauschen. Unter den Anwender:innen, die sich Distro-Hopping als Hobby ausgesucht haben, gibt es Wellenbewegungen: mal ist es das tollste und neuste Derivat, mal geht es zurück zu den Wurzeln.

Bei mir zeigt der Trend seit Jahren in Richtung der puren Distributionen. Meine Linux Anfänge gehen auf das Jahr 1995 zurück, als ich Patrick Volkerdings Slackware Adaption mit dem Namen S.u.S.E. Linux ausprobierte. Viele Jahre später habe ich Windows XP verlassen und durch Ubuntu 6.10 'Edgy Eft' ersetzt. Danach bin ich dem 'Circle of Friends' viele Jahre treu geblieben, bis zum LTS Release 20.04 'Focal Fossa'. Dann wurden mir die Alleingänge von Canonical zu viel. Nach einigem Distro-Hopping landete ich vor zwei Jahr bei Manjaro (GNOME), welches ich auch heute noch auf allen Rechnern verwende und sehr zufrieden damit bin.

Doch wer ein echter Nerd ist, den treibt es weiter auf der Suche nach der optimalen Lösung für das persönliche Betriebssystem. Mich interessieren die originären Distributionen: Slackware, Debian, Arch, Red Hat (Fedora) und Enoch (Gentoo). Die originären Einmann-Distros und die Ausgestorbenen (SLS, Solus, usw.) lasse ich ausser Acht.

Neben den Distributionen muss eine Desktop-Umgebung ausgewählt werden. Da gibt es nicht so viele Originale: KDE Plasma, GNOME, Xfce, LXQt, LXDE, Cinnamon, Budgie, Deepin. Da fällt mir die Entscheidung einfach: GNOME. Das ist eine subjektive Auswahl; ich halte den GNOME-Desktop für eine benutzerfreundliche Oberfläche, die gut aussieht und auch von Einsteigern bedient werden kann. Wer KDE Plasma bevorzugt, kann der Serie auch mit diesem Desktop folgen.

In dieser Serie über Arch-Linux sind folgende Artikel erschienen:

  1. Einleitung: das ist dieser Artikel
  2. Installation
  3. Konfiguration
  4. Paketverwaltung

Für die Serie 'Arch für alle' gehe ich davon aus, dass ein aktueller Computer zur Verfügung steht, er mindestens eine i5-CPU (oder AMD-Äquivalent) und 16 GB RAM im Gehäuse hat. Für die Grafik sollte eine onboard-GPU ausreichend sein. In den weiteren Folgen der Serie, werde ich ohne ein Arch-Spezialist zu sein, die Installation, Konfiguration, das Paketmanagement und die Anpassung an persönliche Vorlieben beschreiben. Die Tatsache, dass ich wenig Ahnung von Arch-Linux habe, solltet ihr positiv bewerten, falls ihr auch keine Ahnung davon habt. Die Arch-Gurus können meine Beschreibung gerne mit Kommentaren aufwerten. Sinnvolle Kommentare werde ich nachträglich in die Artikel aufnehmen.

In der nächsten Folge der Serie geht es um die Grundinstallation von Arch-Linux mit einem GNOME-Desktop.


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Mit der bevorstehenden Veröffentlichung von Thunderbird 115 bekommt der Open Source E-Mail-Client nicht nur neue Funktionen und ein neues Design, auch das Logo von Thunderbird wird erneuert. Anders als bei früheren Logo-Anpassungen von Thunderbird (oder auch Firefox) fallen die Logo-Änderungen dieses Mal sehr viel größer aus.

Das Thunderbird-Projekt hat offiziell das neue Logo für seinen Open Source E-Mail-Client vorgestellt.

Thunderbird-Logo 2023

Während das Thunderbird-Logo, welches sich aktuell in seiner dritten Version befindet, schon ein paar Modernisierungen erfahren hat, waren die Schritte doch immer vergleichsweise gering. Auch wenn man sich die Logo-Entwicklung von Firefox über die Jahre ansieht, war dies immer mehr eine Evolution anstelle einer Revolution. Mit dem neuen Thunderbird-Logo, für welches sich erneut Jon Hicks, der Designer des originalen Thunderbird-Logos, verantwortlich zeigt, geht das Projekt einen mutigen Schritt, denn der Unterschied zum aktuellen Logo ist doch sehr groß. Andererseits passt das neue Thunderbird-Logo optisch besser zum aktuellen Firefox-Logo.

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