Bei diesem Titel stehen wohl bei so manchem Linux-Menschen die Haare zu Berge. Ich nehme mich selbst zwar nicht als astreinen Linüxler wahr, trotzdem stellen sich bei mir die Nackenhaare auf, wenn ich solches lese; obschon ich es in diesem Fall selbst geschrieben habe ;-)
Eigentlich würde ich ein solches Unterfangen gar nie beginnen, hätte ich nicht durch eine andere Installation durch Unwissenheit und “Blauäugigkeit” ein Wine installiert bekommen. Und da ich es nun schon einmal habe und mein System dadurch schon entweiht ist, teste ich halt die Geschichte mit dem Internet Explorer auch aus. Mehr aus Neugierde als aus Pflichtgefühl oder dem Streben nach dem IE.
Es gibt aber Menschen, die ein Linux nutzen und den IE als Testbrowser unter Wine zur Entwicklung von Websites einsetzen. Ich würde auf einem sauberen System, das noch nicht durch ein Wine verseucht ist, eher auf eine virtuelle Windows-Umgebung (beispielsweise per Virtual Box) zurückgreifen.
Erstaunt war ich darüber, dass Wine selbst in den Paketquellen von Ubuntu enthalten ist und somit direkt per Terminal installiert werden kann:
sudo apt-get install wine
Normalerweise kommt damit das Päckli cabextract
mit, falls nicht, sollte es noch installiert werden:
sudo apt-get install cabextract
Anschliessend ist das System bereit und Wine sollte bereits soweit laufen, dass sich der Microsoft Editor (notepad.exe) öffnen lassen sollte. Jenen Editor kann über Anwendungen / Wine / Programme / Zubehör / Editor
gestartet werden. Dann darf man sich um die Installation vom IE kümmern. Es ist wichtig, dass die folgende Schritte nicht als sudo ausgeführt werden. Ausserdem sollte sich der Prompt des Terminals im Home-Verzeichnis des eingeloggten Users befinden.
wget http://www.tatanka.com.br/ies4linux/downloads/ies4linux-latest.tar.gz
tar zxvf ies4linux-latest.tar.gz
cd ies4linux-*
./ies4linux
Damit startet die Installation, welche zunächst ein Fenster hervorzaubert, das bereits an Windows erinnert. Dort lassen sich die wichtigsten Dinge der Installation einstellen. Bitte auch unter “Advanced” nachsehen; dort könnte man den IE7 installieren. Den 8er gibt es wohl noch nicht für Linux, das Teil läuft ja noch weniger als die andern Versionen unter Windows. Ausserdem lassen sich dort die Pfade bestimmen, unter denen die Dateien und Programme installiert werden. Ich habe sie allerdings so belassen, wie sie vorgeschlagen wurden. Sind alle Einstellungen getätigt, kann es losgehen. Mit dem Button “OK” wird die Installation gestartet.
Die Installationsroutine holt sich die erforderlichen Dateien und legt sie an das dafür vorgesehene Ort. Ich musste diesen Schritt dreimal wiederholen, bis der Mist endlich geklappt hat und alle Dateien installiert wurden. Zuvor erhielt ich Fehlermeldungen, dass einige Files nicht vorhanden wären.
Danach lässt sich der IE über die Konsole /home/[Benutzername]/bin/ie6
oder über das Menü, beziehungsweise über die Ikone auf dem Desktop (falls man dies bei der Installation angegeben hat) starten. Das wäre es eigentlich schon. Falls Bedarf besteht, kann man nun noch die Soundeinstellungen über Wine einrichten (winecfg
). Darauf verzichte ich aber.
Mehr als eine Spielerei sehe ich nicht darin und würde auch nicht empfehlen, den Browser unter Linux zu nutzen - schliesslich tun es nicht mal alle Windows-User. Weitere Informationen zu Wine gibt es bei den Kameraden von ubuntuusers.de.
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