Bisher habe ich alle Tests von Natty Narwhal von einem Live USB Stick gemacht. Jetzt habe ich den ersten Test auf meinem Dell Inspiron 6400n gewagt, ein seit je her gnädiger Rechner, was Linux Unterstützung angeht. Dementsprechend problemlos lief die Installation.
Da die letzte Live CD immer noch vom 06.12. stammt gab es nach der Installation naturgemäß viele Updates. Und es gab auch einige Neuerungen, speziell im Startmenu.
Am Konzept zu der Unity Version von Maverick Meerkat hat sich nichts geändert. Die Fenster Menus sollen weiterhin im oberen Panel angezeigt werden, ähnlich wie bei OS X. Dies gelingt jedoch nach wie vor noch nicht bei allen Programmen wie zum Beispiel bei Firefox oder, erstaunlicherweise, bei Synaptic.
Die Fensterleiste, oder genauer gesagt die Fensterbuttons, soll bei maximierten Fenstern ebenfalls in das obere Panel integriert werden. Dies hat bei der alten Unity Version zumindest bei GTK+ Programmen problemlos funktioniert. In der neuen Version mit Compiz ist dies jedoch noch nicht implementiert. Daran wird gearbeitet.
Der über das Ubuntu Logo erreichbare Programmstarter sowie die auf Zeitgeist basierenden Programm- und Dateihistorien der ersten Unity Version sind ebenfalls nicht implementiert. Auch diese werden sicher noch folgen.
Die Hauptarbeit wird derzeit am Startmenu geleistet. Hier gibt es einige optische Änderungen und neue Funktionen. Gegenüber der ersten Version hat sich das Erscheinungsbild leicht geändert, die Mülltonne ist nach unten gewandert. Die Starter klappen ein, wenn der Platz nicht ausreicht und man kann die Starter nach oben und unten verschieben. Das Verschieben der Starter im Panel funktioniert noch nicht, wird aber sicher auch bald implementiert.
Neu ist auch das Kontext Menu im Startmenu. Mit Open new Window lassen sich jetzt mehrere Instanzen eines Programms starten. Dies war in der ersten Version von Unity noch nicht möglich. Ein Kritikpunkt der ersten Version ist damit schon einmal beseitigt.
Das Kontext Menu zeigt bei einigen Programmen auch zusätzliche Optionen, wie hier am Beispiel von recordMyDesktop.
Aber kommen wir zum spannendsten Teil. Auch ein Kritikpunkt der ersten Unity Version war die Platzverschwendung des Startmenus. In der ersten Compiz Version von Unity gab es noch ein einfaches Autohide. In der aktuellen Version kann man bereits Intellihide bewundern.
Intellihide wurde an die gleichnamige Funktion von Docky angelehnt. So lange kein Fenster maximiert ist bleibt das Startmenu sichtbar. Maximiert man ein Fenster, verschwindet das Startmenu und lässt sich hervorzaubern, indem man die Maus über das Ubuntu Logo in der linken oberen Ecke bewegt.
Hat man kein Fenster maximiert und verschiebt ein Fenster in den Bereich des Startmenus verschwindet es ebenfalls und verdeckt so nicht das Fenster. Alles in allem wie ich finde eine gelungene Umsetzung.
Da ein Bild bekanntlich mehr sagt als 1000 Worte und ein Video mehr sagt als 1000 Bilder gibt es selbstverständlich auch ein kurzes Video. Im Video ist zu sehen, wie ich versuche die Fenster im Expose Mode zu verschieben. Warum das nicht funktioniert hat ist mir nicht klar. Jetzt funktioniert es ohne Probleme. Möglich, dass es etwas mit dem Desktop Rekorder zu tun hat.
(Das Video wird nur im Blog angezeigt)
Ich bin gespannt, was sich in den nächsten Wochen und Monaten noch so alles tut. Für kleine Geräte ist Unity auf jeden Fall ein interessante Idee und auf meinen Laptops wird der Desktop sicher der Standard. Leider habe ich kein echtes Netbook, um auf einem richtig kleinen Bildschirm einen Eindruck zu bekommen.
Ob Unity bei mir auf dem Desktop landen wird muss sich noch zeigen. Ausprobieren werde ich es auf jeden Fall, wenn es soweit ist.