ubuntuusers.de

11. Juli 2023

Mozilla hat Firefox 115.0.2 veröffentlicht. Neben anderen Korrekturen behebt Firefox 115.0.2 unter anderem eine Sicherheitslücke, einen durch Malware ausgelösten sowie einen durch Sicherheits-Software ausgelösten Programmabsturz.

Download Mozilla Firefox 115.0.2

Mit dem Update auf Firefox 115.0.2 behebt Mozilla eine Sicherheitslücke. Außerdem wurde ein möglicher Absturz direkt bei Programmstart behoben, welcher durch Malware ausgelöst worden ist. Ein weiterer Absturz wurde behoben, welcher durch die Sicherheits-Software Samsung Document Security Solution (NASCA) ausgelöst wurde.

Darüber hinaus wurden noch zwei weitere potentielle Absturzursachen behoben, darunter ein Absturz, welcher ausschließlich Nutzer des veralteten Betriebssystems Windows 7 betroffen hat.

Behoben wurde auch ein schon länger existierendes Problem mit der Anzeige des Cursors in Textfeldern auf manchen Websites, ein mögliches Problem mit der Wiedergabe von MP3-Audio sowie ein Darstellungsfehler bei Verwendung des patternTransform-Attributs in SVG-Grafiken. Außerdem wurde die nicht zentrierte Darstellung der Zoom-Stufe behoben, wenn die Zoom-Buttons in der Tableiste angezeigt worden sind.

Der Beitrag Mozilla veröffentlicht Sicherheits-Update Firefox 115.0.2 erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

Ab und zu kommt es vor, dass man einen bestimmten Befehl bzw. ein Script einmalig zu einem bestimmten Zeitpunkt ausführen will. Zum Beispiel um einen bestimmten Artikel Mitten in der Nacht zu veröffentlichen. Hierfür könnte man natürlich einen Cronjob / systemd Timer anlegen und wieder löschen, wenn er ausgeführt wurde. Oder man nutzt einfach den Befehl at.

At ist im Grunde dafür gedacht, einen Befehl bzw. ein Script zu einem späteren Zeitpunkt einmalig auszuführen. Nicht mehr und nicht weniger. Also genau das was man in diesem Fall will.

Um beispielsweise das Script ~/bin/lirpa.sh heute um 20 Uhr auszuführen, kann man folgenden Befehl nutzen.

at -t 202307112000 -f ~/bin/lirpa.sh

Das in dem Beispiel verwendet Datumsformat besteht aus der Jahreszahl, dem Monat, dem Tag und der Uhrzeit in Form von Stunde und Minute. Der Befehl at versteht aber auch andere Formate wie beispielsweise 2023/07/11/20/00, 11.07.23, 20:00 PM, oder 2000. Auch einige “Platzhalter” wie noon, now oder tomorrow werden unterstützt. Somit wäre beispielsweise auch eine zeitliche Angabe wie 20:00 PM next month oder now + 30 minutes möglich. At ist daher auch ziemlich flexibel einsetzbar.

At hat auch noch einen Vorteil. Um damit “Cronjobs” zu erstellen, benötigt man nur Benutzerrechte. Somit ist man natürlich auch auf die jeweiligen Benutzerrechte eingeschränkt.

Ab und zu kommt es vor, dass man einen bestimmten Befehl bzw. ein Script einmalig zu einem bestimmten Zeitpunkt ausführen will. Zum Beispiel um einen bestimmten Artikel Mitten in der Nacht zu veröffentlichen. Hierfür könnte man natürlich einen Cronjob / systemd Timer anlegen und wieder löschen, wenn er ausgeführt wurde. Oder man nutzt einfach den Befehl at.

At ist im Grunde dafür gedacht, einen Befehl bzw. ein Script zu einem späteren Zeitpunkt einmalig auszuführen. Nicht mehr und nicht weniger. Also genau das was man in diesem Fall will.

Um beispielsweise das Script ~/bin/lirpa.sh heute um 20 Uhr auszuführen, kann man folgenden Befehl nutzen.

at -t 202307112000 -f ~/bin/lirpa.sh

Das in dem Beispiel verwendet Datumsformat besteht aus der Jahreszahl, dem Monat, dem Tag und der Uhrzeit in Form von Stunde und Minute. Der Befehl at versteht aber auch andere Formate wie beispielsweise 2023/07/11/20/00, 11.07.23, 20:00 PM, oder 2000. Auch einige “Platzhalter” wie noon, now oder tomorrow werden unterstützt. Somit wäre beispielsweise auch eine zeitliche Angabe wie 20:00 PM next month oder now + 30 minutes möglich. At ist daher auch ziemlich flexibel einsetzbar.

At hat auch noch einen Vorteil. Um damit “Cronjobs” zu erstellen, benötigt man nur Benutzerrechte. Somit ist man natürlich auch auf die jeweiligen Benutzerrechte eingeschränkt.

Nach dem RHEL-Source-Code-Desaster legt Fedora nach und Oracle möchte IBM Kunden abwerben.

Es sieht so aus, als hätte Red Hat/IBM zurzeit keinen guten Lauf. Zuerst das Desaster mit den RHEL-Quellen, und jetzt wird für Fedora 40 Opt-out Telemetrie geplant. Wer seinen Ruf in der Community nachhaltig schädigen möchte, der lässt einem Desaster das nächste folgen. Das ist der Moment, in dem sich Larry Ellison die Hände reibt, wenn er Aufwind sieht.

Über die Geschichte mit den Red Hat-Quellen habe ich bereits vor einer Woche geschrieben. Während Canonical und SUSE noch an den Sektkorken drehen, präsentiert IBM den nächsten Downer und Oracle stellt den Kaviar kalt. Alma-Linux hält immer noch die Füsse still; wohingegen Rocky schon längst in den Boxring gestiegen ist und nach alternativen Quellen sucht.

Doch kümmern wir uns um den 'double down' von IBM:

In einem überraschenden Vorschlag, der viele Diskussionen ausgelöst hat, hat das Fedora-Projekt seine Absicht bekannt gegeben, ein Telemetrie-Tool in die kommende Fedora 40 Workstation-Edition aufzunehmen, die Ende April nächsten Jahres erscheinen soll. Das Red Hat Display Systems Team (das den Desktop entwickelt) schlägt vor, eine begrenzte Datenerfassung von anonymen Nutzungsmetriken der Fedora Workstation zu ermöglichen.

Die Initianten des Vorschlags sind der Meinung, dass es wichtig ist, dass die Fedora-Gemeinschaft die letzte Kontrolle über die Sammlung von Metriken hat. Die Kontrolle der Gemeinschaft ist notwendig, um das Vertrauen der Benutzer zu erhalten. Wenn dieser Änderungsvorschlag angenommen wird, dann brauchen wir neue Richtlinien und Verfahren, um die Kontrolle der Gemeinschaft über die Metriksammlung zu gewährleisten und sicherzustellen, dass Fedora-Benutzer darauf vertrauen können, dass unsere Metriksammlung ihre Privatsphäre nicht verletzt.

Telemetrie, eine Technologie, die üblicherweise mit Datenerfassung und Nutzungsanalyse in Verbindung gebracht wird, ist seit langem ein Streitpunkt in der Tech-Welt aufgrund von Bedenken bezüglich des Datenschutzes und der Zustimmung der Benutzer. Ihr erinnert euch bestimmt daran, als Canonical die Telemetrie bei Ubuntu eingeführt hat, was zu einem grossen Aufschrei in der Community führte. Das Problem ist, dass "Telemetrie" und "Open Source" nicht im selben Satz vorkommen können. Aber das gilt nicht für Red Hat.

Fedora will bei der Datenerfassung auf Azafea, das Endless OS Metrics System, setzen. Natürlich wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass keine persönlichen Daten gesammelt werden, sondern nur Informationen darüber, wie das Betriebssystem genutzt wird. Eine andere Frage ist, ob sich eine Linux-Benutzer:in dadurch wohler fühlen wird.

Doch Red Hat argumentiert weiter:

Eines der Hauptziele der Metriksammlung ist es, zu analysieren, ob Red Hat sein Ziel erreicht, Fedora Workstation zur führenden Entwicklerplattform für die Entwicklung von Cloud-Software zu machen. Dementsprechend wollen wir z.B. wissen, welche IDEs bei unseren Benutzern am beliebtesten sind und welche Laufzeiten zur Erstellung von Containern mit Toolbx verwendet werden.

Metriken können auch dazu verwendet werden, Entscheidungen über die Gestaltung der Benutzeroberfläche zu treffen. Zum Beispiel wollen wir die Klickrate der empfohlenen Software-Banner in GNOME Software erfassen, um zu beurteilen, welche Banner für die Benutzer tatsächlich nützlich sind. Wir wollen auch wissen, wie häufig die Panels in gnome-control-center besucht werden, um festzustellen, welche Panels konsolidiert oder entfernt werden könnten.

Fedora plant, eine neue Einstellung zum Sammeln von Metriken auf der Datenschutzseite der Ersteinrichtung und im GNOME-Kontrollzentrum hinzuzufügen. Es wird versprochen, dass keine Daten ohne das Wissen und die Zustimmung des Benutzers automatisch an Fedora gesendet werden. Ob das als Opt-out oder Opt-in implementiert werden wird, erschliesst sich mir noch nicht. Da Fedora sich also auf eine datengesteuerte Zukunft ausrichtet, stellt sich die Frage, ob dieser Schritt die Benutzererfahrung verbessern oder die langjährigen Prinzipien der Offenheit und Benutzerkontrolle, für die das Fedora-Projekt bekannt ist, aushöhlen wird. Es ist noch nicht klar, ob der Vorschlag des Fedora Engineering Steering Committees tatsächlich so umgesetzt wird.

Doch wartet, es kommt noch besser, sobald Oracle in den Ring steigt. In einer Pressemitteilung äusserten sich Edward Screven (Chief Corporate Architect) und Wim Coekaerts (Leiter der Oracle Linux-Entwicklung) gestern unter dem Titel:

Linux offen und frei halten - wir können es uns nicht leisten, es nicht zu tun.

Ich habe mir überlegt, die Pressemitteilung zusammenzufassen, damit ihr nicht so viel lesen müsst. Schlussendlich habe ich mich dafür entschieden, den Text als Übersetzung hier im Wortlaut wiederzugeben, damit ihr euch nicht durch das Englische quälen müsst. Damit habe ich zwar keine journalistische Schöpfungshöhe bewiesen, sondern lasse dem Original den Vorrang vor meiner Interpretation. Hier ist der vollständige Text der Oracle-Pressemitteilung:

"Oracle ist seit 25 Jahren Teil der Linux-Gemeinschaft. Unser Ziel ist in all diesen Jahren dasselbe geblieben: Wir wollen Linux zum besten Server-Betriebssystem für alle machen, das für alle frei verfügbar ist und denjenigen, die es brauchen, hochwertigen und kostengünstigen Support bietet.

Unser Linux-Entwicklungsteam leistet wichtige Beiträge zum Kernel, den Dateisystemen und den Tools. Wir geben diese Arbeit an die Mainline weiter, sodass jede Linux-Distribution sie enthalten kann. Wir sind stolz darauf, dass diese Beiträge mit ein Grund dafür sind, dass Linux heute so leistungsfähig ist und nicht nur Oracle-Kunden, sondern allen Benutzern zugutekommt.

Im Jahr 2006 brachten wir das heutige Oracle Linux auf den Markt, eine RHEL-kompatible Distribution und ein Support-Angebot, das weit verbreitet ist und die technischen Systeme von Oracle sowie unsere Cloud-Infrastruktur unterstützt. Wir haben uns für die RHEL-Kompatibilität entschieden, weil wir die Linux-Community nicht fragmentieren wollten. Unser Bestreben, kompatibel zu bleiben, war enorm erfolgreich. In all den Jahren seit der Markteinführung wurden fast keine Kompatibilitätsfehler gemeldet. Kunden und ISVs können von RHEL zu Oracle Linux wechseln, ohne ihre Anwendungen ändern zu müssen, und wir zertifizieren Oracle-Softwareprodukte für RHEL, obwohl sie nur für Oracle Linux entwickelt und getestet wurden und niemals für RHEL.

Obwohl Oracle und IBM kompatible Linux-Distributionen anbieten, haben wir sehr unterschiedliche Vorstellungen von unserer Verantwortung als Open-Source-Verantwortliche und vom Betrieb unter der GPLv2. Oracle hat die Binärdateien und den Quellcode von Oracle Linux immer für alle frei zugänglich gemacht. Wir haben keine Subskriptionsvereinbarungen, die in die Rechte eines Abonnenten zur Weitergabe von Oracle Linux eingreifen. Andererseits ist in den IBM-Abonnementverträgen festgelegt, dass Sie gegen die GPLv2 verstossen, wenn Sie diese Abonnementdienste nutzen, um Ihre GPLv2-Rechte auszuüben. Und seit dem 21. Juni veröffentlicht IBM den Quellcode von RHEL nicht mehr.

Warum hat IBM diese Änderung vorgenommen? Nun, wenn Sie den IBM-Blog lesen, in dem IBM versucht, seine Beweggründe zu erklären, läuft es auf Folgendes hinaus:

"Bei Red Hat verbringen Tausende von Menschen ihre Zeit damit, Code zu schreiben, um neue Funktionen zu ermöglichen, Fehler zu beheben, verschiedene Pakete zu integrieren und diese Arbeit dann für eine lange Zeit zu unterstützen ... Wir müssen die Leute dafür bezahlen, diese Arbeit zu machen."

Interessant. IBM will den Quellcode von RHEL nicht weiter veröffentlichen, weil es seine Ingenieure bezahlen muss? Das erscheint seltsam, wenn man bedenkt, dass Red Hat als erfolgreiches, unabhängiges Open-Source-Unternehmen den RHEL-Quellcode öffentlich zugänglich gemacht und seine Ingenieure viele Jahre lang bezahlt hat, bevor IBM Red Hat 2019 für 34 Milliarden Dollar übernommen hat.

In dem Blog wird auch CentOS erwähnt. Es ist keine Überraschung, dass CentOS für den Autor bei dem Versuch, die Zurückhaltung des RHEL-Quellcodes zu rechtfertigen, an erster Stelle stand. CentOS war eine sehr beliebte, freie, mit RHEL kompatible Distribution. Im Dezember 2020 wurde es von IBM als freie Alternative zu RHEL praktisch abgeschafft. Zwei neue Alternativen zu RHEL sind anstelle von CentOS entstanden: AlmaLinux und Rocky Linux. Durch die Zurückhaltung des RHEL-Quellcodes hat IBM sie nun direkt angegriffen.

Und vielleicht ist das die eigentliche Antwort auf die Frage nach dem Warum: Konkurrenten ausschalten. Weniger Konkurrenten bedeuten mehr Umsatzmöglichkeiten für IBM.

Was Oracle betrifft, so werden wir unser Ziel für Linux weiterhin so transparent und offen verfolgen, wie wir es immer getan haben, und dabei die Fragmentierung minimieren. Wir werden unsere Softwareprodukte weiterhin auf Oracle Linux entwickeln und testen. Oracle Linux wird weiterhin RHEL-kompatibel sein, soweit wir es möglich machen können. In der Vergangenheit war der Zugang von Oracle zu den veröffentlichten RHEL-Quellen wichtig für die Aufrechterhaltung dieser Kompatibilität. Aus praktischer Sicht gehen wir davon aus, dass Oracle Linux bis zur Version 9.2 so kompatibel bleiben wird wie bisher, aber danach kann die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kompatibilitätsproblem auftritt, grösser sein. Sollte ein Kunde oder ISV von einer Inkompatibilität betroffen sein, wird Oracle daran arbeiten, das Problem zu beheben.

Wir möchten Linux-Entwicklern, Linux-Kunden und Linux-Distributoren gegenüber betonen, dass Oracle sich für die Freiheit von Linux einsetzt. Oracle gibt folgendes Versprechen: Solange Oracle Linux vertreibt, wird Oracle die Binärdateien und den Quellcode für diese Distribution öffentlich und frei verfügbar machen. Darüber hinaus begrüsst Oracle Downstream-Distributionen jeder Art, ob Community oder kommerziell. Wir freuen uns, mit Distributoren zusammenzuarbeiten, um diesen Prozess zu vereinfachen, gemeinsam an den Inhalten von Oracle Linux zu arbeiten und sicherzustellen, dass Oracle-Softwareprodukte für Ihre Distribution zertifiziert sind.

Übrigens, wenn Sie ein Linux-Entwickler sind, der mit dem Vorgehen von IBM nicht einverstanden ist, und Sie genauso wie wir an die Freiheit von Linux glauben, stellen wir Sie gerne ein.

Eine Anmerkung für ISVs: Das Vorgehen von IBM ist nicht in Ihrem Interesse. Indem sie CentOS als RHEL-Alternative abschafft und AlmaLinux und Rocky Linux angreift, eliminiert IBM eine Möglichkeit für Ihre Kunden, Geld zu sparen und Ihnen einen grösseren Teil ihres Geldbeutels zur Verfügung zu stellen. Wenn Sie Ihr Produkt noch nicht auf Oracle Linux unterstützen, zeigen wir Ihnen gerne, wie einfach das ist. Geben Sie Ihren Kunden mehr Auswahl.

Abschliessend möchte ich IBM noch einen Vorschlag machen. Sie sagen, dass Sie nicht all diese RHEL-Entwickler bezahlen wollen? Hier ist eine Möglichkeit, wie Sie Geld sparen können: Ziehen Sie einfach von uns ab. Werden Sie ein nachgelagerter Distributor von Oracle Linux. Wir nehmen Ihnen die Last gerne ab."

Ich hoffe, ihr konntet den Zynismus aus dieser Pressemitteilung herausdestillieren. Seien wir gespannt, wie sich der Wettstreit der Giganten weiter entwickelt.

Quellen:

https://lists.fedoraproject.org/archives/list/devel@lists.fedoraproject.org/thread/55H3DT5CCL73HLMQJ6DK63KCAHZWO7SX/

https://www.oracle.com/news/announcement/blog/keep-linux-open-and-free-2023-07-10/

Bildquelle: https://www.charterworld.com/news/wp-content/uploads/2012/04/Team-ORACLE-Racing.jpg


GNU/Linux.ch ist ein Community-Projekt. Bei uns kannst du nicht nur mitlesen, sondern auch selbst aktiv werden. Wir freuen uns, wenn du mit uns über die Artikel in unseren Chat-Gruppen oder im Fediverse diskutierst. Auch du selbst kannst Autor werden. Reiche uns deinen Artikelvorschlag über das Formular auf unserer Webseite ein.

Wer zur Verwendung von MS Windows im Büro gezwungen wird, kann sich mit einer GNU/Linux-Distribution in einer virtuellen Maschine eine professionelle Arbeitsumgebung schaffen.

Es gibt viele (sehr viele) Anwender:innen, die noch nie im Leben eine GNU/Linux-Distribution gesehen haben. Für solche Leute ist es wichtig zu sehen, wie einfach es ist, die freien Alternativen zu entdecken. Dafür fallen mir mehrere Möglichkeiten ein:

  1. Frage den Nerd in deinem Bekanntenkreis.
  2. Probiere eine GNU/Linux-Distribution im Webbrowser aus.
  3. Installiere eine virtuelle Maschine zum Testen einer Linux-Distro.
  4. Boote von einem USB-Stick.

Die vier Optionen habe ich nach Schwierigkeitsgrad sortiert. Eine Bekannte oder einen Verwandten fragen, ist bestimmt der einfachste Weg, um eine Alternative zum vorinstallierten Windows auf dem Medienmarkt-Notebook zu sehen. Der zweite Weg ist die beste Lösung, falls man kein Kellerkind im Bekanntschaftskreis findet. Die virtuelle Maschine als Testplatz, ist mein Vorschlag, den ich in diesem Artikel beschreiben möchte. Wie man eine ISO-Datei auf einen USB-Stick brennt und von diesem bootet, lasse ich ausser Acht.

Bevor ich zum Ausprobieren einer GNU/Linux-Distro in einer virtuellen Maschine unter Windows komme, möchte ich dennoch auf Linux im Browser zurückkommen. Im Mai habe ich in diesem Beitrag das Angebot von DistroSea beschrieben. Dort gibt es aktuell 39 unterschiedliche Distributionen zum Ausprobieren im Webbrowser. Als Beispiel zeige ich die letzte Distro in der Liste: ZorinOS.

Nachdem man Zorin OS ausgewählt hat, muss man sich für eine Variante der Distribution entscheiden. Ich habe Core64 gewählt. Nach dieser Wahl wird man in eine Warteschlange eingereiht. Nach kurzer Zeit kann man die Distro im Webbrowser starten. Im Installationsprogramm wählt man 'Deutsch' und 'Try Zorin OS' aus, worauf Zorin OS im Live-Modus losläuft:

Nun kann man sich einen ersten Eindruck dieser Distribution verschaffen. Das kann jedoch nicht mehr als ein erster Eindruck sein, weil eine temporär gestreamte Distro in einem Webbrowser meilenweit von der wahren Erfahrung entfernt ist. Trotzdem ist das Angebot von DistroSea eine tolle Sache für Interessierte.

Der Auslöser für diesen Artikel war eine Anfrage meiner Tochter:

Wie kann ich ChatGPT ohne Registrierung verwenden?

Sie verwendet privat Manjaro, ist aber im Büro durch MS Windows eingeschränkt. Es gibt diverse Seiten, die eine Anfrage an GPT 3.5 erlauben, z. B. diese https://chatgpt.ch/. Erwartungsgemäss tummeln sich viele Anfrager:innen auf solchen Seiten, weshalb man sich über die Ergebnisse nicht wundern sollte:

Hier geht es aber nicht um KI-Chatbots, sondern um den Einsatz einer GNU/Linux-Distribution im Alltag, als professionellen Wingman neben MS Windows. So schwer mir diese Empfehlung über die Lippen geht, desto weniger Alternativen gibt es, möchte man eine virtuelle Maschine unter MS Windows ausführen. Wenn ich eine Firma überhaupt nicht mag, dann ist es Oracle mit ihrem Chef Larry Ellison. Wie dem auch sei, es gibt die Oracle VM VirtualBox, welche sich die "weltweit beliebteste plattformübergreifenden Open Source-Virtualisierungs-Software" nennt. Windows-Anwender:innen können sich die Software unter dieser Adresse herunterladen. Oder doch nicht? Wenn ich mir die URL anschaue, verfalle ich schon in Schnappatmung, ob der Tracker, die dahinterstecken. Windows-Anwender:innen verwenden die erste Option, den 64 Bit Windows Installer.

Nachdem ihr das Ding in euer Windows habt eindringen lassen, könnt ihr es starten, was dann so aussieht:

Im Screenshot sind bereits zwei Distros installiert: Manjaro und EndeavourOS. Bei euch ist das linke Panel noch leer. Ihr klickt auf das blaue Neu-Icon. Dort erwartet euch dieser Dialog:

Vorher solltet ihr eine ISO-Datei einer GNU/Linux-Distribution herunterladen. Dabei spielt es keine Rolle, welche ISO-Datei ihr verwendet. Um meiner Tochter entgegenzukommen, nehme ich Manjaro als Beispiel. Die ISO-Datei findet ihr hier. Danach solltet ihr auf das Icon Ändern klicken, um einige Einstellungen anzupassen:

  • Hauptspeicher auf 4096 MB
  • Prozessoren auf 2
  • Virtuelle Festplatte auf 40 GB
  • Den Regler für den Grafikspeicher ganz nach rechts ziehen

Danach könnt ihr die virtuelle Maschine mit dem grünen Pfeil starten und die normale Boot-Prozedur durchlaufen. Normalerweise startet die Distribution jetzt im Live-Modus, weshalb eine richtige Installation nun vonnöten ist. Nachdem die Distro ordentlich installiert ist, habt ihr eine vollständige Distribution für den Parallelbetrieb zur Verfügung. Wann immer ihr ein professionelles Betriebssystem neben MS Windows starten möchtet, könnt ihr in der virtuellen Maschine die GNU/Linux-Distro eurer Wahl (auch mehrere) starten und die volle Freiheit geniessen.

Um auf die 'Piccata Milanese' zurückzukommen: Falls ihr Manjaro als Distro gewählt und im Paketmanager 'Pamac' AUR aktiviert habt, könnt ihr tgpt installieren und euch im Terminal das Rezept ausgeben lassen:

Guten Appetit!

Warnung: Generative Pretrained Transformer (z. B. ChatGPT) sind gefährliche Werkzeuge, die überzeugende Antworten auf Fragen liefern, aber keineswegs auf Fakten basieren oder der Realität entsprechen müssen. Wir raten ausdrücklich von deren Verwendung ab. Stattdessen empfehlen wir den Einsatz des eigenen Verstandes.


GNU/Linux.ch ist ein Community-Projekt. Bei uns kannst du nicht nur mitlesen, sondern auch selbst aktiv werden. Wir freuen uns, wenn du mit uns über die Artikel in unseren Chat-Gruppen oder im Fediverse diskutierst. Auch du selbst kannst Autor werden. Reiche uns deinen Artikelvorschlag über das Formular auf unserer Webseite ein.

8. Juli 2023

Die MZLA Technologies Corporation hat mit Thunderbird 102.13 ein planmäßiges Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht. Außerdem steht das Veröffentlichungsdatum für Thunderbird 115 fest.

Neuerungen von Thunderbird 102.13

Mit dem Update auf Thunderbird 102.13 hat die MZLA Technologies Corporation ein planmäßiges Update für seinen Open Source E-Mail-Client veröffentlicht. Das Update bringt diverse Fehlerbehebungen und Verbesserungen, welche sich in den Release Notes (engl.) nachlesen lassen. Auch wurden diverse Sicherheitslücken geschlossen.

Thunderbird 115 erscheint kommende Woche

Das große Update auf Thunderbird 115, welches unter anderem das neue „Supernova“-Design sowie ein neues Logo bringen wird, wurde nicht zeitgleich mit Firefox 115 veröffentlicht. Dessen Veröffentlichung ist für kommenden Montag, den 10. Juli 2023 geplant. Die wichtigsten Neuerungen von Thunderbird 115 werden dann natürlich ausführlich auf diesem Blog vorgestellt werden.

Der Beitrag Thunderbird 102.13 veröffentlicht, Thunderbird 115 erscheint kommende Woche erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

6. Juli 2023

Mozilla hat Firefox 115 veröffentlicht. Firefox 115 ist gleichzeitig die neue Basis für Firefox ESR, die Firefox-Version mit Langzeitunterstützung. Während Firefox 115 und Firefox ESR 115 grundsätzlich identisch sind, gibt es doch ein paar Unterschiede zwischen beiden Versionen. Auch sonst gibt es einiges Wissenswertes für System-Administratoren.

Mozilla hat Firefox 115 und Firefox ESR 115 veröffentlicht. Nutzer von Firefox ESR 102 haben noch zwölf Wochen Zeit, ehe sie mit Erscheinen von Firefox 118 und Firefox ESR 115.3 am 26. September 2023 automatisch auf Firefox ESR 115 migriert werden. Wie schon Firefox ESR 102 unterscheidet sich auch Firefox ESR 115 in ein paar wenigen Details von seinem Mainstream-Pendant.

Download Mozilla Firefox ESR 115

Nur in Firefox ESR 115: Deaktivierbare Signaturpflicht für Add-ons

Zum Schutz seiner Nutzer hat Mozilla eine Signaturpflicht für Add-ons in Firefox eingeführt, welche seit Firefox 43 standardmäßig aktiviert ist. Diese kann nur in Nightly-Builds sowie in der Developer Edition von Firefox deaktiviert werden, nicht in Beta- oder finalen Versionen. Die ESR-Version von Firefox 115 erlaubt auch in der finalen Ausführung die Deaktivierung der Signaturpflicht.

Zur Deaktivierung muss der folgende Schalter über about:config auf false geschaltet werden:

xpinstall.signatures.required

Achtung: Es ist aus Sicherheitsgründen nicht empfohlen, die Signaturpflicht für Erweiterungen zu deaktivieren. Wer seine Erweiterungen ausschließlich über addons.mozilla.org bezieht, findet außerdem in der Regel sowieso ausschließlich signierte Erweiterungen vor.

Nur in Firefox ESR 115: Zusätzliche Unternehmensrichtlinie

Seit Firefox 60 liefert Mozilla die Unterstütztung von Unternehmensrichtlinien aus. Damit ist es für Systemadministratoren möglich, Firefox für die Verteilung im Unternehmen vorzukonfigurieren, wofür bis einschließlich Firefox ESR 52 gerne der sogenannte CCK2 Wizard benutzt worden ist, der allerdings mit Firefox 57 und höher nicht kompatibel ist.

Die SearchEngines-Richtlinie zum Konfigurieren der Suchmaschinen funktioniert ausschließlich in Firefox ESR.

Alle Neuerungen zwischen Firefox ESR 102 und Firefox ESR 115

Natürlich gab es zwischen Firefox ESR 102 und Firefox ESR 115 auch wieder zahlreiche Neuerungen, darunter auch Neuerungen, welche für Unternehmen relevant sein könnten, wie beispielsweise neue Sicherheits- und Datenschutz-Verbesserungen. Für einen Überblick über alle wichtigen Neuerungen zwischen Firefox ESR 102 und Firefox ESR 115 empfiehlt sich die Lektüre der Artikel über die Neuerungen der entsprechenden Major-Releases:

Sonstiges Wissenswertes für Unternehmens-Administratoren

Unternehmensrichtlinien

Firefox lässt sich mittels zahlreicher Unternehmensrichtlinien konfigurieren. Dabei gibt es verschiedene Wege: Plattformübergreifend auf Windows, Apple macOS sowie Linux über eine Datei policies.json, via GPO oder Intune auf Windows oder via .plist-Datei auf Apple macOS.

MSI-Installer für Windows

Um System-Administratoren im Unternehmen das Anpassen und Verteilen von Firefox einfacher zu machen, bietet Mozilla anpassbare MSI-Installer für Firefox ESR auf Windows an.

MSI-Installer erlauben die Anpassung über eine MST-Datei und können über die auf Windows üblichen Deployment-Tools wie Active Directory oder Microsoft System Center Configuration Manager verteilt werden. Mozilla hat eine Dokumentation zu den MSI-Installern veröffentlicht.

Download MSI-Installer von Firefox ESR 115

pkg-Installer für Apple macOS

Ähnlich zu den MSI-Installern für Windows gibt es pkg-Installer für Apple macOS.

Download pkg-Installer von Firefox ESR 115

Nutzer von Windows 7/8, macOS 10.12/10.13/10.14 werden auf Firefox ESR 115 migriert

Nutzer der Mainstream-Version von Firefox auf Windows 7 und Windows 8 sowie Apple macOS 10.12 bis 10.14 werden mit Erscheinen von Firefox ESR 115.1 automatisch auf Firefox ESR 115 migriert und erhalten daher mit Firefox 115 das letzte Update, welches neue Funktionen und die Unterstützung für weitere Webstandards bringt. Nach einem weiteren Jahr Sicherheits-Updates durch Firefox ESR 115 ist für entsprechende Nutzer danach Schluss. Bereits Firefox 116 lässt sich auf diesen Systemen nicht einmal mehr starten.

Dedizierte Profile pro Installation abschalten

Lesezeichen, Chronik, Erweiterungen, Passwörter, Einstellungen – diese und noch weitere Dinge werden in einem sogenannten Profil gespeichert. Verschiedene Firefox-Installationen nutzen bisher standardmäßig immer das gleiche Profil.

Seit Firefox 67 nutzt der Mozilla-Browser dedizierte Profile pro Installation. Das heißt, dass wenn ein Nutzer mehrere Firefox-Installationen hat, jede dieser Installationen ein eigenes Profil verwendet und damit standardmäßig nicht länger in allen Installationen automatisch die gleichen Lesezeichen, die gleiche Chronik etc. zur Verfügung stehen.

Gerade im Unternehmensumfeld kann dies unerwartet sein. Über eine Umgebungsvariable mit beliebigem Wert kann dieses Feature abgeschaltet werden:

MOZ_LEGACY_PROFILES

Wie Umgebungsvariablen angelegt werden, ist der Dokumentation des jeweiligen Betriebssystems zu entnehmen.

Downgrade-Schutz abschalten

Ein anderes Feature seit Firefox 67 ist ein Downgrade-Schutz. Firefox verhindert, dass der Browser mit einem Profil gestartet wird, welches bereits mit einer neueren Firefox-Version genutzt worden ist. Auch dieses Feature kann über eine Umgebungsvariable mit beliebigem Wert abgeschaltet werden:

MOZ_ALLOW_DOWNGRADE

Alternativ dazu kann Firefox mit dem folgenden Kommandozeilen-Argument gestartet werden:

--allow-downgrade

Dokumentation für System-Administratoren

Hier gibt es spezielle Hilfe-Seiten für die Administration von Firefox im Unternehmen.

Der Beitrag Alles Wissenswerte zu Firefox ESR 115 inklusive Unterschiede zu Firefox 115 erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

5. Juli 2023

Mit IceFun steht eine Linux-Variante zur Verfügung, welche sich an Kinder im Alter von 4 - 14 Jahren richtet.

Kinder und Computer sind so eine Sache. Ab welchem Alter soll man die Jüngsten an die Technik heranführen? Und ab wann kann man sie auch unbetreut einige Zeit damit alleine lassen?

Vermutlich machen sich diese Gedanken nur sehr wenige Eltern oder für Kinder verantwortliche Personen. Doch ein langsames und behutsames Heranführen an das Thema ist wichtig, um schon Kindern die Möglichkeit zu geben, einen mündigen Umgang mit Computern zu erlernen.

Dabei sollten die Interessen des Kindes im Vordergrund stehen und nicht das Bedürfnis der Erwachsenen nach einigen Minuten Ruhe. Erfahrungsgemäss gilt das Alter von 4 Jahren als guter Zeitpunkt, um die ersten Schritte zu wagen. Diese sollten gemeinsam und betreut erfolgen. Auch eine Vereinbarung von festen Zeiten kann sinnvoll sein.

Computer sollten in erster Linie bei Kindern Interesse wecken und die Kreativität fördern. Und wenn lieber getobt oder im Wald gespielt wird, umso besser.

Mit IceFun steht ein Betriebssystem auf Basis von Debian GNU/Linux zur Verfügung, welches optimal auf die Bedürfnisse von Kindern konfiguriert wurde.

Bereits das ansprechend und liebevoll gestaltete Design macht Lust, das System zu entdecken. Und zu entdecken, gibt es Vieles. Einen guten Einstieb bieten die Lern- und Spielumgebungen GCompris, Tux Paint oder Tux Math.

Viele, oftmals bereits in Vergessenheit geratene Spieleklassiker sorgen für Kurzweil.

Für das Erlernen des 10-Finger-Schreibsystems kann Klavaro genutzt werden. Scratch, eToys und Laby laden zum Programmieren ein.

Wer gerne künstlerisch aktiv ist, kann mit MyPaint tolle Bilder zeichnen. Mithilfe von PhotoCollage lassen sich Bildkompositionen erstellen und mit PosteRazor können diese dann direkt in Posteigrösse auf einem regulären Drucker ausgedruckt werden. Dabei wird ein grosses Bild in viele kleinere Bilder unterteilt, welche abschliessend zusammengeklebt werden können.

Dank Tetzle lassen sich die selbst gemalten Motive gleich auch noch in ein Puzzle umwandeln, welches am Computer gelöst werden kann.

Mit LMMS ist darüber hinaus ein vollständiges Musikstudio enthalten, welches sich nach etwas Übung hervorragend auch von grösseren Kindern nutzen lässt und Piano Booster hilft dabei, das Klavierspielen zu erlernen.

IceFun kann ohne Risiko als Live-DVD ausprobiert werden und lässt sich bei Gefallen mithilfe des integrierten Installationsprogramms auf eine Festplatte übertragen.

Herunterladen kann man IceFun über die eigens dafür eingerichtete Homepage.

Wer ein vorinstalliertes Laptop sucht oder professionelle Hilfe bei der Einrichtung benötigt, wird bei Faircomputer fündig.


GNU/Linux.ch ist ein Community-Projekt. Bei uns kannst du nicht nur mitlesen, sondern auch selbst aktiv werden. Wir freuen uns, wenn du mit uns über die Artikel in unseren Chat-Gruppen oder im Fediverse diskutierst. Auch du selbst kannst Autor werden. Reiche uns deinen Artikelvorschlag über das Formular auf unserer Webseite ein.

Mozilla hat Firefox 115 für Windows, Apple macOS und Linux veröffentlicht. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen – wie immer auf diesem Blog weit ausführlicher als auf anderen Websites.

Download Mozilla Firefox für Microsoft Windows, Apple macOS und Linux

Verbesserungen der Netzwerkgeschwindigkeit

Die Geschwindigkeit, mit der Dateien auf Websites via HTTP/2 hochgeladen werden können, hat sich mit Firefox 115 signifikant verbessert.

HTTP/2 Upload-Geschwindigkeit in Firefox 115

Außerdem sorgt ein auf Betriebssystem-Ebene deaktivierter Standortdienst für Windows-Nutzer mit einigen WLAN-Treibern nicht länger für eine systemweite Netzwerk-Instabilität.

Verbesserter Import aus anderen Browsern

Der Import von Daten aus anderen Browsern wurde unter der Haube verbessert und erstrahlt auch optisch in neuem Glanz. Gespeicherte Kreditkartendaten lassen sich außerdem aus Chrome und anderen Chromium-basierten Browsern importieren, ebenso kann die Chronik aus Safari jetzt importiert werden.

Auch können im neuen Dialog HTML-Dateien für den Lesezeichen-Import ausgewählt werden. Ebenfalls ist darüber der Import von Passwörtern via CSV-Datei möglich, sofern signon.management.page.fileImport.enabled in about:config auf true steht. Für den Passwort-Import aus Safari, wo kein direkter Passwort-Import möglich wäre, ohne für jedes Passwort separat die Berechtigung hierfür anzufragen, werden Nutzer nach der Auswahl von Safari bei entsprechender Einstellung darum gebeten, eine aus Safari exportierte CSV-Datei auszuwählen.

Firefox 115

Verbesserungen für die Wiedergabe von Videos

Das OpenH264-Plugin, welches bislang ausschließlich für WebRTC verwendet wurde, kann jetzt auch als Fallback-Codec für die Video-Wiedergabe verwendet werden, wenn kein H.264-Codec auf dem System installiert ist. Außerdem steht OpenH264 nun auch für Linux-Systeme mit ARM-CPU zur Verfügung.

Die Video-Wiedergabe unter Linux kann für Nutzer von Linux auf Systemen mit einer Intel-GPU jetzt durch die Hardware beschleunigt werden.

Sonstige Endnutzer-Neuerungen von Firefox 115

In der Auflistung aller Tabs (über das Pfeil-Symbol am Ende der Tableiste) besitzt nun jeder Tab eine Schließen-Schaltfläche, so dass man den jeweiligen Tab nicht länger aufrufen muss, um diesen zu schließen.

Die Funktionen Rückgängig und Wiederherstellen stehen jetzt auch in Eingabefeldern für Passwörter zur Verfügung.

Für Linux-Nutzer führt ein Mittelklick auf die Schaltfläche zum Öffnen eines neuen Tabs nun dazu, dass der xclipboard-Inhalt geöffnet wird. Handelt es sich dabei um eine URL, wird diese geöffnet, ansonsten eine Suche bei der eingestellten Standard-Suchmaschine durchgeführt.

Im Bild-im-Bild-Modus für Videos werden jetzt auch Untertitel für Videos von Sony Liv, TubiTV, Udemy und New York Times unterstützt. Außerdem kann der Bild-im-Bild-Modus jetzt auch für Videos ohne Audiospur genutzt werden.

Die sogenannten „Farbwelten“ waren eine zeitlich limitierte Sammlung von Themes, welche in Firefox beworben wurden. Nutzer, welches ein solches Theme noch nutzen und die automatische Update-Funktion für Erweiterungen deaktiviert haben, werden automatisch auf das entsprechende Theme auf addons.mozilla.org migriert, damit das Theme aktiv bleibt, sobald die entsprechenden Dateien aus Firefox entfernt werden.

Firefox unterstützt einen neuen Mechanismus, über welchen die Ausführung von Erweiterungen auf bestimmten Websites durch Mozilla, beispielsweise aus Sicherheitsgründen, verhindert werden kann.

Ein weiterer neuer, aber noch nicht aktiver Mechanismus ermöglicht die Empfehlung bestimmter Erweiterungen bei Eingabe bestimmer Begriffe in die Adressleiste.

Firefox 115

Ein Cache für die Firefox-Startseite beschleunigt die gefühlte Startgeschwindigkeit von Firefox für Nutzer, welche Firefox mit der Standard-Startseite starten.

Mehr Sicherheit für Firefox-Nutzer

Auch in Firefox 115 wurden wieder mehrere Sicherheitslücken geschlossen. Alleine aus Gründen der Sicherheit ist ein Update auf Firefox 115 daher für alle Nutzer dringend empfohlen.

Verbesserungen der Entwicklerwerkzeuge

In den Einstellungen der Entwicklerwerkzeuge gibt es eine neue Option, um das Öffnen eben dieser mittels F12-Taste zu deaktivieren.

Im Kompatibilitäts-Panel des Inspektor-Werkzeugs erscheint jetzt eine Versions-Angabe auf dem entsprechenden Browser-Icon.

Im Debugger ist es nun möglich, einzelne Zeilen eines Scripts zu deaktivieren.

Weitere Neuerungen der Entwicklerwerkzeuge werden im DevTools-Newsletter für Firefox 115 beschrieben.

Verbesserungen der Webplattform

Eine Verbesserung des contentEditable-Verhaltens sollte für eine verbesserte Kompatibilität mit dem Verhalten anderer Browser bei sogenannten WYSIWYG-Editoren sorgen.

IndexedDB-Datenbanken standen bisher nicht in privaten Fenstern zur Verfügung, was für Inkompatibilitäten mit einigen Websites sorgte, wenn Firefox in einem privaten Fenster genutzt wurde oder so konfiguriert war, dass grundsätzlich keine Chronik gespeichert wird, was einem permanenten privaten Modus entspricht. Firefox 115 unterstützt IndexedDB in privaten Fenstern. Hierbei werden die Daten verschlüsselt gespeichert und mit Beenden der Sitzung wieder gelöscht.

Die Verwendung von <link rel=“preconnect“> kann das Laden von Ressourcen beschleunigen. Diese Performance-Optimierung hat in Firefox bereits seit mehreren Jahren nicht mehr funktioniert und arbeitet ab Firefox 115 wieder korrekt.

Auf CSS-Seite neu ist die Unterstützung von animation-composition sowie supports-Bedingungen für @import-Regeln, auf JavaScript-Seite die Unterstützung von Array.fromAsync(). Außerdem werden die Methoden ab sofort unterstützt: Array.toReversed(), Array.toSorted(), Array.toSpliced(), Array.with(), TypedArrays.toReversed(), TypedArrays.toSorted() und TypedArrays.with().

URLSearchParams.has() und URLSearchParams.delete() unterstützen jetzt einen optionalen value-Parameter.

Die neue URL.canParse()-Funktion kann benutzt werden, um auf einfache und schnelle Weise zu prüfen, ob eine URL gültig ist und geparst werden kann. Ebenfalls neu ist die Response.json()-Funktion.

Für Entwickler von Firefox-Erweiterungen relevant ist die Unterstützung von storage.session sowie des commands.onChanged-Events. Außerdem ist die Manifest-Eigenschaft browser_style jetzt standardmäßig false für Manifest v3-Erweiterungen.

Weitere Neuerungen für Entwickler von Websites und Browser-Erweiterungen lassen sich in den MDN Web Docs nachlesen.

Neue Basis für Firefox ESR

Firefox 115 löst Firefox 102 als Basis für Firefox ESR, die Unternehmensversion von Firefox mit Langzeitunterstützung, ab. Bestehende Nutzer von Firefox ESR 102 werden am 26. September 2023 mit dem Erscheinen von Firefox ESR 115.3 automatisch auf Firefox ESR 115 umgestellt werden. Die Unterschiede zwischen Firefox 115 und Firefox ESR 115 sowie Wissenswertes für System-Administratoren werden in einem gesonderten Artikel behandelt.

Letzte Version für Windows 7/8, macOS 10.12/10.13/10.14

Bereits am 14. Januar 2020 hatte Microsoft die Unterstützung seines Betriebssystems Windows 7 offiziell eingestellt, die Einstellung der Unterstützung von Windows 8.1 folgte am 10. Januar 2023. Seitens Apple gibt es keine offiziellen Daten für Support-Enden, das letzte Update für macOS 10.14 erschien allerdings im Juli 2021. Dies ist für Nutzer insofern relevant, als dass es für diese Betriebssysteme keine Sicherheits-Updates mehr gibt. Nutzer sollten daher unbedingt auf ein aktuelles Betriebssystem umsteigen, falls noch nicht geschehen.

Firefox 115 ist das letzte große Update für diese veralteten Betriebssyssteme. Entsprechende Nutzer werden kommenden Monat mit Erscheinen von Firefox ESR 115.1 auf Firefox ESR 115 umgestellt und erhalten dann darüber noch bis September 2024 Sicherheits-Updates für Firefox. Neue Funktionen oder die Unterstützung für neue Webstandards gibt es allerdings keine mehr, Firefox 116 und höher wird auf diesen Systemen nicht mehr gestartet werden können.

Der Beitrag Mozilla veröffentlicht Firefox 115 erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

3. Juli 2023

PeppermintOS hat ein Update auf Debian 12 Bookworm erhalten und es wurden zahlreiche Design-Anpassungen vorgenommen.

Am Samstag, dem 1. Juli hat das Team hinter PeppermintOS eine auf Debian 12 "Bookworm" aktualisierte Version ihrer Distribution veröffentlicht. Darin enthalten sind insbesondere zahlreiche Designanpassungen.

In erster Linie enthält die neue Version selbstverständlich alle Aktualisierungen von Debian 12. Darauf aufbauend wurden diverse Grafiken angepasst, neue Themes hinzugefügt und auch der bootsplash kommt in einem neuen Kleid daher.

Neu lädt der Calamares-Installer keine Pakete im Hintergrund herunter, um die Installationsdauer im Vergleich zu vorherigen Versionen zu verkürzen.

Des Weiteren sind auch der Willkommensbildschirm und Peppermint Hub sowie die Peppermint-Dokumentation verbessert resp. aktualisiert worden.

Neben den neuen ISO-Dateien kann diese neue Version aber auch auf bestehenden Systemen installiert werden, indem der Aktualisierungsprozess von Debian oder alternativ das PeppermintOS-Aktualisierungstool verwendet wird. Letzteres befindet sich jedoch noch in einem Entwicklungsstadium.

Die Devuan-Version dieser Distribution basiert im Gegensatz zur Debian-Version noch auf Debian 11 "Bullseye", eine aktualisierte Version dieses Zweigs soll im weiteren Verlauf dieses Jahres erscheinen.

Quellen:

https://9to5linux.com/peppermint-os-is-now-based-on-debian-12-heres-whats-new

https://sourceforge.net/p/peppermintos/pepwiki/BuildDate/

https://peppermintos.com/2023/07/peppermint-os-debian-release/


GNU/Linux.ch ist ein Community-Projekt. Bei uns kannst du nicht nur mitlesen, sondern auch selbst aktiv werden. Wir freuen uns, wenn du mit uns über die Artikel in unseren Chat-Gruppen oder im Fediverse diskutierst. Auch du selbst kannst Autor werden. Reiche uns deinen Artikelvorschlag über das Formular auf unserer Webseite ein.

Ist die Depublikation des RHEL-Quellcodes eine Chance für Canonical, SUSE und Debian?

Wenn Schockwellen die Freie Software Community erschüttern, lohnt es sich oft, eine kühle Mate aus dem Kühlschrank, und das Popcorn aus dem Schrank zu holen. Damit setzt man sich in eine gemütliche Ecke, um sich das Schauspiel anzusehen. Ihr ahnt, worum es geht? Beginnen wir von Anfang an:

Das Unheil nahm seinen Anfang, als die Firma Red Hat im Juli 2019 für 34 Milliarden Dollar von IBM aufgekauft wurde.

CentOS (Community Enterprise Operating System) war eine Linux-Distribution, die auf Red Hat Enterprise Linux (RHEL) des Unternehmens Red Hat aufbaute. Die Distribution wurde von einer offenen Gruppe von freiwilligen Entwicklern betreut, gepflegt und weiterentwickelt. Bis 2021 war CentOS hinter Ubuntu und Debian die am dritthäufigsten verwendete Linux-Distribution für Web-Server.

Die kommerzielle Linux-Distribution RHEL kann nur im Zusammenhang mit Supportverträgen erworben werden. Die Firma Red Hat stellt aber alle Quellpakete von RHEL im Internet bereit, um die Anforderungen unterschiedlicher Lizenzen von in RHEL enthaltener freier Software zu erfüllen. Das ermöglicht es, eine zu RHEL binärkompatible Linux-Distribution zu entwickeln. Durch die Binärkompatibilität ermöglichte CentOS, Computer mit einer RHEL-kompatiblen Linux-Distribution zu nutzen, ohne einen Supportvertrag mit Red Hat abschliessen zu müssen. Auch ergab sich, neben finanziellen Ersparnissen, der Vorteil, dass alle Software, die für RHEL angeboten wird, auch direkt und ohne Einschränkungen unter CentOS genutzt werden konnte.

Im Jahr 2021 wurde die Kompatibiltät zwischen RHEL und CentOS aufgehoben. An dessen Stelle trat CentOS Stream, mit dem die Weiterentwicklung von RHEL getestet und stabilisiert werden sollte. Dadurch kam CentOS Stream für die meisten Server-Betreiber nicht mehr infrage. Wer ein stabiles RHEL möchte, setzt nicht die Beta-Version als Rolling Release ein (CentOS).

Es dauerte nicht lange, bis die Projekte RockyLinux und AlmaLinux darauf reagierten und auf der Basis der öffentlichen RHEL-Quellen ihre Clone erstellten. ScientificLinux hatte bereits 2019, also vor diesem Ereignis, aufgegeben und auf CentOS verwiesen. Damit kehrte unter den Server-Betreibern wieder Ruhe ein, hatte man doch mit Rocky und Alma zwei Alternativen, die die Binärkompatibilität mit RHEL sicherstellten.

Diese Ruhe endete am 21. Juni 2023 abrupt, als Red Hat (IBM) mitteilte, dass man den RHEL Quellcode nicht mehr öffentlich zur Verfügung stellen werde. Damit wurde die Lebensader für Rocky und Alma abgeschnitten. Rechtlich gesehen, ist diese Entscheidung völlig in Ordnung, da die GPL nicht grundsätzlich zur Veröffentlichung des Quellcodes verpflichtet.

Die GPL schreibt vor, dass es den Lizenznehmern möglich sein muss, den Code zu analysieren. Die Konsequenz dieser Vorschrift ist, dass der Programmcode einsehbar ist. Die Pflicht der Offenlegung innerhalb der GPL bezieht sich jedoch nicht auf die allgemeine Öffentlichkeit. Laut GPL-Lizenz müssen lediglich Lizenznehmer den Code einsehen können. Es ist dementsprechend vom Lizenzgeber festzulegen, wer Lizenznehmer ist. Der Lizenzgeber kann die Software zusammen mit dem Quelltext an eine ausgewählte Gruppe von Lizenznehmern übergeben. Er kann sich jedoch auch dafür entscheiden, dass dies auf einem öffentlich zugänglichen Webserver geschehen soll. Letzteres ist bei Open-Source-Software häufig der Fall.

Im Sinne des Lizenzgebers (IBM) sind die Projekte RockyLinux und AlmaLinux keine Lizenznehmer, womit sie keinen Anspruch auf Einsicht der RHEL Quellcodes haben.

Am 29. Juni hat das Rocky-Projekt mit zwei Vorschlägen reagiert, wie man das Problem umgehen könnte:

Eine Möglichkeit besteht in der Verwendung von UBI-Container-Images, die auf RHEL basieren und über verschiedene Online-Quellen (einschließlich Docker Hub) erhältlich sind. Mit dem UBI-Image ist es leicht möglich, Red Hat-Quellen zuverlässig und unbelastet zu beziehen. Wir haben dies mit OCI-Containern (Open Container Initiative) getestet, und es funktioniert genau wie erwartet.

Eine weitere Methode, die wir nutzen werden, sind Pay-per-Use-Instanzen in der öffentlichen Cloud. Damit kann jeder RHEL-Images in der Cloud aufsetzen und so den Quellcode für alle Pakete und Errata erhalten. Dies ist für uns am einfachsten zu skalieren, da wir all dies über CI-Pipelines erledigen können, indem wir Cloud-Images aufsetzen, um die Quellen über DNF zu erhalten, und diese automatisch in unsere Git-Repositories stellen.sdf

Auch das Alma-Projekt hat bereits am 22. Juni auf die Veränderungen in einem Blog-Post reagiert, jedoch noch keine Mitigationsvorschläge benannt. Damit möchte man sich ein paar Wochen Zeit nehmen.

Aber was macht man, wenn nicht alternative Clone, sondern alternative Lösungen gefragt sind? Die Antwort darauf ist einfach und liess auch nicht lange auf sich warten. Wer auf Support und Service Level Agreements angewiesen wird, was sehr wahrscheinlich im Unternehmensumfeld ist, kann auf die Linux-Server-Distros von Canonical und SUSE ausweichen. SUSE bietet mit SUSE Linux Enterprise Server (SLES) eine Alternative an, ebenso wie Canonical mit ihren Enterprise Angeboten.

Am vergangenen Donnerstag äusserte sich Dr. Thomas Di Giacomo (Chief Technology & Product Officer bei SUSE) zur Situation und wirft IBM indirekt ein falsches Verständnis der Open Source-Landschaft vor:

Bei SUSE liegen uns die Prinzipien von Open Source und die Kraft der Zusammenarbeit am Herzen. Auch wenn Veränderungen in der Open Source-Landschaft die Dynamik verändern können, sind wir der festen Überzeugung, dass die Freiheit, auf Software zuzugreifen, sie zu verändern und zu verbreiten, für alle offen bleiben sollte.

Und dann positioniert er das SUSE-Angebot direkt gegen IBM:

SUSE unterstützt viele Unternehmenskunden bei der Ausführung und Verwaltung heterogener Umgebungen, einschließlich CentOS und RHEL. Unsere Lösung für diese Kunden ist SUSE Liberty Linux. Wir möchten unseren Kunden versichern, dass wir uns weiterhin voll und ganz dafür einsetzen, ein nahtloses Erlebnis für SUSE Liberty Linux zu schaffen. Daran ändert auch die Entscheidung von Red Hat nichts.

Von Canonical habe ich bis jetzt noch keine Stellungnahme zur Causa RHEL gelesen. Selbstverständlich hat sich das Debian Projekt auch nicht dazu geäussert; das wäre unter ihrer Würde. Dabei könnte Debian als grosse Gewinnerin aus diesem Debakel hervorgehen. Debian ist die Mutter aller GNU/Linux-Serverbetriebssysteme; Debian ist nicht kommerziell und Debian hat erst vor drei Wochen die brandneue Version 12 (Bookworm) herausgebracht. Zwar kann man von diesem Community-Projekt keinen Unternehmens-Support beziehen, aber dafür gibt es bestimmt Lösungen von Drittanbietern.

Als Desktop-Anwender:innen müsst ihr euch keine Sorgen machen; Fedora ist von dieser Angelegenheit nicht betroffen. Aber räumt das Popcorn noch nicht weg, das Schauspiel geht bestimmt noch weiter.

Quellen:

https://www.redhat.com/en/blog/furthering-evolution-centos-stream
https://de.wikipedia.org/wiki/CentOS
https://www.suse.com/c/navigating-changes-in-the-open-source-landscape/
https://iits-consulting.de/blog/general-public-license/


GNU/Linux.ch ist ein Community-Projekt. Bei uns kannst du nicht nur mitlesen, sondern auch selbst aktiv werden. Wir freuen uns, wenn du mit uns über die Artikel in unseren Chat-Gruppen oder im Fediverse diskutierst. Auch du selbst kannst Autor werden. Reiche uns deinen Artikelvorschlag über das Formular auf unserer Webseite ein.

2. Juli 2023

Im heutigen Wochenrückblick schauen wir auf einen spannenden Essay, ein interessantes Tool für Code-Migrationen und ein neues Open-Source-LLM für große Sequenzlängen.

The Rise of the AI Engineer

Beginnen wir den heutigen Wochenrückblick mit einem Artikel, der in der Woche disktutiert wurde. swyx hat auf Latent Space den Artikel The Rise of the AI Engineer veröffentlicht. Im Artikel geht es um die Entstehung eines komplett neuen Berufszweiges: dem AI Engineer. Dabei ist der AI Engineer die Weiterentwicklung des Prompt Engineers und wird im Essay auf einer Skala eingeordnet. Der AI Engineer beschäftigt sich wenig mit der genauen Funktionsweise von ML-Modellen, vielmehr versteckt ihm die API wie z. B. von OpenAI die technischen Details und ermöglicht ihm, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: sein Produkt.

War es vor zehn Jahren noch ein forschungsnahes Vorhaben, ein Produktempfehlungssystem zu entwerfen, ist es durch die Verfügbarkeit von schnell einsetzbaren Diensten heutzutage möglich, die gewünschte Funktionalität zu integrieren. Integration, das ist es, was den AI Engineer ausmacht. Er muss nicht wissen, wie ein LLM genau funktioniert, er muss nur wissen, was es tut. Insbesondere erwähnt der Autor des Essays, dass die Few-Shot-Modelle dazu geführt haben, dass ML-Forscher selber nicht mehr das Modell wie GPT-4 auf den Einsatzzweck abstimmen, sondern diese Aufgabe von Anwendern übernommen wird, die Zeit mit dem Modell und der Schnittstelle verbringen und ausprobieren, was man damit tun kann.

Das alles wird nicht einfach sein, vor allem, da klassische ML-Forscher über lange Zeit hinweg dieses Feld noch belächeln werden. Behält man diesen Wandel allerdings im Hinterkopf, kann man sich schon jetzt darauf einstellen und wird nicht überrascht, wenn in fünf Jahren Menschen, deren Vollzeitjob die Integration von ML-Systemen ist, hohe Gehälter und einen substantiellen Einfluss auf den Geschäftsbetrieb vieler Firmen erhalten.

GPT-Migrate

Wie so eine konkrete Anwendung aussehen kann, zeigt bereits GPT-Migrate. Hier handelt es sich um ein interessantes Produkt, das eine Codebase von einer Programmiersprache in eine andere umwandelt.

Das Projekt selber setzt auch nur auf bestehende LLMs, nutzt sie aber in einer besonders abgestimmten Art und Weise. Der Code soll nicht nur starr umgewandelt, sondern auch idiomatisch sinnvoll ausgegeben werden. Wandelt man beispielsweise ein Python-Projekt in eine Node.js-Application um, besteht die Arbeit aus mehr als nur einer 1:1-Umwandlung der Statements. Vielmehr müssen die Frameworks beachtet werden mit ihrer individuellen Weise, Lösungen abzubilden.

Betrachten wir ein solches Projekt aus der akademischen Sicht, ist so ein Projekt ein Himmelfahrtskommando: Wir können nicht mit hinreichender Sicherheit sagen, ob es immer zuverlässig funktioniert. In der Praxis hat dieser Umstand für den durchschnittlichen Anwender allerdings eine untergeordnete Rolle: wenn es auch nur regelmäßig funktioniert, bringt es viele Entwickler für ihre Durchschnittsprojekte schon weiter. So sind Informatiker heutzutage auch nicht durchgängig mehr damit beschäftigt, richtige Algorithmen für z. B. Sortierung zu entwerfen, sondern reihen eher fertige Programmfragmente und -prozeduren aneinander. Eine unbeaufsichtigte Dienstleistung für Codeumwandlung sollte dennoch nicht auf so einem einfachen System aufgebaut werden. Die Abstimmung, die feinen Anpassungen und die Risikoanalyse - auch das werden in meinen Augen Aufgaben des AI Engineers sein.

Salesforce XGen

Neue Modelle sollen auch in diesem Wochenrückblick nicht fehlen. In dieser Woche haben wir diesbezüglich wieder einen alten Bekannten dabei: Salesforce, bekannt von BLIP2 oder CodeT5. Diesmal hat sich das Forschungsteam rund um Nijkamp, Xie, Hayashi, Pang und Xia mit Open-Source-LLMs für besonders hohe Sequenzen beschäftigt.

Die Sequenzlänge als maximale Länge einer Eingabe für das LLM ist neben der Parameterzahl einer der wichtigsten numerischen Einflussfaktoren für die Leistungsfähigkeit von LLMs. Soll ein solches Modell beispielhaft einen Text zusammenfassen, kann ein LLM mit 8 Tsd. Tokens Sequenzlänge deutlich mehr Text in einem Zug verarbeiten als ein LLM mit 2 Tsd. Tokens Sequenzlänge. Dass die Sequenzlänge in Tokens statt Wörtern gemessen wird, ist auf die mathematische Darstellung der Eingaben für LLMs zurückzuführen. Im Wochenrückblick der vergangenen Woche habe ich für diese Thematik Lehrmaterial vorgestellt.

Salesforce hat unter dem Namen XGen-7B Modelle mit einer Sequenzlänge von 8 Tsd. Tokens und einer Parameterzahl von 7 Mrd. trainiert, die den bisherigen Open-Source-Modellen mit nur 2 Tsd. Tokens wie LLaMA, MPT oder Falcon in standardisierten Benchmarks wie MMLU oder SCROLLS mindestens gleichauf sind. Die kommerzielle Konkurrenz kommt mit GPT-4 auf 32 Tsd. Tokens oder mit Claude auf 100 Tsd. Tokens. Das Training wurde mit 1,5 Billionen Tokens (hier nicht Sequenzlänge, sondern Anzahl der Tokens, auf deren Basis trainiert wurde) durchgeführt und hat über 150.000 US-Dollar gekostet.

Weitere Informationen zu XGen sind im Blogartikel von Salesforce Research zu finden. Die XGen-7B-Modelle sind in verschiedenen Varianten auf HuggingFace unter der Apache-2.0-Lizenz verfügbar, der zugrundeliegende Code kann unter GitHub abgerufen werden.

Und so geht wieder eine spannende Woche zu Ende, in der wir beobachten konnten, wie einerseits weiterhin neue Open-Source-Modelle mit Verbesserungen veröffentlicht werden und andererseits die Anwendung solcher Modelle zunehmend in den Vordergrund tritt. Schauen wir, was uns auch in den nächsten Tagen wieder erwartet!

Ich habe Reddit eigentlich kaum genutzt, naja, eigentlich doch schon täglich. Allerdings nur, um wasletztepreis und ich_iel zu lesen. Nach dem ganzen Chaos um die API bin ich nun nach Lemmy umgezogen.

Account anlegen

Zuerst müsst ihr euch einen Lemmyaccount bei einer Instanz eurer Wahl erstellen. Ich selbts nutze https://discuss.tchncs.de, eine Übersicht verfügbarer Server findet ihr hier: https://join-lemmy.org/.

App installieren (evtl.)

Als App verwende ich unter Android “Jerboa”, die über F-Droid verfügbar ist.

ich_iel über Lemmy lesen

Die ich_iel-Community sitzt auf dem Server https://feddit.de und hat folglich die URL https://feddit.de/c/ich_iel.

  • Sofern euer Lemmyaccount nicht bei feddit.de ist, könnt ihr über diese URL zwar alles lesen, aber nicht kommentieren und auch nicht abonnieren.
  • Für letzteres könnt ihr über eure Suche einfach nach “ich_iel” suchen.
  • Falls ihr die Community nicht in eurer Suche findet, könnt ihr als “dirty Hack” die URL entsprechend ändern. Ich habe meinen Account bei tchncs.de, und um die ich_iel-Community mit meinem Account aufzurufen (zum abonnieren!), änderer ich die URL in https://discuss.tchncs.de/c/ich_iel@feddit.de. Falls ihr auf einer anderen Instanz angemeldet seid, ändert sich die URL entsprechend in https://DEINE.INSTANZ.ORG/c/ich_iel@feddit.de.

Wem soll ich folgen?

Ich habe z.B.folgende Communities abonniert:

Community URL Adresse
ich_iel https://feddit.de/c/ich_iel ich_iel@feddit.de
wasletztepreis https://feddit.de/c/wasletztepreis wasletztepreis@feddit.de
Atheism https://feddit.de/c/atheism atheism@feddit.de
wortwitzkasse https://feddit.de/c/wortwitzkasse wortwitzkasse@feddit.de
witze https://feddit.de/c/witze witze@feddit.de
Sinnvolle Namen https://discuss.tchncs.de/c/namen namen@discuss.tchncs.de
ProgrammerHumor https://lemmy.ml/c/programmerhumor programmerhumor@lemmy.ml
Memes https://lemmy.ml/c/memes memes@lemmy.ml
DadJokes https://lemmy.world/c/dadjokes dadjokes@lemmy.world

Fediverse

Das Fediverse ist einfach toll, nach Friendica, Mastodon, Peertube und Matrix nun auch noch Lemmy… ;)

Weblinks

Gegenwärtig wird Red Hat von vielen Seiten medial angegriffen (interessanterweise gibt es in den Kommentaren auch immer viel Verständnis). Neben RHEL stammt die einzige andere verbreitete Enterprise-Distribution von SUSE. Allerdings gibt es keinen freien Klone von SUSE Linux Enterprise. Die RHEL-Klone sind auch keine reinen Community-Projekte. Einfach mal darüber nachdenken.

SUSE hat dasselbe Geschäftsmodell wie Red Hat. Es macht aus freier Software eine Enterprise-Distribution mit rund 10 Jahren Support für Server und Desktops sowie speziellen Zertifizierungen. Für diese Distribution verkaufen sie Supportverträge. Das sind Angebote, die vor allem Unternehmen für ihre Infrastruktur schätzen und bezahlen Damit sind sie nicht ganz so erfolgreich wie Red Hat, aber immer noch der zweitgrößte Player im Open-Source-Universum.

Einen freien Klon von SLE hat es nie gegeben. Erst vor wenigen Jahren hat SUSE selbst in Zusammenarbeit mit der Community openSUSE Leap als kompatible Community-Variante geschaffen, die zwar im Kern auf SLE basiert, aber nicht einfach SLE mit einem anderen Branding ist.

Trotzdem hat SUSE nie die Prinzipien von Open Source verraten und dieser Vorwurf wurde auch nie erhoben. SUSE hat Upstream-Software genommen, paketiert, an einigen Stellen weiterentwickelt, an anderen Stellen eigene Entwicklungen eingebracht, das Ganze als Distribution geschnürt und dafür Supportverträge abgeschlossen. Das ist genau das Geschäftsmodell von Red Hat.

SUSE hat nur die SLE-Quellen nicht auf dem Silbertablett zum Nachbauen serviert. Die Erstellung eines SLE-Klons wäre mit sehr viel Arbeit verbunden gewesen. Selbst das von SUSE geförderte openSUSE Leap war mit viel Aufwand für die Community verbunden. Arbeit, die sich scheinbar für keinen „Rebuilder“ gerechnet hat.

Der Schritt von Red Hat ist zweifellos ein Einschnitt. Er ist auch der Moment, an dem die Community innehalten und sich fragen sollte, ob diese Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter so klug ist. Aber er ist weder illegitim noch moralisch verwerflich. Er ist nicht einmal neu, wie der Vergleich mit SUSE zeigt.

Man sollte sich zudem gut fragen, ob Oracle, Rocky und Alma wirklich die Geschäftsmodelle haben, für die man sich argumentativ in die Bresche werfen möchte. Manche bezeichnen sie als Community-Projekt, aber das ist falsch. Da wird künstlich ein Community vs. Big Business gezeichnet. Rocky wird unter anderem von QIS gesponsert, die Supportverträge für Rocky verkaufen. AlmaLinux wird von CloudLinux getragen, die ebenfalls ein kommerzieller Mitspieler sind. Oracle ist ja sowieso eine bekannte Größte und bietet für „sein“ Linux natürlich ebenfalls Supportverträge. Oracle ist zudem das Gegenbeispiel für all jene, die sagen, Red Hat habe mit der Umstellung bei CentOS das Problem erst geschaffen, denn Oracles Klon gibt es schon länger. Debian ist ein Community-Projekt, Arch Linux ist es auch. Alma, Rocky und Oracle sind es nicht. Sie sind höchstens kleiner als Red Hat / IBM und auch das gilt nicht mal für alle drei Firmen.

Das sind Modelle, die eher an Freibier als an Freiheit erinnern und eigentlich nicht das sein sollten, wofür Linux mal stehen wollte. Was passiert mit all den erfolgreichen oder zumindest teilweise erfolgreichen Open-Source-Produkten, wenn das Modell überhand nimmt. Wenn immer der Code und die Entwicklungsarbeit einer Firma genommen und darum ein eigenes Supportmodell gestrickt wird. Nextcloud, Collabora – wo soll das enden und wer leistet dann noch die Entwicklungsarbeit?

Wenn diese „Produkte“ auf Basis von Red Hats Arbeit wirklich der Geist von Open Source sein sollen. Dann gute Nacht. Nur mal so zum Nachdenken, für all jene, die aktuell Red Hat bzw. IBM Verrat an Open-Source-Prinzipien vorwerfen.

Seit ein paar Wochen benutze ich Wiki.js 2.5.299

wiki.js ist ein modernes Open-Source-Wiki-System, das auf Node.js basiert.

  • Es bietet eine ansprechende Benutzeroberfläche und unterstützt das Echtzeit-Bearbeiten von Seiten.
  • wiki.js verfügt über eine benutzerfreundliche Oberfläche zum Erstellen und Formatieren von Inhalten.
  • Es unterstützt die Verwendung von Markdown-Syntax für die Formatierung von Text und bietet auch erweiterte Funktionen wie Diagramme und Tabellen.
  • wiki.js ermöglicht eine umfassende Anpassung und Integration von Plugins.

Genug getrommelt.

Ein Hinweis noch, Wiki.js kann nicht in einem Unterordner installiert werden.

Node wollte ich sowieso nicht nativ installieren, deshalb habe ich Wiki.js als Docker Container in Gebrauch.

Ich habe das Image von linuxserver.io verwendet. (linuxserver/wikijs:latest)

Ich finde, es ist einfach gut in der Bedienung.

Als Voraussetzung für die im 2ten Halbjahr kommende Release 3.0 ist als Datenbank Postgresql notwendig.

Der Hauptgrund ist die lokale Suche im Wiki, die Postgres als Voraussetzung bedingt.

Die Suche ist sonst sehr eingeschränkt, bzw. bindet fremde Suchdienste ein, was ich nicht möchte.

Installieren ist kein Hexenwerk, lediglich Postgres muss etwas geöffnet werden, damit die Verbindung klappt.

Die Konfiguration von postgresql sieht so aus:

In /etc/postgresql/13/main

postgresql.conf:

# Die Zeile mit
listen_addresses = 'localhost'                        # what IP address(es) to listen on;
# ändern in
listen_addresses = 'localhost,IP.Adresse.des.Servers' # what IP address(es) to listen on;

Und in pg_hba.conf:

# die folgende Zeile mit der Docker ip Adresse hinzufügen
host    all             all             172.17.0.3/32           md5

Ein

docker inspect wikijs|grep IPAddress 

liefert die richtige IP

Wer mal linsen will: Mein wiki residiert hier

Sollte dies aus irgendeinem Grund nicht funktionieren, im erweiterten Teil lesen.

"Wiki.js" vollständig lesen

30. Juni 2023

Mozilla hat seine Entwickler-Dokumentation MDN Web Docs um eine Künstliche Intelligenz unter Verwendung von OpenAIs ChatGPT erweitert. Diese beantwortet Fragen und kann auch Code-Beispiele erklären.

Für sehr viele Webentwickler stellen die MDN Web Docs eine wichtige Anlaufstelle dar, wenn es um die Dokumentation von Webtechnologie geht. In Zusammenarbeit mit Supabase hat Mozilla nun den Betastart von AI Help angekündigt. Dabei handelt es sich um eine mit der Entwickler-Dokumentation verbundene Künstliche Intelligenz, welche OpenAIs ChatGPT nutzt, um vom Benutzer gestellte Fragen zu beantworten.

So kann über die Startseite von AI Help ganz einfach eine Frage gestellt werden, welche das MDN dann mit den Informationen der MDN Web Docs beantwortet.

MDN AI Help

Die Künstliche Intelligenz kann aber noch mehr: Code-Beispiele besitzen jetzt einen Link, der mit „AI Explain“ beschriftet ist. Markiert man einen Teil des Codes und klickt diesen Link an, erklärt die Künstliche Intelligenz, was der markierte Code macht.

MDN AI Help

Pro Tag können nach Anmeldung fünf Fragen kostenlos gestellt werden. Für eine unbegrenzte Nutzung ist MDN Plus erforderlich. MDN Plus ist ab 5,00 Euro pro Monat oder 50,00 Euro pro Jahr verfügbar und bietet weitere Vorteile wie Werbefreiheit, die Nutzung von Offline-Funktionen, Artikel-Sammlungen und mehr.

Mit dem MDN Playground hat Mozilla außerdem einen interaktiven Code-Editor als weitere große Neuerung der MDN Web Docs online gebracht. Dieser wurde in einem separaten Artikel vorgestellt.

Der Beitrag MDN AI Help: Mozilla integriert Künstliche Intelligenz in Entwickler-Dokumentation erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

29. Juni 2023

Mozilla hat seine Entwickler-Dokumentation MDN Web Docs um einen interaktiven Code-Editor erweitert, der an das populäre CodePen erinnert.

Für sehr viele Webentwickler stellen die MDN Web Docs eine wichtige Anlaufstelle dar, wenn es um die Dokumentation von Webtechnologie geht. Mit dem MDN Playground hat Mozilla nun eine Erweiterung implementiert, welche es einfacher macht, mit den dort gezeigten Code-Beispielen zu experimentieren.

Das Prinzip erinnert an das populäre CodePen: Es gibt separate Eingabefelder für HTML, CSS sowie JavaScript, in denen Code eingetragen und sofort ausgeführt werden kann. Dabei bietet der Editor auch Code-Vervollständigungen während der Eingabe. Außerdem gibt es ein Anzeigefeld für Konsolen-Ausgaben, Code kann per Knopfdruck formatiert werden und wer angemeldet ist, kann seinen Code per Link mit anderen teilen.

MDN Playground

Was den MDN Playground besonders interessant macht: Viele Code-Beispiele in den MDN Web Docs haben einen Play-Button. Wird dieser gedrückt, öffnet sich genau der Code aus dem Beispiel in einem MDN Playground. Auf diese Weise kann das Gelesene sofort getestet und verändert werden.

Die Nutzung des MDN Playgrounds ist kostenlos und erfordert kein MDN Plus.

Mit dem MDN AI Help hat Mozilla außerdem eine Künstliche Intelligenz als weitere große Neuerung der MDN Web Docs online gebracht. Dieser wurde in einem separaten Artikel vorgestellt.

Der Beitrag MDN Playground: Mozilla integriert CodePen-Alternative in Entwickler-Dokumentation erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

Die Desktopumgebung KDE3 erfreut sich auch heute noch grosser Beliebtheit. Unter openSUSE lässt sich diese weiterhin installieren und nutzen.

openSUSE ist eine der wenigen Distributionen, für die KDE3-Pakete https://en.opensuse.org/KDE3 von der Community bereitgestellt werden. Im Gegensatz zu dem Fork TDE (Trinity Desktop Environment) handelt es sich hierbei um die ursprünglichen KDE3 Pakete, welche auch in früheren SUSE-Versionen zum Einsatz kamen und lediglich auf die Lauffähigkeit unter modernen Linux-Systemen hin angepasst wurden.


Die Pakete lassen sich somit auch unter aktuellen Versionen der Leap-Variante auf einfache Weise installieren. Als Basis kann eine Installation von openSUSE mithilfe des Offline-Images https://get.opensuse.org/leap/15.5/ erfolgen. Während der Installation wird als Systemrolle 'Generic Desktop gewählt'. Es wird ausserdem empfohlen, ein separates Passwort für den Systemadministrator "Root" zu vergeben.




Dabei wird der X-Server mit dem IceWM Windowmanager und einigen Basisanwendungen wie dem Firefox-Webbrowser installiert.

Nach der Einrichtung des Systems kann das Yast-Metapackage (ymp) heruntergeladen werden, welches für openSUSE 15.5 im Paketverzeichnis der Distro bereitgestellt wird. Durch einen Klick auf die Datei wird der Installationsassistent gestartet.

Im zweiten Schritt klickt man auf "Anpassen" und stellt sicher, dass in der Repository-Auswahl lediglich das KDE:KDE3 Repository aktiviert ist.



Sobald die KDE3 Pakete erfolgreich installiert wurden, kann mit der eigentlichen Konfiguration begonnen werden.

Wallpaper

Eine Sammlung von Hintergrundbildern aus vergangenen SUSE und openSUSE Versionen findet man im Paket gos-wallpapers, welches wie folgt installiert werden kann:

sudo zypper in gos-wallpapers

Die im Paket enthaltenen Bilder werden in das Verzeichnis /usr/share/wallpapers/gos-wallpapers installiert und lassen sich über einen Rechtsklick auf den Desktop über den Punkt 'configure Desktop' auswählen.

KDM

Mit folgendem Befehl wird KDM statt des LightDM Displaymanagers aktiviert:

sudo update-alternatives --config default-displaymanager

Als Auswahl im Einstellungsdialog gibt man die Nummer an, welche vor der Zeile aufgeführt wird, in der kdm3 gelistet ist.

Damit man als unpriviligierter Benutzer in der Lage ist, das System ohne Eingabe des Root-Passwortes herunterzufahren, muss folgende Zeile zur Datei /etc/sysconfig/displaymanager hinzugefügt werden:

DISPLAYMANAGER_SHUTDOWN=auto

Das Erscheinungsbild von KDM lässt sich über Themes anpassen. Diese werden in das Verzeichnis /opt/kde3/share/apps/kdm/themes entpackt. Ein Theme im SUSE-Design findet man auf Pling.

Nachdem dieses heruntergeladen wurde und das Archiv in den Ordner /opt/kde3/share/apps/kdm/themes entpackt wurde, kann die KDE Kontrollzentrumserweiterung kdmtheme installieren:

sudo zypper in kdmtheme

Ist dies erfolgt, findet man im Kontrollzentrum einen Punkt 'KDM Theme Manager'. Mit einem Klick auf "Systemverwaltermodus" wird die Einstellungsseite nach Eingabe des Root-Passwortes entsperrt.

Wichtig ist zunächst den Punkt "Enable KDM Themes" am oberen Ende der Seite zu aktiveren. Daraufhin kann die zuvor entpackte Theme in der Liste ausgewählt werden.

KSplash

Direkt nach KDM wird mit KSPlash ein Startbildschirm angezeigt, welcher sich ebenfalls anpassen lässt. Themes werden dabei im Ordner /opt/kde3/share/apps/ksplash/Themes erwartet.

Ein passendes KSplash Theme findet man ebenfalls auf Pling.

Dieses basiert auf der Moodin-Engine, welche wie folgt installiert werden kann

sudo zypper in ksplash-engine-moodin

Nach dem Entpacken des Archivs in das Verzeichnis /opt/kde3/share/apps/ksplash/Themes kann im Kontrollzentrum im Bereich 'Spash Screen' das Theme ausgewählt werden.

Sollten die Symbole verzerrt dargestellt werden, kann in der Datei /opt/kde3/share/apps/ksplash/Themes/gos/Theme.rc die Auflösung über den Parameter "BaseResolution" angegeben werden.

Das im Theme enthaltene Hintergrundbild hat eine Auflösung von 1920px×1200px

Zusatzprogramme

Über das Yast-Metapaket wird ein solides Grundsystem installiert. Im Repository sind darüber hinaus noch viele weitere KDE3 Anwendungspakete enthalten. Am einfachsten lassen sich diese über eine Paketsuche ermitteln:

zypper se kde3

Einige Beispiele wären:

  • sudo zypper in kde3-yakuake # ein Pull-Down-Terminal, welches sich über einen Tastendruck auf F12 öffnen lässt
  • sudo zypper in kde3-gwenview # ein Bildbetrachter mit vielen Funktionen
  • sudo zypper in kde3-ktorrent # ein Bittorrent-Client
  • sudo zypper in kde3-koffice-wordprocessing kde3-koffice-spreadsheet kde3-koffice-presentation # die Kernkomponenten der KOffice-Suite
  • sudo zypper in kde3-kbookreader # ein einfacher Ebook-Reader

NetworkManager

Standardmässig aktiviert openSUSE über die Rolle 'Generic Desktop' wicked als Netzwerkverwaltungstool. Wer lieber NetworkManager mit dem dazugehörigen Applet nutzen möchte, kann dieses wie folgt nachinstallieren:

sudo zypper in NetworkManager-applet

Zum automatischen Start nach dem Login kann die passende .desktop Datei in das KDE3 Autostart-Verzeichnis kopiert werden:

cp /usr/share/applications/nm-applet.desktop ~/.kde/Autostart

Daraufhin bearbeitet man die Datei ~/.kde/Autostart/nm-applet.desktop und entfernt die Zeile "X-GNOME-Autostart-Delay=4". Zusätzlich kann die folgende Zeile zum Ende der Datei hinzugefügt werden, um die Startbenachrichtigung zu unterbinden:

StartupNotify=false

Fehlerbehebung

Sollte die Soundausgabe über Pulseaudio oder Pipewire nicht möglich sein, kann im Kontrollzentrum in den Audio-Einstellungen im Bereich "Advanced" das "Jack Audio System" ausgewählt werden:

Eine englische Version dieses Artikel ist auf spacefun.ch verfügbar.


Quellen:


GNU/Linux.ch ist ein Community-Projekt. Bei uns kannst du nicht nur mitlesen, sondern auch selbst aktiv werden. Wir freuen uns, wenn du mit uns über die Artikel in unseren Chat-Gruppen oder im Fediverse diskutierst. Auch du selbst kannst Autor werden. Reiche uns deinen Artikelvorschlag über das Formular auf unserer Webseite ein.

In manchen Fällen will man sich einen Überblick verschaffen aus wie vielen Seiten und Beiträgen eine Internetseite besteht und welche Tags und Kategorien verwendet werden. Unter Hugo ist das relativ einfach umzusetzen.

Ich gehe davon aus, dass lokal folgende Verzeichnisstruktur vorhanden ist, in der die Dateien liegen, anhand derer die Internetseite erstellt wird.

Hauptverzeichnis der Hugo-Seite
&boxvr&boxh&boxh content
&boxv  &boxur&boxh&boxh pages
&boxur&boxh&boxh themes
   &boxur&boxh&boxh Name des Themes
      &boxvr&boxh&boxh layouts
      &boxv  &boxur&boxh&boxh shortcodes
      &boxur&boxh&boxh static
         &boxur&boxh&boxh css

Als Erstes erstellt man im Verzeichnis shortcodes die Datei summary.html und fügt Folgendes ein.

{{ $posts := (where .Site.RegularPages "Section" "==" "posts") }}
{{ $postCount := len $posts }}


{{ $pages := (where .Site.RegularPages "Section" "==" "pages") }}
{{ $pageCount := len $pages }}

<div class="summary">
	<span>Seiten:</span>
	<span>{{ $pageCount }}</span>
	<span>Beiträge:</span>
	<span>{{ $postCount }}</span>
	<span>Beiträge je Kategorie:</span>
	<span
		>{{ range .Site.Taxonomies.categories }}
		<a href="{{ .Page.RelPermalink }}">{{ .Page.Title }}({{ .Count }})</a>&nbsp; {{ end }}</span
	>
	<span>Beiträge je Tag:</span>
	<span
		>{{ range .Site.Taxonomies.tags }} <a href="{{ .Page.RelPermalink }}">{{ .Page.Title }}({{ .Count }})</a>&nbsp;
		{{ end }}
	</span>
</div>

Hiermit wird die Anzahl der Seiten und Beiträge sowie alle verwendeten Tags und Kategorien angezeigt und wie oft sie verwendet werden.

Als nächstes erstellt man im Verzeichnis pages die Datei summary.md und befüllt diese wie folgt.

---
title: Zusammenfassung
url: summary
---

{{< summary >}}

Mit der url-Zeile wird definiert, über welchen Link man die Übersicht aufrufen kann. Die letzte Zeile fügt den anfangs definierten Shortcode ein.

Damit die Übersicht einigermaßen ansehnlich ist, erweitert man die Standard-CSS-Datei (z. B. style.css) im Verzeichnis css noch mit zwei Anweisungen.

.summary {
	display: grid;
	grid-template-columns: 1fr 3fr;
	border-top: 1px solid black;
	border-right: 1px solid black;
}

.summary > span {
	padding: 8px 4px;
	border-left: 1px solid black;
	border-bottom: 1px solid black;
}

Erzeugt man nun die Seite sollte die Übersicht über /summary also beispielsweise domain.de/summary aufrufbar sein und in etwa so aussehen.

Bild das anzeigt aus wie viele Seiten und Beiträge eine Internetseite besteht und welche Tags und Kategorien verwendet werden.

Diese Anzeige lässt sich auch gut für Verbesserungen nutzen. In meinem Fall gibt es beispielsweise Tags die ich sowohl im Singular als auch im Plural verwendet habe, was nicht unbedingt nötig war.

In manchen Fällen will man sich einen Überblick verschaffen aus wie vielen Seiten und Beiträgen eine Internetseite besteht und welche Tags und Kategorien verwendet werden. Unter Hugo ist das relativ einfach umzusetzen.

Ich gehe davon aus, dass lokal folgende Verzeichnisstruktur vorhanden ist, in der die Dateien liegen, anhand derer die Internetseite erstellt wird.

Hauptverzeichnis der Hugo-Seite
&boxvr&boxh&boxh content
&boxv  &boxur&boxh&boxh pages
&boxur&boxh&boxh themes
   &boxur&boxh&boxh Name des Themes
      &boxvr&boxh&boxh layouts
      &boxv  &boxur&boxh&boxh shortcodes
      &boxur&boxh&boxh static
         &boxur&boxh&boxh css

Als Erstes erstellt man im Verzeichnis shortcodes die Datei summary.html und fügt Folgendes ein.

{{ $posts := (where .Site.RegularPages "Section" "==" "posts") }}
{{ $postCount := len $posts }}


{{ $pages := (where .Site.RegularPages "Section" "==" "pages") }}
{{ $pageCount := len $pages }}

<div class="summary">
	<span>Seiten:</span>
	<span>{{ $pageCount }}</span>
	<span>Beiträge:</span>
	<span>{{ $postCount }}</span>
	<span>Beiträge je Kategorie:</span>
	<span
		>{{ range .Site.Taxonomies.categories }}
		<a href="{{ .Page.RelPermalink }}">{{ .Page.Title }}({{ .Count }})</a>&nbsp; {{ end }}</span
	>
	<span>Beiträge je Tag:</span>
	<span
		>{{ range .Site.Taxonomies.tags }} <a href="{{ .Page.RelPermalink }}">{{ .Page.Title }}({{ .Count }})</a>&nbsp;
		{{ end }}
	</span>
</div>

Hiermit wird die Anzahl der Seiten und Beiträge sowie alle verwendeten Tags und Kategorien angezeigt und wie oft sie verwendet werden.

Als nächstes erstellt man im Verzeichnis pages die Datei summary.md und befüllt diese wie folgt.

---
title: Zusammenfassung
url: summary
---

{{< summary >}}

Mit der url-Zeile wird definiert, über welchen Link man die Übersicht aufrufen kann. Die letzte Zeile fügt den anfangs definierten Shortcode ein.

Damit die Übersicht einigermaßen ansehnlich ist, erweitert man die Standard-CSS-Datei (z. B. style.css) im Verzeichnis css noch mit zwei Anweisungen.

.summary {
	display: grid;
	grid-template-columns: 1fr 3fr;
	border-top: 1px solid black;
	border-right: 1px solid black;
}

.summary > span {
	padding: 8px 4px;
	border-left: 1px solid black;
	border-bottom: 1px solid black;
}

Erzeugt man nun die Seite sollte die Übersicht über /summary also beispielsweise domain.de/summary aufrufbar sein und in etwa so aussehen.

Bild das anzeigt aus wie viele Seiten und Beiträge eine Internetseite besteht und welche Tags und Kategorien verwendet werden.

Diese Anzeige lässt sich auch gut für Verbesserungen nutzen. In meinem Fall gibt es beispielsweise Tags die ich sowohl im Singular als auch im Plural verwendet habe, was nicht unbedingt nötig war.

28. Juni 2023

Mozilla wird das Benutzerkonten-System seines Dienstes Pocket von Pocket-Konten auf Firefox-Konten umstellen. Ab Mitte August wird eine Anmeldung nicht länger über das Pocket-Konto möglich sein.

Bei Pocket handelt es sich um eine Online-Ablage für Artikel, um diese später lesen zu können. Die abgelegten Artikel stehen von jedem Gerät aus zur Verfügung und können auch offline gelesen werden. Außerdem hilft Pocket dabei, neue Inhalte zu entdecken. Die Nutzung von Pocket ist kostenlos, eine kostenpflichtige Premium-Version bietet weitere Features. Pocket wurde im Februar 2017 für 30 Millionen Dollar von Mozilla übernommen.

Bisher war eine Anmeldung in Pocket über ein Pocket-Konto, ein Firefox-Konto, via Google oder Apple möglich. Ab dem 11. Juli 2023 werden Pocket-Nutzer gebeten, ihren Account auf ein Firefox-Konto umzustellen. Was zunächst optional ist, wird ab dem 15. August 2023 verpflichtend. Wer sich via Google oder Apple anmeldet, muss nichts weiter tun. Dies wird weiterhin möglich sein, hier findet die Account-Umstellung automatisch im Hintergrund statt.

Begründet wird diese Änderung mit einer allgemein erhöhten Sicherheit der Firefox-Konten gegenüber den Pocket-Konten sowie erweiterten Sicherheits-Funktionen wie einer Zwei-Faktor-Authentifizierung und Kontowiederherstellungsschlüsseln, was mit Pocket-Konten nicht möglich ist.

Eine Nutzung von Firefox als Browser ist selbstverständlich auch in Zukunft nicht notwendig. Pocket wird weiterhin in jedem Browser und auf jeder Plattform funktionieren, wo Pocket bereits jetzt zur Verfügung steht.

Zuletzt hat Pocket einige Neuerungen für iOS, Android sowie in der Webversion erhalten.

Der Beitrag Umstellung der Pocket-Konten auf Firefox-Konten erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.

27. Juni 2023

Ist diese Distribution besser als das Original Arch Linux oder als Manjaro? Kann man diese Frage überhaupt beantworten?

Wenn ich die aktuelle Situation bei den Arch-Derivaten in einem Satz zusammenfassen soll, würde ich es so formulieren: Alle sind gegen Manjaro; trotz archinstall traut sich der Distro-Hopper-Mainstream doch nicht so richtig an das Original-Arch heran; alle lieben EndeavorOS. Das ist eine sehr verkürzte Sichtweise, der man gerne widersprechen kann. Da unsere letzte EndeavourOS-Vorstellung schon über ein Jahr her ist, wird es Zeit für einen ganz kurzen Blick auf die aktuelle Version Cassini Nova vom Mai dieses Jahres.

Das ISO-Image lädt man hier herunter und probiert es in einer virtuellen Maschine aus. Nach dem Booten in die Live-Umgebung geratet ihr auf einen Xfce-Desktop der euch mit dieser Welcome-App begrüsst.

Nach einem Klick auf 'Start the Installer' läuft Calamares los, wobei man zwischen einer Offline- und Online-Installation wählen kann. Offline gibt es nur Xfce als Desktop-Umgebung; bei der Online-Option werden diese Desktops geboten: kein Desktop, Xfce 4, i3-wm, KDE Plasma, GNOME, Cinnamon, Mate, Budgie, LXQT, LXDE. Als Filesystem gibt es ext4, btrfs und xfs zur Auswahl. Ich habe mich für GNOME und ext4 entschieden. Viel mehr gibt es zur Installation nicht zu sagen; sie ist sehr einfach; kann jede Schüler:in.

Während bei euch der Installationsprozess läuft, könnt ihr den Artikel von Dave McKay lesen, in dem er beschreibt, warum er von Manjaro auf EndeavourOS umgestiegen ist. Darin erfahrt ihr unter anderem, dass Endeavour wesentlich Arch-näher als Manjaro ist. Endeavour verwendet die Arch-Repositories, während Manjaro als kuratiertes Rolling-Release, die cutting edge Pakete von Arch ein paar Wochen zurückhält, bevor sie in Manjaro-stable landen.

Nachdem ihr den letzten Absatz gelesen habt, sollte eure Test-Installation von EndeavourOS fertig sein. Falls dem nicht so ist (wie bei mir), könntet ihr euch fragen, was denn überhaupt der Unterschied zwischen Arch und Endeavour ist, wenn beide doch dieselben Repos verwenden. Einen Unterschied haben wir schon kennengelernt: Calamares als Installer. Doch es gibt noch mehr.

So präsentiert sich EndeavourOS direkt nach dem Installations-Neustart. Ich halte es für gut, wenn sich eine Distribution die Mühe macht, eine Begrüssungs-App zu schreiben. Das ist besonders für Anfänger oder Umsteigerinnen ein Segen, die noch nicht mit Arch-Linux in Berührung gekommen sind. Ob solche Anwender:innen allerdings wissen, ob sie die Mirrors von Reflector oder EndeavourOS aktualisiert haben möchten, wage ich zu bezweifeln.

Ich habe die Endeavour-Mirrors gewählt, alle System Updates durchführen lassen und den Update Notifier eingerichtet. Die Welcome-App bietet viel mehr, als man von ähnlichen Begrüssungsanwendungen gewohnt ist. Hier seht ihr alle Reiter:

Hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Die Welcome-App erklärt sich selbst, wenn man im ersten Reiter auf Über Welcome klickt. Beim Update-Notifier kann man einstellen, ob und wann das Betriebssystem nach Paketaktualisierungen Ausschau halten soll.

Es gibt sogar einen Dry-run (Operation test) und eine Statusanzeige, wie sie rechts im Screenshot zu sehen ist.

Um die Paketverwaltung kümmert sich selbstverständlich Pacman. In der Welcome-App gibt es jedoch den Reiter "Füge mehr Programme hinzu". Dort findet man eine Zusammenstellung von ca. 50 beliebten Anwendungen aus verschiedenen Kategorien:

Die drei übrigen Schaltflächen in diesem Reiter führen lediglich zu den entsprechenden Katalogen im Arch-Linux-Wiki. Eine umfassende grafische Paketverwaltung (wie Pamac bei Manjaro) fehlt bei EndeavourOS. Auch ist die Unterstützung von Flatpaks nicht vorinstalliert, was jedoch kein Problem ist. Sobald man das erste Flatpak von Flathub.org installiert, wird die Flatpak-Unterstützung auf Nachfrage gleich mitinstalliert.

An der GNOME-Desktopumgebung hat das EndeavourOS-Team keine Veränderungen vorgenommen. GNOME-Erweiterungen sind keine installiert. Es wird lediglich ein einziges Hintergrundbild und (neben Adwaita) das Thema Qogir mitgeliefert.

Fazit

Auf mich macht EndeavourOS einen guten Eindruck. Mit dem Calamares-Installer geht die Installation sogar leichter vonstatten als bei Manjaro und viel einfacher als mit dem Arch-Installer. Mit ihrer Fülle an Informationen und Werkzeugen ist die Welcome-App eine Bereicherung, insbesondere für Einsteiger:innen in die Arch-Welt. Man kann geteilter Meinung darüber sein, ob eine Distribution Anpassungen an der Desktop-Umgebung machen soll. Ich hätte mir ein wenig Endeavour-Feeling im GNOME Desktop gewünscht.

Quelle: https://endeavouros.com/


GNU/Linux.ch ist ein Community-Projekt. Bei uns kannst du nicht nur mitlesen, sondern auch selbst aktiv werden. Wir freuen uns, wenn du mit uns über die Artikel in unseren Chat-Gruppen oder im Fediverse diskutierst. Auch du selbst kannst Autor werden. Reiche uns deinen Artikelvorschlag über das Formular auf unserer Webseite ein.

Red Hat schränkt den Zugang zum Quellcode ein, erschwert damit den Bau freier Klone und plötzlich fallen in der Linux-Community alle aus den Wolken. Der viel gepriesene Unterschied von Freiheit und Freibier gilt wohl nicht für IBM. Hier messen viele mit zweierlei Maß.

Red Hat trägt seit Jahren den Löwenanteil der Linux-Entwicklung. Sowohl im Serverbereich als auch beim (GNOME) Desktop. Es gibt nur wenige Firmen, die so viele Projekte sponsern, Entwickler finanzieren und wichtige Innovationen vorantreiben wie Red Hat. Das ist einfach eine Tatsache und diesen Zustand habe ich hier in der Vergangenheit beschrieben und vor den Risiken für das Linux-Ökosystem habe ich schon häufiger gewarnt.

Diese Problematik wurde immer gerne mit dem Dreiklang Freiheit, Quellcode und Debian beantwortet. Eine Illusion, in die sich viele nur allzu gerne geflüchtet haben. Freiheit bzw. freier Quellcode ist eben eine dehnbare Sache. Die meisten sind sich aktuell einig, dass Red Hats Vorgehen keinen Verstoß gegen Lizenzbedingungen darstellt. Quellcode muss eben nicht auf dem Silbertablett serviert werden. Wie immer werden nun Community-Distributionen nach vorne geschoben. Da werden Äpfel mit Birnen verglichen. Bei Debian ist man seit jeher primär damit beschäftigt, sich selbst zu verwalten und kommt trotz LTS nicht mal in die Nähe der Enterprise-Supportzeiträume von 10 Jahren. Massive Innovationen oder auch nur kleinere Entwicklungsschübe kamen zudem schon lange nicht mehr aus solchen Community-Projekten – wenn es sie denn überhaupt gegeben hat. Freiheit, Quellcode und Debian ersetzen eben kein RHEL. Enterprise-Support und Enterprise-Qualität bekommt man auch nur bei den kostenpflichtigen Enterprise-Distributionen. Und natürlich bei den freien Klonen.

Genau diese Illusion – Enterprise-Qualität für lau durch Klone – ist nun geplatzt. SUSE hat seinen SLE-Code nie so auf dem Silbertablett serviert wie Red Hat, weshalb es keine freien SLE-Klone gibt. Red Hat hat nun beschlossen, dass sie auch nicht länger Lust haben, die ganze Entwicklungsarbeit zu leisten, nur damit dann Oracle, Rocky und Alma Enterprisedistributionen ausliefern können. Die Resonanz auf diesen Schritt war in der Linux-Community gewaltig. Heise, Golem, LWN, Kofler – nur um eine kleine Auswahl zu präsentieren. Besonders erheiternd fand ich die Serie bei Linuxnews (Artikel 1, Artikel 2, Artikel 3 – to be continued?). In den Kommentaren und in Social Media ging es deutlich unflätiger zur Sache. Wenn die Empörung echt ist und nicht nur eine getarnte Werbeveranstaltung für die eigene Lieblingsdistribution, dann sagt das mehr über die Autoren als über die Sache aus. Der Eintritt in den Orbit des Planeten Realität muss für manche wirklich schmerzhaft sein. Als die Klone sich auf Scientific Linux (spezielle Zielgruppe) und CentOS (RHEL-Anhängsel mit Verzögerungen bei den Versionssprüngen) beschränkten, konnte Red Hat das noch ignorieren. Das nicht geht nicht mehr seitdem Oracle, Alma und Rocky Geschäftsmodelle auf der ausschließlichen Arbeit von Red Hat etablieren. Ich frage mich ernsthaft, wen das überraschen kann. Bei vielen Autoren vermute ich vor allem den Namen IBM als Triebfeder für die überzogene Kritik. Kapitalismuskritik ist in Deutschland im Allgemeinen und in der Open-Source-Community im Besonderen gern gesehen.

Denn wenn man sich die Fakten anschaut, gibt es wenig Überraschendes. Mike McGrath geht in seinem neuen Blogpost auch darauf ein und erläutert die Gründe für den Schritt von Red Hat. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Red Hat sehr viel Geld in die Arbeitszeit von Entwicklern investiert, um diese Qualität zu liefern – das ist, glaube ich, unbestritten. In einem gesunden Open-Source-Ökosystem arbeiten alle Wettbewerber gemeinsam an der Software. McGrath erwähnt explizit SUSE, Canonical, AWS und Microsoft. Ja, die letzten beiden werden einigen wieder stinken, aber das ist die Realität.

Was McGrath „Rebuilder“ nennt, gehört nicht dazu. Die schnappen sich die Arbeit von Red Hat und verkaufen sie weiter. Nirgendwo steht Oracle, aber ich glaube, die sind vor allem gemeint. Es geht nicht um drei Server im Keller, sondern um richtig große Firmen als Kunden, die Enterprise-Qualität haben wollen, ohne dafür entsprechend bezahlen zu müssen. Darum ist die Anhebung der Freilizenzen für Entwickler folgerichtig, weil damit Privatleute und Semiprofis (warum verwenden die eigentlich Red Hat?) weiterhin kostenlos RHEL nutzen dürfen. Wer mehr als 240 Lizenzen einer Enterprise-Distribution benötigt kann doch wirklich dafür bezahlen. Wenn das zuviel verlangt ist, dann ist die Open-Source-Community wirklich nie über die Freibiermentalität hinaus gekommen und dann hat McGrath recht, wenn er die Gefährdung des gesamten Geschäftsmodells rund um Open Source skizziert.

Auch wenn Michael Kofler sich über den Begriff „parasitär“ geärgert hat, finde ich, dass das ein valider Punkt von Red Hat ist. Nicht Red Hat gefährdet den Geist von Open Source, sondern diejenigen, die ihr Geschäftsmodell ausschließlich (!) auf der Arbeit anderer aufbauen und nichts zurückgeben. Dies hat in der Vergangenheit schon einige Unternehmen dazu bewogen, ihre Open-Source-Ambitionen aufzugeben. Ob Red Hat oder die entsprechende Sparte bei IBM derzeit Gewinne macht oder nicht, ist dabei völlig unerheblich.

26. Juni 2023

Linux auf dem Desktop ohne SoftMaker Office ist für mich unvorstellbar. Diese in Deutschland entwickelte proprietäre Office-Suite schließt für mich die Lücke, die LibreOffice in den letzten Jahren gerissen hat. Mit der Version SoftMaker Office 2024 gab es nun wieder einen Schwung sinnvolle Verbesserungen.

SoftMaker bietet zwei Linien an. Die Abo-Version SoftMaker Office NX Home und NX Universal und die normale Lizenzversion in den Ausführungen Standard und Professional. Die Versionen unterscheiden sich in ihrem Versionsumfang.

Ich persönlich nutze die klassische Lizenzvariante in der Professional-Version, da hier die hervorragende Duden-Rechtschreibprüfung enthalten ist. Das Upgrade kostet nach dem Ersterwerb alle 3 Jahre 59,95 € – vorausgesetzt, man macht jeden Versionssprung sofort mit. Theoretisch kann man als Gelegenheitsnutzer auch nur jeden zweiten Versionssprung mitmachen. Für den Entwicklungsaufwand und die Produktqualität ein absolut fairer Preis.

Eine große optische Überarbeitung ist diesmal ausgeblieben. SoftMaker Office lässt dem Anwender die Wahl zwischen den alten klassischen Menüs und einer an Microsofts Ribbons angelehnten Darstellung. Die drei Programme haben vor allem Detailverbesserungen erhalten. Dazu gehören beispielsweise ein verbesserter PDF-Export und eine optimierte Handhabung der Zwischenablage.

Die wirklich großen Neuerungen bleiben den Kunden der Abo-Version vorbehalten. Anwender mit einem NX Universal-Abo können DeepL und ChatGPT zur Übersetzung und Bearbeitung ihrer Texte nutzen. Nach allen vorliegenden Informationen wurden diese Funktionen aus einer Datenschutzperspektive sehr gut umgesetzt. Daten fließen nur ab, wenn die Dienste genutzt werden. Dies ist einerseits nachvollziehbar, da die Integration der entsprechenden APIs sicherlich auch monatliche Kosten für SoftMaker verursacht, andererseits aber für traditionelle Anwender bedauerlich.

SoftMaker ist hier ganz vorne mit dabei und implementiert Funktionen, die gerade in Microsoft Office Einzug halten. Das ist wirklich praktisch. Nie mehr nervige Abstracts formulieren, nie mehr überlegen, wo man eine DIN-A4-Seite kürzen soll oder kurz vor Toresschluss einen hektisch geschriebenen Text in Form bringen.

Schön wäre eine bessere Integration der nativen Dateidialoge über Portals. Aktuell gibt es nur die alten GNOME-Legacy-Dialoge oder den nativen SoftMaker-Dialog. Eine Verfügbarkeit als Flatpak wäre auch sinnvoll. Beides wurde schon an SoftMaker kommuniziert, aber wann und ob das kommt, ist unklar. Ansonsten ist die Linux-Unterstützung wirklich vorbildlich.

Hoffentlich bleibt uns SoftMaker noch lange erhalten. Ohne diese Office-Suite wäre Linux für mich auf dem Desktop erledigt.

Zockertown.de 26. Juni 2023 10:29

pastebinit

pastebinit kenne ich schon seit 2008, leider irgendwie aus den Augen verloren.

Dabei hat sich das tool sehr gemausert, es unterstützt

pastebinit -l
Supported pastebins:
- dpaste.com
- fpaste.org
- p.defau.lt
- paste.debian.net
- paste.openstack.org
- paste.pound-python.org
- paste.ubuntu.com
- paste.ubuntu.org.cn
- paste2.org
- pastebin.com
- slexy.org
- sprunge.us

Der Schalter "-P"  markiert das hochgeladene als privat, bei dem default Host paste.debian.net landet das dann unter hidden.

Dadurch ist es nicht per suche auffindbar, sondern nur per link.

Ein sinnvoller Aufruf wäre z.B.

# pastebinit -a user12 -P dummy.text 
https://paste.debian.net/hidden/28a17fd9/

das ergibt dann das Resultat: hidden Posting 28a17fd9 from user12 posted at 2023-06-26 10:39:31 expires: 2023-07-03 10:39:31

Feinheiten liefert die man page